Wie zum Teufel macht man solche Sounds selber?

Ermac

...


Ich finde solche Sounds stets in Filmen und sampel sie gerne ab, aber ganz sportlich ist das ja nicht und vor allem teuer, wenn´s jemand merkt!

Phelios
 
is halt auch schwierig, da solche Geräusche vor Ort aufgenommen werden. Also direkt in einer Fabrik, Werkstatt, etc.
Aber dafür gibt's ja auch diese unzähligen FX-Sampler in kaufbarer
Form.
 
Phelios schrieb:
http://www.phelios.de/shutdown.mp3

Ich finde solche Sounds stets in Filmen und sampel sie gerne ab, aber ganz sportlich ist das ja nicht und vor allem teuer, wenn´s jemand merkt!

Phelios

fahrstühle und sowas..
ja, das ist was ,was man gut mit ner sammlung schrott und viel zeit mit einem mikrofon verbringt.. im film werden oft auch einfach aufnahmen genommen, das sind oft keine synthetischen sachen..
 
Phelios schrieb:
http://www.phelios.de/shutdown.mp3

Ich finde solche Sounds stets in Filmen und sampel sie gerne ab, aber ganz sportlich ist das ja nicht und vor allem teuer, wenn´s jemand merkt!

Phelios

Bei russischen Filmen wäre ich vorsichtig ;-)
 
Klassische Quellen sind Geräuscharchive. In Hollywood werden die auch dafür hergenommen als Basis und dann ordentlich dran gearbeitet, bis es stimmt. Meistens sind das dann Layers, und nicht wenige. Aus Kreissägen, U-Bahn-Atmos, Maschinenhallensounds, Traffic, Tierlaute, Sprachfetzen usw. lässt sich einiges machen. Auch mit analogen Soundeffekten layern hilft, davon ein Teil Reverse wandeln. Und dann ab in die Post-Production und durch die PlugIns jagen, wobei gute Reverbs das A und O sind.
 
Max schrieb:

:rofl:
Jaaa... Schaut mal unter "Language & Voice: The WILHELM Scream". Oberaffengeil!

Hier isser: http://www.folkbildning.nu/wilhelm.wav
Siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelmsschrei
und hier gibts ne Collage aus entsprechenden Filmschnippseln (ich hab mich gekugelt!!!): http://loresdelsith.unicyber.org/trp7/vid_varios/Wilhelm!.mov

Muss in Zukunft in Kinos aufpassen, in solchen Szenen nicht auf einmal schallend drauf loszulachen...
 
Jau danke, so ähnlich hab ich mir das schon gedacht. Ich nehme selbst gern hier und da irgendein Gerumpel auf, das ich dann bearbeite. Aber es klingt dann nicht so deutlich nach Maschinenkrams wie hier. Aber wenn die Jungs das auch nur von Libraries nehmen kann ich das Ergebnis dann auch benutzen. Im Track klingt es ohnehin ganz anders!
 
Phelios schrieb:
Jau danke, so ähnlich hab ich mir das schon gedacht. Ich nehme selbst gern hier und da irgendein Gerumpel auf, das ich dann bearbeite. Aber es klingt dann nicht so deutlich nach Maschinenkrams wie hier. Aber wenn die Jungs das auch nur von Libraries nehmen kann ich das Ergebnis dann auch benutzen. Im Track klingt es ohnehin ganz anders!

Ich denke, der Sample-Klau an sich ist kein Problem, wenn man sich die Mühe macht, aus dem Material etwas Eigenes zu bauen und es in einem völlig neuen Kontext einzusetzen oder so zu verbiegen, daß man es nicht mehr zuordnen kann. Im Prinzip ist es ja nichts anderes als Warhol, der eine Konservendose zu einem Kunstwerk erhob, in dem er sie aus dem Kontext der Werbung herausgelöst und zu einem Siebdruck umgewandelt hat, den er selbst aus dieser Vorlage erstellt hat.

Anders sehe ich das bei Klangfarben oder Strukturen, die *nur* aus einem Kontext herausgelöst und weiterverwendet werden. Wenn das zu offensichtlich wird, finde ich das nur peinlich. Als bestes Beispiel fällt mir da so eine unsägliche Platte ein, die -- glaube ich -- von Peter Mergener war: Da geht der Mann hin und klaut sich die militärischen Snaredrums aus der EröffnungsSequenz von "Abyss" und knallt das auf seine Platte. Wenn Alan Silvestri das hört, kriegt der ´ne Sturzblutung.

Die beste Möglichkeit, diesen Gewissenskonflikt zu umgehen, ist, tatsächlich mit einem guten Mikro oder einem Kunstkopf bewaffnet auf die Geräuschjagd zu gehen und das Ganze auf DAT, einem guten Tapedeck oder dergleichen mitzutapen. Diese Ausrüstung kostet zwar ein Schweinegeld, am Ende ist das Resultat aber äußerst eigenständig. Und ein Prozess wegen Urheberrechtsverletzung ist am Ende kostspieliger :D.

Stephen.
 
Stimmt, die filmsound.org ist immer eine gute Infoquelle. Hier geht es um SciFi Sounds www.filmsound.org/sci-fi/

Artfremde Sachen sind oft sehr gut dafür, wenn sie aus dem Kontext gerissen und in "falsche" Lautstärkeverhältnisse gesetzt werden. Ein nahmikrofonierter Fön, aufgenommen mit Pudel, damit der Wind nicht stört, klingt dann schon schnell nach Fusionhybridantrieb eines Spaceships. Ich höre mir die SFX von den Libraries gerne an, ohne dabei ins Booklet zu schauen, um eine rein assoziative Klangerfassung zu kriegen. Umgekehrt werden ja viele O-Töne ebenfalls mit artfremden Sachen realisiert. Analoge Synths sind aber immer gut finde ich, ein Mothership habe ich mal mit dem A6 gemacht und den Ribbon entsprechend mit Modulationen belegt, und zusätzlich klingt das auf jeder Taste noch anders.

Bei den billigen Soundeffekt-CDs muss man aber aufpassen, da werden gerne Restposten aus Studioarchiven verbraten, manches rauscht auch zu stark, ist dann wirklich nur zur Videovertonung geeignet.

Ansonsten muss man für eigene Veröffentlichungen schon ein bisschen aufpassen, dass keine urheberrechtlich geschützten Sachen verwendet werden als Basis für Effekte. Effektproduktionen gehen schon ins Geld und die Rechteinhaber passen entsprechend auf, wenn es sich um charakteristische Sachen handelt. Ich habe eine CD der original Startrek Effekte, kommt aus UK, und da steht ziemlich groß drauf, dass man ja die Finger davon lassen soll für Verwendung in Publikationen, und mir wäre das Risiko auch zu groß. Selbst wenn es verdammt reizvoll ist ;-)
 
Der Punkt dabei ist, dass ich beim Arbeiten zu Beginn irgend einen tollen Sound höre und dan sampeln möchte. Ein paar Stunden später ist das Teil dann derartig verwurstet, dass selbst ich eine Woche später nicht mehr weiß, wo es eigentlich her kommt oder wie es ursprünglich klang.
Beispiel: Ich sampel eine 10sekündige Passage aus einer Vaughan Williams Sinfonie ab. Dann überlege ich, wie das nach starken Pitchbending klingt. Danach wird das Teil in den Marshall Amp gejagt und wieder per Mikro aufgenommen und danach durch Martins lieblings-Mpx100 Hallpatch gejagt. Da entsteht dann ein tolles Drone und der liebe Ralph soll da Urheberrechte anmelden!
 
Dieses helle, metallen-knirschende Klappern ab ca. 00:15 erinnert mich teilweise an Sounds, die man mit einem alten Metallmaßband machen kann, wie meine zB Eltern es zu Hause haben - das ist in einem Gehäuse eingerollt, man kann es rausziehen, soweit man es braucht, und auf Knopfdruck wird es per Federkraft wieder in das Gehäuse zurückgezogen.

Weiss nicht, ob es solche Bänder auch noch heute zu kaufen gibt.
 
EinTon schrieb:
Dieses helle, metallen-knirschende Klappern ab ca. 00:15 erinnert mich teilweise an Sounds, die man mit einem alten Metallmaßband machen kann, wie meine zB Eltern es zu Hause haben - das ist in einem Gehäuse eingerollt, man kann es rausziehen, soweit man es braucht, und auf Knopfdruck wird es per Federkraft wieder in das Gehäuse zurückgezogen.

Weiss nicht, ob es solche Bänder auch noch heute zu kaufen gibt.

Genau, solche "artfremden" Klangquellen meine ich
massband.jpg
. Überschall hat mal eine SFX CD mit solchen Sachen gemacht, bestens geeignet zum weiteren Verarbeiten und man hat selber keinen Akt mit der Aufnahmeerstellung, was doch eine angenehme Zeitersparnis darstellt. Die ganze Bearbeitung wie Phelios beschrieben hat, ist ja aufwändig genug immer. Ich schicke sowas auch gerne durch den Vocoder, der schneidet die Bässe ab und es kommen dann so merkwürdig verhuschte Klänge raus. Das dann durchs Altiverb.
 
ppg360 schrieb:
tatsächlich mit einem guten Mikro oder einem Kunstkopf bewaffnet auf die Geräuschjagd zu gehen und das Ganze auf DAT, einem guten Tapedeck oder dergleichen mitzutapen.

Ich bin ab und an in Industrieumgebungen unterwegs und da begegnen mir viele nette Sounds. Gibts da irgendwelche Erfahrungswerte zum Mikrofon?
Sollte einigermassen unaufällig sein, die dort Beschäftigten haben für sowas einfach kein Verständniss.
Derzeitiger Erkenntnissstand: Stereo-Niere-Kondensator, evtl. aus dem Video-Bereich. (Zwei Einzelmikros würden mir zwar prinzipiell besser gefallen, sind mir aber vermutlich zu umständlich.)
 
Bei sony gibts passend für Minidisc recht gute Mikros.
Wir haben sowas für Bandaufnahmen im Proberraum benutzt und sind zu wirklich erstaunlichen Aufnahmen gekommen.

Und obwohl wir den Minidisc etwas runterregeln mussten waren alle Gespräche auch drauf auf den aufnahmen.

wir nutzten dieses: https://www.thomann.de/de/sony_ecmms907.htm


Die Aufnahme qualität ist schon ein gewisser unterschied im Vergleich zu den kleinen . dieses sollten aber eigentlich auch genügen wenn es sich nicht grad um sehr subtile evtl leise Geräusche handelt.
dies ist das eben erwähnte.: https://www.thomann.de/de/sony_ecm_ds70p ... _mikro.htm
Das 907 zeichnet aber wesentlich klarer auf.

was kleines ansteckbares, kenn ich aber nicht : https://www.thomann.de/de/sony_ecm719_st ... krofon.htm
 
2-3 Beats, min. einer davon sollte etwas angezerrt und/oder reverse gespielt sein. Ganz viel Hall + etwas Delay drauf und das Ganze resamplen.
Im 2. Schritt kannst du dann die Hallfahne modulieren und mit weiteren FX bearbeiten. Wenn du das loopst, hast du deine Maschinengeräusche.
Die gehallten Beats kannst du je nach Gusto runterpitchen und mit neuem Hall versehen. Wenn du ein Audiotool hast mit dem du Scrubben kannst, kriegst du Maschinengewehrsalven hin und all so 'n Zeuch.
Am Schluss layerst du die einelnen resampleten Audiospuren.

Hier 'ne kleine Demo - zuerst die 3 Singleshots, Rest wie beschrieben.
 
Fetz schrieb:
Ich bin ab und an in Industrieumgebungen unterwegs und da begegnen mir viele nette Sounds. Gibts da irgendwelche Erfahrungswerte zum Mikrofon?
Sollte einigermassen unaufällig sein, die dort Beschäftigten haben für sowas einfach kein Verständniss.
Derzeitiger Erkenntnissstand: Stereo-Niere-Kondensator, evtl. aus dem Video-Bereich. (Zwei Einzelmikros würden mir zwar prinzipiell besser gefallen, sind mir aber vermutlich zu umständlich.)

hier gibts "echtkopfmikrofone" zum "in die ohren stecken":
http://www.soundman.de/

sieht aus wie ohrstöpsel vom walkman, fällt also nicht auf. und es sind 2 stück - und wenn du dir die aufnahmen hinterher per kopfhörer anhörst, dann klingt es so, als wenn du mittendrin bist, weil der schall so aufgezichnet wird, wie er tatsächlich an/ in den ohren ankommt, also mit verzögerungen durch die menschliche anatomie etc.
 
Eigene Aufnahmen für Soundeffekte gelingen meistens zwar nicht auf Anhieb, aber die ersten Resultate haben oft wenigstens einen gewissen eigenen Charme. Selbst ein alter Walkman mit Aufnahmemöglichkeit geht dafür, oder ein MD Recorder bzw ein gebrauchter portabler Aiwa oder Sony CD7 DAT-Recorder. Geht natürlich auch mit dem Laptop, solange der Akku hält, einfach mal auf den Balkon damit und das Mikro ins pralle Leben halten ;-) Man merkt dann schnell selber, worauf es ankommt und ob das Mikro mit Pudel wichtiger ist oder warum manchmal das eigene Körpergeräusch (atmen, Klamotten rascheln usw.) das Störendste dabei sein kann. Hat man aber eigene Ideen, die es einfach nicht konfektioniert auf Geräusch-CDs gibt oder z.B. bei www.sounddogs.com oder sound ideas Libraries, dann muss man sich das Aufnahme-Know-How wie ein Ton-Assi aneignen, damit der ganze Spaß keine Zeitverschwendung ist. Ideal ist auch, einfach einem Tonmann bei einer TV-Produktionsgesellschaft über die Schulter zu gucken. Wenn man verspricht, die Klappe und das Kabel zu halten, dann machen die das und alleine durch´s Zugucken wird man schlauer. Gute Tipps auch hier:

http://microphones.mixonline.com/ar/aud ... _recording

http://mis15.ncarts.edu/film/yewdall/We ... r%2010.htm

http://www.therecordist.com/pages/field.html
 


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