Was versteht ihr unter Weiterentwicklung in der Musik?

Dann ist es Zukunftsmusik.
Total. Es finden sich sicher Dutzende Beispiele für Alben von Bands, egal welches Genre, die sich (tatsächlich auch absichtlich) weiterentwickelt haben und es wurde nix draus. Erst Jahre später haben andere die gleiche Geisteshaltung übernommen und Zack: Funz! Es hat gewiss dutzende ruhige, beruhigende und stille Alben als "Weiterentwicklung" gegeben, bis die Zeit für Ambient reif war.

"Aus der Zeit fallen" ist ja eigentlich eine Rhetorik für: altmodisch anders – womit die misslungene Weiterentwicklung zwar "alt" klingt aber irgendwie auch speziell. Und Zukunftsmusik ist eine Polemik, die Neues runterspielt und abtut. Quasi der Grund dafür, dass eine Weiterentwicklung versagt. Du benutzt beides – nehme ich stark an – hier so, dass ich es ernst nehmen darf. Andernfalls hättest du mich gehörig auf den Arm genommen. Was sehr schwer tragbar für dich wäre. :)
 
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Die Musik wird ihren Weg gehen... Ein Schritt vor, hier und da mal zwei Schritte zurück und dann wieder ein Schritt vor... ;-)
Einige Breiche der Musik werden komplett von einer KI erzeugt. Andere Bereiche werden, wie auch immer, von Menschen erzeugt.
 
Ki plus Mensch in Team Arbeit liefern ja vielleicht was neues.
Was noch nie zuvor krasses gehörtes.

Ich mach meine Musik aber trotzdem ohne ki.
Habe auch nicht Ehrgeiz für die Welt einen neu artigen Musik style zu erfinden oder so. ;-)
 
Was noch nie zuvor krasses gehörtes.
Das ist ja das Problem: Das Neue braucht immer was Bekanntes als Transporteur. Mustererkennung und so. Sonst rauscht es als "zu fremd" vorbei. Und sollte es etwas wirklich total Krassgutneues mal funktionieren, dann bedient es etwas, das dringend nötig war – dann ist aber auch schon was da, wo es andocken kann. Also so beobachte ich das. Kann mich aber auch täuschen.
 
"Aus der Zeit fallen" ist ja eigentlich eine Rhetorik für: altmodisch anders – womit die misslungene Wieterentwicklung zwar "alt" klingt aber irgendwie auch speziell. Und Zukunftsmusik ist eine Polemik, die Neues runterspielt und abtut. Quasi der Grund dafür, dass eine Weiterentwicklung versagt. Du benutzt beides – nehme ich stark an – hier so, dass ich es ernst nehmen darf. Andernfalls hättest du mich gehörig auf den Arm genommen. Was sehr schwer tragbar für dich wäre. :)
Was sagt dir dein Gefühl?
 
Wenn man über die Weiterentwicklung in der Musik sprechen wollte, müsste man davon ausgehen, dass sich die Musik überhaupt weiterentwickelt. Und was: Wenn nicht?

(m.M.n. ist seit spätestens JS Bach bereits alles gesagt worden - und der Rest Wiederholung eines jahrtausendealten Prinzips)
(bis auf evt.l 12Ton)
 
Musikalisch ist auf jeden Fall alles gesagt worden.
Finde ich auch.
Aber viele meinen das ja mit dem Sound wohl.
Bloß da bin ich auch so wenn ich in den style den mag sounds eingebracht habe die es noch nicht gegeben hatt seh ich selbst meine Musik nicht als Weiterentwicklung.
Aber viele tun das dann gleich sofort.
Ich eher passt mit den anderen im Mix mit rein was mein ziel war.
Oder geht damit dann komfort.
 
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es gibt ein unendlich grosses Potential an Entwicklung in der Musik.

1956 wurden Louis und Bebbe Barron beauftragt, eine Musik der Zukunft zu kreieren. Was zu dem mittlerweile berühmten "Krell-Patch" geführt hat. Selbstgenerierende Klangereignisse, die sich nicht wiederholen. Oder die Kompositionen von György Ligeti, die in exzellenter Weise im Film "2001 Odyssee im Weltraum" eingesetzt wurden. Dann Minimalismus, bahnbrechende Werke von Terry Riley, John Cage, Phil Glass, etc.

2025 stehen wir an einem Punkt, wo es nicht mehr so viel Innovation gibt. Die Genres sind alle schon erstellt und bekannt. Es kann so wie keine neuen Genres geben, denkt man. Aber das ist nur eine kulturelle Zwischenphase. Es wird neue Genres geben, die natürlich auf alten Traditionen aufbauen, aber etwas ganz Neues zum Hören geben. Wir, die mit den notwendigen Methoden und Geräten ausgerüstet sind, können dieser Weiterentwicklung Vorschub geben.

Ein wichtiger, wenn auch nicht notwendiger Schritt ist, sich von der gleichstufigen Unterteilung der Oktave zu lösen, und sich wieder vermehrt den natürlichen Obertonspektren von Holz und Metall, oder auch Plastik, zu widmen. Das muss nicht Katzenmusik sein, so wie die meisten mikrotonalen Kompositionen jüngerer Zeit. Da wird oft Schräges produziert, um einfach als etwas besonders zu gelten. Eher um die Zuhörerschaft zu nerven. Nicht um die Zuhörerschaft zu verzaubern. Mir kommt es vor wie wenn ein Architekt sich sagt: ach, all diese Proportionsregeln, der Goldene Schnitt, das brauche ich nicht mehr, ich baue von jetzt an modern mit meinem eigenen System. Dessen Haus dann recht schnell zerfallen wird. Denn wer nicht den Gesetzen der Harmonie folgt, wird vom Architekten wieder zum Schüler. Einfach so als Beispiel.

Sich von der gleichstufigen Unterteilung der Oktave zu lösen heisst nicht, die Harmonielehre zu vergessen. Ganz im Gegenteil. Man kann mit Mikrotonalität Intervalle erzeugen, die näher der Natur sind. Das ist zugegebenermassen nicht so einfach wahrzunehmen mit dem Gehör. Aber dann gibt man diese Intervalle in einen Verzerrer. Der ja Obertöne hinzufügt. Dann ist der Unterschied von mathematischen Intervallen und natürlichen Intervallen evident. Das eine klingt harsch, das andere klingt angenehm. Wir haben uns mittlerweile an die harsche Version gewöhnt. Sie prallt gewaltig, schreisst ein, derweil wir die natürlich harmonische Verzerrung vielleicht gar noch nicht kennen. Und nicht einmal davon gehört haben, dass dies ein wesentlicher Unterschied ausmacht.

Das sind Dinge, die allgemein nicht bekannt sind. Wie sich das Obertonsprektrum verhält.

Ein weiterer Punkt ist die Aufnahmetechnik. Ein Live Konzert ist immer besser als eine Aufnahme. Man kann noch so viele Mikrophone aufstellen, noch so viel Arbeit in die Produktion stecken. Denn in einem Konzertraum, oder auch in offenen Gelände wo eine Gruppe spielt, gibt es eine Interaktion von Schallwellen von den Instrumenten, die sich nicht so leicht auffangen lässt. Die heutige Technik ist in diesem Bereich zwar schon sehr fortgeschritten, aber noch nicht ganz da. Auch da gibt es noch einiges Potential an Verbesserungen, die ja stattfinden. In diesem Bereich sind wir schon recht gut ausgestattet.

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Aber wieder zurück zu der Musik und der Komposition. Wendy Carlos hat manche grossartige Musik geschrieben und selber produziert, jedoch halte ich ihr Werk "The Beauty in the Beast" als ihr wahres Meisterwerk. Ebenfalls zu erwähnen, was mit dem Thema Weiterentwicklung in der Musik zu tun hat, ist die Arbeit von Morton Subotnick. Es gibt noch manch andere. Zuletzt gilt die Würde eines Innovators natürlich Arvo Pärt. Er hat den Klang an sich wieder neubelebt mit seiner Kompostitionstechnik, nur ein Instrument spielen zu lassen, derweil das andere Instrument folgt. Der mittlerweile bekannte Tintinnabuli Stil. Der sich auf die natürlichen Obertöne bezieht. Pärt hat diesem Prinzip zwar nicht ganz genau folgen können mit der Instrumentalmusik, jedoch sehr gut in den Choralen, also den von Menschen gesungenen Stimmen.
 
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Menschlich eigentlich auch. Wir lieben, labern und lachen uns nen Wolf und leiden trotzdem. Thread schließen?
Mit alles gesagt worden ist Musik spielerisch komponiert aufgrund von js Bach gemeint. ;-)

Warum thread schließen?
Klingt ja so als hätte ich jetzt einen schlimmen thread gestartet.
Das war natürlich nicht meine Absicht wenn das manche so finden sollten.
Will natürlich auch nicht das jemand leidet.
 
Warum thread schließen?
Klingt ja so als hätte ich jetzt einen schlimmen thread gestartet.
Das war natürlich nicht meine Absicht wenn das manche so finden sollten.
Will natürlich auch nicht das jemand leidet.
Nein, nein! Das Threadschließen war gemeint, weil ihr das Weiterentwickeln ja grundsätzlich in Frage stellt. Oder systemisch als erschöpft betrachtet.

Es geht darum,
die Zuhörerschaft zu verzaubern.
Erhabenheit zu erzeugen. Die Zeit zu vergessen. Im Moment sein.

Die musikalische Entwicklung findet statt, indem wir uns durch Lauschen in den Zustand "Leben" begeben. Und nicht in den Prozess "Leben". Wieder eine Haltungsfrage. Der prozesshafte, systemische Teil an der "Weiterentwicklung", das Konzept ist auserzählt. Aber auch der langweilige Teil.

Kein Witz: Mich erreicht Air von Bach und das ein oder andere Stück von Banalytic auf exakt die gleiche Weise: Ich werde leicht beschwingt und grinse.
 
Ich mach mich hier unbeliebt, aber für mich ist sowas wie ein Krell-Patch keine Musik. Das sind zufällige, von einer Maschine erzeugte Klangveränderungen. Die Eigenleistung der Künstlers/ Performers besteht in der Programmierung des ganzen, aber nicht in der Aufführung, die ja dann "hands-off" ist. Passt nicht in meine Definition von Musik. Streng betrachtet -.-- :)
 
Nein, nein! Das Threadschließen war gemeint, weil ihr das Weiterentwickeln ja grundsätzlich in Frage stellt. Oder systemisch als erschöpft betrachtet.
Ich wollte nur mal interessiert wissen was andere drunter verstehen.
Weil ich selbst ja wie ich oben schrieb noch nicht gehörte sounds in meiner Musik nicht gleich als Weiterentwicklung sehe.
Style oder Genre betrachtet.

Ansonsten...tatsächlich habe ich in clubs schon neuartige styles gehört und das auch schon gestern sogar.
Meisten wollte ich aber mehr den glatten beat wohin dann meine Haltung ging und ich verließ den Laden.
Da war ich dann vielleicht nicht offen dafür.;-)
 
Grad fiel mir ein letztes mal auf den Tresor chill out floor lief alles mögliche an beat Varianten.
Da habe ich viel für mich ungehörtes wahrgenommen.
Problem war ich war da alleine am dancen.
Alle anderen waren im Keller und schauten nur kurz mal bei mir rein. :)
 
Wenn man über die Weiterentwicklung in der Musik sprechen wollte, müsste man davon ausgehen, dass sich die Musik überhaupt weiterentwickelt. Und was: Wenn nicht?

(m.M.n. ist seit spätestens JS Bach bereits alles gesagt worden - und der Rest Wiederholung eines jahrtausendealten Prinzips)
(bis auf evt.l 12Ton)
Das klingt aber schon ziemlich "abgefuckt" - sicher, dass das nicht vorgeschoben ist? Also mein Antrieb ist total diese Elektronische Musik der frühesten Zeit, als nichts defniert war, die Welt ist offen und DA ist noch nicht alles gesagt. Lange nicht. Es kann aber sein, dass diese Dinge nicht jeder so schon hören will, aber eure Kinder stehen drauf!

Da bin ich doch eher bei Phil!
 


"einen style noch krasser machen" gehörte für mich eher in die rubkrik "unreflektierte handlungen von spätpubertierenden gelangweilten männern" als in zum thema "weiterentwicklung der musik", schon alleine weil es auf den im foglenden genannten ebenen ja eher ein rückschritt wäre.

wirklich weiterentwickeln können sich mE nur zwei dinge:

1.) die kompositionen und kompositionsstechniken

2.) die art und weise wie musik konsumiert wird, welchen stellenwert sie im alltag hat, ihre soziale bedeutung u.ä.


beispiele:

hausmusik (jeder kann musik selbst machen, weil instrumente verfügbarer werden)

notation durch den schöpfer statt nur überlieferung (mit der folge, dass das thema zur melodie wird)

tonträger (mit der folge der entstehung des urheberechts und schneller weltweiter verbreitung von neuen titeln)

die moderne: neue wiener/ pariser schule, serialismus, atonale musik, abstrakte musik, elektronische musik, darmstäfter schule ("populärmusik" zähle ich hier nicht mit auf, gründe siehe oben)

musik als "nebenleistung" zu film und fernsehen

musik als schulfach für alle

radio - tragbare abspielgeräte mit kopfhörern - streaming (nahezu grenzenloser zugang zu titeln für fast alle menschen)
 
Meisten wollte ich aber mehr den glatten beat wohin dann meine Haltung ging und ich verließ den Laden. Da war ich dann vielleicht nicht offen dafür.
Genauso erlebe ich es auch.

Weil ich selbst ja wie ich oben schrieb noch nicht gehörte sounds in meiner Musik nicht gleich als Weiterentwicklung sehe.
Die Techologiesprünge gehen heute ja so schnell. Unendliche Möglichkeiten. Unendliche Entscheidungsoptionen. Unsere Rezeption beim Komponieren ist es gewohnt Unmengen an Infos zu filtern. Mark Hollis hat mal gesagt: Spiel erst nen Ton, wenn du ihn wirklich auch so meinst. Das erfordert zwar Haltung und Offenheit und Neugier und Überzeugung und Arbeit an sich selbst. Aber es entlastet ungemein von der Notwendigkeit geilstes synthetisches Sounddesign liefern zu wollen. Ausser, man überträgt diese Haltung auf die Bedeutung von Einzelklängen. Dann reicht vielleicht sogar einer für ein Stück.

Wenn ich mir vorstelle, Bach spielt 10 Präludien und Fugen seines WTKs am stück auf einem Spinett: Der hat sich klanglich null gelangweilt. Und sein Publikum auch nicht, weil die in dem mechanischen Geklimper den Zauber, die Seele seiner Harmonien, Strukturen und Abläufe rausgehört haben. Wir spielen auf Klavieren mit Sustainpedal und einem unzähöiigen Anschlagsmöglichkeiten von marcato über portato, staccato legato und alles dazwischen und unendlichen Farb- und Lautstärkemöglichleiten und "dürfen" nuterrassendynamisch und in Stimmführung "denken", um dem bachschen System gerecht zu werden > und die meisten finden es langweilig.

Die Weiterentwicklung heute braucht, mit der geeigneten Haltung, die man einnimmt, dringend nicht gehörte Sounds, aber eben auch ein "Denken" und Bezüge und KOntexte, die über das Systemische und Funktionale von Einzelsounds hinausgehen. Der Sound ist tot – es lebe der Sound.

Und natürlich ist es ein Unterschied, ob man den Klang von dat Janze für sich selbst weiterentwickelst und es interessiert keinen – oder es interessiert Millionen über Genrationen hinweg.

Eigentlich erzähl ich ja eh nur von mir und meinem Blick. Keine Ahnung, ob das so oder so ähnlich auf andere zutrifft.
 
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Das klingt aber schon ziemlich "abgefuckt" - sicher, dass das nicht vorgeschoben ist?

audiot hat mm nach nicht ganz unrecht, zumindest was im bereich "komposition" seit dem neandertal stattgefunden hat könnte man - zumindest seinerzeit in der zeit des barock - "bach" zuschreiben. das war schon eine revolution, die mit fast allem brach, was es zuvor gab.
(was ziemlich paradox ist, wenn man bedenkt, dass er ja eigentlich versucht hat das beste aus allem bislang bekannten herauszuziehen - aber genau das führte eben zu diesem algorithmischen ansatz, bei dem plötzlich die form im mittelpunkt stand)
 
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Die Techologiesprünge gehen heute ja so schnell. Unendliche Möglichkeiten. Unendliche Entscheidungsoptionen.

und trotzdem machen die leute bumm-klatsch-bumm-klatsch-düdeldü, und das zunehmend nicht mal selbst sondern mit preset #7.

entscheidungen zu treffen habe die leute doch schon längst verlernt.

so wie hier...

Zu ki habe ich auch schon positive Ansichten gelesen wie man das auch sehen kann.
Dj tanith hatt dazu auf seiner Seite was gutes geschrieben.
Dort schrieb er....die ki liefert das Material und der Mensch macht das Werk.

...jemand, der bumm-klatsch-bumm-klatsch-düdeldü nach 08/15 system macht will der welt erklären, wie ein schöpferisches werk entsteht.
 
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Naja, aber sagt man das nicht nach und in einer bestimmten Ära immer, also 1978 konnte nach Punk nichts mehr passieren - Bumm - eine Explosion von Synth und Industrial Bands, dazu New Wave und NDW.

Dann… naja, in Pop viel, in Neue Musik viel und sonst auch.
Ja, klar - man kann natürlich auch noch die indische Musik erforschen und 35/38 abzählen, oder afrikanische Sachen checken, es gibt schon noch einiges - selbst wenn man hier in unserer Tradition steckt.
Aber - ja, theoretisch kann man das auch berechtigt sagen - gibt viel, ich geh jetzt Kekse backen…

Jeder Sequencer hat heute so einen Random und Melodie/Akkordfinder - klar, kann man auch machen, aber da ist der Zusammenhang wichtig, ob man Techno den alle spielen neu sein kann kann ich dir natürlich nicht sagen. Davon gibts schon fast etwas zu viel - so mit der BD und so, EDM - Superlangweilig, aber das ist eben auch nicht der Punkt.

Setze neue Punkte in der freien Skala und definiere dir dein Feld.
 
Musik verändert sich – ebenso wie Sprache – im Laufe der Zeit. Sie ist ein Spiegel ihrer Epoche, geformt durch technische Innovationen, gesellschaftliche Entwicklungen und den Einfluss der Umwelt.


Ein herausragendes Beispiel für den Einfluss von Technik auf die Musik ist die legendäre Roland TB-303, ein Bass-Synthesizer aus den frühen 1980er-Jahren. Ursprünglich als Begleitinstrument für Gitarristen gedacht, entwickelte sich die TB-303 durch ihren einzigartigen, säureartigen Klang zur klanglichen Grundlage des Acid House – ein Stil, der ohne diese Maschine kaum denkbar wäre.


Ebenso prägend war die Roland TR-808, deren unverwechselbare Kick-Drum bis heute in Genres wie Hip-Hop, Electro, Trap und Pop dominiert. Anfangs als Flop abgestempelt, wurde die 808 später zu einem Symbol urbaner Musik. Auch ihr Nachfolger, die TR-909, prägte die elektronische Tanzmusik maßgeblich – insbesondere Techno und House –, mit ihren rhythmisch klickenden Hi-Hats und dem punchy Kickdrum-Sound.


Doch nicht nur Geräte von Roland haben Musikgeschichte geschrieben: Der Einsatz von Sampling-Technologie revolutionierte die Produktion ab den 1980er-Jahren. Geräte wie der Akai MPC erlaubten es Künstlern, Klangfragmente aus beliebigen Quellen neu zu arrangieren – was zur Geburt des Hip-Hop und der elektronischen Collagemusik führte.


Auch die Einführung der DAWs (Digital Audio Workstations) wie Cubase, Logic Pro oder Ableton Live veränderte die Produktionsweise grundlegend. Musik konnte nun vollständig am Computer komponiert, arrangiert und produziert werden – ohne teure Studios oder analoge Geräte.


Diese Beispiele zeigen, wie eng Musik mit Technik verflochten ist. Jede neue Erfindung eröffnet nicht nur neue klangliche Möglichkeiten, sondern prägt auch ganze Stilrichtungen, Ausdrucksformen und kulturelle Identitäten. Die Entwicklung von Musik ist somit nicht nur ein kreativer Prozess, sondern auch das Ergebnis technologischer und gesellschaftlicher Evolution.
 
Danke, @einseinsnull - eigentlich muss man zwischen
- Komposition (als Prozess - wie @kernelkid erwähnte) und
- Zustand (wie @Moogulator es mit "Elektronischer Musik" - und wiederum @kernelkid als "Haltung" bereits erwähnte)
unterscheiden, um den Fortschritt von Musik differenzierter betrachten zu können.

Ich persönlich halte "Prozess" (statt "Zustand") für wichtiger - JS Bach vs. Autechre ist für mich klarer "Sieger".
Komposition vs. Sound & Style.
 
inwieweit kann den punk eine weiterentwicklung von bach darstellen?
Haha, da hast du nicht das raus gepickt, was ich damit sagen wollte. Punk war aus meiner Sicht DAMALS eine starke Veränderung, danach gabs Neubauten, viele neue Stile, die am Ende "Post Punk" heißen, dh - Punk war eine Bewegung, die sehr viel losgetreten hat. Aber Punk ist nun einmal ANDERS, da geht es ja offenbar nicht um die Menge der möglichen Töne und Akkorde, sicher nicht um Handwerk und auch nicht um das alles rund um Komposition - einen Fick geben die um alles.

Nichts davon, was ich erwähnte ist oder klingt wie Punk oder auch Bach. Bach hat nichts damit zu tun, zu seiner Zeit waren seine Söhne beliebter, die hatten mehr Blingbling. Aber aus der Ferne ist jede neue andere Musik eben anders. Das ist, was so groß an Kunst ist. Sie ist nicht so leicht festzulegen. Die kommerzielle Ecke vielleicht schon, aber auch nicht alles. Man hätte sich das nicht vorstellen können, davor. Ohne das wäre die Popmusik auf jeden Fall anders verlaufen. Über Dekaden!

Daher - ich meine schon jede Musik - und ich denke, dass noch nicht alles gemacht wurde. Aber ja, Presslufthammer war schon, nichts machen war auch (Cage), Elektro und Roboter, und Hurz und Schönberg auch, 12Ton und Stockhausen.
Ja, danach passt kein Bein mehr unter das Armaturenbrett. Aber was, wenn doch?

Ich stimme dir zu, dass bei Pop nahezu jede Melodie gefühlt schon gepfoffen™ wurde. Aber - bei Ilse Werner klang das anders als bei uns.
 
inwieweit kann den punk eine weiterentwicklung von bach darstellen?
Ich versuchs mal konzeptuell (herbeizureden?): Die Ablehnung von Heuchelei und Seelenlosigleit der weltlichen Geld-Eliten teilt der Punk mit dem demütigen Glauben des 17. Jahrhunderts, in dem Bach Vieles komponierte. Gemeinsam ist auch der Tonraum, in dem die dazugehörige Musik stattfindet. Die Weiterentwicklung findet im Gestus statt: Aus stiller, beseelter Revolution wird eine laute beseelte Revolte.
 
Danke, @einseinsnull - eigentlich muss man zwischen
- Komposition (als Prozess - wie @kernelkid erwähnte) und
- Zustand (wie @Moogulator es mit "Elektronischer Musik" - und wiederum @kernelkid als "Haltung" bereits erwähnte)
unterscheiden, um den Fortschritt von Musik differenzierter betrachten zu können.

Ich persönlich halte "Prozess" (statt "Zustand") für wichtiger - JS Bach vs. Autechre ist für mich klarer "Sieger".
Komposition vs. Sound & Style.
Die Komposition kann auch neu definiert werden, alles könnte einen anderen Umfang und Rahmen bekommen. Wir bestimmen das. Weil wir die Atome in der Hand halten.

Ja, du hast schon Recht, es ist nicht so schnell gesagt - aber - es gibt Welten, die wir noch nicht gehört haben bzw. die wir verstehen und auch noch nicht gemacht haben. Und wer weiss, wie man dazu tanzt, wenn man das überhaupt tut. Vielleicht geht man auch humidieren?
 


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