wohlwollendes wavetable wissen

easyboy
easyboy
...
Heute dachte ich mir:

wäre ein thread nicht schön wo wir unsere

- wavetable tricks -

präsentieren damit wir voneinander lernen können.
wenn du was beisteuern möchtest würde ich mich
freuen.
bin neu im thema wavetable und würde gerne
ein paar techniken erlernen.

:peace:
 
Golden-Moon
Golden-Moon
Irawadi
Ich schätze das ist sehr abhängig vom jeweiligen Synth und dessen Funktionen.
Die Idee gefällt mir.
 
Moogulator
Moogulator
Admin
Was sind genau solche "Tricks"? Ich habe mal im SynMag einen Artikel geschrieben, wo die Grenzen sind, die am Modell der Wavetables selbst einfach begründet sind.
FM mit Wavetables haben schnell Grenzen, und additive Mischung und zusammenbau von Wavetables sind aber ganz interessant.
Man kann auch Wavemorphing noch einbeziehen - HiRes ist mir da wichtig, aber dennoch ist Waldorf M und MW1 sehr cool im Sound, MW2 natürlich auch. Aber - der hat Grenzen - ich wollte eigentlich einen Resampler/Resynthese-Synth mit math. Vereinfachung und Zeitscheibenidee. Das kann aber Granular viel besser.

Waves analysieren in Audio ist auch noch was - da empfehle ich nichts mit Schwebung zu nehmen, klare Konturen ohne nichts mit vielen OSCs, keine Strings zB - das klappt nicht - und wenn, dann 8bit und lores als Sample und sehr kurz, die Ergebnisse wurden daraus besser - und nehmen von etwa 10 Waves- vielleicht 15, klingt besser als mehr zu nehmen (von 60 im alten Waldorf Denkschema).
Das bisher beste kommt meinen Ohren nach aus dem 3rd Wave - aber ich hab das jahrelang gemacht und kann sagen - die anderen klingen nicht besser oder vorallem "echter" - es klingt immer nach 80er. Mehr geht da nicht.

Aber man kann schön rumspringen in den Samples und versuche immer sowohl durchzufahren als auch die Wave als Keytrack-Modulation aufzusetzen für Chor und Co. - diese Chorsounds sind recht schön.

Frühe WT-Synth konnten nur aus einer Wavetable raus geholt werden, das ist heute natürlich viel viel offener.
Aber auch da kann man noch was tun - man sollte sie wirklich wie digitalwaves sehen und nicht zu viel erwarten.

Je nach dem, wie weit man gehen darf - zB ob die Waves eine 12bit oder 8bit sind, wie lang und ob gespiegelt oder nicht.
Da geht dann noch mehr, wie PWM und Sägbreitenmodulation - das kann man dann schon tun und ist durchaus ein "Trick",
ich hab sowas einfach additiv hergestellt - das können nicht alle - aber da wo es geht - geht's am schnellsten.

In Soft wäre das die wunderbare App WaveGenerator - aber da das alles nicht mehr gepflegt wird - muss man das ja leider vergessen. Palm ist ja ausgestiegen.

Soweit im ersten Gang.
 
einseinsnull
einseinsnull
mutmaßlicher Rädelsführer
wichtige wichtel wissen wohl wo warme wavetables wallen, weil wichtige wichtel weniger weisse wölfe wollen!


wenn du neu im thema bist, kann man übrigens weder voneinander lernen, noch könntest du kontrollieren, was wir dir hier für märchen erzählen.

und um was geht es dir genau? um das eigentliche erstellen von waves und wavetables? die grundtechniken, die man zum erstellen von waves benutzen kann sind ganz grob diese hier:

1.) additiv harmonische nach allen möglichen regeln erstellen (b=a*3, B=a+4, ein rechteck konstruieren, eine hammond orgel nachmachen)

2.) das spektrum bereits vorhandener zyklischer wellenformen in harmonische zerlegen

3.) das spektrum von *irgendwelchen* samples in harmonische zerlegen (not recommended)

beim erstellen von wavetables kannst du mindestens das folgende machen:

- langsame verläufe von 1-allen der amplituden der teiltöne
- langsame verläufe von 1-allen der frequenzen der teiltöne
- verläufe bauen, die wie frequenzfilter funktionieren
- verläufe bauen, die der natur ähneln oder die die spektren herkömmlicher substraktive synthese nachbilden
- irgendeinen chaos scheiß veranstalten (not recommended)

oder jede beliebige kombination daraus. (bis auf chaos scheiß. davon gibt es einfach schon genug)

verläufe dürfen natürlich auch mal schneller sein, oder mal chaotisch, oder man macht wavetables, die nachher garnicht duchfahren werden sollen, sondern wo man eher drin herumspringt oder nur eine welle fest auswählt.


weil weihnachten wieder was wummert.
 
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Summa
Summa
hate is always foolish…and love, is always wise...
FM mit Wavetables haben schnell Grenzen
Du stellst hier gerade mein Haupteinsatzgebiet von Wavetablern in Frage :roll:
Kommt natürlich auch ein wenig auf die vorhandenen Wavetables an, mit den richtigen Wavetables sind die Möglichkeiten vielfältig, das wird um so besser, wenn die Wavetable Oszillatoren noch div. Möglichkeiten zum verbiegen haben.
Ist leider bei Hardware nicht ganz so verbeitet, Softies haben da oft mehr Auswahl: Pseudosync (oft funktioniert auch ein Formant Parameter etc. zum durchfahren der Harmonischen und damit auch der ganzzahligen Operator Frequenzen) bietet im Zusammenhang mit FM dann gleich noch 'ne Dimension mehr und Prefiltering (ja nach Hersteller:Edge/Hardness etc.) ist sinnvoll um gezielt Platz für die bei der FM entstehenden Obertöne zu lassen.
Alternativ zur FM funktioniert auch Ringmodulation (z.B. im Mixer Bereich), ist in dem Zusammenhang oft sogar besser zu dosieren, wobei das Ergebnis vom verwendeten Ringmod Algorithmus abhängig ist.
 
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Tonerzeuger
Tonerzeuger
Noerd Elektro
Allzu viel Erfahrung habe ich nicht, aber mir hat es am Microwave geholfen, eine Wavetable auch "nur" als einen Wertebereich zu sehen, in dem man sich mit Hilfe von Hüllkurve und anderen Modulatoren bewegt. Am Anfang und am Ende dieses Bereichs geht es nur noch in eine Richtung - das ist dann ähnlich wie ein ganz geöffnetes Filter oder ein FM-Operator mit Pegel Null. Testweise hab ich Mal ein E-Piano mit der entsprechenden Wavetable gebaut, bei der die Position in der Table von Hüllkurve, Velocity und Keytracking gesteuert wird. Wenn Du dabei der Hüllkurve zuviel Einfluss (Amount) gibst, bleibt für Velocity und Keytracking kein Spielraum mehr und du verlässt an einem Ende der Wavetable den Bereich, in dem sich noch was ändern kann. Nach einigem Probieren hatte ich etwas, was sich ähnlich wie ein E-Piano verhalten hat, auch wenn sowas per Sampling oder FM natürlich besser klingt. Dafür hatte ich aber noch ein Filter übrig, um den Klang weiter zu verfeinern - oder zu verfremden.
 
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Los Hijos del Microwave
Los Hijos del Microwave
Jin, Jiyan, Azadi
Der/die ersten Wavetabler von PPG, dem Erfinder, hatten keine Filter. Von daher ist mein Tipp:

Durchlaufe eine Wavetable via LFO und starte in der Mitte. Dann lernst du sie gut kennen. Auf Filter/(-hüllkurve) würde ich anfangs verzichten, um die pure Wavetable kennenzulernen.
 
easyboy
easyboy
...
Allzu viel Erfahrung habe ich nicht, aber mir hat es am Microwave geholfen, eine Wavetable auch "nur" als einen Wertebereich zu sehen, in dem man sich mit Hilfe von Hüllkurve und anderen Modulatoren bewegt. Am Anfang und am Ende dieses Bereichs geht es nur noch in eine Richtung - das ist dann ähnlich wie ein ganz geöffnetes Filter oder ein FM-Operator mit Pegel Null. Testweise hab ich Mal ein E-Piano mit der entsprechenden Wavetable gebaut, bei der die Position in der Table von Hüllkurve, Velocity und Keytracking gesteuert wird. Wenn Du dabei der Hüllkurve zuviel Einfluss (Amount) gibst, bleibt für Velocity und Keytracking kein Spielraum mehr und du verlässt an einem Ende der Wavetable den Bereich, in dem sich noch was ändern kann. Nach einigem Probieren hatte ich etwas, was sich ähnlich wie ein E-Piano verhalten hat, auch wenn sowas per Sampling oder FM natürlich besser klingt. Dafür hatte ich aber noch ein Filter übrig, um den Klang weiter zu verfeinern - oder zu verfremden.

Vielen dank. Genau so habe ich mir diesen thread vorgestellt.
Werde ich gleich mal probieren.
 
pocvecem
pocvecem
schwer nudelabhängig
Eine Anwendung, wofür sich Wavetables gut eignen, ist die Verteilung von Formanten über die Tastatur/Tonhöhe. Dafür werden die entsprechenden Waves der Table per Keytracking über die Tonhöhe "gestretched". Chor-/Vokalsounds eignen sich besonders gut dafür.

Altbekanntes Beispiel hierfür ist der berühmte Microwave Chorsound. Für eine persönliche "Machbarkeitsstudie" hatte ich mal 16 Waves einer Wavetable vom MicrowaveXT einzeln abgesampelt und mit dem Tool Wave2Zebra in eine Table für Zebra umgewandelt.

Die einzelnen raw Waves klingen so:
Anhang anzeigen Microchoir raw.wav

Die Wavetable wurde dann via Keyfollow über die Tastatur verteilt. Zusätzlich kann man noch mit dem Modwheel und Zebras Controller A das Keyfollow stauchen und damit die Formanten verschieben. Das Zebrapatch von mir gammelt seit Jahren in der u-he Patchlib zum Download herum, falls gewünscht. https://u-he.com/PatchLib/zebra.html

The Microwave Choir for Zebra:
Anhang anzeigen Zebra Microchoir.wav

Howard Scarr hat mit so einer Methode Wavetables u.a. vom Mellotron erstellt für sein Soundset Zebratron (Bezahlware). Da sind z.B. erstaunliche Emulationen des Mellotron Chors dabei.
Patch Humanitarion:
Anhang anzeigen Humanitarion.wav

Ebenfalls in der u-he Patchlib für Zebra zum frei Runterladen gibt es noch das Patch SimChoir von Ed Harvey. Das finde ich ganz besonders toll. Hut ab vor diesem Kameraden!
Anhang anzeigen Zebra SIm Choir.wav

Jede GM-ROMpler-Dose bietet realistischere Chöre, jedoch bei weitem nicht so flexibel in der Klangformung aufgrund starrer Samples. Der Aufwand für solche Wavetables ist höllisch, bis sie wirklich einigermassen homogen klingen, kann aber mit Sounds belohnen, die nicht von dieser Welt zu stammen scheinen.
Warum aber macht man sich diese Arbeit wenn es doch in vielen Wavetablesynths Automatikfunktionen zur Analyse von Samples gibt? Nun ja, ich habe einiges ausprobiert. Die Ergebnisse waren aber oft eher ernüchternd.
 
intercorni
intercorni
*****
Ich lade gerne Sprachsamples ins PPG Waveterm und mache daraus ein Wavetable-Set. Im Wave 2.2 klingt das dann oft wie ein Vocoder.
 
Summa
Summa
hate is always foolish…and love, is always wise...
Altbekanntes Beispiel hierfür ist der berühmte Microwave Chorsound.
Damit Choir Sounds zu machen wär mir (zumindest war es mir das zu meinen MWPC/MW2 Zeiten) zu gerade aus und immer noch zu unflexibel und bei den Wavetable Synths bis MW2 dann auch zu steppy bei Lautverschiebungen, dann schon eher mit FM + Sync und PWM oder gleich mit 2 bis 3 Bandpass Filter oder Wavetable Synths mit Pseudo Sync und/oder Formant Funktion.
Wie ich schon geschrieben hab', Wavetables sind für mich ein wunderbares Futter für FM/Ringmod, zumindest so lange die Fusion aus FM mit K5000 alike additiven Operatoren noch auf sich warten lässt. Wobei so ein K5000 auch ein toller Synth für synthetische Choir Sounds ist ;-)
 
pocvecem
pocvecem
schwer nudelabhängig
Damit Choir Sounds zu machen wär mir (zumindest war es mir das zu meinen MWPC/MW2 Zeiten) zu gerade aus
Ich mag halt diese Formant-Chöre out of this world. Gerade wenn sie nicht ganz so prominent im Vordergrund stehen, können sie schön Atmo machen.
Es sollte ja auch ein Beispiel für u.a. eine mögliche Anwendung von Wavetables sein.
 
einseinsnull
einseinsnull
mutmaßlicher Rädelsführer
wenn du das ganze (formant-anteile der waves per keytracking stimmen) dann noch auf die tessitur der entsprechenden gesangsstimme beschränkst, dann hast du tatsächlich eine wave pro halbton und die formaten sind komplett statisch.
 


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