Wie kommt ihr an eure Gigs?

Das nennt man "The human touch"
Ne Band ist live technisch auch deutlich schlechter als auf der CD nach X Studiosessions und AutoTune, etc.
 
Zolo schrieb:
Ich geb schon echt mir Mühe. Klappt halt nicht immer alles 100%. Aber find ich andererseits auch ganz gut. Immer alles perfekt und so ist doch auch langewilig. Früher hab ich mich über Fehler geärgert. Mittlerweile nehm ich es eher schmunzelnd zur Kentniss. Es doch menschlich.
Und wieviel von den ganzen perfekten Live Gigs sind fast nur Playback... Das soll dann mein Maßstab sein ? Lieber nicht.


Die ersten uwanzig minuten braucht man um erstmal reinzukommen in den flow, dann läuft es in der regel ganz gut, hier und da mal ein patzer, was solls.. Reagiert man halt spontan und macht nen break daraus. Der überraschungsmoment hat auch manchmal was gutes und ist ein wichtiger faktor beim improvisieren.
Ärgerlich ist manchmal wenn bekannte oder sonstwer zu dir kommen und erstmal labern wollen, beim DJ mag das ja funktionieren der während die platte läuft ja mal schwatzen kann , beim liveact kann das aber ziemlich kontraproduktiv sein, da es einem den flow ausbremst und man da auch erstmal wieder reinkommen muss nach nem smalltalk, oder man ist ganz cool und macht einfach erstmal irgendwas nach dem schwatzen, zb filterfahrt oder irgendwas hat , man muss ja irgendwas machen. :lollo: Ich bin jedenfalls immer relativ geflowt in der music drin und bin eher kurz angebunden was laberei betrifft. Und komischer weisewill ich zb nach nem zwei stunden set erstmal auch nicht labern :lol: und brauch 30 minuten ruhe um runterzukommen, man fühlt sich so leer und ausgepresst. Aber dann kann ich gut labern, die ganze nacht lang.
 
Hoffe ja immer noch durch Zufall irgendwie umsonst in einem passenden EBM Festival eine Chance zu bekommen mein fertiges Livesetup was steht mal anzutesten.[/quote]
Ein Festival ist recht gross, um etwas anzutesten

Ja, aber jeder Festivalveranstalter sucht willige junge Acts, die sich für lau bereitwillig verheizen lassen als Anheizer. Wenn man dann auch noch einmal die Angst vor der großen Zuschauermenge verloren hat, kann einen der Rest nicht mehr schocken.

Ich habe noch nie vor 20.000 Leuten gespielt, aber wenn man den Opener für Acts machen darf, die man selbst inspirierend findet, dann ist das alleine shcon toll.

Stephen[/quote]

Ich hab damals auf Festivals gespielt zwischen 500-5000 Leuten und Konzerte wo nur ich gespielt hab auch schon nur 30 Leute. Früher war ich aber mutiger als heute. Heute denke ich mehr darüber nach was alles schief gehen könnte. Komischerweise je mehr Leute desto weniger Angst hätte ich und beim Festival hab ich im Gedanken das die ja eh nicht wegen mir kommen und die somit nur positiv überaschen kann weil keine Erwartung da ist. Wenn ich jetzt selbst was organisieren würde wo nur ich spiele und 30-40 Leute kommen, würde ich mir in die Hose machen. Wenn ich dann 2-3 Gigs mal wieder hinter mir hätte würde das die nötige Sicherheit sicher zurückbringen. Daher wäre mein erster Gig mit meinem ja komplett neuen Material als Vor Vor Vorband in einem Festival das richtige.
 
vor 500 leuten live zu spielen kann im club bzw. tanzkontext tatsächlich einfacher wirken, als vor 30 leuten zu spielen. einen 30 leute floor kann man mit leichtigkeit und innerhalb kürzester zeit leer spielen. wenn man mit gewissen erwartungen an den gig gegangen ist, ist das alles andere als angenehm.

und nichts für ungut, aber 50% der liveacts sind sowieso eher floorräumer... ist auch viel schwieriger als das ganze mit perfekt produzierten und gemasterten platten anderer zu erledigen.
 
Trigger schrieb:
Zolo schrieb:
Ich geb schon echt mir Mühe. Klappt halt nicht immer alles 100%. Aber find ich andererseits auch ganz gut. Immer alles perfekt und so ist doch auch langewilig. Früher hab ich mich über Fehler geärgert. Mittlerweile nehm ich es eher schmunzelnd zur Kentniss. Es doch menschlich.
Und wieviel von den ganzen perfekten Live Gigs sind fast nur Playback... Das soll dann mein Maßstab sein ? Lieber nicht.


Die ersten uwanzig minuten braucht man um erstmal reinzukommen in den flow, dann läuft es in der regel ganz gut, hier und da mal ein patzer, was solls.. Reagiert man halt spontan und macht nen break daraus. Der überraschungsmoment hat auch manchmal was gutes und ist ein wichtiger faktor beim improvisieren.
Ärgerlich ist manchmal wenn bekannte oder sonstwer zu dir kommen und erstmal labern wollen, beim DJ mag das ja funktionieren der während die platte läuft ja mal schwatzen kann , beim liveact kann das aber ziemlich kontraproduktiv sein, da es einem den flow ausbremst und man da auch erstmal wieder reinkommen muss nach nem smalltalk, oder man ist ganz cool und macht einfach erstmal irgendwas nach dem schwatzen, zb filterfahrt oder irgendwas hat , man muss ja irgendwas machen. :lollo: Ich bin jedenfalls immer relativ geflowt in der music drin und bin eher kurz angebunden was laberei betrifft. Und komischer weisewill ich zb nach nem zwei stunden set erstmal auch nicht labern :lol: und brauch 30 minuten ruhe um runterzukommen, man fühlt sich so leer und ausgepresst. Aber dann kann ich gut labern, die ganze nacht lang.
Ich mache nicht live, aber beim Auflegen brauch ich 1-2, maximal vielleicht 5 Minuten, dann bin ich drin.
Ist aber sicher was anderes, hab nie live gespielt,und wollte das auch nie.
 
Also ob Leute rausgehen oder ob es denen gefällt was ich mache, interessiert mich nicht die Bohne.
Bin ja kein Entertainer.
Und daher auch kein Berufsmusiker, denn dann müsste ich mehr auf das Publikum Rücksicht nehmen.
 
Markus Berzborn schrieb:
Also ob Leute rausgehen oder ob es denen gefällt was ich mache, interessiert mich nicht die Bohne.
Bin ja kein Entertainer.
Und daher auch kein Berufsmusiker, denn dann müsste ich mehr auf das Publikum Rücksicht nehmen.
naja, egal ob beruf- oder hobbymusiker, wenn die leute das scheisse finden gings in die hose... und das ist sicher nicht schön für einen.
 
Ich denke aber auch dann beeinflußt dann einen schon wenn die Hälfte aufsteht und geht oder das Reden anfängt, oder nicht?
Applaus danach ist ja auch angenehmer als Buhrufe, denke davon kann sich keiner wirklich freisprechen. Kann ich mir zumindest nicht vorstellen.
 
Nein, man muss nur selber einen hohen Qualitätsstandard anlegen und den halten. Das ist alles.
Ob das den Leuten gefällt, ist völlig zweitrangig, denn man kann nicht davon ausgehen, dass viele überhaupt ein Verständnis und/oder Gefühl für Qualität haben.
 
hertzdonut schrieb:
Markus Berzborn schrieb:
Also ob Leute rausgehen oder ob es denen gefällt was ich mache, interessiert mich nicht die Bohne.
Bin ja kein Entertainer.
Und daher auch kein Berufsmusiker, denn dann müsste ich mehr auf das Publikum Rücksicht nehmen.
naja, egal ob beruf- oder hobbymusiker, wenn die leute das scheisse finden gings in die hose... und das ist sicher nicht schön für einen.
Das in die Hose gehen muß aber ja nicht am Künstler liegen, das kann an einer Fehlbuchung oder Bewerbung des Veranstalters liegen. Wenn der zB mich als PartyDJ für ne 80-90er Party bucht und ich mit DnB komme dürfte ich auch wenig Zuspruch finden. ist aber ja nicht meine Schuld wenn ich zuvor darauf hingewiesen habe.
Doof kommt man sich natürlich trotzdem vor.
 
Markus Berzborn schrieb:
Nein, man muss nur selber einen hohen Qualitätsstandard anlegen und den halten. Das ist alles.
Ob das den Leuten gefällt, ist völlig zweitrangig, denn man kann nicht davon ausgehen, dass viele überhaupt ein Verständnis und/oder Gefühl für Qualität haben.
Das tue ich und mir ist klar dass mindestens 90% das nicht würdigen können da sie es nicht mal bemerken.
Trotzdem bevorzuge ich gute Stimmung und Applaus.
 
Habe ich letzten Monat noch in Petersburg wieder praktisch erlebt.
Im allerletzten Konzert des Festivals, das für mich persönlich eins der besten war.
Zwei ältere Italiener, 66 und 72 alt.
Die ältesten Teilnehmer am Festival überhaupt - aber mit dem radikalsten Programm.
Das war kompromisslose Avantgarde, wie man es selten erlebt.
Als sie anfingen, war der Saal proppevoll. Als sie aufhörten, etwas mehr als halbvoll.
Aber sie spielten auf irrsinnigem hohen Niveau.
Es war nur vielen Zuhörern offenbar schlicht zu anstrengend.
 
Klar freut man sich mehr über Applaus als über Stille oder Buhs.
Aber am allerschrecklichsten finde ich persönlich großen Applaus und Zuspruch, während man es gleichzeitig selber nicht gut fand.
 
Ok, also doch Ein positiver Abschluß.
Das finde ich für mich auch immer wichtig, die Anzahl ist da eher zu vernachlässigen.
 
Dass nach einem Auftritt allerdings mal völlige Stille seitens des Publikums war, habe ich selber einmal erlebt, aber auch nur einmal.
Das war 1984 mit unserer Elektronikband.
Wir wurden da für ein Event gebucht in einer Art Jugendclub und nach uns spielte am selben Abend eine Jazz Rock-Band.
Und das Publikum konnte mit unserer Musik rein gar nichts anfangen.
Nach dem ersten Stück gab es noch etwas höflichen Applaus, das war aber auch das konventionellste.
Danach wurden wir immer experimenteller, und als wir aufhörten - nichts, keinerlei Reaktion.
Wir schalteten einfach die Synthesizer aus und gingen von der Bühne. :D

Aber ich war mit dem Konzert bis auf ein paar technische Patzer, die es in diesen Analogzeiten immer gab, zufrieden, wir waren schlicht gut.
Die Aufzeichnung davon höre ich mir heute noch gerne an.
 
Aber es gab da einen weiteren Aspekt, der mein Leben doch sehr beeinflusst hat.
Ich machte nämlich zu dieser Zeit gleichzeitig auch noch Tanzmusik, um Geld zu verdienen (von dem man sich dann u.a. die Synthesizer kaufte).
Und mit dieser Musik hatte ich gerade ein paar Tage vorher noch einen Auftritt mit großem Zuspruch.
Jetzt kamen aber Leute, die dabei waren, auch auf dieses Elektronikkonzert und waren entsetzt bis enttäuscht.
Einer sagte mir: "Ich verstehe das nicht, letzte Woche machst Du noch so eine Superstimmung und dann heute sowas".

Da habe ich gelernt - man soll nur immer das machen, wozu man auch steht und sich nicht verstellen.
Daher bin ich im Leben auch immer so ehrlich wie möglich, auch unter der Gefahr, anzuecken, Leute zu verärgern und Freunde zu verlieren.
Denn ich finde kaum etwas schrecklicher, als wenn einen Menschen für etwas schätzen, was man gar nicht ist.
M.E. kann das langfristig nur zu Psychosen u.ä. führen. Hat man ja auch bei manchen Schlagerstars gesehen.
 
Deswegen blieb ich immer bei "meiner" Musik. Auch wenn ich früher sehr gut bezahlte Anfragen zu kommerzielleren Sachen hatte. Stets abgelehnt.
 
Markus Berzborn schrieb:
Klar freut man sich mehr über Applaus als über Stille oder Buhs.
Aber am allerschrecklichsten finde ich persönlich großen Applaus und Zuspruch, während man es gleichzeitig selber nicht gut fand.
damit kann ich leben... :)

leute die so drauf sind haben oft auch richtig erfolgreiche veröffentlichungen. vor allem im gegensatz zu den leuten, die umgekehrt drauf sind und dann einen flop nach dem anderen rausgeben, den nur sie und der labelbetreiber geil findet.
 
Back to topic...

Als ich früher noch sehr viel gemacht habe, kamen die Anfragen von selbst sehr oft, ich musste mich nie bewerben, Tapes abgeben oder reinschleimen. Hätte ich alles nie gemacht.
Hab aber auch immer das Ein oder Andere selber veranstaltet, wo man mich dann hören konnte.
 
Das ist eine Frage der Persönlichkeitsstruktur.

Mir ist es schon wichtig, was die Leute über mich denken.
Nicht in dem Sinne, dass sie gut über mich denken, sondern dass sie das richtige denken.
Mir ist es lieber, gehasst zu werden für das was man ist als geliebt zu werden für etwas, was man nicht ist.

Aber meine Frau denkt da eher wie Du.
 
Nee, ich meinte das Vorgängerposting.

Du kamst mir da zwischenzeitlich zuvor. :)
 
mookie schrieb:
Back to topic...

Als ich früher noch sehr viel gemacht habe, kamen die Anfragen von selbst sehr oft, ich musste mich nie bewerben, Tapes abgeben oder reinschleimen. Hätte ich alles nie gemacht.
Hab aber auch immer das Ein oder Andere selber veranstaltet, wo man mich dann hören konnte.
wenn man mittendrin ist passiert alles von selbst... lokal zumindest.


geliebt zu werden für etwas was man nicht ist, nein, das will ich nicht. aber ein bisschen unzufrieden sein, weil man "fehler" hatte, die aber keinen anderen gestört haben (oder aufgefallen sind), damit kann ich gut leben.
 
hertzdonut schrieb:
mookie schrieb:
Back to topic...

Als ich früher noch sehr viel gemacht habe, kamen die Anfragen von selbst sehr oft, ich musste mich nie bewerben, Tapes abgeben oder reinschleimen. Hätte ich alles nie gemacht.
Hab aber auch immer das Ein oder Andere selber veranstaltet, wo man mich dann hören konnte.
wenn man mittendrin ist passiert alles von selbst... lokal zumindest.


geliebt zu werden für etwas was man nicht ist, nein, das will ich nicht. aber ein bisschen unzufrieden sein, weil man "fehler" hatte, die aber keinen anderen gestört haben (oder aufgefallen sind), damit kann ich gut leben.
Das war nicht unbedingt nur lokal.
Denk aber dass es auch daran lag, dass ich eben ein Teil des Jahres in London war und dort Platten hatte die hier in D keiner vorweisen konnte. Zudem hab ich mir natürlich durch meine Freunde in UK, die internationale Szenegrößen im DnB waren und sind, einiges unbewusst angeeignet. Ich hatte dadurch in einigen Punkten einen deutlichen Vorsprung zu Mitbewerbern hierzulande.
 
hertzdonut schrieb:
und nichts für ungut, aber 50% der liveacts sind sowieso eher floorräumer... ist auch viel schwieriger als das ganze mit perfekt produzierten und gemasterten platten anderer zu erledigen.
Sehr schade, wenn du immer nur miese Konzerte erlebt hast.
Ich bin ja öfter mal der Anheizer, der die Leute dann überhaupt erst auf dem Floor in Bewegung bringt.
 
Ja das mit dem Mastering ist durchaus ein Problem in meinen Augen.

Da es hier ja womöglich um Club und Tanzmukke ging, muss ich nochmal was loswerden wegen Publikum.
Habs gerade am WE wieder erlebt.. Besonders wenns mehrere Floors gibt. Die Stimmung kippt so schnell,
das ist schon beängstigend. Ich hab kein Scheiss gespielt oder so, aber wenns mal ein hauch weniger
Groovig war oder so, war innerhalb von einem Song die halben Leute weg. Auf der anderen seite konnte
man in 2 Songs wieder die Fläche füllen.
Also da wird einem irgendwie nix geschenkt heute. Das hat alles sofort auswirkungen irgendwie.

Und da waren z.B. auch songs die runterzogen, die in anderen Clubs den Floor gefüllt haben.
Also irgendwie unlogisch bzw. man muss da echt feinfühlig sein.
 
Zolo schrieb:
Also da wird einem irgendwie nix geschenkt heute. Das hat alles sofort auswirkungen irgendwie.

da kannste auch danke sagen, den vielen unmusikalischen ACTs vs DJ, die heutzutage so ihren Egotrip spielen können.

Finde das ja ganz gut, wenn das Puplikum dann so konsequent ist ;-)

Tja, wie auch immer, das Abendsetup muss stimmig sein :floet:
 


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