Welche "Arpeggiator-Musik" gab/gibt es ?

Wie könnte man "Arpeggios" nennen, die nicht aus Akkordtönen bestehen?

  • Arpeggiator-Sequenz

    Stimmen: 3 16,7%
  • akkordloses Arpeggio

    Stimmen: 0 0,0%
  • Fake-Arpeggio

    Stimmen: 1 5,6%
  • arpeggioartig

    Stimmen: 1 5,6%
  • kurze, einfache Hypnose-Sequenz

    Stimmen: 0 0,0%
  • Sequenz

    Stimmen: 13 72,2%
  • Melodie

    Stimmen: 2 11,1%

  • Umfrageteilnehmer
    18
Aber was ist schon harmonisch? Das hat sich im laufe der Zeiten komplett geändert.


ich möchte hier noch mal werbung schalten für meine botschaft, dass es eine semantische frage ist, ob eine musikalische struktur A sich von einer anderen, die man zum zwecke der abgrenzung sinnvollerweise B nennen sollte, unterscheidet.

schaut euch noch mal fogendes beispiel an. was haben diese beiden stücke gemeinsam, und was nicht?








formal betrachtet ist es erst mal irgendwie ähnlich.


das "arpeggio" bei bach besteht zweifelsfrei aus den tönen eines akkords. das arpeggio bedeutet diesen akkord.

man könnte diesen akkord jetzt noch auf dem harmonium dazu spielen - er würde dazu passen und das stück nicht verändern.


bei vandyk/summer/cretu aber haben wir etwas ganz anderes.

dort steht der verlauf G, Bb, C nicht für den akkord G-Bb-C.

den es zwar gibt, der hier aber nicht anwesend ist. der wohnt nämlich woanders.

vielmehr liegt hier unter jeder note eine andere harmonie: unter dem G liegt die dominante, unter dem grundton die grundtonart.

bei dem Bb könnte man sich streiten, ob das für Bb moll steht oder ob wir das als leitton betrachten, während noch die dominante drunterliegt. von mir aus ist es auch die terz der dominante G moll.

auf jeden fall ist es eines nicht: ein gebrochener akkord.

ob unter einer melodiestruktur nur eine harmonie liegt oder ein ganzes ostinato, ist - vollkommen unabhängig von der potentiellen wikipedialüge, wonach ein arpeggio aus einem akkord bestehen sollte, und auch vollkommen unabhängig davon, was wir hier so finden wie ein akkord gefälligst auszusehen hat - ein so fundamentaler unterschied, dass man es einfach nicht in einen topf tun und behaupten sollte, es sei alles das gleiche.

wobei es mir weniger um die einseinsnull-deutungshoheit über dass wort "arpeggio" geht als einfach darum, dass es zwei vollkommen verschiedenen dinge sind.

wenn paul van dyk - 3 noten, die zu 3 verschieden akkorden gehören - ein "arpeggio" ist, dann ist alle meine entchen auch eins!
 
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M.i.a.u.: oli
Für mich ist das Bach-Beispiel auch ein klassisches Beispiel für ein Arpeggio, das andere ist für mich kein Arpeggio
 
das ist dann wieder das berühmte sandhaufenparadoxon.

es gibt zwar zurecht den begriff arpeggio, dessen beduetung sich von anderen dingen unterscheidet, aber wo genau der begriff dann irgendwann falsch wird, kann niemand so genau sagen.

was 1 5 3 5 angeht, das könnte man durchaus noch dazu zählen, und genau sowas gibt es auch bei der harfe, weil man die eben mit 2 händen spielt, die zwischendurch abgesetzt werden... und ich könnte mir durchaus vorstellen, dass man unter umständen
5 3 1 (1. oktave) 5 3 1 (2.) 5 3 1 (3.) schneller und gleichmäßger hinbekommt als linear aufsteigend.

der grenzbereich, wo man es nicht mehr so genau sagen, was etwas ist oder nicht, ist vielleicht sogar derr interessanteste. :)

Wollte nur vermitteln bzw. darauf hinweisen, dass es wohl unterschiedliche Vorstellungen von nem Arp gibt.

Für mich ist nen Arp ein Muster aus Akkordtönen, dabei spielt Notenlänge, Rhythmik, Art des Musters (eher) keine Rolle. Also z.B. 1 (plus oktavierte 1)-3-5-1 ist für mich nen Arp. So in etwa zu hören bei Yann Tiersen - Comptine d'un Autre Été - L'après midi.

Und wegen Grenze bzw. interessant, denke nen durchgezogen Akkorde z.B. auf Gitarre kann schon sein Reiz haben, oft wird es aber aber interessanter wenn man halt nen Arp spielt.

Und das Beispiel von Yann Tiersen würde ich als schon leicht fortgeschrittenen Arp bezeichnen.
 
Witzig, Yann Tiersen, das Stueck hab ich vor paar Tagen mal "angefasst" und einstudiert.

Die ArpTechnik laesst sich auch auf andere Chords uebertragen das ist das Praktische an der Gitarre, weil eine Hand Zupfhand (Metrum) die andere Hand Harmonie (scales, usw) .
Beim Piano ist das etwas anders.

Ich glaub das ist auch der Grund warum man meine These schwet folgen kann, einem Gitarrist hingegen sollte es schnell einleuchten.


Btw


Yann Tiersen, ein toller Musiker.
 
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Was ist QZ?

Das mit der Arpprogression ist ne gute Idee.

QZ=Quintenzirkel

Ich hab ja gestern -alle meine Entchen- versucht zu harmonisieren 3s ist mir klaeglich bzw mit viel Hirnschmalz gelungen.
In solchen Momenten waere ich gern fit in Harmonielehre.

Anderseits, ich will garnicht so tief eintauchen, es ist okay das ich meinen eigenen Stil entwickelt habe, fernab vom Quintenzirkel.

Mir reicht das Wissen um die Scales und was man damit anstellen kann.
Auch in Jam Sessions, usw

Mehr will ich auch garnicht wissen. :D

Ein Bekannter hat das drauf, CDur, Bumms, zack, Tonika, zwei rueber, Dominate, schwupps die Septime zweimal fallenlassen, bums.....hat er paar Akkorde... aber leider leider klingt mir das alles immer zu glatt nach PopularMainstream. ;-)
 
Harmonielehre braucht man in der Elektronischen Musik sowieso nicht, falls einem das Level von Deadmouse und Co reicht.
 
Ein halbwegs gutes Gehör, Rhythmusgefühl und ein Sinn für Struktur reichen. Harmonielehre kannste mir aufs Butterbrot schmieren.

Da ist mehr als nur was dran.

Alle drei Features kann man nicht lernen, sondern hat das im Blut. Oder auch nicht. Hab schon akademische Musiker gehört, die derart kalt rüberkommen, brrr schüttel.

Andererseits ist Harmonielehre das Schreinerwesen der Musik. Man kann sich eine Menge abgucken, damit der erarbeitete Musikschrank nicht umfällt, sondern stabil steht anstatt zu wackeln. Ich meine da nicht Klassik, das geht an manche Leute nicht ran, obwohl Ravel und Debussy da eine Bank sind und sich viele Kollegen da bedienen, ich auch. Aber im Jazz findest du gerade bei Harmonisierungen von Melodien Wendungen, die einfach nur geil sind und den eigenen Ideen quasi einen Quantensprung verpassen. Da reicht manchmal die Erkenntnis, dass eine Septime mal richtig gesetzt ist und mal kontraproduktiv ist. Gilt noch mehr für den Bass. Der macht eh die Musik.
 
Akkordeon hab ich auch, eigentlich ein Super Instrument wo man auch schnell gute Ergebnisse erzielt.
Leider liegt mir die Knopfreihe nicht so spielerisch. Evtl liegts auch am Instrument, ein uraltes Teil, aber klanglich mehr als charmant.

Ich sollte dem Instrument echt mehr Zeit widmen. Hmmm.

Bandoneon ist Mega!
 
Da ist mehr als nur was dran.

Alle drei Features kann man nicht lernen, sondern hat das im Blut. Oder auch nicht. Hab schon akademische Musiker gehört, die derart kalt rüberkommen, brrr schüttel.

Andererseits ist Harmonielehre das Schreinerwesen der Musik. Man kann sich eine Menge abgucken, damit der erarbeitete Musikschrank nicht umfällt, sondern stabil steht anstatt zu wackeln. Ich meine da nicht Klassik, das geht an manche Leute nicht ran, obwohl Ravel und Debussy da eine Bank sind und sich viele Kollegen da bedienen, ich auch. Aber im Jazz findest du gerade bei Harmonisierungen von Melodien Wendungen, die einfach nur geil sind und den eigenen Ideen quasi einen Quantensprung verpassen. Da reicht manchmal die Erkenntnis, dass eine Septime mal richtig gesetzt ist und mal kontraproduktiv ist. Gilt noch mehr für den Bass. Der macht eh die Musik.
Klar, für den Bühnenjazzer und viele andere mit Sicherheit hilfreich. Gerade, wenn man als Band musiziert und so. Ansonsten reicht für den Zuhausemucker, der im stillen Kämmerlein seine Songs raushaut, der (vergleichende) Blick auf die Pianorolle, falls er sich nicht sicher sein sollte. Im Prinzip reicht ja erstmal, zu wissen, dass man nicht 'nen Halbton oder Ganzton neben den anderen Spuren des Arrangements im Song/Instrumental liegen sollte. Und das sieht man ja schön, wenn man die im A/B Vergleich aufeinanderlegt. Den Rest verbuche ich mal unter künstlerischer Freiheit. ;-) Ich vereinfache mir z.B. auch vieles, indem ich meistens nur Singlenotes einspiele oder mal hier und da 'nen kleinen Powerchord, oder eben Arpeggien. Da fällt die Gesamtbearbeitung auch einfacher. Wenn es mal komplexer wird, dann steht das Instrument bzw. diese Spur auch erstmal weitgehend allein in dem Part.... kurz, man entwickelt zwangsläufig als Notenlegastheniker seine Strategien... in einem Arrangement, das dann letztendlich aus, sagen wir mal, 16+ Spuren besteht (bei mir irgendwas in der Regel zwischen 20 und 30), entstehen Harmonien und Chords ja zwangsläufig.
 
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QZ=Quintenzirkel

Ich hab ja gestern -alle meine Entchen- versucht zu harmonisieren 3s ist mir klaeglich bzw mit viel Hirnschmalz gelungen.
In solchen Momenten waere ich gern fit in Harmonielehre.

Anderseits, ich will garnicht so tief eintauchen, es ist okay das ich meinen eigenen Stil entwickelt habe, fernab vom Quintenzirkel.

Mir reicht das Wissen um die Scales und was man damit anstellen kann.
Auch in Jam Sessions, usw

Mehr will ich auch garnicht wissen. :D

Ein Bekannter hat das drauf, CDur, Bumms, zack, Tonika, zwei rueber, Dominate, schwupps die Septime zweimal fallenlassen, bums.....hat er paar Akkorde... aber leider leider klingt mir das alles immer zu glatt nach PopularMainstream. ;-)

Achso. ;-)

Beschäftige mich mit beidem gerne (wobei da der QZ eher selten vorkommt) - Theorie kann halt schon mehrfach helfen aber auch blockieren. Aber bin bei beidem Anfänger, die interessanteren Stücke haben sich dabei hauptsächlich "spielend" ergeben. Und am besten noch gleich von Anfang an beidhändig.

Ich geh meist den anderen Weg also über ne Akkordfolge Melodien zu spielen. Aber irgendwie find ich beides schwerer und weniger produktiv, wie wenn man gleich beides entwickelt.

Aber ist ne interessante Aufgabe, bei der denke ich dir die Praxis/Gehör mehr hilft. Weil theoretisch kannst ja fast jede Akkordfolge "begründen".
 
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Don't loose your head - Queen

Wenn man so will, haben Queen mit "A kind of magic" die Rockmusik transzendiert. Nice Tangerine Dream "Homage"... Das ist sooo 80er.

Twiligt Zone Intro
 
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M.i.a.u.: oli
Achso. ;-)

Beschäftige mich mit beidem gerne (wobei da der QZ eher selten vorkommt) - Theorie kann halt schon mehrfach helfen aber auch blockieren. Aber bin bei beidem Anfänger, die interessanteren Stücke haben sich dabei hauptsächlich "spielend" ergeben. Und am besten noch gleich von Anfang an beidhändig.

Ich geh meist den anderen Weg also über ne Akkordfolge Melodien zu spielen. Aber irgendwie find ich beides schwerer und weniger produktiv, wie wenn man gleich beides entwickelt.

Aber ist ne interessante Aufgabe, bei der denke ich dir die Praxis/Gehör mehr hilft. Weil theoretisch kannst ja fast jede Akkordfolge "begründen".


Ja, mach ich in der Regel auch so, zu erst die Chords, Umkehrungen, Phrasierungen usw, das ganze arrangieren und Melodie ergibt sich im Laufe dieses Prozesses, Melodie ist bei mir auch immer Gesangstimme.
Tonale Melodien baue ich eher als kurze Verzierung in den Akkord mit ein.
Und und und... :)

Umgekehrt ist aber viel interessanter, weil einem schöne Melodien regelrecht zufliegen, zb pfeifend auf dem Fahrrad.
Dazu dann die Progressionen entwickeln, das hat Substanz.
Ich mein, ich weiss wie das geht und kann es auch halbwegs, aber ich muss viel ausprobieren bis es mir "schmeckt" und bevorzuge auch meine eigenen Schwebungen bzw Phrasierungen.

Alles in Bezug auf Gitarre.
(Flamenco, Rumba, Latin, Reggae, Freestyle)


Auf elektronischer Ebene beginne ich mit dem Beat und Bassline, und suche dann passende Progressionen. (House). Ist ein anderer Workflow.

Aber ehrlich: am liebsten jamme ich mit Leuten, da muss man dann nicht alles alleine machen und kommt harmonisch auch in andere "Gebiete".
Aber auch hier das Problem, gute Leute sind schwer zu finden, zb selbstverliebte EGitarristen die alles, ohne Pause, wegbuegeln geb ich mir schon lange nicht mehr.
 
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Kurzum:

Das Gegenstueck zur konservativen theoretischen Harmonielehre bzw Quintenzirkel ist die Improvisation.
(Die sich natuerlich der Harmonielehre bedient bzw bewusst umschifft)

Bevor ich per QZ etwas harmonisches ausrechne und ausgelutsche Kadenzen "nachspiele" improvisiere ich lieber.

Das macht dich auch frei und sicher auf dem Instrument.

Und im MusikautomatenBereich laesst es sich mit einem ARPEGGIATOR oder andere Spielhilfen, zb Chord Memory wunderbar improvisieren und
spielerisch Harmonien ausprobieren bzw entwickeln.
 
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ja, der macht das toll und hat sich auch das richtige stück dafür ausgesucht.

etwas, bei dem man sich erst mal nicht so sicher ist, ob es der (von mor bevorzugten) strengen defintion eines gebrochenen akkords entspricht oder nur "arpeggioartig" ist, muss man einfach mal als akkorde spielen und hören, das ist die perfekte gegenprobe.

beim komponieren macht man es oft umgekehrt, man startet mit einem chordalen ostinato und dann probiert man, wie man das so zerlegen kann, dass man möglichst viel zeit dabei schindet die noten alle nacheinander erklingen zu lassen.

der beginn dieses stücks von bach lässt praktisch keine "hauptmelodie" erkennen, alle einzelteile der akkorde, die dem arpeggio zugrundeliegen, scheinen gleichberechtigt, fehlten welche, würde das ganze ding zusammenbrechen.
 


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