Sammlung Welches Wissen und welche Erfahrungen sind wirklich absolut notwendig, um relativ massentaugliche Musik herstellen zu können?

Es ist schon ein wahnsinniger Druck, wenn du ein Weltstar bist... Alleine durch die ganze Welt zu touren und immer top bei den Live Auftritten zu sein, ist etwas außergewöhnliches. Dann die ganzen Presseauftritte... Du musst immer happy sein und ja nichts schlechtes sagen. Die Augen der Fans sind immer auf dich fixiert. Mach einen Fehler und löst einen Shitstorm aus...
Reichtum bedeutet nicht Glück und manches Opfer dafür ist größer, als man denkt...
Du hast eigentlich kein Privatleben mehr....
Sowas könnte ich mir persönlich nicht vorstellen... Ich denke, dass ich zu Grunde gehen würde...
 
So habe ich das verstanden. Aber darum geht es mir eben nicht. Ich habe mich nie dafür interessiert, ob etwas massentauglich ist - obwohl viel meiner Lieblingsmusik es ist. Noch massentauglicher als die Beatles oder Beethoven geht es weltweit und über die Zeit gesehen wohl kaum. Aber diese Musik ist massentauglich UND gut. Es gibt auch sehr viel Musik, die massentauglich ist, ABER NICHT gut.
Absolut. Darum funktioniert die Gleichung massentauglich = schlecht auch nicht.
 
vielleicht noch eine anmerkung zu den folgen guter und erfolgreicher musik.
es gibt den spruch, "die geister die ich rief"....nicht umsonst
- liegt kübelböck auf dem grund eines meeres
- hat kurt cobain keinen kopf mehr
- hat sich amy winehouse (passender name) im suff ertrunken
usw.....für weltruhm muß man geboren sein - und ein harter brocken, sonst zermürbt es einen.

be careful what you wish for.
Und Beethoven wurde spätestens ab dem Alter von 35 Jahren allmählich taub und John Lennon im Alter von 40 Jahren erschossen. Obwohl es in diesen Fällen keine Kausalität gibt zum Ruhm und der Schwierigkeit, damit umzugehen ...

Schubert ist nur 31 Jahre alt geworden und Mozart nur 35 Jahre. Aber sie alle haben wirklich GUTE Musik gemacht ... auch Amy Winehouse und Jimi Hendrix und Janis Joplin und Kurt Cobain.

Man könnte meinen - wenn man gläubig wäre - dass Gott all seine Lieblingskinder vorzeitig abberuft. Jesus soll auch sehr früh gestorben sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Du sagtest es gibt Leute die gut Klavierspielen können, obwohl sie es nicht gelernt haben
Nicht gelernt ist irgendwie nicht richtig. Ich weiß schon was du meinst, aber Autodidakten lernen ja sehr viel, das wird nur offiziell nicht anerkannt. Vielleicht sollte man schreiben "keine anerkannte Ausbildung genossen haben" oder so was, keine Ahnung. War nur eine Sache die mir aufgefallen ist.
 
Ich denke, für einen Hit reicht unter günstigen Umständen
- eine fantastische Idee
- Zugang zu eigenen oder fremden Ressourcen, insbesondere Geld
- Beharrlichkeit
- Beziehungen (erarbeitet oder geerbte)
- Glück (einiges!), wegen des richtigen Ortes zur richtigen Zeit
- die Bereitschaft, jeden Quatsch für ein Jahr mitzumachen.
Also supereinfach.
Will man den Hit wiederholen oder gar „Relevanz“ erreichen, sollte spätestens ab dann jede Menge Talent, musikalisches Gespür und Arbeitsmoral (hohe!) dazu kommen. Und dickes Fell.
Neu ist das doch alles nicht.
 
Deine Vorstellung von Schrott teilt eben nicht jeder.

nun, die berühmten "massen", sofern nicht mit "halt musik" übersetzt, haben da einfach einen anderen maßstab wie wir bessermusikversteher.

oder sie finden schen eben gut, opbwohl sie schrott sind - kann ich sogar teilweise nchvollziehen, denn so manche danceproduktion aus den neunzigern ist schlecht produziert und man hört es aber trotzdem mal weil die melodie gut ist - oder nimm punk oder sowas, da weiß jeder, dass es schrott ist aber da ist das dann das konzept.

(Edit: wobei Bohlen genau das versucht mit DSDS

eignetlich finde ich diesen superstar-krempel diesbezüglich ganz interessant, denn dort ist eben nicht nur schrott dabei, sondern auch ganz hevorragende vocalisten, von denen einige durchaus eine klassische ausbildung genossen haben oder gar bereits erfolgreich auf bühnen stehen, was dem publikum aber vorenthalten wird.

ich denk da zum beispiel an nookie von slot, die bei mir da ganz oben auf der liste stünde.

Ich persönlich glaube aber nicht daran, dass Qualität unterdrückt wird und stattdessen Schrott gehypet wird, weil, warum sollte man das tun?

"qualität" ist aus sicht von ariola und RTL einfach etwas ganz anderes wie aus meiner.

insofern ist das in der tat keine verschwörung zur vernichtung von qualität, aber es gibt halt schon eine systemische tendenz dazu, dass qualität kein garant für erfolg ist und umgekehrt.

man kann diese meine behauptung allerdings nicht überprüfen.

denn der maßstab für die frage, ob leuten etwas gefällt, ist ja der, dass man sich anschaut was ihnen gefällt, während man aber unterschlägt, dass sie nur mit einer sehr eingeschränkten auswahl gefüttert werden.

alle fliegen finden hundescheiße toll - man könnte denken es sei ihre lieblingsspeise. aber hast du mal einen faulen apfel danebegelegt und geschaut, was die fliegen dann machen?

Gerade heute nicht mehr, wo jeder alles überall für jeden zugänglich veröffentlichen kann.

die demokratisierung des marktes durch technik halte ich für eine fiktion. auch beim leichter-veröffentlichen-können haben schon lange die großen gewonnen und das ist auch nur logisch.

Die Musikindustrie kuratiert aber sie ist nicht besonders experimentierfreudig, darum verkaufen sie am liebsten das, wovon sie wissen, dass es funktioniert. Aber da es sich bei Musik immer noch um Kunst handelt, gibt es eben immer wieder auch Überraschungen, die sich durchsetzen.

ja, das stimmt beides. notfalls auch mal gegen den trend. es gibt ja genug geschichten von weltberühmten bands, die erst bei 15. versuch endlich einen verleger oder einen plattenfirma gefunden hatten. oder überall abgewiesen wurden bis es schließlich selbst gemacht haben.

kunst wird allerdings nicht besser davon, dss sie sich gut verkauft. das finde ich wichtig zu verstehen, wenn man sich selbst darin übt. mit kunst habe ich noch nie geld verdient, das war bislang immer nur relativer schrott, der das geld brachte.
 
Und was ist heut zu Tage mehr nebensächlich, also nice to have, wenn man es weiß aber nicht unbedingt wirklich von Nöten?

Gibt’s so Grundwissen und Können, was man unbedingt gelernt haben muss oder spielt es im Großen und Ganzen keine Rolle, solange der Output passt?

Vor 30 Jahren hätte ich dir das Buch von The KLF empfohlen. Manche der Ideen dort drin taugen sicher auch heute noch, bzw. geben Inspiration.

Anmerkung:
Bitte vielleicht diesmal etwas freundlicher und weniger persönlich aufeinander losgehen. Das wäre nett 👍
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