Wie erstelle ich diesen abschwellenden Sound?

M

MartyK

.....
Hallo,

ich habe vor zig Jahren mit meinem betagten Ensoniq EPS16+-Sampler etwas produziert, woran mir u. a. der abschwellende Sound sehr gut gefallen hat. Ich weiß aber nicht mehr, wie ich den hinbekommen habe, und auch eine Recherche im Vorfeld über Google und YouTube hat mich nicht weitergebracht - sprich: Ich habe nichts gefunden, was mich bei der Erstellung dieses Sounds weiterbringen konnte.
Ich habe auch schon nach "decongestand Sound" ("abschwellender Sound") in Google gesucht, was aber nur 35 Ergebnisse brachte und in eine ganz andere Richtung führte...

Meine anfängliche Idee war, dass ich einen Ton über 7 Takte hinweg (was ich dann hinterher auf 8 Takte korrigierte) im Key-Editor einzeichne und diesen dann mit verschiedenen Parametern entsprechend moduliere, um zu meinem gewünschten Ergebnis zu kommen.

Anhang anzeigen Abschwellender Sound.mp3

So ganz zufrieden war ich mit meinem Ergebnis noch nicht, aber ich bin zumindest weitergekommen und habe erkannt, dass das Ziehen einer Note auf gleicher Tonhöhe verkehrt war, weswegen ich mit dem Linienwerkzeug Noten von E6 bis C#2 erzeugt habe. Dazu dann Einschalten des 1. LFO mit Bezug auf OSC1 und OSC2 und das Regeln der Werte von SPD (Speed) und AMT (Amount). Die Noten sind übrigens auf 1/4 eingestellt.

Anhang anzeigen Abschwellender Sound_Synth1.mp3

Vielleicht ist hier jemand, der richtig Ahnung von Modulation hat und mir erklären kann, wie ich möglichst effektiv meinen gewünschten Sound hinbekommen kann?
 
Mit welchem Detail hast du Probleme? Schon in dem von dir geposteten Original passt ja irgendwie gar nix zusammen, was die Tonhöhen betrifft oder meinst du den Sound an sich, das LFO scheint mir was steppy bzw. eher im Chipsound Style zu sein.
 
Wie meinst du, da passt gar nix zusammen? Das erste Beispiel ist das Original, da ist der abschwellende , sich im Panorama verteilende LFO-Sound gemeint, das 2. Beispiel ist nachgebaut.
Ich will halt, dass der LFO-Sound gleichmäßig nach unten "leiert".
 
Steppy… du brauchst einen LFO durch ein Sample & Hold… und dann den Sound nochmal zusätzlich mit einer Pitch envelope oder ähnlichem nach unten modulieren ;-)
 
Steppy… du brauchst einen LFO durch ein Sample & Hold… und dann den Sound nochmal zusätzlich mit einer Pitch envelope oder ähnlichem nach unten modulieren ;-)
Hm, also ein "Zufalls-LFO"? Aber das Einzeichnen der Noten war schon richtig, oder kann ich so einen Sound auch mittels einmaligem Tastendruck erzeugen? Ich habe das übrigens versucht, nachzumachen, nur ging der Ton nicht bis nach ganz unten.
 
Ja, man kann so einen Sound mittels einmaligem Tastendruck erklingen lassen. Vermutlich hilft dir diese information aber nicht wenn du kein entsprechendes Werkzeug hast um es umzusetzen. Zum Experimentieren und die Struktur zu verstehen wäre ein modularer Synthesizer gut.

Tri/Sine LFO —> Sample & Hold —> Oscs.


Sample & Hold hat per se nichts mit Random zu tun (allerdings wird es häufig genutzt um ein Random/Noise-Signal zu „zerhacken“). in deinem Sound erfüllt es die Funktion, einen niedrig aufgelösten /„digital“ klingenden LFO zu erzeugen. Keine Ahnung womit der Originalsound erzeugt wurde.
 
Ja, man kann so einen Sound mittels einmaligem Tastendruck erklingen lassen. Vermutlich hilft dir diese information aber nicht wenn du kein entsprechendes Werkzeug hast um es umzusetzen. Zum Experimentieren und die Struktur zu verstehen wäre ein modularer Synthesizer gut.

Tri/Sine LFO —> Sample & Hold —> Oscs.


Sample & Hold hat per se nichts mit Random zu tun (allerdings wird es häufig genutzt um ein Random/Noise-Signal zu „zerhacken“). in deinem Sound erfüllt es die Funktion, einen niedrig aufgelösten /„digital“ klingenden LFO zu erzeugen. Keine Ahnung womit der Originalsound erzeugt wurde.
Daran soll es nicht liegen, ich habe massig Synthis. :cool: Den Beispielsound habe ich mit Synth1 gemacht, weil der ziemlich überschaubar ist. Der hat auch Sample & Hold, ich konnte allerdings keinen Taster finden, der anhand der Beschriftung darauf schließen lässt.
Am neuesten Beispiel kann man hören, dass ich gerade eingespielt habe, kann man hören, dass der Sound immer wieder von vorn anfängt.

Anhang anzeigen Abschwellender Sound_Synth1_2.mp3

Und so sieht es im Synth1 aus:

Synth1_Down.gif
 
Ich höre da auch nur eine Pitch-Envelope plus einen entsprechend getimten LFO.
Vielleicht noch zusätzlich einen 2. LFO im S&H-Modus drüberlegen, denn ich habe das Gefühl, dass die Ausschläge nach oben und unten nicht immer identisch sind ...
 
Ich weiß immer noch nicht, was du meinst. 😕 Mit den Tonhöhen ist doch alles in Ordnung.
Falls es Samples sind, würde ich testen ob die alle richtig gestimmt sind. Ist aber häufiger bei Techno so, dass die Macher da relativ abgehärtet sind und den Hörern nicht auffällt wie schlecht die Sachen zusammenpassen. Gerade bei FM und Waveshaping Sounds bin ich ja häufiger mal am nachstimmen, da entwickelt man vielleicht ein Gefühl für sowas.

Daran soll es nicht liegen, ich habe massig Synthis. :cool: Den Beispielsound habe ich mit Synth1 gemacht, weil der ziemlich überschaubar ist. Der hat auch Sample & Hold, ich konnte allerdings keinen Taster finden, der anhand der Beschriftung darauf schließen lässt.
Am neuesten Beispiel kann man hören, dass ich gerade eingespielt habe, kann man hören, dass der Sound immer wieder von vorn anfängt.
Aus deinem Synth1 Beispiel höre ich jetzt kein S&H raus, aber vielleicht hast du ja was mit Step LFO oder und bastelst dir da die Wellenform zusammen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Daran soll es nicht liegen, ich habe massig Synthis. :cool: Den Beispielsound habe ich mit Synth1 gemacht, weil der ziemlich überschaubar ist. Der hat auch Sample & Hold, ich konnte allerdings keinen Taster finden, der anhand der Beschriftung darauf schließen lässt.
Am neuesten Beispiel kann man hören, dass ich gerade eingespielt habe, kann man hören, dass der Sound immer wieder von vorn anfängt.

Anhang anzeigen 117767

Und so sieht es im Synth1 aus:

Anhang anzeigen 117768
Dieser steppige Charakter des LFOs ist ja nur eine Feinheit des Sounds (liegt wohl an den digitalen LFOs des EPS16). Diese Feinheit lässt sich nicht einfach mit einem 0815-Synth nachbauen, daher mein Hinweis auf Modular. Wenn wir das mal für einen Moment beiseite lassen, bleibt nach nochmaligem Hören folgendes übrig:

1) Ein Sound der einen abfallenden Pitchverlauf hat. Da sich auch gleichzeitig Obertongehalt verändert (Sound wird dumpfer/dunkler), gehe ich jetzt mal von einem Sample aus, welches naturgemäß dumpfer wird wenn es heruntergepitcht wird. Ein sich schließendes Filter kann sein, muss aber nicht.

2) Auf dem Sound liegt zusätzlich ein Pitch-LFO in vermutlich nicht gesynchtem Tempo (obwohl der LFO-Speed scheinbar ganz gut passt, wegen "triolischem" Muster, nenne es mal so...)

3) Leichte Panorama-Modulation (vermutlich ebenfalls durch einen LFO)
 
Bin gerade auf dem Sprung, daher nur kurz. Mit dem Stepper von Massive geht das Stufige schon recht gut, dumpfer werden mit entsprechendem Wavetable z.B. Sin-SQU...
 
Hm, das ist mein Versuch. Das ist der Pigments. Ein Random Generator, Sample+hold von einem LFO, kontrolliert den coarse Tune eines Oszillators.
 

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  • untitled.mp3
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Ich höre da auch nur eine Pitch-Envelope plus einen entsprechend getimten LFO.
Vielleicht noch zusätzlich einen 2. LFO im S&H-Modus drüberlegen, denn ich habe das Gefühl, dass die Ausschläge nach oben und unten nicht immer identisch sind ...
Ich auch. Aber offenbar ist es nicht so einfach, das "nur" so hinzubekommen.
Ist der S&H-Modus überhaupt notwendig? Wenn ich nicht ganz falsch liege, müsste es in meinem Fall ausreichen, die Geschwindigkeit des LFO zu erhöhen.
Synth1 kann - entgegen meiner Vermutung - offenbar kein Sample&Hold.

Falls es Samples sind, würde ich testen ob die alle richtig gestimmt sind. Ist aber häufiger bei Techno so, dass die Macher da relativ abgehärtet sind und den Hörern nicht auffällt wie schlecht die Sachen zusammenpassen. Gerade bei FM und Waveshaping Sounds bin ich ja häufiger mal am nachstimmen, da entwickelt man vielleicht ein Gefühl für sowas.


Aus deinem Synth1 Beispiel höre ich jetzt kein S&H raus, aber vielleicht hast du ja was mit Step LFO oder und bastelst dir da die Wellenform zusammen.
Natürlich sind es Samples, ich habe doch meinen Ensoniq-Sampler erwähnt. :) Ich weiß zwar immer noch nicht, was da nicht zusammenpassen soll, aber gut. Einen Synth mit Step-LFO habe ich bestimmt bei der Menge an Synths, die ich besitze, nur ist mein Problem halt, das dann auch anzuwenden. Tutorials darüber gibt es auch nicht in Massen.

Dieser steppige Charakter des LFOs ist ja nur eine Feinheit des Sounds (liegt wohl an den digitalen LFOs des EPS16). Diese Feinheit lässt sich nicht einfach mit einem 0815-Synth nachbauen, daher mein Hinweis auf Modular. Wenn wir das mal für einen Moment beiseite lassen, bleibt nach nochmaligem Hören folgendes übrig:

1) Ein Sound der einen abfallenden Pitchverlauf hat. Da sich auch gleichzeitig Obertongehalt verändert (Sound wird dumpfer/dunkler), gehe ich jetzt mal von einem Sample aus, welches naturgemäß dumpfer wird wenn es heruntergepitcht wird. Ein sich schließendes Filter kann sein, muss aber nicht.

2) Auf dem Sound liegt zusätzlich ein Pitch-LFO in vermutlich nicht gesynchtem Tempo (obwohl der LFO-Speed scheinbar ganz gut passt, wegen "triolischem" Muster, nenne es mal so...)

3) Leichte Panorama-Modulation (vermutlich ebenfalls durch einen LFO)
Du meinst also, ich bekomme diesen Sound nur mit einem Modular-Synth wie Zebra von U-He hin? Was sagst du denn dazu, dass der Sound immer von vorn anfängt, wie in Posting #8 zu hören ist?
Der abfallende Pitchverlauf ist mir klar, das modulierten Panorama auch - die Frage ist halt, wie genau ich das hinbekomme. Den Obertongehalt könnte ich ja mit einem modulierten Filterverlauf hinbekommen. Da ist es doch egal, ob Sample oder Synth-Sound.
Punkt 2) scheint mir naheliegend, möglicherweise habe ich den Sound früher auch mit dem Modulations-Rad gemacht.


Bin gerade auf dem Sprung, daher nur kurz. Mit dem Stepper von Massive geht das Stufige schon recht gut, dumpfer werden mit entsprechendem Wavetable z.B. Sin-SQU...
Hm, dann probiere ich den mal aus.


Hm, das ist mein Versuch. Das ist der Pigments. Ein Random Generator, Sample+hold von einem LFO, kontrolliert den coarse Tune eines Oszillators.
Interessant, hast du den Verlauf mit einem Ton gemacht? Aber auch hier findet ab Sekunde 6 eine Wiederholung statt, anstatt die Tonhöhe weiter nach unten geht.


Ja, klar alles in Ordnung, lass dich bloß nicht verunsichern.
Ich war/bin eher irritiert.
 
Im Prinzip so wie ich beschrieben hab', musste nur ein wenig tricksen um die Modulation der Tonhöhe zu verlängern, eine Hüllkurve alleine war nicht genug. Ich häng' dir mal den Sound an...
 

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  • Chipsound LFO test.zip
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Interessant, hast du den Verlauf mit einem Ton gemacht? Aber auch hier findet ab Sekunde 6 eine Wiederholung statt, anstatt die Tonhöhe weiter nach unten geht.
Stimmt, sorry. Hintergrund ist, dass ich den coarse tune mit einer Envelope steuere, eben neben dem Random Generator. Wenn Du eine zyklische Wiederholung haben willst, nimm einen LFO stattdessen.

Edit: Oder stell die Modulation der Envelope noch krasser ein, und mach die Kurve so, dass sie erst etwas langsamer abfällt, und dann, wenn eine gewisse (Tonhöhen-)Tiefe erreicht ist, schneller. Dann blende die Lautstärke aus. Kannst Du auch mir einer Envelope machen, oder einer Automation, wie auch immer.
 
Zuletzt bearbeitet:
Im Prinzip so wie ich beschrieben hab', musste nur ein wenig tricksen um die Modulation der Tonhöhe zu verlängern, eine Hüllkurve alleine war nicht genug. Ich häng' dir mal den Sound an...
Klasse! Sehr gutes Resultat - jetzt müsste nur noch der Klang stimmen. Mit einem anderen OSC klingt es dem Original näher, nur am Anfang nicht.
Schreib doch mal bitte, was du bei OSC1 eingestellt hast .
 
Zuletzt bearbeitet:
Stimmt, sorry. Hintergrund ist, dass ich den coarse tune mit einer Envelope steuere, eben neben dem Random Generator. Wenn Du eine zyklische Wiederholung haben willst, nimm einen LFO stattdessen.

Edit: Oder stell die Modulation der Envelope noch krasser ein, und mach die Kurve so, dass sie erst etwas langsamer abfällt, und dann, wenn eine gewisse (Tonhöhen-)Tiefe erreicht ist, schneller. Dann blende die Lautstärke aus. Kannst Du auch mir einer Envelope machen, oder einer Automation, wie auch immer.
Was bitte ist ein "coarse tune"? Den LFO muss ich wohl nehmen, sonst hätte ich ja die im Original gehörte Wiederholung(en) nicht. Wie kann man denn eine AMP-Hüllkurve so einstellen, dass bei Erreichen einer gewissen Tonhöhen-Tiefe die Kurve schneller abfällt? Und ist das hier überhaupt der Fall?
 
Klasse! Sehr gutes Resultat - jetzt müsste nur noch der Klang stimmen. Mit einem anderen OSC klingt es dem Original näher, nur am Anfang nicht.
Schreib doch mal bitte, was du bei OSC1 eingestellt hast .
Was meinst du mit 'nem anderen Oszillator? Anderes Wavetable oder Modell zum verbiegen des Tables und was stört dich an der Version? Ich würde eher noch ordentlich Vibrato drauf und den Bandpassfilter mit varabler Bandbreite oder EQ drauflegen, hab bewusst div. Lücken gelassen. Ich bin davon ausgegangen dass du den Sound dann nach deinen Wünschen anpasst, denn im Gegesatz zu dir kenne ich nur die kurze Sequenz und nicht das Original.
 
Was bitte ist ein "coarse tune"?
Keine Ahnung ob das bei Hardware-Synths auch so genannt wird (müsste aber), aber das ist einfach das Tuning eines Oszillators in Halbtönen, im Gegensatz zum Fine Tune, wo man in nur Cents tuned. 100 Cents sind ein Halbton. Den Coarse Tune kann man modulieren, wenn man, wie bei dem Sound jetzt, eine starke Veränderung der Tonhöhe (also eben hier weit über einem Halbton) über die Zeit erreichen möchte. Das Fine Tune kann man dagegen z.B. mit einem LFO modulieren, wenn man ein leichtes Vibrato erreichen möchte.

Den LFO muss ich wohl nehmen, sonst hätte ich ja die im Original gehörte Wiederholung(en) nicht.
Genau, der ist für dieses ständige Rauf und Runter zuständig - was ein LFO eben so macht ^.^

Wie kann man denn eine AMP-Hüllkurve so einstellen, dass bei Erreichen einer gewissen Tonhöhen-Tiefe die Kurve schneller abfällt?
In Softsynths kann man heute meistens nicht nur die Länge des Attacks, des Decays oder des Release einstellen, sondern man kann auch die genaue Form der jeweiligen Kurve bestimmen. Also ob sie linear ist (d.h. zu jedem Zeitpunkt ändert sich der Wert der Hüllkurve mit der gleichen Geschwindigkeit), oder irgenwie gebogen (d.h. die Geschwindigkeit, mit der sich der Wert ändert, ändert sich, je nach dem, wie weit z.B. die Decay-Zeit bereits abgelaufen ist).

Und ist das hier überhaupt der Fall?
Hast Du den Tonhöhenabfall damals mit einer Hüllkurve beschrieben, oder hast Du das, während Du das live gespielt hast, mit dem Pitch Bend deines Synthies gemacht? Hm, die Geschwindigkeit, wie die Tonhöhe abfällt, scheint nicht ganz konstant zu sein, spricht also für Pitch Bend. Nach dem, was ich beschrieben habe, klingt es also nicht - aber es wäre halt eine Lösung gewesen, meinen Sound etwas an den gewünschten Sound anzunähern.
Ist Dein erklärtes Ziel, den Sound so nachzubauen, dass man ihn praktisch nicht mehr von dem Sound auf Deiner Aufnahme unterscheiden kann? Da wirst Du ziemlich viel Zeit mit Finetuning (diesmal sprichwörtlich gemeint) verbringen müssen.
 


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