Wurlitzer oder nicht

also so wie man in den neunzigern sagte "klingt nach midi" und billige pausenmusik aus dem roland jv-orchester meinte.
 
Taschenmusikant schrieb:

Ich menge mich mal da ein:
Unter VST-Musik verstehe ich solche Sachen wie das, was unter "Elektro-Trance" läuft oder sowas, was auf den CD´s der "Groove" zu hören ist:
Liebloses Geplänkel, zuhauf billige Sounds, denen man den künstlichen Ursprung anhört. Wenig Komposition, viel Wert auf Rhythmus und billige Effekte. Die Tracks werden in der Regel in einer Viertelstunde erstellt.
Es gibt ein Lied von Jan Delay, das heisst "Plastik" und beschreibt das, was ich meine.
Ja, schön geantwortet und damit schneller als ich.
Und ich schwöre, wenn ich noch eine Supersaw höre, brech ich ins Essen.
 
wo müsst ihr denn sowas schröckliches hören? hab schon jahrelang keinen kirmestechno mehr anhören müssen, schon gar nicht beim essen (?!).

habe mir außerdem sagen lassen, dass man angeblich schon vor erfindung der vst-schnittstelle supersägen machen konnte. man kann ja auch bei einem heiligen odyssey zwei sägezähne verstimmen und die kindermelodien plärren lassen...
 
als ihr jung wart, hat man euch da noch gesagt "diese maschinen machen nichts als plastik - musik, lern erstmal ein instrument spielen" ?
so ca. 1975? müssen harte zeiten gewesen sein.

war natürlich quatsch. nur die teenies heute, die kennen ja nix mehr und können nix, sollten ersma mit nem richtigen moog anfangen.
 
florian_anwander schrieb:
... und sage zB. auch immer, dass die Bedienoberfläche viel mehr Einfluss auf das hat, was die Leute "den Sound" von Synthi XYZ nennen, als die tatsaechlichen technischen Fakten.
:supi: :nihao:
 
fab schrieb:
sollten ersma mit nem richtigen moog anfangen.
der moog ist in meinen augen ebenfalls vollkommen überbewertet :mrgreen: Mag zwar gut klingen, aber ich zahl doch nicht tsde € nur weil da moog drauf steht

Neo schrieb:
mir langt eigentlich der noise oszilator vollkommen aus :supi:

Neo schrieb:
Es ist sehr ermüdend wenn du dauernd von dir ausgehst.
Selbverständlich kann ich nicht für andere Leute sprechen. Deswegen können meine Ausagen als persönliche Meinung verstanden werden.
 
Ich finde, man sollte den ästhetischen Missbrauch von Musiktechnologie nicht der Musiktechnolgie selber ankreiden.
 
tongenerator schrieb:
fab schrieb:
sollten ersma mit nem richtigen moog anfangen.
der moog ist in meinen augen ebenfalls vollkommen überbewertet :mrgreen: Mag zwar gut klingen, aber ich zahl doch nicht tsde € nur weil da moog drauf steht

Da steht nicht nur Moog drauf, da ist auch Mmmmmmmmoooooooooooooooooooogggggggggggggg drinn !!
Naja, kann man auch besser verstehen wenn man einen oder ein paar davon zuhause hat ... :fawk: :mrgreen:
 
Jow... Moog muß man fühlen... so wie Wurli auch!! ;-))))))))
Am besten man hat Beides in Echt... Dann klappts auch mit den Nachbarn! *grins*
 
Ich hatte das Glück, das Wurli "Electric Piano" anzuspielen.
Man kann sich die Faszination nicht vorstellen, wenn man nicht davor gesessen hat.
Das Gefühl ist vergleichbar mit dem, welches ein kleiner Junge beim Anblick der seiner ersten elektrischen Eisenbahn hat. Juchhu, es ist elektrisch und funktioniert. Der Sound ist warm und enorm füllig, so wie wenn ein Chorus drin wäre, aber da ist keiner. Der Ton klebt quasi an der Tastataur, keine Denkpause ds Prozessors ist nötig.
Jeder Akkord klingt immer wieder neu und faszinierend. Man fängt an, eine Neugier zu entwickeln, wie wohl dieser und jener Akkord klingen mag. So kriegt man eine immense Lust aufs Spielen und ist motiviert, seine Fähigkeiten zu verbessern, um das Instrument besser beherrschen zu können. Ich würde behaupten, dass solch ein Instrument einem einen musikalisch enormen Entwicklungs-Schub bringen kann.
 
Neo schrieb:
Wenn man lernen als hart empfindet, sollte man vielleicht etwas anderes machen.

das mag sein, hat allerdings nichts mit meinem beitrag oben zu tun. der bezog sich darauf, dass koservative "echten musiker" neue instrumente zu allen zeiten abgelehnt haben. eine generation später ist das neue dann wieder das alte.

und falls die antwort sein sollte: software instrumente sind nicht neu ("das neue ist in wirklichkeit alt" gehört auch dazu) - nun, genau so neu wie ein minimoog im verhältnis zum elektromechanischen orgelersatz, den es dreißig jahre früher schon gab.

@taschenmusikant: ja, harmonien funktionieren gut echt auf dem wurlitzer - wie auf allen klavier-ähnlichen instrumenten. es eignet sich auch prima zum begleiten von stimmen und anderen solisten.
 
Gratuliere zum Wurli-Kauf! Unpraktisch, unhandlich, unflexibel - und unglaublich gut klingend! Meines wird deshalb nicht weiterverkauft sondern höchstens eines Tages weitervererbt.

Uebrigens: Wenn man wie ich nachts um 2 plötzlich Wurli spielen will aber Mitbewohner hat, die um diese Zeit noch keine Lust auf Breakfast in America haben: Das Teil tönt auch nicht eingeschaltet recht witzig ;=)
 
Murano schrieb:
...

Uebrigens: Wenn man wie ich nachts um 2 plötzlich Wurli spielen will aber Mitbewohner hat, die um diese Zeit noch keine Lust auf Breakfast in America haben: Das Teil tönt auch nicht eingeschaltet recht witzig ;=)

Ja! Das ist inzwischen sogar meine Hauptbenutzung. So kann ich schön nebenher spielen, ohne jemanden zu stören (und ohne mich mit Kopfhörer von der Welt komplett abzukoppeln).
 
Oh wow, Florian, Gratulation auch von mir zum Wurli. Ich wünsche Dir aber auch, daß Du das Ding nie stimmen mußt - das ist Hölle, und der, der das so konstruiert hat (Lötpunkte), gehört dafür heute noch geteert und gefedert! Is aber weniger wackelig als ein Polymoog, und ich denke, Du wirst damit viel Freude haben!

@kpr: Davies und Hodgson waren je nach Song beide Tastateure, wobei Hogdson auch Gitarre spielte (und wenn noch mehr Tasten gefragt waren stand Heliwell auch vorne am Fourvoice oder diesem Stringteil). Allerdings transponiert der gute Roger inzwischen zumindest den Logical Song schon nach unten und kommt trotzdem nimmer ganz so hoch wie 1979 (man höre dazu mal live in malaga) - man wird eben auch nicht jünger :lol:

Erzählt das mit dem nicht für Gigs mitnehmen mal Xaver Fischer, der macht keinen Gig ohne sein Wurli, und das Ding wackelt genauso wie damals bei Supertramp, wenn er richtig loslegt, siehe:




Und hier mal ein Song neueren Datums mit gleich 2 Wurlis:



Die Wurli-Initiation war bei mir, wie solls anders sein, Supertramp. Dann kamen diese ganzen Ambientsachen, die das Ding wiederbelebten und auch zum heutigen Preisniveau nicht unerheblich beitrugen.

trotzdem: Wurli is geil!
 
florian_anwander schrieb:
moogist schrieb:
Florian, erzähl doch mal was, wofür Du ein Wurlitzer brauchst.
Brauchen tu ich das Wurlitzer überhaupt nicht. Ich will es. :)
...Ich stell mir halt vor, dass es halt toll wäre, irgendwann nur zu dritt mit Wurli, Kontrabass und Besen-auf-Pappkarton-Schlagzeug was zu machen :) So ein Zwischending aus Paolo Conte, Thomas Dolby und Donald Fagen.
Nur so als nach-Tarocken: ich habe das gute Stück nun ein halbes Jahr zu Hause, bin sehr begeistert und merke nun, dass ich üben muss. Zielvorstellung ungefähr so
http://files.spectrasonics.net/instrume ... _x_540.mov
(kam vor kurzem über die spectrasonics mailliste)
 
sehr geil, schönes Video. Ich leg derweil mal wieder Xaver Fischer auf :) Viel Erfolg, den Spaß hast Du ja bereits!
 
Ein echt schönes Instrument... Ich muß sagen, ich schalte es immer wieder ein, wenn ich mal ein wenig "spielen" will.. an nem Synth kann man schrauben, ein Wurli muß man halt richtig "spielen".

Ich mag mein Rhodes 73 und mein Pianet/Clavinet Duo auch, aber das Wurli hat irgendwas echt einzigartiges. Ein Rhodes ist Klasse, über nen Chorus, ein bißchen Hall... Super. Auch das Clavinet ist toll, über Phaser oder WahWah.
Aber das Wurli über nen Boss CE1 Chorus, das ist einfach nur fett... Wollte es immer wegen Supertramp haben, und hab es nie bereut. Der Sound ist einfach total durchsetzungsfähig und paßt eigentlich immer.

Dazu ne alte String Machine und du bist dabei... ;-)))
 
Geiles Video.

Und wegen Spectrasonics ---> der Typ ist auch richtig flink mit seinen Finger, so möchte ich mal auch sein.

 
Auch noch ein paar lecker Wurlies:








Danny hat oft gleich 2 Wurlies dabei. Kurzes Solo bei 5:45


Gleiche Band, aber mal was von flinken Fingern am Clavinet, ab 4:28

Unüberraschenderweise klingen auch alle Wurlies unterschiedlich. So klingt meines eher nach Rhodes, es fehlt der "Biss", den man sonst einem Wurli zuschreiben würde. Gut zu hören beim ersten Video oder den typischen Supertramp Songs. Man muss die Tasten schon ordentlich runterhauen, um den 'Bark' zu hören. Kann sein, dass die Mechanik einfach schon ein bisschen ausgeleiert ist.
 
Pappenheimer schrieb:
Unüberraschenderweise klingen auch alle Wurlies unterschiedlich. So klingt meines eher nach Rhodes, es fehlt der "Biss", den man sonst einem Wurli zuschreiben würde. Gut zu hören beim ersten Video oder den typischen Supertramp Songs. Man muss die Tasten schon ordentlich runterhauen, um den 'Bark' zu hören. Kann sein, dass die Mechanik einfach schon ein bisschen ausgeleiert ist.
Jein. Die Mechanik kann schon dejustiert sein.
Ziemlich gute Video-Anleitungen gibts bei Vintagvibes:
http://www.vintagevibe.com/t-freevideotechtipsnew.aspx
Manches kann man aber als Amateur nicht selber reparieren.

Aber letztlich hauen die Jungs schon ziemlich rein. Ein weiterer Aspekt: das Ding klingt aus den Lautsprechern nochmal ganz anders als aus dem Line-Out. Angeblich gibts viele Leute, die ein Wurlitzer entweder mit Mikros an den Lautsprechern aufnehmen, oder mit einer Powersoaker-Box an die Lautsprecheranschlüsse gehen und das dann per DI-Box abnehmen.

Meines klingt jedenfalls am Lautsprecher deutlich rotziger als am Lineout.
 
@Florian

Danke für den tollen Link!! Kannte ich bisher noch nicht!

Mein 200a hat keine Lautsprecher mehr drin. Hat mich bislang nie gestört, denn ich spiele eigentlich immer übers Mischpult oder den JC120. Dass die Lautsprecher wichtig für den Klang sind, war mir gar nicht bewusst. Ich hatte leider noch nie das Vergnügen ein anderes Wurli zu spielen. Das mit der DI-Box wäre mal einen Versuch wert.
 
florian_anwander schrieb:
...
Meines klingt jedenfalls am Lautsprecher deutlich rotziger als am Lineout.

Meins auch! Sehr g**ler Sound über die Speaker. Wobei mein Lineout irgendwie nachträglich reingefriemelt wurde und ich glaube, dass der Jenzz das besser kann.

Übrigens muss man auch bei meinem für den Supertrampklang schmerzunempfindliche Finger habe. Stört mich aber nicht. Wenn man das Ding schneller zum Barken bringen würde, dürften die Klangzungen reihenweise aufgeben. Ich hatte vor 20 Jahren eins regelmäßig im Liveeinsatz und da musste ich ziemlich oft Zungen wechseln. Wobei die damals noch billig zu haben waren :lol: . Aber irgendwann ist das damals abgeraucht :roll: und ich war viel zu lange ohne. Ein tolles Instrument mit viel Seele und ohne wenn und aber.
 
Frag mal Jenzz... der kann dir sicherlich helfen.
Ansonsten Tom Wauch in Mönchengladbach oder bei den Holländern anfragen... Rob Coops, obwohl der mehr auf Rhodes spezialisiert ist, bzw. Marcel Groot von www.ep-service.nl

Oder schau mal hier:
http://www.fenderrhodes.com/service/parts.php
da ist auch ne schöne Liste mit Parts-Dealern.. :)

Oder halt Speakeasy in USA bzw. Vintagevibe...
Genug Möglichkeiten also....

Ich persönlich empfehle aber immer wieder gerne den furchtbar netten und hilfsbereiten Jenzz... anständige Preise und guter Service.
Der hat mir mein Wurli und mein Rhodes auf Vordermann gebracht.
@Jenzz, ich trinke den Kaffee mit Milch... ;-)
 


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