Welches Instrument kann am besten Emotionen ausdrücken ?

Neo schrieb:
Davon abgesehen, halte ich die menschliche Stimme immer noch für das vielseitigste und ausdrucksvollste Instrument das es gibt. kein Synth kann da auch nur im Ansatz ran kommen.
Absolut! Eben weil die Stimme direkt beeinflusst werden kann. Je mehr Krücken zwischen Mensch und Instrument, um so mehr gehen die Emotionen verloren.
 
na, wenn das so ist, liegt das imo eher an dir als am Instrument, was ich auch umgekehrt sagen könnte.. Also: ich kenne ne Menge berührende Dinge.. und imo hast du eine offensichtlich sehr spezielle Ansicht davon, was berührt? Ich denke, da gibts in beiden Instrumentengattungen eine große Anzahl.. Zumindest für den Normalbürger..

Die Einschränkung auf Songs ändert nichts daran.. Egal ob das Stimme, Hühnerknochen oder Synthesizer oder eben Katzendärme sind..

Play the Hühnerknochen!

edt: das posting vor meinem nicht gesehen: würde ich ebenfalls vehement ablehnen inhaltlich nicht bestätigen. sind mehr "krücken" zwischen mensch und instrument X als Instrument Y? Und Welcherart sind diese? Sind diese überhaupt relevant für die Fragestellung?

Ansonsten wäre das hier schonmal emotional? was?


falsch: das gleiche auf nem katzendarm gespielt ist emotional, dies ist komplett ohne jede emotion.. richtig? zumindest nach eurer "theorie" ;-) die ist ja ein synthesizer, daher komplett emo-tot.. ebenso wie alle stücke vondiv bands und vielen anderen. dabei gab es sogar mal eine bezeichnung new romantic, die ansich dies betonte..

was denn nun? spiele ich also einen synthesizersong auf dem darm sind sie emotionaler oder wie muss man das verstehen? ;-)

und nochwas: dashier ist ja schon eine reduktion, es spielt einfach nur ein paar gewohnte dinge.. die stimme ist vertrauter, ist vertrauter emotionaler? könnt ihr mal auseinandernehmen..

wobei das beispiel total doof ist, weil es eben schon wie katze klingt..
und noch geiler hätt ich gefunden, wenn das ganze umgekehrt wäre und ich jetzt katzendärme als emotionaler verteidigen müsste oder überhaupt als mögliche quelle dafür..

wer beweisst, das es generell so ist ,wie von euch beiden verteten?.. ich meine allgemeingültig?..
 
Wenn der Blödmann Grimassen zieht und mit seiner G itarre fickt, dann empfindet der kleine Sparkassenlehrling das als Emotion. Danke.
 
Hmmm, ich finde man kann Gitarre schon gut mit synth sounds verbinden, ich sehe das eher als ergänzung. Das man jetzt sagt Instrument X ist emotionaler als Instrument Y - hmmm, das mag sogar richtig sein, weil ich bei einem synth kognitiver vorgehe. Das das endprodukt dann trotzdem emotionaler auf einem synth klingt halte ich für durchaus möglich weil man eben reflektierter mit den emotionen umgegangen ist.

Wobei so rein vom technischen ein gitarrist es einfacher hat mit dem publikum zu spielen, der synth kollge steht hinten und ist meist je nach nach grad des live setups beschäftigt mit sich und den sounds.

Die frage ist auf keinen fall leicht zu beantworten, aber ich merke ob jemand gute ideen und gefühl in ein rein elektronisches album reingebracht hat oder ob es einfach eine nichtssagende kommerz produktion ist.
 
Tomita kann das ganz gut. Er ist ein Meister der Dynamik, mit der wichtigste Schlüssel zur Emotion des Zuhörers. Manfred Mann kann das auch, und viele nicht so bekannte genauso. Das kann eine bestimmte Line sein, ein einzelner Ton, vielleicht auch einer, der filtermoduliert ist und den Nerv des Zuhörers antriggert.

Nein, mit G_itarre geht das nicht besser, denn es gibt genügend Abtörnbeispiele als Beleg.

Am besten geht es im Ensemble, wenn Interaktionen konstruiert werden. Damit lassen sich die besten Katapulteffekte erzielen.

Emotionen muss man nicht mit Sentimentalität verwechseln. Da ist der Schritt zum Kitsch nicht weit, na gut, auch das findet sein Publikum.

Beim Spieler selber ist das ein ganz anderes Thema. Sicher geht einem da hin und wieder emotional einer ab, wenn man in irgendwelchen Sounds, Harmonien und Lines so allein ein heißes Bad nimmt, ha, Glück gehabt, denn lediglich ein Fehlgriff und zack ist ne kalte Dusche :D
 
Anna_Lüse schrieb:
Wenn der Blödmann Grimassen zieht und mit seiner G itarre fickt, dann empfindet der kleine Sparkassenlehrling das als Emotion. Danke.

Posing™ ist eine Emotion? ;-)
Nunja.. Emotionen sind ja wohl so dinge wie leicht durch eine gewisse Angst hervorgerufene Freude über eine Liebe, die jedoch verflossen ist in der Retrospektive.. Das muss das Ding dann können.. beispielweise.. Kann das ein Synthesizer? Kann das ein Katzendarm? Kann es einer davon besser?..

Ich würde DAS nicht werten können, dennoch würde ich es mind. auf ein Level stellen, ich pers. stelle sowieso den Synthesizer oder besser die Elektronik über alles.. Aber DAS wäre dann meine Emotion. Damit haben wir eine potentielle Unterscheidung.. Genrell vermisse ich immernoch einen Beweis, Instrument X mehr "Emotion" zuweisen zu können als Instrument Y, flexibler/vielseitig.. oder ähnliches könnten wir auch noch reinbringen.. ist nur im Thread nicht gefragt..

Abtörnbeispiele: Ja, nur gehts ja drum, ob es geht.. es geht vermutlich auf beiden.. und was ist nun "emotionaler"? Geht das?
und wenn ja, dann würde ich für, was ich bisher gehört habe diese Entscheidung nicht leicht finden..
 
Es gibt kein Instrument mit dem man am besten Emotionen ausdrückern kann wenn man die Emotionen nicht vorher erläutert :!:

Das is so wie als wenn man fragen würde mit welchem Pinsel kann man am besten nen Regenbogen malen.
 
Noise-Generator schrieb:
Es gibt kein Instrument mit dem man am besten Emotionen ausdrückern kann wenn man die Emotionen nicht vorher erläutert :!:
.

Nah dran.

Eine Emotion am Instrument ausdrücken kann man, wenn man sie selber mal gefühlt hat. Da Musiker schlecht im verbal erläutern dessen sind, meistens jedenfalls, haben sie sich für die Artikulation per Instrument entschieden. Mehr muss man da gar nicht sagen. Besser wären da Audiobeispiele :D

Andererseits ist der Thread unzutreffend betitelt: Ein Instrument drückt keine Emotionen aus, denn es hat gar keine.
 
kpr schrieb:
Andererseits ist der Thread unzutreffend betitelt: Ein Instrument drückt keine Emotionen aus, denn es hat gar keine.
Bitte den Thread-Titel ändern in:

"Mit welchem Instrument kann man am besten Emotionen ausdrücken ?"

bzw.

"Mit welchem Instrument können Emotionen am besten ausgedrückt werden ?"
 
Neo kann das ändern, als Threadstarter ist er Mutter der Betreffzeile seines Threads, denn ER fragt ja.. ;-)

"Mit welchem Instrument können Emotionen am besten ausgedrückt werden ?"

wäre immernoch antwort-technisch mit Transferdenken möglich und da sehe ich immernoch keine klare Wahl des Katzendarms vor Synthesizer, Geige, Klavier oder sonstwas.. Hat noch keiner glaubwürdig erklären können ;-)
 
Bereits seit einiger Zeit stelle ich mir im Kontext dieses Threads einen jungen Orchester-Musiker (schlank, so um die 30) vor, der voll emotional, aber sehr sparsam (so nur ein paar Mal im ganzen Musikstück) und behutsam eine Triangel spielt! :D :gay:
 
Was zum Merkel soll denn emotional bedeuten?
Starke Gefühle sind z.B.: Wut, Haß, Trauer, Freude, Angst,....
Musik, die mich berührt, lebt meist aus widersprüchlichem:

In einer Sendung über die Wurzeln des Blues wurde das
angebliche Kisuaheliwort Magara erklärt:
Das Glück, Angst zu empfinden.
(ist schon 30 Jahre her:H. Königstein u. M. Miller-Die Geschichte der Populären Musik.- im WDR)

Emotional berührt mich z.B.: L. v. B.-Op. 106, Adagio&Largo,(Kla4)
oder Die Mundharmonika bei E. Morricone, und DANN die E-Gitarre:
Da krieg ich sofort Harndrang!

Heinz Strunk: Saxofon ist so ein TOLLES Instrument.
(in Fleisch ist mein Gemüse)

Mein Scherflein
SK1
 
Was ist emotional?
Also ich kann ja als Hörer nur erahnen, was für eine konkrete Emetion der Komponist eines Stückes ausdrücken wollte. Wenn dieses Stück an einer gewissen Stelle - oder durchs Band - eine Emotion herforrufen kann, dann, ist das dann "Emotion ausgedrückt", so wie du es meintest, Neo?

Wenn ja, mir kommen einige Stücke in den Sinn, bei welchen Synthesizer für diese verantwortlich sind oder zumindest einen grossen Teil dazu beitragen... aber das ist dann auch wieder subjektiv...
 
vonwegen Synths: Manfred Mann ( kpr hat ihn auch schon genannt ), der kann emotionen wecken. ( bzw. immer wieder von neuem überraschen 9

Wollte ich übrigens schon im "kann analog noch überraschen Thread'" posten.
 
Ich halte die Fragestellung für grundsätzlich daneben.

Emotionalität ist eine menschliche Eigenschaft, von daher kann ein Instrument gar nicht emotional sein, bzw nicht klassifiziert werden, ob sich damit Emotionen ausdrücken lassen.

Allenfalls kann der Musiker Emotionen ausdrücken, egal auf welchem Instrument.

Ob die, vom Musiker gewollte (oder auch unbewußte) Emotion dabei rüberkommt, ist noch eine ganz andere Frage.

Viel mehr bestimmt der Zuhörer mit seinem momentanen emotionalen Zustand und seiner momentanen Offenheit darüber, ob ein Musikstück überhaupt emotional wirken kann.

Und dabei spielt es absolut keine Rolle, von welchem Instrument das kommt.


Die Frage, ob ein Musiker bewußt durch die Wahl des Instruments entscheiden kann, ob Emotionen ausgedrückt werden können ist in sich ein völlig falscher Ansatz, da wahre Emotionen im Allgemeinen nicht willentlich herbeigeführt werden können, sondern meistens in dem Moment hervortreten, wenn dies unbewußt geschieht, wenn man sich gewissermaßen "gehen lässt".

Dies willentlich geschehen zu lassen, erfordert ein Höchstmaß an Konzentration und Kontemplation, von diesen Musikern gibt es imho nur ganz wenige.
 
Anna_Lüse schrieb:
Blödsinn. So argumentiert der kleine Musik-Spießer.

Die Anti-Spießerin Anna argumentiert wie gewohnt gar nicht, weil sie besser torpedieren als argumentieren kann.

Gut, soviel zur Meta-Diskussion.
 
am besten kann man emotionen auf einem blasinstrument uasdrücken. denn dort musst du eine einheit mit dem ton werdren. auf blechblasinstrumenten kommt meist genau der ton raus den du dir beim spielen denkst...
 
Gut ich präzesiere mal.
Mit welchem Instrument kann man am ehesten einen Gänsehauteffekt erzeugen ? Die Antwort hängt sicher zum nicht geringen Teil vom Zuhörer ab, trotzdem habe ich das Gefühl das nicht umsonst für Balladen und ähnliche Songs hauptsächlich Git-arre oder Piano und Gesang im Vordergrund stehen. Davon abgesehen habe ich noch keine feste Meinung dazu und suche noch nach dem Song, der sich auf Synths stützt und mich wirklich berührt.
 
Also ein Synthesizer ist ein vielschichtieges Instrument, dazu gibt es verschiedene Ausführungen davon. Zb kann man mit nem hochwertigem additiven Gitarren simulieren. Insofern ist ein Synthesizer eigentlich das Instrument das die Palette an Emotionserzeugung am meisten abdeckt.

Allerdings muss man ne Menge programmieren um die Dynamik einer Akustik Guitarre und Rythmik so wiederzugeben das sie ans Original ranreicht.

Denn da liegen die Stärken eines akustischem Instruments. DAs Piano deckt zB auch eine riesiege Menge an EMotionen ab. Es kann richtig melancholisch klingen aber auch total freundlich.

Ansonsten eignen sich halt bestimmte Instrumente für bestimmte Emotionen sehr gut.

Eine Western Guitarre zB Country feeling, ne Bongo afrikanisch, Mundorgel klingt Lustig. Synthesizer hat seine Stärken in Atmo vielleicht aber man kann ja damit auch alles simulieren. zb
 
Wie du sagst hängt das zum Großen Teil vom Zuhörer ab. UND von seinem Zustand.

In Zeiten in denen man Emotional eher dünn besaitet ist (privat - schwere Zeiten, persönliche "tragödien" (auch Kleinigkeiten) andererseits aber auch Glückszusände sowie eine "neue Liebe" wie auch Liebeskummer, Wut usw.usf.) reagiert man dementsprechend.

Musik kann hier ein Türöffner sein der zu Regionen führt die man mit Verständnis nicht erreichen kann.
Ob es Dinge (instrumente) gibt, die diese Schlüsselwirkung besser erfüllen als andere weiss ich nicht, ich glaube nicht. Ausnehmen will ich hier die menschliche Stimme, die allein dazu fähig ist emotionen ohne Hilfsmittel zu übertragen. Hier ist es auch nicht Wichtig wie es um die Ausbildung des Sängers bestellt ist. So sind für mich klassisch ausgebildete Frauenstimmen (das soprangekreische) meißstens genauso "unemotional" wie klassisches Ballett.

Bei Gesang kann es passieren, dass das unterste zuoberst gekehrt wird. So stelle ich mir vor, dass die Überwindung sich auf die Strasse zu stellen und zu singen weitaus schwieriger ist als sich mit einer Khatharre hinzustellen. Sieht man in das Gesicht eines/er SängerIn sieht man, dass die Aktion selber das physische Produzieren des Tones ist. Da kann man alles Falsch machen oder auch nichts.

Mit Akustischen Instrumenten fällt es mir weitaus einfacher Emotionen zu übermitteln. (ich spiel Klavier und Khatharre). Wieviele Modulationsmöglichkeiten hat man mit der einfachen akustischen Khatharre ohne - und das ist das Entscheidende - daran denken zu müssen, ohne sie programmieren zu müssen und sogar ohne von Ihrer Existenz wissen zu müssen? etliche. Das Programmieren/Patchen dieser Modulationen erfordert immer einen Rationalen Denkprozess, der (bei mir jedenfalls) weit weg ist vom Zustand des intuitiven Musikmachens.

Wobei man nicht vergessen darf, dass es unendlich viele Arten von Emotionalität gibt. So kommen bei mir oft Sounds die sehr einfach strukturiert sind, mit wenigen oder keinen Modulationen sehr emotional an. Das ist dann so eine Postindustrielle Sehnsucht (Maschinenträume ;-) :?: )

Als Musikmacher gibt es auch Zustände die einem die Emotionen ins Hirn prügeln:
- Wenn jemand Musik spielt die man selbst geschrieben hat (und er blickts, bringt genau das rüber was man transportieren wollte)
- wenn man in einem riesigen Kirchenchor singt, Teil einer weitaus größeren Sache wird als man es selbst jemals sein kann.


Im Allgemeinen meine ich gelernt zu haben, dass die vom Hörer empfundenen Emotionen selten genau die sind, die man beabsichtigt zu transportieren.
 
Was mich emotional bisher am meisten umgehauen Hat war eine Szene in David Lynchs "Mulholland drive"

"no ai banda" "there is no orchestra" " es ist alles Illusion"

die Sängerin die ein unglaubliches Lied singt fällt tod um und das Playback geht weiter....

Silencio.....

sogar jetzt wo ich das Schreibe fährt es mir kalt den Rücken runter...
 


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