Welcher Moog ist der richtige für mich?

J

jd94

...
Hallo zusammen,
ich möchte mir gerne einen Moog zulegen. Ich habe aktuell den Vermona Mono Lancet und
finde den auch ganz gut, aber irgendwie hat mich ein Moog immer schon sehr gereizt.
Ich mache zuhause gerne Pop/Dance/EDM Musik und erhoffe mir mit dem Moog eine tolle Ergänzung
für Bass und Lead Sounds zu bekommen.
Einige meiner Musikalischen Vorbilder spielen einen Moog Voyager und der entspricht meinen
absoluten Sound ideal. Preislich ist der für mich aber einfach nicht drin.
Ich durchsuche aktuell die Kleinanzeigen und habe auf folgende Synths ein Auge geworfen:
- Moog Sub Phatty (gefällt mir sehr gut, aber es gibt wenig Aussagekräftige Videos
im Netz zu guten Lead Sounds. Viele verwenden den Synth scheinbar nur für Bass Sounds, aber
kann ich dem Teil auch warme Lead Sounds entlocken wie einem Voyager?)
- Moog Grandmother (der hat leider kein Soundspeicher, aber es gibt viele Videos dazu im Netz
mit sehr schönen Sounds. Scheint aber auch eine ganz andere Art von Synthesizer zu sein)
- Moog Little Phatty (geht scheinbar schon in die richtige Richtung, aber aktuell nicht sehr
gut zu bekommen auf dem Gebrauchtmarkt und mir eigentlich auch schon zu teuer).

Was meint ihr dazu?
Gibt es noch andere Modelle die ich eventuell nicht bedacht habe?
 
Der Sub Phatty hat mir (abseits von Bass-Sounds) nicht so gefallen und musste wieder gehen.
Mit der Grandmother bin ich sehr zufrieden - Speicher vermisse ich da nicht.
Little Phatty/Slim Phatty sind sicher einen Blick wert.

... gibt natürlich auch noch den Poly-D von Ratiopharm, aber ich finde auch: mindestens einen echten Moog sollte man im Haus haben. ;-)
 
Ich find es nicht angebracht, sich einen Moog zu kaufen, weil man glaubt, einen haben zu müssen. Aber abgesehen davon, finde ich das Subharmonicon ziemlich geil.
 
Zuletzt bearbeitet:
ich finde auch: mindestens einen echten Moog sollte man im Haus haben.

So hat das bei mir auch angefangen. :huebsch:

Mal so ein bisschen Grundsätzliches zum Thema Moog:
Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass ein Moog-Synthesizer kein Weltwunder ist, sondern nichts weiter als ein ganz ordinärer subtraktiver Synth mit ganz viel "Vintage Vibe".
Was bei Moog wirklich besser ist, das ist die mitgelieferte Doku. Besonders bei den semimodularen die Patchbooks, das ist eine echte Fundgrube.
Wer allerdings praktizierender Analphabet ist (also zwar lesen kann, es aber nicht tut), der profitiert davon auch nicht.

Sub Phatty / Little Phatty würde ich nicht kaufen, weil man da mit überzogenen Gebraucht-Preisen über den Tisch gezogen wird.
Sobald die Geräte nicht mehr gebaut werden sind sie gebraucht teurer als sie neu waren.
Die Aktuellen hingegen bekommt man gebraucht unter dem Neupreis.

Wenn du mit Preset willst und keine Eurorack-Integration brauchst, dann würde ich als "Sparversion" den Subsequent 25 oder die ausgebaute Version Subsequent 37 vorschlagen.
Wenn du semimodular und mit der Option zur Eurorack-Integration willst, dann als "Sparversion" die Grandmother oder die ausgebaute Version Matriarch.

Ich hab den Matriarch gekauft (weil ich vorher schon das Soundstudio aus Mother-32, DFAM und Subharmonicon hatte) und weil mir der Preis so hoch erschien hatte ich vorher mal durchgerechnet (bei allen Moog-Geräten die ich gekauft habe), was es kosten würde, das aus Doepfer- oder Behringer-Modulen nachzubauen ... und es wäre teurer gekommen ... und unhandlicher noch dazu.

Wenn das Geld bei mir knapp wäre und es mir nur um den "guten alten Moog-Sound" gegangen wäre, dann hätte ich allerdings auch kein schlechtes Gewissen damit gehabt, mir einen Behringer Model D oder Poly D zu kaufen.

Der Sirin klingt richtig gut!

... ist aber nur zu Mondpreisen auf dem Gebrauchtmarkt zu haben. Diese Spekulanten würde ich noch weniger reich machen wollen als den Behringer!
 
Also ganz ehrlich, wenns erst msl nur um den Klang geht, dann ksuf dir einen Behringer Model D.
Super Klang, dem Voyager am nächsten und wenn du mit dem Sound zufrieden bist und alles so klappt wie du willst, dann kannst du ja entspannt auf einen Voyager oder so sparen und solang den Model D nutzen.

Wenn es umbedingt ein original Moog sein muss, starte mal mit dem Sirin.

Ich persönlich finde den Behringer Model D echt super.
 
wenns erst msl nur um den Klang geht, dann ksuf dir einen Behringer Model D.
spricht nichts dagegen - außer vielleicht die etwas kleinen Regler, weshalb ich den Poly-D (auch wegen dem Formfaktor) vorziehen würde.

Mit (Poly-)D und Grandmother ist man was den Sound angeht, gut aufgestellt. Sirin wäre vielleicht noch einen Blick wert, aber der ist mir wieder fast zu simpel aufgebaut (bzw. sind wohl etliche Funktionen nur per Midi/App zugänglich, oder?).
 
Also ich find den Sub Phatty nach wie vor super. Und die Subsequent sind auch nix anderes als ein Sub Phatty mit mehr Oberfläche.
 
Wow, danke für die vielen Antworten!
Ich sollte mir den Grandmother vielleicht nochmal intensiver ansehen... Bis jetzt habe ich noch nicht mit Eurorack gearbeitet.

Ein Behringer weckt einfach keine großen Emotionen in mir...

Ich überlege gerade noch zwischen Sub Phatty und Grandmother... Welcher der beiden kommt Soundtechnisch näher an den Voyager heran? Kann man das überhaupt beantworten?
 
Ich sollte mir den Grandmother vielleicht nochmal intensiver ansehen... Bis jetzt habe ich noch nicht mit Eurorack gearbeitet.
Die Patchmöglichkeiten sind ja optional - man kann locker erst mal ohne anfangen. Allerdings ist es recht einfach, z.B. Velocity auf Filterfrequenz o.ä. zu patchen, oder Oszillator-Crossmod zu erzeugen.

Ich überlege gerade noch zwischen Sub Phatty und Grandmother... Welcher der beiden kommt Soundtechnisch näher an den Voyager heran?
Ich hatte den Voyager nie, würde aber mal vermuten dass der Grundsound am Minimoog angelehnt ist, oder? Dann der Behringer Poly/Model-D. ;-)

Grandmother und Matriarch wird nachgesagt, eher wie die älteren Moog-Modularsysteme zu klingen. Allerdings gehen damit sowohl Bässe als auch Leads problemlos - immerhin gibt es z.B. auch Oszillator-Sync und durch die Patchpoints Dinge wie Filter-FM.
 
Moog Little Phatty (geht scheinbar schon in die richtige Richtung, aber aktuell nicht sehr
gut zu bekommen auf dem Gebrauchtmarkt und mir eigentlich auch schon zu teuer).
Mit vergilbten Tasten für 650 Euro in Berlin:

Find' ich jetzt nicht so teuer..
 
Ich konnte den Matriarch antesten…
Ich habe aber das Design nicht gemocht…Ein Freund sagte;F*** hätte ich gewartet… Black macht einfach was her… egal; für das was er bietet, ist er mir dann doch zu teuer. Aber klingen tut er hervorragend, aber eben nicht wirklich wie ein Minimiig… aber wer braucht es heute noch… ich denke, die Möglichkeiten sprechen für sich. Ach und schnell noch gesagt; Auch die B Versionen klingen nicht wie ein Original Minimoog… Da sind einfach Unterschiede, möglicherweise subtil, aber sie sind da… dennoch würde ich dir tatsächlich vorschlagen, dir die Behringer Versionen anzuhören und an zu testen, da sie ja möglicherweise genau zu dem Sound passen,den du suchst…

Ansonsten hat Moogulator die Kooperation zwischen Roland und SE getestet in einen sehr ausführlichen Video, welches du im Blog abrufen kannst. Eben auch das analoge Prinzip eines Minimoogs, mit ein paar extra Features.
 
Ich konnte den Matriarch antesten…
... für das was er bietet, ist er mir dann doch zu teuer.

Kommt darauf an wie man rechnet. Für Alles in der Summe ist er ausgesprochen preiswert.
Wie ich bereits schrieb, du kannst ihn aus Behringer-Modulen (so es die überhaupt gibt) nicht günstiger nachbauen.
Wenn man natürlich nur 1 oder 2 VCOs nutzt (weil der Minimoog nicht mehr hatte) und das Dual-VCF, das Stereo-Delay, Velocity und Aftertouch auch nicht und am Ende nur einen Mono-Ausgang anschließt, dann ist's Verschwendung.

Aber es ist ein Synthesizer ... die wurden ursprünglich erfunden, um die verschiedensten Optionen der Klangsynthese zu bieten, nicht um ein einziges Instrument nachzubilden.

Aber klingen tut er hervorragend, aber eben nicht wirklich wie ein Minimiig

Er kann auch wie ein MiniMoog, man muss ihn nur bedienen können (und der Versuchung widerstehen, die vorhandenen Optionen auszuschöpfen).
 
Ich hatte anfangs einen Little Phatty Stage (I) und besitze heute einen Voyager und einen Slim Phatty.
Ich finde nicht, dass Voyager und Slim/Little Phatty out-of-the-box aehnlich klingen, und natuerlich ist die Bedienung sehr unterschiedlich.
Andererseits handelt es sich ja um Synthesizer, d.h. eine gewisse Flexibilitaet ist vorhanden, und es laesst sich natuerlich in der Klang(nach)bearbeitung viel machen.

Ich weurde dir eher empfehlen, den Mono Lancet im Zusammenhang mit verschiedenen EQ Einstellung und Distortion/Overdrive/Saettigungseffekten naeher kennenzulernen.

Ein neues Geraet muss ja auch erst einmal wieder erforscht werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
@MoogelPackung
Da hast du recht…Er kann wahrlich viel alleine was man mit den Filter (Stereo)
anstellen kann… bei mir ist der Funke halt nicht übergesprungen, aber man kann damit wirklich Sachen machen, die man mit einem Minimoog eben nicht hinbekommt und das finde ich schon toll. Anderes Konzept und wesentlich komplexere Möglichkeiten, wie ich finde.
 
Mein Traum wäre es, dass Moog es Dave Smith gleich tut…
Ein polyphoner Synthesizer in der Preisregion zwischen 4 und 5000 € und eben ohne Lüfter….
Das ist tatsächlich das Problem des Moog Ones, obwohl ich jetzt gehört habe, dass die neuen Revisionen mit leiseren Lüftern ausgestattet sind.
Wie gesagt… ein einfacher polyphoner Moog würde die Produktpalette sehr gut komplettieren.

Sorry; das ist jetzt nun offtopic…
Entschuldigung…
 
Aber klingen tut er hervorragend, aber eben nicht wirklich wie ein Minimiig

Er kann auch wie ein MiniMoog, man muss ihn nur bedienen können (und der Versuchung widerstehen, die vorhandenen Optionen auszuschöpfen).

Noch ein Nachtrag dazu, um die Flexiblität zu illustrieren:
Was ich auf dem Matriarch gern mache (und auch schon auf dem UDO Super6 gern gemacht hatte, als ich ihn noch hatte), das ist ein Patch so zu bauen, dass es beim Spiel ohne Aftertouch so klingt wie irgend ein klassischen Moog-Patch, was ich mal im Web oder auf einer meiner Lieblings-CDs gefunden habe. Meist kann man dabei mit dem Stereo-Delay und dem DualVCF sogar noch ein bisschen was von dem mit rein legen, was mit dem Original durch nachträgliche Effekte gemacht werden musste.
... und dann bohre ich das Patch so auf, dass er beim Durchdrücken vom Aftertouch "die Sau raus lässt" (also Funktionen, die man im Original hätte manuell rein drehen müssen oder gar in der Qualität nicht hinbekommen hätte).

Aktuell habe ich z.B. ein Patch am laufen (zum Spielen in einer orientalischen Tonart), das klingt beim normalen Spiel wie ein alter Moog + Reverb + Delay und mit dem Aftertouch wird einer der Oszillatoren subtil verstimmt (das gibt dem orientalischen Sound so was subtil im Hintergrund "jammerndes") und ein anderer Oszillator wird über einen Attenuverter so weit hoch gedreht, dass er den Mixer in den Overdrive drückt.
Da sich der Aftertouch gut dosieren lässt und keine extra freie Hand braucht gibt das Optionen, die eine ganz neue Qualität sind.
 
Ich plädiere dafür;
GAS muss als reale Krankheit anerkannt werden. Weil möglicherweise dann die Krankenkasse dafür sorgt, dass unser aller Leiden gelindert wird.:)
 
Sofort aufhören !! Ich will den jetzt nicht kaufen !!!

Als kleine GAS-Bremse: Wenn du diese Detailverliebtheit nicht mitbringst, dann "springt der Funke nicht über" (wie @Kevinside richtig feststellte).
Dann bist du mit was "Kleinerem" bzw. überschaubarerem deutlich besser beraten.
Und wenn du diese Detailverliebtheit mitbringst, dann wird dir jeder einigermaßen durchdachte und hinreichend leistungsfähige Synth Spaß machen.

Hinzu kommt ein großes Manko:
Die Tatsache, dass man jedes Patch wieder komplett zerstören muss, um was Anderes damit zu machen, die empfinde ich momentan als ziemlich lähmend.
Aber (semi)modular und Patch-Memory geht nun mal nicht zusammen.
Also werde ich mir wohl mein eigenes privates Batchbook schreiben müssen... auch nicht unbedingt das was mich an Musik kickt.

Und um mal wieder auf die Eingangsfrage zurück zu kommen:

Genau darüber sollte man sich vorher Gedanken machen!
Will ich abwechslungsreich Musik machen und unkompliziert zwischen verschiedenen Sounds wechseln können oder will ich die ultimative Flexiblität, die mich dann jedes Mal vor die Hürde stellt, es entweder dokumentieren oder komplett verlieren zu müssen.
 


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