Wie findet man "seinen" Sound!?

Es lenkt möglicherweise vom Finden des „eigenen Sounds“ ab, wenn man sich parallel dazu überlegt, in den DIY-Gerätebau einzusteigen.
Die Technik dient nur primär dazu, um den "eigenen Sound" zufinden, es ist eher der Umgang damit.
Viel mehr beeinflusst doch die eigene Lebensweise den eigenen Sound.
Wer sein ganzes Leben nur für seine "Nachbarn" (...für die Gesellschaft) gestaltet, der wird auch so klingen.
Man muss sich doch in der Birne erst mal völlig frei von fremden Einflüssen machen, um überhaupt kreativ werden zu können.
 
Ein wenig Dreistigkeit und technisches Verständnis reicht imho um das zusammenzukopieren was man für 'nen mehr oder weniger kommerziellen Erfolg braucht, gut - etwas Rhythmusgefühlt ist vielleicht von Vorteil ;-) und aktuell vielleicht auch ein Talent dafür das Zeug zu vermarkten. Aber musikalisches Talent ist dafür imho nicht notwendig.
Da würde ich auch nicht widersprechen. Du machst ja selber eine Einschränkung mit dem Ryhtmusgefühl. Und ich habe zwei Menschen in meinem weiterem Familienumfeld denen das absolut fehlt. Und glaube mir, das kannst dann vergessen mit der Musik. Mein Onkel hat jahrelang viel Geld für Einzeluntericht (Klavier) ausgegeben und täglich geübt. Was dabei rauskam, war selbst nach Jahren keinem Menschen zuzumuten.
Aber er hätte natürlich ein paar fertige Loops zusammenbauen können. Letztendlich ist bei seinem Garten geblieben, und viele sind ihm dafür dankbar. ;-)
 
Das habe ich, es entfernt sich immer weiter vom eigentlichen Thema des Threads.
Eine Meta Diskussion zu dem was in so einen Thread gehört macht es ihmo auch nicht besser. Aber tatsächlich ist schwer zwischen Kunst/eigenen Sound und Kommerz zu unterscheiden, wenn jemand sich nur dreist genug die Sachen zusammenkopiert und entsprechend in den sozialen Netzwerken vermarktet. Ein gewisses Schauspieltalent ist dabei sicher von Vorteil, aber ich denke das ist nicht die Art von Talent die gemeint war.
 
Da würde ich auch nicht widersprechen. Du machst ja selber eine Einschränkung mit dem Ryhtmusgefühl. Und ich habe zwei Menschen in meinem weiterem Familienumfeld denen das absolut fehlt. Und glaube mir, das kannst dann vergessen mit der Musik. Mein Onkel hat jahrelang viel Geld für Einzeluntericht (Klavier) ausgegeben und täglich geübt. Was dabei rauskam, war selbst nach Jahren keinem Menschen zuzumuten.
Aber er hätte natürlich ein paar fertige Loops zusammenbauen können. Letztendlich ist bei seinem Garten geblieben, und viele sind ihm dafür dankbar. ;-)
Ich mach mich mit der Aussage jetzt sicher unbeliebt, aber ich denke dabei halt auch an die vielen kleinen Techno Produzenten, die in den 90ern mit 'nem Sampler und etwas Software Sachen gemacht haben, die auf Vinyl gepresst und in den Clubs gespielt wurden. Da sind Tracks dabei, bei denen sich mir im musikalischen Sinne die Fußnägel "kringeln", weils einfach gar nicht zusammen passen will, aber sie haben den entsprechenden Nerv der Zielgruppe getroffen, die wohl genau dieses unwohlige Gefühl beim hören der Tracks wollten oder erst gar nicht wahrgenommen haben.
Ich bin alles andere als ein Musiker, aber manchmal ist es halt von Nachteil musikalischer (mehr Gefühl für Musik zu haben) als die Zielgruppe zu sein ;-)
 
Ich mach mich mit der Aussage jetzt sicher unbeliebt, aber ich denke dabei halt auch an die vielen kleinen Techno Produzenten, die in den 90ern mit 'nem Sampler und etwas Software Sachen gemacht haben, die auf Vinyl gepresst und in den Clubs gespielt wurden. Da sind Tracks dabei, bei denen sich mir im musikalischen Sinne die Fußnägel "kringeln", weils einfach gar nicht zusammen passen will, aber sie haben den entsprechenden Nerv der Zielgruppe getroffen, die wohl genau dieses unwohlige Gefühl beim hören der Tracks wollten oder erst gar nicht wahrgenommen haben.
Ich bin alles andere als ein Musiker, aber manchmal ist es halt von Nachteil musikalischer (mehr Gefühl für Musik zu haben) als die Zielgruppe zu sein ;-)
Das gibts doch heute noch genauso... Man höre sich nur einmal durch die Ballermann oder Apres-Ski Hits... musikalisch kann man sich sowas mit einem Magix Musicmaker von 2000 zusammenklicken, dann noch nen pubertär prolligen Text drüber, hauptsache was mit Titten/Ficken/Saufen, und das verkauft sich in Zahlen bei denen mir schlecht wird....
 
Was ist denn mit "seinem" Sound gemeint?
In der elektronischen Musik ist die Wiedererkennbarkeit einzelner Künstler mMn selten gegeben.
Oder geht es um die Suche nach einem Klangbild das einem längerfristig gefällt? Da hilft nur "Versuch & Fehler", glaub ich. ;-)
 
Ich frage mich gerade warum man seit Jahren des Bemühens nicht auch irgendwo mal ankommen soll? Oder ist das nicht eigentlich der Normalfall? Meine, irgendeine Form der Entwicklung muss man ja durchgemacht haben. Oder ist das nicht die Norm?
 
Das beschriebene Verhalten hat allerdings nichts mit der Suche nach dem „eigenen Sound“ zu tun, sondern nur mit der Suchen nach irgendeiner Form der Anerkennung. Beides muss nicht deckungsgleich sein.
Wer kopiert und faket ist nur auf der Suche nach Anerkennung? Das verstehe ich in der Aussage. Findest du die These nicht etwas gewagt? Imitation ist eine ganz etablierte Lernstrategie. Auf die man sich nichts einbilden braucht, weil sie echt in jeder Quengelzone verkauft wird. Aber bekannte Stile zu kopieren ist ein Muss in der künstlerischen Ausbildung, ohne findet man nie zum eigenen Sound, verliert sich nur in belangloser Beliebigkeit, in Säuglingsgebrabbel. Wer nicht nachmachen kann/will, kann auch nichts vormachen. Wenn der Mainstream-Musik etwas vorzuwerfen ist, dann der Unwille, neue Wege zu beschreiten, Wege, deren geschäftlicher Erfolg ungewiss ist. Aber Risikoscheu zeichnete den Mainstream ja schon immer aus.

Mit dem eigenen Sound ist m.1/2W. traditionell alles gemeint, was nicht notiert wird. Klang, Phrasierung und Gedöns. In der elektronischen Musik kommt hinzu Hardware und Arbeitsweise, Phrasierung tritt in den Hintergrund oder verschwindet ganz, weil eh der Quantisierer und dann evtl. der Humaniser drübergejagt wird.
 
Vielleicht sollte man auch mal weg von dem christlich-europäischen Denken des Genies, das etwas Singuläres (er-)schafft. Den Sound, den jemand macht, ist quasi Definition schon dessen eigener Sound. Soweit, so wenig zielführend. Weitergedacht ist die Eingangsfrage eben eine, die sich so nicht/kaum beantworten lässt. Viele bekannte Musiker haben angefangen etwas zu lernen und zu imitieren, bevor sie mit der Zeit einen eigenen Stil entwickelten. Hatte das woanders schon geschrieben, aber selbst der hochgefeierte "Godfahther of Detroit Techno", Juan Atkins, begann mit einem Rip Off von Ultravox, auch the Prodigys Erstlingswerk war mehr oder weniger nachgespielt. Trotzdem haben beide Künstler in ihren Folgewerken ein singuläres Klangbild erschaffen, das vielen später selbst als Inspiration diente.
Richie Hawtin hat sich sehr von der minimalistischen Kunst seines Bruders beeinflussen lassen; Kraftwerk spielten Krautrock bevor sie sich hin zu Mensch-Maschinen entwickelten; Dominik Eulberg nimmt seine Inspiration aus der Natur; ...

Vieles ist auch einfach eine kreative Weiterentwicklung, wie eben der erstgenannte europäischen Synthiepop mit schwarzem Funk zu etwas neuem vermischte. Auch das Denken der enorm einflussreichen Frankfurter Schule (Adorno, Horkheimer, Fromm, Marcuse) ist letztendlich - und arg verkürzt - die Melange aus Freud und Marx. So ist es in der Musik, Wissenschaft, Kunst etc. Natürlich gibt es auch Ausnahmen, die das bestätigen ;-)

Von daher gibt es kein Patentrezept, sondern man sollte einfach so Musik machen, wie es einem gefällt. Ob dilettantisch oder mit Notenlernen ist letztlich zweitrangig, sondern ergibt sich aus den eigenen Präferenzen und Bedürfnissen. Alles kann, nichts muss ;-)
 
Vielleicht ist ja auch so etwas wie Orrientierungslosigkeit das Problem? Also das manche gar nicht genau beschreiben können wohin sie sich entwickeln wollen? So ne Art von Eigentwicklung innerhalb der existierenden Genres meine ich - da könnte man sich ja was aussuchen und vielleicht so dort seine Fähigkeiten dahingehend ausbauen?
 
Vielleicht ist ja auch so etwas wie Orrientierungslosigkeit das Problem? Also das manche gar nicht genau beschreiben können wohin sie sich entwickeln wollen?

Manchmal reicht es auch einfach Spaß an der Sache zu haben, zu bemüht zu sein kann einem dabei im Weg stehen. Nicht jeder muss gleich in den Charts landen oder eine Fanbase entwickeln, man kann seine Sachen auch unter Creative Commons hochladen und hoffen dass es auf der Welt irgendjemand gibt dem die Sachen auch gefallen.
 
Das mit dem Blender hab ich nicht kapiert.
Ich auch nicht. Und ob du erleuchtet bist, keine Ahnung. Jedenfalls klingt deine Musik in sich konsistent, was man wohl als Zeichen "deines eigenen Sounds" interpretieren kann. Ich werde maximal be-leuchtet vom Deckenfluter, trotzdem haben mir meine Freunde attestiert, das meine Musik(versuche) nach mir klinge - auch dies könnte ein Zeichen sein!? Ist ja letztlich auch egal ...
 
Wer kopiert und faket ist nur auf der Suche nach Anerkennung? Das verstehe ich in der Aussage. Findest du die These nicht etwas gewagt?
Das Kopieren und Nachäffen trifft bestimmt nicht auf alle Leute heute zu, ist aber schon sehr verbreitet.
Wenn einem nichts mehr einfällt, wird oft stumpf kopiert.
Wobei ich es jedoch absolut in Ordnung finde, wenn man durch einen anderen Musiker eine frische Inspiration bekommt, also eine Initialzündung, aus dem dann etwas Eigenes enrwächst.
Ob das Musikmachen nur dem eigenen Ego dient, um den Kumpels/Mädels zu imponieren, kommt sicherlich auch mal vor, würde ich aber nicht pauschalieren.
 
Vielleicht ist ja auch so etwas wie Orrientierungslosigkeit das Problem? Also das manche gar nicht genau beschreiben können wohin sie sich entwickeln wollen? So ne Art von Eigentwicklung innerhalb der existierenden Genres meine ich - da könnte man sich ja was aussuchen und vielleicht so dort seine Fähigkeiten dahingehend ausbauen?
Ich glaube - und das ist meine nicht validierte Vermutung - so geht es den meisten Menschen bei den meisten Dingen.
 
...Richie Hawtin hat sich sehr von der minimalistischen Kunst seines Bruders beeinflussen lassen; Kraftwerk spielten Krautrock bevor sie sich hin zu Mensch-Maschinen entwickelten; Dominik Eulberg nimmt seine Inspiration aus der Natur; ...

Vieles ist auch einfach eine kreative Weiterentwicklung, wie eben der erstgenannte europäischen Synthiepop mit schwarzem Funk zu etwas neuem vermischte. Auch das Denken der enorm einflussreichen Frankfurter Schule (Adorno, Horkheimer, Fromm, Marcuse) ist letztendlich - und arg verkürzt - die Melange aus Freud und Marx. So ist es in der Musik, Wissenschaft, Kunst etc. Natürlich gibt es auch Ausnahmen, die das bestätigen ;-)
Beeinflussen ist aber nicht 1:1 kopieren.
 
Ich auch nicht. Und ob du erleuchtet bist, keine Ahnung. Jedenfalls klingt deine Musik in sich konsistent, was man wohl als Zeichen "deines eigenen Sounds" interpretieren kann. Ich werde maximal be-leuchtet vom Deckenfluter, trotzdem haben mir meine Freunde attestiert, das meine Musik(versuche) nach mir klinge - auch dies könnte ein Zeichen sein!? Ist ja letztlich auch egal ...

Das hat ca. 1 Jahr gedauert. Am Anfang hab ich viel ausprobiert, aber gerade schlag ich eine etwas andere Richtung ein, weil sich irgendwie die Routine einschlich.
 
Das hat ca. 1 Jahr gedauert. Am Anfang hab ich viel ausprobiert, aber gerade schlag ich eine etwas andere Richtung ein, weil sich irgendwie die Routine einschlich.
Bin gespannt auf deine neue Richtung und für mich selbst noch sehr am Ausprobieren, wobei ich ja hobbymäßig gar kein neuer XY werden möchte, sondern mich an den "Klängen meiner Jugend" (omg klingt das alt) orientiere.
 
Darüber habe ich mir auch mal Gedanken gemacht.
Über die Jahre habe ich festgestellt, das ich es einfach nicht anders kann. Also hab ich einfach so weitrgemacht.
Hier und da eine Inspiration, dort ein Versuch.
Eines Tages meinte meine Frau beim lauschen eines neuen Songs: "Das ist so typisch, man hört gleich das es von Dir kommt."

Ab dem Zeitpunkt hatte ich es verstanden, scheint als ob ich meinen Sound und meinen Style gefunden habe. Wann das passiert ist, lässt sich schwer sagen. ';-)
 
Beeinflussen ist aber nicht 1:1 kopieren.
Korrekt, wobei ja auch "Kopisten" von irgendwas beeinflusst sind. Sei es in Form von "Ich finde Café del Mar so geil und mache einen Track, der genauso klingt" oder auch "Ich mag Prince und gründe eine Prince Coverband". Die sog. "Großen Künstler" sind halt dann doch oft von entfernteren Dingen beeinflusst, was dann auch der Grund für deren Erfolg und Einzigartigkeit ist.
 


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