Wieso berührt einen die Musik jüngerer Generationen (meistens) nicht?

Gestern erst hat mich wieder mal Einer gebeten, das ich mir seine Top produzierte Musik anhören soll.
Ich möchte bitte seinen YT-Kanal abonnieren, liken und ein paar positive Kommentare hinterlassen.
Er hat mir geschrieben das er ein Profi ist, weil er in diesem Jahr schon über 400 Tracks "produced" hat.
Stelle mir gerade vor, wie der - nach Einladung von Dir - Dein Synthie Wunderland betritt, seinen Energy Drink auf nem Modularcase abstellt
und Dich als erstes fragt, wo denn Dein Rechner steht und was der so unter der Haube hat... 😄
 
Stelle mir gerade vor, wie der - nach Einladung von Dir - Dein Synthie Wunderland betritt, seinen Energy Drink auf nem Modularcase abstellt
und Dich als erstes fragt, wo denn Dein Rechner steht und was der so unter der Haube hat... 😄
Och, mein Rechner ist auf Audio hin optimiert und ziemlich flott, da muss ich mich nicht verstecken.
 
Es wird noch massenhaft gute Musik geben, die kommt nur nicht im Mainstream an.
Da müsste man (genau wie früher) schon richtig suchen. Die Musik, die ich vor 25 Jahren hörte lief da auch nicht im Radio. Natürlich ist es mit den neuen Medien bezüglich der Verbreitung der Mainstream-Musik eine andere Hausnummer, da man im Netz über Werbung etc. geballter vorgesetzt bekommt, selbst wenn man eigentlich nach ganz anderen Dingen sucht.
Aber das heißt ja nicht, dass es nicht auch andere Musik gibt.
 
jaaa, das ist seltsam hier. Einer hat mit 3 Russen gesprochen und weitet deren Geschmack mal eben auf die gesamte Jugend in Russland aus. Meint dann, eigentlich kann er das ja gar nicht beurteilen. Urteilt aber trotzdem. (und ja, hast tatsächlich ganz, ganz wenig Ahnung und erzählst nur irgendwas nach). Am Ende glaubt man das, was man gerne glauben möchte. Diese Fantastereien werden dann mit jedem nur irgendwie greifbaren "über einen Kamm scheren" unterfüttert, wie der nette Bernie"hallo Bernie" das macht. Diese Energie könnte auch investiert werden in das tatsächliche auseinandersetzten mit der Musik von heute.
 
Es wird noch massenhaft gute Musik geben, die kommt nur nicht im Mainstream an.
Da müsste man (genau wie früher) schon richtig suchen. Die Musik, die ich vor 25 Jahren hörte lief da auch nicht im Radio. Natürlich ist es mit den neuen Medien bezüglich der Verbreitung der Mainstream-Musik eine andere Hausnummer, da man im Netz über Werbung etc. geballter vorgesetzt bekommt, selbst wenn man eigentlich nach ganz anderen Dingen sucht.
Aber das heißt ja nicht, dass es nicht auch andere Musik gibt.
Danke...
 
Ein Grossteil der Jugend in Russland hört einen Wahnsinnschrott wenn ich ehrlich bin. Kann das natürlich nicht wirklich beurteilen aber durch einige Kontakte und Gespräche mit jungen Russen ist mir da der kalte schauer über den Rücken runter. NUR Autotune in extremster Form. Ich denke/hoffe mal, dass ich da nur einen Ausschnitt des Ganzen mitkriege, aber anscheinend stehen da wirklich 80-90% drauf.
Bitteschön:
https://youtu.be/LbtEqdcSkD0
 
Weil wir nicht die Adressaten sind.
Die Musik wird von jungen Leuten für noch jüngere gemacht. Wir sind nichtmal mehr werberelevant. Warum sollte sich jemand um unsere Meinung scheren?

*edit* Typo
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Selbstverständlich gibt es heute genausoviel gutes Zeug, wie damals.
Damals hatte halt nicht jeder die Möglichkeit seinen Kram der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Social Media + Mukkeportale haben da natürlich die Schleusen für massig Quantität geöffnet. Jeder darf sich zeigen.
Auch die weniger kreativen. Talente, die super Zeug fabrizieren gibts genug da draussen. Man muss nur suchen.
 
Ein Grossteil der Jugend in Russland hört einen Wahnsinnschrott wenn ich ehrlich bin. Kann das natürlich nicht wirklich beurteilen aber durch einige Kontakte und Gespräche mit jungen Russen ist mir da der kalte schauer über den Rücken runter. NUR Autotune in extremster Form. Ich denke/hoffe mal, dass ich da nur einen Ausschnitt des Ganzen mitkriege, aber anscheinend stehen da wirklich 80-90% drauf.
Noch etwas Russland:
https://youtu.be/_sPOUrCy2tQ
 

Interessantes C.Bruhn Interview. Hab ich mir gleich mal gediggt und werde ich mir mal gemütlich vorm Fernseher auf der Couch angucken.
Er sagt gleich zu Beginn daß bei Cpt Future sein Hang zum Jazz die Musik entscheidend mitbeeinflußt hat und das ist ein wichtiger Punkt.
Viele Elektronikmusiker in den 80er Jahren hatten noch den Einfluß von z.B. Rock, Soul, Funk und Jazz ,Klassik im Blut. Das spiegelt sich dann auch in der
damalig produzierten Electro Musik und auch z.B. in der Elektronika Musik in den 90er Jahren wieder. Wenn ich heute Electro Produktionen höre
habe ich sehr oft den Einduck daß dieser Klassische Background irgendwie fehlt.
Auch Blackmusic wie Reggae hat denke ich sehr oft Elektronische Musik geprägt was man bei älteren Produktionen am Einsatz von Perkussions erkennen kann.
Heute wird der Einsatz von Percussions sehr vernachlässigt oder gar ganz ausgeblendet. So als gäbe es die gar nicht. Auch beim Hip Hop von heute ist mir das aufgefallen.
Zudem misse ich oft die Breaks in fast allen neuen Musikstücken die mir so zufliegen wenn ich mal am Plattenstöbern bei Juno.co.uk bin
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Post ist zwar schon drei Wochen Tage alt, aber trotzdem erlaube ich mir die Frage: warst Du mit 12 oder 14 anders? Hast Du Miles Davis oder Bay City Rollers (oder was eben zu Deiner Jugend in Bravo angesagt war) gehört?

Nein, aber Tangerine Dream, Klaus Schulze, Genesis, King Crimson, Pink Floyd, Moody Blues, Jean Michel Jarre, Kraftwerk, Tomita, Kitaro, Kate Bush, sogar ein bißchen Zappa, Led Zeppelin und alles, was in meiner Klasse unter Garantie nicht gehört wurde, weil es als uncool galt. Deswegen habe ich mich schon in der Grundschule verarscht gefühlt, wenn die ganze Klasse zum Geburtstag Auf Der Mauer, Auf der Lauer, Sitzt 'Ne Kleine Wanze sang -- und das alle ganz offensichtlich toll fanden, außer mir.

Ich schäme mich schon fast, derjenige gewesen zu sein, der Depeche Mode in unserer Schulklasse einführte, 1984 mit People Are People und Master And Servant.

Stephen
 
Nein, aber Tangerine Dream, Klaus Schulze, Genesis, King Crimson, Pink Floyd, Moody Blues, Jean Michel Jarre, Kraftwerk, Tomita, Kitaro, Kate Bush, sogar ein bißchen Zappa, Led Zeppelin und alles, was in meiner Klasse unter Garantie nicht gehört wurde, weil es als uncool galt. Deswegen habe ich mich schon in der Grundschule verarscht gefühlt, wenn die ganze Klasse zum Geburtstag Auf Der Mauer, Auf der Lauer, Sitzt 'Ne Kleine Wanze sang -- und das alle ganz offensichtlich toll fanden, außer mir.

Ich schäme mich schon fast, derjenige gewesen zu sein, der Depeche Mode in unserer Schulklasse einführte, 1984 mit People Are People und Master And Servant.

Stephen
Hättest lieber "Fad Gadget" einführen sollen
 
Hättest lieber "Fad Gadget" einführen sollen

Stimmt.

AC/DC habe ich in meiner Liste vergessen, aber das war 1980. Als ich ins Gymnasium kam, war diese Phase schon abgeschlossen.

Die erste Motörhead hatte mir mein Onkel auf Cassette überdudelt, zusammen mit If You Want Blood -- "damit der Junge mal was Gescheites hört und nicht immer nur diese Plastikmusik."

Dieser Onkel versuchte auch, mich auf Weather Report und Pat Metheny anzutörnen, weil die ja Sünndiseiser einsetzen, das muß doch was für mich sein.

EDITH: Wie konnte ich Wendy Carlos in meiner Liste vergessen?

Stephen
 
Zuletzt bearbeitet:
Im Plattenschrank meiner Eltern fand sich nur wenig, sie haben auch praktisch keine Musik gehört, außer im Auto.
Der Plattenschrank meiner Eltern war bis zur politischen Wende stets überfüllt. Amiga-Lizenz-Produktionen in rauhen Massen gabs bei uns zu Hause inkl. Michael Jackson's Thriller. Aber das Verrückte war - meine Eltern sind alles andere als musikalisch. Die konnten damit im Prinzip Nix oder nur wenig anfangen. Wir Kinder (Mein Bruder und Ich) jedoch umso mehr. Da war es doch schon ein gewisses Privileg, eine Mutter zu haben, die in der DDR-Schallplattenproduktion arbeitete und direkt danach auf CDs umgeschwenkt war. :)
Das prägt mich bis heute. Und darüber bin ich auch sehr froh, das mir dieses Privileg zuteil wurde. Und in der DDR war das def. eines DER Privilegien.

Im Musikunterricht auf der Schule habe ich auch zum ersten Mal Herbie Hancock gehört. Unser Musiklehrer hat Wert drauf gelegt, dass man überall mal reinhört. Nach dem Motto: Ja, Supertramp schreibt tolle Songs, aber hört nicht nur Supertramp. Angerührt hat mich auch "Ein Überlebender aus Warschau" von Schönberg. Wir haben 9 Monate über Jazz gesprochen, den "Wozzeck" analysiert, Händel mit Bach verglichen, Pat Metheny gehört, .... Heute bin ich ihm dankbar, dass ich soviel Input von ihm bekommen habe.
Unserer Musiklehrerin haben wir gleich zu Beginn der Abi-Phase klargemacht, dass wir nicht singen werden! Das hat sie akzeptiert und trotzdem einen guten Unterricht gemacht, wie ich finde, der dann eben viel Theorie hatte. Sie war zudem Quereinsteigerin die sonst Chemie lehrte. Wie auch immer - war schon ne schöne Zeit, die Kindheit. Sowohl in der DDR als auch danach. Leider hatte unsere Musiklehrerin von alltagstauglicher Massenmusik (Pop) glaub ich, überhaupt keine Ahnung. War halt 'ne Ost-Lehrerin, offenbar ohne Amiga-Quelle :)
Jetzt - wo ich 40 bin und schon den ein oder anderen gesellschaftsrepititorischen Zyklus miterlebt habe - ja die Musik wird von Generation zu Generation immer dümmer, banaler, flacher u.s.w. Aber ist das wirklich schlecht?! Braucht's nicht auch ein Scooter/Helene Fischer als abschreckendes Beispiel?!

Wann wird endlich mal der ganze dumme Hip-Hop musikalisch durch den Kakao gezogen? Oder traut sich das Keiner? Oder sind alle tatsächlich schon so verblödet, dass ein gesellschaftlicher Spiegel schon gar nicht mehr hochgehalten oder gar interpretiert werden kann, weil sowohl Rezipienten, als auch Perzipienten fehlen oder die Woken meckernd ankommen?! Es müsste genau in die Kerbe reinhauen, wo's richtig übel weh tut. Ilsa Gold haben das mehr oder weniger perfektioniert.
 
Es gibt noch immer junge Leute die was anderes als Sprechgesang mit schwachem Beat machen oder mit unterbelichteten Texten - es gibt sogar Leute im Zentrum des Hiphop, die clever sind. Will nur sagen -schaut auch mal in alle Bereiche - es passiert viel - es ist nur schwer "alles" mitzubekommen.

Interessant: Es gibt keine große Bewegung von Bedeutung in einem breiten Präsenz wie zB Punk, Hiphop, Techno, Wave/Post-Punk, etc. es waren.
Es sind aber dennoch Gruppen da - nur vielleicht nicht mehr so wie früher mit Frisur, Shirts, Haltung im Sync mit anderen. Vielleicht ist es ja auch "nur die Musik" oder auch genau umgekehrt Teil von etwas?

Schaut genau hin. Was aber für mich offenbar der Fall ist - die Charts sind in der Hand des Gewöhnlichen - da war auch schon in den 80ern viel Müll drin - aber diese Dinge die passieren kann man sich anschauen und das lohnt sich hier und da auch.

Was will ich sagen? Die aufgestellte These eher widerlegen - es kommen interessante Sachen von jungen Musikern. Ich höre schon viel von Leuten die deutlich jünger sind als ich. Auch zu deren Konzerten gehe ich. Mir ist egal, ob deren "Fans" alle 18 sind oder 28. Wenn es passt und gut ist.

Will es nur mal so genannt haben - die Welt kann auch in der Off Kultur statt finden, die heute groß ist - und man findet es auch.
Ich gehe auch auf möglichst viel solcher Events - da finden sich oft interessante Acts, die viele nicht kennen - ist schnell international oder schwerer zu finden - aber es lohnt sich sehr. Für mich war das Indie-Ding auch immer größer und jeder hatte interesse, der sich halbwegs für Musik interessiert - auf jeder Studentenparty lief mehr an Musikkultur als zB in Radio und TV - aber da findet man halt auch nichts. Aber es gibt das! Heute! JETZT!
 
Was will ich sagen? Die aufgestellte These eher widerlegen
naja @Sunwave hat keine These aufgestellt sondern nur geschrieben, dass er dieses Phänomen bei sich (und anderen) beobachtet. Er hat daraus keine allgemeine Aussage ableiten wollen, dass heute alles scheiße sei. Eher dass er an sich beobachtet, einen rückwärtsgewandten Musikgeschmack zu haben.
 
Nein, aber Tangerine Dream, Klaus Schulze, Genesis, King Crimson, Pink Floyd, Moody Blues, Jean Michel Jarre, Kraftwerk, Tomita, Kitaro, Kate Bush, sogar ein bißchen Zappa, Led Zeppelin und alles, was in meiner Klasse unter Garantie nicht gehört wurde, weil es als uncool galt. Deswegen habe ich mich schon in der Grundschule verarscht gefühlt, wenn die ganze Klasse zum Geburtstag Auf Der Mauer, Auf der Lauer, Sitzt 'Ne Kleine Wanze sang -- und das alle ganz offensichtlich toll fanden, außer mir.

Ich schäme mich schon fast, derjenige gewesen zu sein, der Depeche Mode in unserer Schulklasse einführte, 1984 mit People Are People und Master And Servant.

Stephen

Alles toll was du da aufzählst, hat aber damals im Großen und Ganzen doch jeder ( oder im Bekanntenkreis… ja, damals hat man noch mit Freunden zusammen Musik gehört… ) in seiner Plattensammlung gehabt. Lief auch regelmäßig im Radio oder gelegentlich im TV.
 
Mag sein, daß man ab einem bestimmten Alter eher rückwärts als vorwärtsgewand zu sein scheint.
Ob es nur Musik ist sei dahingestellt, meistens auch bei Mode, Essen, (Frauen) u.a.
 


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