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Welche Eigenschaften machen einen Klang zu einem "futuristischen" Klang!?

Palindrom

e. g. u.
Ich weiss ist eine zu theoretische frage, aber wie bei farben kann man ja mal untersuchen was die farbe "rot" ausmacht... ohne zu übersehen das alles nur im kontext zu sehen ist.

Wenn ich "futurismus" denke, ist das immernoch eher retro-futuristisch, weil geprägt durch SiFi-filme und der avantgarde der 1920er und 1960er und den experimenten der 2000 jahre (Clicks & Cut)

Ich kenne also garkeine wirklich futuristischen klänge! Ihr!?

Möglich eigenschaften: Hart, kalt, nakt...
 
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Retro-Futuristisch zeigt sich ja erst im Nachhinein. Mann muss überlegen, aus welcher Intention die damaligen "futuristischen" Klänge entstanden sind - dort hat man vermutlich nach Sounds gesucht, die es bisher so noch nicht (oder kaum) zu hören gab - und die sich nun mit diesen neuartigen "Synthesizern" umsetzen ließen.

Heutzutage stehen wir vor dem Problem, dass man eigentlich fast alles an möglichem Geräusch erzeugen kann (und sei es mit Hilfe von "KI"). Wenn ich heutzutage also den "Sound der Zukunft" oder Klang, der so unwöhnlich klingt, dass er zu irgendwelchen "Aliens" passen würde, erstellen wollte, würde ich mich in die Grenzen des für menschen hörbaren Spektrums bewegen, und vielleicht mit der Geschwindigkeit spielen (nur weil wir eine Sekunde als eine Sekunde wahrnehmen, muss das für eine andere Lebensform oder gar eine hypothetische künstliche Intelligenz der Zukunft nicht auch der Fall sein). Vielleicht wären das kurze "Bursts", die eher an ein Modem erinnern oder sehr tiefe Freqenzen irgendwo zwischen Bloop und Brown Noise ;-)

Aber ach: das wird alles schon dagewesen sein, und besonders popmusiktauglich ist es auch nicht. Sogar der übertriebene Einsatz von Autotune und Pitchshiftern ist fast schon retro.

Ich halte die bewusste Suche nach "futuristischem" Zeugs daher eigentlich für verfehlt.
 
nach Sounds gesucht, die es bisher so noch nicht (oder kaum) zu hören gab
Reicht das aus, um einen klang furutistisch wirken zulassen!? Vielleicht!?

Oder reicht es wenn man einen klang einfach ein paar beliebige bilder zuordnet zb von technik aus der zukunft.

Kraftwerk war anfang der 70ern futuristisch*, obwohl das reiner retofuturismus* war.
(Die haben ja nichts neues erfunden - nur altes neukombiniert (Was schon schwer genug ist und nichts schmälert!)
 
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Ich halte die bewusste Suche nach "futuristischem" Zeugs daher eigentlich für verfehlt.
Mit anderen worten: Nur komponisten für filme machen sich solche gedanken...

Oder filmset sounddesigner, die einem gerät, das es noch garnicht gibt, ein geräusch zuordnen müssen, welches irgendwie glaubhaft wirkt.
 
Also braucht es bilder damit es futuristisch wir(k)d!?
Man muss nur "star wars cantina" googeln, um festzustellen wie lächerlich jede Form vermeintlichen Futurismus ist. Da meinte George Lucas, dass Dixieland und Abfallrohr-Instrumente die Band der Zukunft seien.
 
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M.i.a.u.: Bernie
Man muss nur "star wars cantina" googeln, um festzustellen wie lächerlich jede Form vermeintlichen Futurismus ist. Da meinte George Lucas, dass Dixieland und Abfallrohr-Instrumente die Band der Zukunft seien.
Star Wars spielt aber doch gar nicht in der Zukunft, sondern "vor langer Zeit"...
 
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M.i.a.u.: oldwired und Dripjoe
wenn´s ein Kassenschlager werden soll, dann sowieso nur mit Niceklang ala Zimmers Hans und viel Trommeln und musikalisch extrem konservativ.
 
Man muss nur "star wars cantina" googeln, um festzustellen wie lächerlich jede Form vermeintlichen Futurismus ist. Da meinte George Lucas, dass Dixieland und Abfallrohr-Instrumente die Band der Zukunft seien.
Auch immer wieder cool: Raumschiff Orion
 
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M.i.a.u.: Palindrom, fanwander und Scenturio
  • #10
Man muss nur "star wars cantina" googeln, um festzustellen wie lächerlich jede Form vermeintlichen Futurismus ist.
ein schlechtes Beispiel genügt noch nicht unbedingt für eine allgemeingültige Aussage. Der Versuch mit der "Krell"-Musik war da schon etwas "seriöser" (sofern man das in dem Kontext/Gerne überhaupt sagen darf).

Dennoch ist "futuristisch" natürlich kein objektives Label, und eher ein Gefühl der Rezipienten, wenn sie mir Klängen konfrontiert werden, die sich mit bestimmten Tropes assoziieren lassen.

Ebenfalls sind "futuristisch" und "untypisch für menschliche Hörer bzw. die menschliche Musikkultur" natürlich zwei verschiedene Dinge.

Man könnte sich natürlich fragen, wie Dubstep oder Gabber auf jemanden wir Mozart, Louis Armstrong oder die Beatles gewirkt hätte - aber wollte man so etwas für die heutige Zeit simulieren, wäre das ein Blick in die Glaskugel. Mozart (oder besser: einer seiner durchschnittlich gebildeten Zeitgenossen) hätte sich eher schwer getan, Filtersweeps mit hoher Resonanz, Grain-, und Stuttereffekte sowie Pitch-Shifting zu antizipieren. Viel Erfolg dabei, die Sounds zu antizipieren, die in 400 Jahren als "modern" gelten könnten. 🤷‍♂️
 
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M.i.a.u.: betadecay
  • #11
Ich würde sagen, es funktioniert nicht, den Klang in eine Epoche zu schieben die es nie gab. Klänge als alt einzustufen scheint mir möglich zu sein. Aber nie der pure reine Sound. Ein Minimoog klang 1972 nicht alt und heute auch nicht. Im Verbund mit einem Federhall mag das ganz anders aussehen. Klingt in meinen Ohren immer alt. Aber das liegt an den Hörgewohnheiten. Für jemand der noch nie einen Federhall gehört hat, mag das was ganz neues und spannendes zu sein. Für alle anderen ein alter Hut.
 
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M.i.a.u.: Tom Noise
  • #13
Bei einem großen Teil der Sci-Fi Filme werden ja ganz allgemein bekannte Klänge mit Orchester verwendet.
Das geht sogar hin bis zum Walzer (Space Odyssey 2001)
Ist es nicht vielmehr das Bild UND die Musik gemeinsam, die etwas futuristisch wirken lassen?
Hans Zimmer setzt gerne auch eher unbekannte Instrumente ein, oft aus anderen Kontinenten, die mit ganz eigenen Skalen gespielt werden.
 
  • #14
Kann ein Klang überhaupt futuristisch sein? Ich denke, es ist eher die Musik, die in einer gewissen Art und Weise für eine Richtung steht. Bei einem Bild ist die Farbe zwar Bestandteil, aber ohne Motiv oder die Art des Malens ist sie auch nichts...

Für mich ist z. B. der Track "der einsame König" von Christian Bruhn sehr futuristisch in meiner Wahrnehmung, weil ich sofort einen kalten, wenig bevölkerten Planeten im Captain Future Universum vor Augen habe. Die Klänge sind aber nicht außergewöhnlich, halt das was 70s Analoge so drauf haben. Das ist aber meine frühe Prägung aus den 70s.

Heute würde ich auch Kenki Kawai's Ghost in the Shell oder Geinoh Yamashirogumi's Kaneda so sehen, wenngleich die Machart schon anders ist und oft FM mit akustischen Instrumenten und Stimmen verbindet und so etwas weniger technoid herüberkommt.

 
  • #16
Kann ein Klang überhaupt futuristisch sein? Ich denke, es ist eher die Musik, die in einer gewissen Art und Weise für eine Richtung steht. Bei einem Bild ist die Farbe zwar Bestandteil, aber ohne Motiv oder die Art des Malens ist sie auch nichts...

Für mich ist z. B. der Track "der einsame König" von Christian Bruhn sehr futuristisch in meiner Wahrnehmung, weil ich sofort einen kalten, wenig bevölkerten Planeten im Captain Future Universum vor Augen habe. Die Klänge sind aber nicht außergewöhnlich, halt das was 70s Analoge so drauf haben. Das ist aber meine frühe Prägung aus den 70s.

Heute würde ich auch Kenki Kawai's Ghost in the Shell oder Geinoh Yamashirogumi's Kaneda so sehen, wenngleich die Machart schon anders ist und oft FM mit akustischen Instrumenten und Stimmen verbindet und so etwas weniger technoid herüberkommt.


Ich denke schon, das auch ein Klang etwas futuristisches haben kann.
Hier beispielsweise ab 0:44 (und bei 6:35) ein ungewöhnlicher Bläsersound, der mit viel Hall durchaus in einen Science-Fiction Film passen könnte.
Ebenso die Percussions am Anfang klingen ja auch nicht ganz "normal".
 
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M.i.a.u.: oldwired
  • #20
Man muss nur "star wars cantina" googeln, um festzustellen wie lächerlich jede Form vermeintlichen Futurismus ist. Da meinte George Lucas, dass Dixieland und Abfallrohr-Instrumente die Band der Zukunft seien.
Immerhin kam nur ein paar Jahre danach das Variophon und später noch recht viele andere Blasinstrumente dieser Art auf den Markt. Da wurde die Zukunft direkt vorweggenommen (möglicherweise gab es sowas vor Star Wars allerdings auch schon, da bin ich nicht sicher).
Dixieland erinnert mich immer an die Zeiten, als wir mit fünf Mann in der Fußgängerzone direkt vor der Dixielandkapelle Zitronen gelutscht haben (bis sie aufhören mussten), wir kleinen Arschlöcher...

Schöne Grüße
Bert
 
  • #21
Kann ein Klang überhaupt futuristisch sein?
Nein (Siehe #1), trotzdem kann man sich mal darauf einlassen... und so tun. Ne art experimentelles denken.
Ich weiss die "vernunft begabten" lehnen sowas ja ab... Ich finde das bereichernd.

Wie würdest du denn vorgehen wenn du sounddesigner wärst und müsstes für ein gadjet (Das es nicht gibt) in einem SiFifilm einen glaubhaften sound erstellen. Die frage ist, was den glaubhaft macht...
 
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M.i.a.u.: ModernerPurist
  • #22
Star Wars spielt aber doch gar nicht in der Zukunft, sondern "vor langer Zeit"...

Das entspricht auch nur der klassischen Vorstellung von Zeit und da Starwars sehr wahrscheinlich
in einem anderen Universum stattfindet, lässt es sich eh nicht auf unseres adaptieren ;-)
Zeit ist nicht linear. Zeit ist relativ. Und Zeit findet in jedem Moment gleichzeitig statt.
Zumindest für die Quanten, für uns wohl nicht :D

Ich weiss ist eine zu theoretische frage, aber wie bei farben kann man ja mal untersuchen was die farbe "rot" ausmacht... ohne zu übersehen das alles nur im kontext zu sehen ist.

Wenn ich "futurismus" denke, ist das immernoch eher retro-futuristisch, weil geprägt durch SiFi-filme und der avantgarde der 1920er und 1960er und den experimenten der 2000 jahre (Clicks & Cut)

Ich kenne also garkeine wirklich futuristischen klänge! Ihr!?

Möglich eigenschaften: Hart, kalt, nakt...

Niemand weiss was Futurismus für dich bedeutet. Diese klanglich umzusetzen ist nichts worüber man
diskutieren muss/brauch, weshalb die Vorstellung daran das Ergebniss der Musik und der Sounds die
du daraus erschaffst, hauptsächlich die Hürde darstellt.

Ergo wäre es sinnvoller sich damit zu beschäftigen, wie man sich Fantasie zu Klarheit udn Vision umformt,
was m.E. als die größte Schwierigkeit darstellt. Früher konnte ich das gut. Ich hatte von Beginn an zielgerichtet eine Idee, ein Bild,
eine unscharfe Wolke von Möglichkeiten in der eine Silhouette eines Tracks sichtbar war... heute "hämmer" ich drauf los und schau
was passiert - und so klingt es dann eben leider auch. Technisch besser, musikalisch Einheitsbrei und in Versuchung immer andere
Wege zu gehen, damit es nicht so auffällt :D

Interessant dazu wäre ein Contest, bei dem jeder ein Bild der Zukunft beschreiben und es in einem Track darstellen soll.
 

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