erledigt Why Adults Can't Develop Perfect Pitch [Video]

Hm. Man sollte Wörter wie 'nie' oder 'immer' so hinnehmen, wie sie gemeint sind. Den unterstellten Anspruch, immer und zu allen Zeiten und ausnahmslos für alle Menschen zu gelten, hat das hier nämlich nicht. Eine medizinisch-psychologische Aussage kann diesen nie haben. Auch wenn du, @Grenzfrequenz, jemanden kennst, der etwas zuvor kaum Vorstellbares geschafft hat, hast du mehr davon, wenn du hier erst einmal zu verstehen versuchst, statt die Botschaft unter Hinweis auf deine Sachkenntnis zwanghaft angreifen zu müssen.

Es wird eine Erklärung geboten, die mit den Beobachtungen sehr gut korreliert und in der Sache sehr viel Sinn macht und sie in einen größeren Zusammenhang, den des Spracherwerbs, einbettet; das ist alles. Sicher wird es irgendwo einen scheinbaren Ausnahmefall geben, den man dann gerne genau untersuchen würde – und könnte man das, würde man dort wahrscheinlich auch eine Erklärung für die Ausnahme finden.

Um nun unbedingt recht zu behalten, machst du weiter einige unzutreffende und im Zusammenhang wenig sinnvolle Unterstellungen. Dass es weltweit mehrere Tonsysteme und Stimmungen gibt, ist bekannt; der Absoluthörer lernt aber die Tonhöhenbegriffe halt für seine Kultur passend – das wird auch im Video ausdrücklich erwähnt. Übrigens können Absoluthörer das System auch in ein paar Minuten umstellen je nach Zusammenhang, wenn es sein muss. Jeder weiß, dass die Stimmung auf 440 Herz nicht überall gilt, es wird auch 2020 in Deutschland durchaus auf a=415 Herz musiziert, und das ist für einen Absoluthörer erstmal anstrengend, er kann das aber meist schnell neu kalibrieren.

Im Übrigen sagt die Definition, dass der Absoluterer eben keine Hilfsmittel benötigt. Alle hier gemachten Hinweise auf die Erinnerung, auf den Umfang der eigenen Stimme, usw. helfen sicher anderen, haben mit dem Thema aber nichts zu tun. Eben genau das braucht ein Absoluthörer eben nicht! Übrigens auch nicht die von mir eingangs erwähnte Methode, die auf Klangfarbenerinnerung beruht.
 
Jeder weiß, dass die Stimmung auf 440 Herz nicht überall gilt, es wird auch 2020 in Deutschland durchaus auf a=415 Herz musiziert, und das ist für einen Absoluthörer erstmal anstrengend, er kann das aber meist schnell neu kalibrieren.
Nicht so ohne Weiteres. In der Autobiographie von George Martin sagt er sinngemäß über sein absolutes Gehör, dass es für ihn immer eine Qual war, Musik zu hören, die nicht ganz genau oder ziemlich genau auf 440 Hz gestimmt ist, weil das Gehör dann einfach alle Töne als "falsch" wahrnimmt.

Beim Erwerb des absoluten Gehörs im frühen Kindesalter lernt man also das Tonsystem der eigenen Kultur in der dort üblichen Stimmung.

@GlobalZone - Nur etwa 10% der Musiker verfügen über absolutes Gehör. Ein gut trainiertes relatives Gehör funktioniert in der Praxis aber genauso gut.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich konnte mich perfekt an die Tonhöhe von „Richard Marx - Now and Forever“ erinnern […] und an „Phil Collins - In The Air Tonight“ […]
Erfüllt dies die Definition „absolutes Gehör“?
Nein.

Oder erst, wenn ich mit jeder Tonart einen Song verknüpft habe?
Damit hat das nichts zu tun. Das ist, wie der Sohn des Vortragenden die Tonhöhen für sich privat bezeichnet hatte, mehr nicht.

Wenn es nicht als Erwachsener erlernbar ist, dann würde dies bedeuten: Eine alternative, gleichbedeutende Definition für „absolutes Gehör“ ist: Man kann sich ohne Drift an die Tonhöhe eines Songs erinnern.
Nein, man hat für jede Tonhöhe, die man identifizieren kann, einen klaren Begriff, ganz unabhängig von konkreter anderer Musik.

Falls diese Definition nicht zutreffend sein sollte, dann würde dies bedeuten, dass absolutes Gehör auch im Erwachsenenalter erlernbar ist.
Eben nicht, weil diese klaren Begriffe in der Entwicklung früh gebildet werden müssen.

Wobei es natürlich von der Vorbildung abhängig ist.
Nein, der Vortragende weist ausdrücklich darauf hin, dass sein Sohn gar keine Vorbildung hatte. Es lief nur viel Musik im Haus, und er hatte ein Interesse daran. Ein wenig verwandt der Situation eines Kindes, das unter Tonsprachen wie Chinesisch oder Vietnamesisch aufwächst.

Aber das ist keine Besonderheit sondern trifft auch für andere Bereiche zu. Ein Analphabet wird im Erwachsenenalter auch nicht mehr zum multilingualen Textbuch-Korrekturleser.
Schreiben kann durchaus auch ein Erwachsener lernen. Dazu sind keine Fähigkeiten notwendig, die in einem bestimmten frühen Stadium der Entwicklung gelernt werden müssen.

Sorry, ich will dich wirklich nicht ärgern, aber du bist offensichtlich nicht der einzige, der den (zugegebenermaßen reichlich abstrakten) Kern der Sache nicht verstanden hat.
 
Nicht so ohne Weiteres. In der Autobiographie von George Martin sagt er sinngemäß über sein absolutes Gehör, dass es für ihn immer eine Qual war, Musik zu hören, die nicht ganz genau oder ziemlich genau auf 440 Hz gestimmt ist, weil das Gehör dann einfach alle Töne als "falsch" wahrnimmt.

Trotzdem ist es im Vergleich zu etwas, das frühere Menschen so festgelegt haben. Diese Prägung ist sicherlich schon im Mutterleib weitergebbar.
 
Nein.


Damit hat das nichts zu tun. Das ist, wie der Sohn des Vortragenden die Tonhöhen für sich privat bezeichnet hatte, mehr nicht.


Nein, man hat für jede Tonhöhe, die man identifizieren kann, einen klaren Begriff, ganz unabhängig von konkreter anderer Musik.


Eben nicht, weil diese klaren Begriffe in der Entwicklung früh gebildet werden müssen.


Nein, der Vortragende weist ausdrücklich darauf hin, dass sein Sohn gar keine Vorbildung hatte. Es lief nur viel Musik im Haus, und er hatte ein Interesse daran. Ein wenig verwandt der Situation eines Kindes, das unter Tonsprachen wie Chinesisch oder Vietnamesisch aufwächst.


Schreiben kann durchaus auch ein Erwachsener lernen. Dazu sind keine Fähigkeiten notwendig, die in einem bestimmten frühen Stadium der Entwicklung gelernt werden müssen.

Sorry, ich will dich wirklich nicht ärgern, aber du bist offensichtlich nicht der einzige, der den (zugegebenermaßen reichlich abstrakten) Kern der Sache nicht verstanden hat.

Der Kern ist ja ganz konkret, anders könnte die Aussage im naturwissenschaftlichen Sinne gar nicht wahr sein.

Konkret bedeuten diese Dinge zusammengefasst, dass jemand mit absolutes Gehör wie ein perfekt justierter Frequenzzähler funktioniert, während jemand mit relativem Gehör sich an die Tonhöhe aus seinem Gedächtnis erinnert.
 
Konkret bedeuten diese Dinge zusammengefasst, dass jemand mit absolutes Gehör wie ein perfekt justierter Frequenzzähler funktioniert, während jemand mit relativem Gehör sich an die Tonhöhe aus seinem Gedächtnis erinnert.
Nein, jemand mit absolutem Gehör erkennt die Tonhöhe wie eine Art Farbe. Er muss nur einen einzigen Ton hören und kann zum Beispiel sagen: "Das ist ein eingestrichenes as." Wer relativ hört, braucht immer einen Bezugston. Er spielt sich zum Beispiel ein eingestrichenes f auf dem Klavier vor, hört dann ein as und kann aufgrund der Relation, also des Abstandes (Intervalls) zwischen f und as (kleine Terz) sagen, dass es sich um ein as handelt.
 
In der Autobiographie von George Martin sagt er sinngemäß über sein absolutes Gehör, dass es für ihn immer eine Qual war, Musik zu hören, die nicht ganz genau oder ziemlich genau auf 440 Hz gestimmt ist, weil das Gehör dann einfach alle Töne als "falsch" wahrnimmt.
Richtig für G. Martin, und der musste sich ja wahrscheinlich auch nie umstellen und hat es nicht lernen müssen. Hingegen Nicht-Orchestermusiker der klassischen Musik müssen das heutzutage eigentlich fast immer können. Freunde von mir hatten damit auch anfangs echte Probleme, haben es dann aber halt gelernt.

Letzten Endes sagt uns die Beobachtung nur, dass das nichts Starres ist, dass Tonhöhennamen eine Verabredung sind, die man durchaus umlernen kann. Der Begriff selbst (die eindeutig wahrgenommene Tonhöhe) wird dadurch nicht berührt.

Trotzdem ist es im Vergleich zu etwas, das frühere Menschen so festgelegt haben. Diese Prägung ist sicherlich schon im Mutterleib weitergebbar.
Wozu musst du hier eine so esoterische Theorie bemühen? Brauchst du doch gar nicht!

Konkret bedeuten diese Dinge zusammengefasst, dass jemand mit absolutes Gehör wie ein perfekt justierter Frequenzzähler funktioniert, während jemand mit relativem Gehör sich an die Tonhöhe aus seinem Gedächtnis erinnert.
Nein, das ist nicht perfekt justiert! Überhaupt nicht! Es gibt eine ganze Gruppe von Tonhöhen, die wir alle "d" nennen, und die in der Höhe deutlich von einander abweichen. Für alle versteht der Musiker (und jeder Hörer) aus dem Zusammenhang, dass sie ein "d" in der gerade sinnvollen Ausformung repräsentieren. Der einzige Unterschied ist, dass ein Absoluthörer einen klaren Begriff von der Tonhöhe hat, sie also benennen und außerhalb des Zusammenhangs abrufen kann.

EDIT: Hier ist mir Horn zuvorgekommen. Der Vergleich mit der Farbe gefällt mir, da wird es auch Bereiche geben, wo er sagt, na, das blau ist aber schon sehr gelblich, tendiert doch stark zu grün...
 
Richtig für G. Martin, und der musste sich ja wahrscheinlich auch nie umstellen und hast nicht gelernt. Hingegen Nicht-Orchestermusiker der klassischen Musik müssen das heutzutage eigentlich fast immer können. Freunde von mir hatten damit auch anfangs echte Probleme, haben es dann aber halt gelernt.

Letzten Endes sagt uns die Beobachtung nur, dass das nichts Starres ist, dass Tonhöhennamen eine Verabredung sind, die man durchaus umlernen kann. Der Begriff selbst (die eindeutig wahrgenommene Tonhöhe) wird dadurch nicht berührt.
Da bin ich überfragt. Ob es so ist, können Dir nur Leute beantworten, die absolutes Gehör haben, denke ich. Ich habe definitiv keins, mir hat schon das Erlernen eines einigermaßen funktionierenden relativen Gehörs wirklich viel Mühe bereitet damals. Nicht umsonst bezeichnen Musikstudenten im englischsprachigen Raum ihre Kurse in "Ear-Training" gern als "Fear-Training".
 
Nein, jemand mit absolutem Gehör erkennt die Tonhöhe wie eine Art Farbe. Er muss nur einen einzigen Ton hören und kann zum Beispiel sagen: "Das ist ein eingestrichenes as." Wer relativ hört, braucht immer einen Bezugston. Er spielt sich zum Beispiel ein eingestrichenes f auf dem Klavier vor, hört dann ein as und kann aufgrund der Relation, also des Abstandes (Intervalls) zwischen f und as (kleine Terz) sagen, dass es sich um ein as handelt.
Es wurde ja gerade abgestritten, dass dem so sei. Wenn man sich z.B. (unsäglicherweise) genau an „Now and Forever erinnert, dann kann man anhand dessen das ‚g‘ ohne weiteren Bezugston vom Klavier identifizieren. Anhand sich derartig gemerkter Tonhöhen die Tonhöhe zu erkennen gilt jedoch nicht als absolutes Gehör, so der einhellige Foren-Tenor.
 
Es wurde ja gerade abgestritten, dass dem so sei. Wenn man sich z.B. (unsäglicherweise) genau an „Now and Forever erinnert, dann kann man anhand dessen das ‚g‘ ohne weiteren Bezugston vom Klavier identifizieren. Anhand sich derartig gemerkter Tonhöhen die Tonhöhe zu erkennen gilt jedoch nicht als absolutes Gehör, so der einhellige Foren-Tenor.
Du willst einfach nicht verstehen, was man Dir zu erklären versucht. Absolutes Gehör braucht keine Referenz. Du musst Dich nicht an irgendein Lied erinnern, um das g zu erkennen, Du weißt, dass es sich um ein g handelt, sobald Du den Ton hörst. Wenn Dir das mit allen 12 Tönen jeweils sofort so geht, hast Du absolutes Gehör. Umgekehrt kannst Du auch jederzeit jeden Ton innerhalb Deiner Stimmlage zielsicher singen, wenn Du absolutes Gehör hast. Wenn einer sagt, sing mal ein f, singst Du halt ein f, weil Du genau die Tonhöhe des f kennst.

Damit will ich nicht abstreiten, dass das von Dir genannte Beispiel ein Indiz dafür sein könnte, dass bei Dir ein verdecktes, nie trainiertes absolutes Gehör durchaus vorliegt. Wie ist das. Könntest Du den Ton g aus der Erinnerung an das Lied zielsicher singen? Versuch das mal. Sing mal ohne weiteren Bezugston diesen erinnerten Ton g und nehme ihn dabei auf. Und dann vergleiche noch mal, ob Du das g wirklich getroffen hast.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wozu musst du hier eine so esoterische Theorie bemühen? Brauchst du doch gar nicht!
Das ist überhaupt nicht esoterisch sondern es bezog sich darauf, dass gesagt wurde, jemand mit absolutem Gehör könne eine Tonhöhe bestimmen, ohne zu vergleichen. Etwas, dass vom Menschen im Grunde willkürlich so festgelegt wurde, kann jedoch garnicht solchen Vergleich auskommen. Deshalb passt auch der Vergleich mit der Farbe nicht, der Mensch hat ja nicht festgelegt, dass 660 nm Wellenlänge rot ist. Farben basieren nicht auf menschlichen Konventionen.
 
Absolutes Hören ist eine stark spezialisierte Gedächtnisleistung.

Man kann das lernen, und wie viele andere Dinge auch ist es sehr viel
einfacher, wenn man es als Kind lernt.

Obwohl ich einige Sprachen spreche, wird mir das erlernen von Navajo oder Chinesisch
vermutlich schwerfallen. Viele kleine Kinder haben das aber geschafft.
Trotzdem gibt es Menschen, die auch im Alter noch schwierige Sprachen oder
Instrumente (Geige!) lernen.

Wer etwas googlet, findet diverse Anleitungen und Kurse. In der alten "Keyboard"
gab es auch Anzeigen für den Kursus: https://www.perfectpitch.com/

Ich habe Tage, bei denen ich eine Tonart auf Anhieb erkenne ("das ist in D-Dur"),
das klappt aber nicht, wenn ich Streß habe. Auch ein geringe Menge Alkohol
lässt die Fähigkeit verschwinden - das ist mir nach dem 4. Bier aber egal.

Hier sind 12 Tips zum Üben. Versucht es doch mal 4 Wochen lang:
 
Zuletzt bearbeitet:
Pitch ist überhyped. Ich mach eh nur Eintonmusik :gay:
 
Du willst einfach nicht verstehen, was man Dir zu erklären versucht. Absolutes Gehör braucht keine Referenz.
Du warst doch derjenige, der schrieb, dass jemand mit relativem Gehör einen Bezugston vom Klavier brauche. Aber den Ausführungen zufolge ist das eben nicht das Entscheidubgskriterium. Zumindest wurde gesagt, dass Vergleich zu nehmen mit einer Hörerinnerung eben kein absolutes Gehör ausmache. Was dann letztlich auch die einzig logische Erklärung ist, warum es im Erwachsenenalter nicht erlernbar sein können sollte. Sonst bräuchte sich jemand, der seit der Kindheit gelernt hat, sich die Tonhöhe eines Titels langfristig zu merken, sich „nur“ einen Haufen schlau gewählter Titel zu Gemüte zu führen und deren Tonart einzuprägen und könnte somit absolutes Gehör erlernen. Es wird ja wohl vergleichsweise viele Musiker geben, die sich ohne „Drift“ an Musik erinnern können ohne und es somit erlernen könnten. Insofern würde diese Erklärung schon Sinn machen.
 
Farbe zu erkennen ist z.B. keine Gedächtnisleistung.

Und die (vermeintlichen?) Experten hier im Forum sagen, es sei mit dem Erkennen von Farbe vergleichbar, also eben keine Gedächtnisleistung.
 
Du warst doch derjenige, der schrieb, dass jemand mit relativem Gehör einen Bezugston vom Klavier brauche. Aber den Ausführungen zufolge ist das eben nicht das Entscheidubgskriterium. Zumindest wurde gesagt, dass Vergleich zu nehmen mit einer Hörerinnerung eben kein absolutes Gehör ausmache. Was dann letztlich auch die einzig logische Erklärung ist, warum es im Erwachsenenalter nicht erlernbar sein können sollte. Sonst bräuchte sich jemand, der seit der Kindheit gelernt hat, sich die Tonhöhe eines Titels langfristig zu merken, sich „nur“ einen Haufen schlau gewählter Titel zu Gemüte zu führen und deren Tonart einzuprägen und könnte somit absolutes Gehör erlernen. Es wird ja wohl vergleichsweise viele Musiker geben, die sich ohne „Drift“ an Musik erinnern können ohne und es somit erlernen könnten. Insofern würde diese Erklärung schon Sinn machen.
Du musst relatives Gehör und absolutes Gehör unterscheiden. Das relative Gehör beruht auf dem Erkennen von Abständen (Intervallen) mit einer Referenz, das absolute Gehör beruht auf dem Erkennen von Tonhöhen ohne Referenz.

Das ist nichts, worüber man diskutieren kann, es sind eindeutige Fakten. Leute wie Du verstehen nicht, dass es Dinge gibt, zu denen man keine Meinung haben kann, sondern die wissenschaftlich definiert sind.

Um für Dich herauszufinden, ob Du über Ansätze zu einem absoluten Gehör verfügst, was durchaus möglich wäre, empfehle ich Dir das von mir oben geschilderte Experiment durchzuführen. Ich vermute nämlich, dass Du Dich selbst diesbezüglich belügst. Bei den meisten von uns ist die Erinnerung an ein Musikstück eben nicht an absolute Tonhöhen, sondern nur an Tonhöhen-Relationen geknüpft.
 
Auto bremst, Reifen Quietschen; meine Freundin: Das war ein Gis, etwas zu hoch.

Sie hatte auch Schwierigkeiten, auf einer Orgel zu spielen, die einen Achtelton abwich.

Am schlimmsten war ein unbekanntes Chorstück, bei dem sie mitsingen sollte und nur - außer dem Auftritt selbst - die Generalprobe besuchen konnte. Beim Auftritt hat die Chorleiterin einen Ton tiefer angestimmt, wegen Rücksicht auf den Sopran. Für meine Freundin bedeute das: Die Noten lesen und - als Absoluthörer - zu transponieren. Mir als Relativhörer hätte das nichts ausgemacht, aber sie hatte Probleme.

Grüße
Omega Minus
 
@Grenzfrequenz habe mal zwei Fragen..

Hast du dir das Video angeschaut?
Verstehst du Englisch?

Das ist nicht so schwer. Wie gesagt ... Meine Gitarrenlehrer konnten das und zwar alle
und wenn ich an meinen Musiklehrer in der Schule zurückdenke, dann konnte der das auch.
Es geht nicht darum, dass es Erwachsene nicht können, sondern darum, dass man es im Erwachsenenalter nicht erlernen kann. Deine Lehrer haben wohl früh damit angefangen, darum konnten sie es. Davon würde ich zumindest bei einem Lehrer ausgehen.

Jetzt musst du nur noch klarstellen, was das Präfix "Fakten" oben im Titel bedeutet, ich hab die Diskussion darum verpasst. Danke.
Es hat nichts zu bedeuten. Mir war mal nach einem Präfix ?‍♂️
 
Zuletzt bearbeitet:
Sorry Grenzfrenquenz, aber bei dir bin ich mir nicht sicher ob man Einsicht noch im Erwachsenenalter erlernen kann.
 
Es geht nicht darum, dass es Erwachsene nicht können, sondern darum, dass man es im Erwachsenenalter nicht erlernen kann. Deine Lehrer haben wohl früh damit angefangen, darum konnten sie es. Davon würde ich zumindest bei einem Lehrer ausgehen.

Hier wird zuviel mit den Begriffen Absolut, relativ, nie und nicht herumgeworfen,
dass die Sinnhaftigkeit des Themas zurecht in Frage gestellt werden kann.

Wir sollten mal klären wieviel Toleranz ein absolutes Gehör haben darf und wenn es eine
Toleranz haben darf, ob es dann noch ein absolutes Gehör ist.
 
Hier wird zuviel mit den Begriffen Absolut, relativ, nie und nicht herumgeworfen,
dass die Sinnhaftigkeit des Themas zurecht in Frage gestellt werden kann.

Absolutes Gehör = ohne Bezugsbasis; man spürt sogleich, welcher Ton es ist
Relatives Gehör = mit Bezugsbasis
So weit, so einfach. Ein Absoluthörer muss nicht erst einen Ton summen oder in seiner Erinnerung na

Wir sollten mal klären wieviel Toleranz ein absolutes Gehör haben darf und wenn es eine Toleranz haben darf, ob es dann noch ein absolutes Gehör ist.

Ob es absolut ist oder nicht, hat nichts, ich wiederhole: nichts, damit zu tun, wie genau es ist.

Meine Freundin z.B. hört genauer als ein Achtelton. Sie hat sogar eine Gitarre ohne(!) Stimmgerät gestimmt und alsich das Keyboard anschaltete, dann passte das zur Standardeinstllung a=440 Hz.

Wie gesagt, mit einer Orgel, die ein Achtelton zu tief war, hatte sie Probleme.

"...
Relativhörer können im Rahmen der Gehörbildung jedoch nicht lernen, durch Memorieren eines gegebenen Referenztones (z. B. von einer Stimmgabel) Töne absolut zu erkennen.
..."
SIehe Wikipedia

Scheint zu schwieirg zu sein. Das ist so, als wenn Du ein helles Grün siehst und ohne Farbvergleich oder Erinnerung sofort weißt: Das ist helles Grün. Du erkennst es einfach.

Grüße
Omega Minus
 
Absolutes Gehör = ohne Bezugsbasis; man spürt sogleich, welcher Ton es ist
Relatives Gehör = mit Bezugsbasis
So weit, so einfach. Ein Absoluthörer muss nicht erst einen Ton summen oder in seiner Erinnerung na

Das ist doch klar. Innerhalb dieser Definition ist es nichts besonderes.

Eine Gitarre wird niemals einen absolut reinen Ton spielen können, schon gar nicht in Wiederholung,
weshalb hier das absolute Wort fehl am Platze ist. Darum geht es mir. Um genau jeden Ton gibt es einen
Toleranzbereich, diesen auch zu identifizieren.

Aber wenn es ausreicht, dass die meisten keine Verstimmheit mehr hören können, dann kann man auch
mit Superlativen um sich schmeißen. Auch wenn es anstatt 440Hz dann halt 441Hz sind.
 
Du musst relatives Gehör und absolutes Gehör unterscheiden. Das relative Gehör beruht auf dem Erkennen von Abständen (Intervallen) mit einer Referenz, das absolute Gehör beruht auf dem Erkennen von Tonhöhen ohne Referenz.

Das ist nichts, worüber man diskutieren kann, es sind eindeutige Fakten. Leute wie Du verstehen nicht, dass es Dinge gibt, zu denen man keine Meinung haben kann, sondern die wissenschaftlich definiert sind.

Um für Dich herauszufinden, ob Du über Ansätze zu einem absoluten Gehör verfügst, was durchaus möglich wäre, empfehle ich Dir das von mir oben geschilderte Experiment durchzuführen. Ich vermute nämlich, dass Du Dich selbst diesbezüglich belügst. Bei den meisten von uns ist die Erinnerung an ein Musikstück eben nicht an absolute Tonhöhen, sondern nur an Tonhöhen-Relationen geknüpft.
Welches Experiment? Ich habe heute wie gesagt festgestellt, dass ich mich an die Tonika von Liedern wie „Now and Forever“, „In The Air Tonight“, „Woman in Love“ etc. genauestens erinnere, indem ich mich an das jeweilige Lied erinnert, den Grundton gesummt und es dann auf Spotify gestartet habe. Wie soll da Deiner Meinung nach ein Selbstbetrug zustande kommen?

Was die Sache mit der Referenz betrifft, verstehe ich nicht, was du dich so aufregst? Mir war nicht klar, dass ein sich unbegrenzt Erinnern an eine Musik als Referenzpunkt ebenfalls ein relatives Gehör charaktisiert und das habe ich doch auch geschrieben? Es ist ja tatsächlich ein himmelweiter Unterschied, ob man sich erinnert (und das aktuell Gehörte mit der Erinnerung vergleicht) oder ob man eine Frequenz erkennt wie eine Farbe, wo direkt physisch eine Frequenz/ Wellenlänge wahrgenommen wird, unabhängig davon, ob man überhaupt seine Aufmerksamkeit darauf richtet (wie bei der Farbwahrnehmung eben).
 
Eine Gitarre wird niemals einen absolut reinen Ton spielen können, schon gar nicht in Wiederholung, weshalb hier das absolute Wort fehl am Platze ist. Darum geht es mir.

Du verwechselst "absolut" mit "absolut genau". Hier meint "absolut" soviel wie "losgelöst", nämlich losgelöst von der Notwendigkeit eines (realen oder imaginierten) Referenztons.

Wie gesagt, das scheint schwer zu sein. :)

Grüße
Omega Minus
 
Ich habe gerade nochmal das Experiment fortgeführt und „Mr. Vain“ sowie „New York, New York“ richtig gesummt. Dann ist mir aufgefallen, dass mehrere dieser Tests hintereinander ja auch sinnlos sind, weil man mit dem ersten Song ja bereits einen Bezugspunkt hat für die folgenden Songs, was dann ja definitiv nur ein relatives Gehör nachweisen kann.

Ob absolutest Gehör nun eine Gedächtnisleistung ist, was ich bislang dachte, oder wie Farbwahrnehmung, was die Meisten hier sagen, das wäre auf jeden Fall interessant zu wissen. Wobei so ne Youtuber für mich keine Quelle sind oder sind in dem Video wissenschaftliche Referenzen vorhanden? Vielleicht schau ich es mir gleich mal an.
 
Ich habe schon im ersten Beitrag geraten sich's anzugucken :guckstdu:

Vielleicht beantwortet es ja deine Fragen..
 
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