YAMAHA G10 & G10C STRING MIDI CONTROLLER

Leider nur ein kurzlebiger Versuch, Gitarristen Kontrolle über MIDI-Geräte und Sounds zu verschaffen, die YAMAHA G10. Diese Kontrolleinheit wurde an ein monströses 19" Gerät (G10C) angeschlossen, das die Signale dann an MIDI-peripherie weiterreichte und zudem Speicherplätze für verschiedene Einstellungen und Verhaltensweisen enthielt. Das Problem des verzögerten "Trackings", die unterschiedliche Ansprechgeschwindigkeit zwischen hohen und tiefen Tönen, wurde durch ein ausgeklügeltes System aus drei verschiedenen Abtasteinheiten zu eliminieren versucht. Unter der "G10"-Abdeckung befinden sich ein Ultraschallabtaster, ein elektromagnetischer sechfach Tonabnehmer und ein elektro-mechanischer Saitenbewegungssensor. So wird versucht, alle Spielparameter adequat zu erfassen. Zudem sind statt der üblichen unterschiedlich starken Saiten 6 gleiche G-Saiten aufgespannt. Es ist also nicht möglich, im akustischen Betrieb irgendwie Aufschluss über das tonale Ergebniss zu erhalten.

Aber was heißt das alles in der Praxis. Ich hab ja einige so genannte Midi-Gitarren ausprobiert, eine G10 hatte ich aber nch nicht. Daher hier an die Runde die Frage: Wer hat Erfahrungen mit dem YAMAHA G10 & G10C STRING MIDI CONTROLLER.

Danke im Voraus :D

G10G10C.jpg


jpeg.php
 
soundmunich schrieb:
Leider nur ein kurzlebiger Versuch, Gitarristen Kontrolle über MIDI-Geräte und Sounds zu verschaffen, die YAMAHA G10. Diese Kontrolleinheit wurde an ein monströses 19" Gerät (G10C) angeschlossen, das die Signale dann an MIDI-peripherie weiterreichte und zudem Speicherplätze für verschiedene Einstellungen und Verhaltensweisen enthielt. Das Problem des verzögerten "Trackings", die unterschiedliche Ansprechgeschwindigkeit zwischen hohen und tiefen Tönen, wurde durch ein ausgeklügeltes System aus drei verschiedenen Abtasteinheiten zu eliminieren versucht. Unter der "G10"-Abdeckung befinden sich ein Ultraschallabtaster, ein elektromagnetischer sechfach Tonabnehmer und ein elektro-mechanischer Saitenbewegungssensor. So wird versucht, alle Spielparameter adequat zu erfassen. Zudem sind statt der üblichen unterschiedlich starken Saiten 6 gleiche G-Saiten aufgespannt. Es ist also nicht möglich, im akustischen Betrieb irgendwie Aufschluss über das tonale Ergebniss zu erhalten.

Aber was heißt das alles in der Praxis. Ich hab ja einige so genannte Midi-Gitarren ausprobiert, eine G10 hatte ich aber nch nicht. Daher hier an die Runde die Frage: Wer hat Erfahrungen mit dem YAMAHA G10 & G10C STRING MIDI CONTROLLER.

Danke im Voraus :D

G10G10C.jpg


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hattest du schon YAMAHA EZ-AG :?:

wenn ja wie fandest du den? er hat wie ich sehe den gleichen griff, gabs mal für 99€
 
chain schrieb:
hattest du schon YAMAHA EZ-AG :?:

wenn ja wie fandest du den? er hat wie ich sehe den gleichen griff, gabs mal für 99€
1. Ja, die EZ-AG hatte ich schon, und 2., nein, sie hat nicht denselben "Griff" resp. Hals.

Die EZ-AG hat an jedem Bund für jede Saite einen Schalter und die Saiten sind nur vom unteren Halsende bis zum Steg, um die reine Anschlagdynamik erzeugen zu können. Die G10 hat durchgehende Saiten und einen "Vibrato-Hebel", der der EZ-AG auch fehlt, die somit kein Bending zulässt. Da ist eher die Casio DG-20 vergleichbar, die ich auch schon hatte. Die Yamaha G10 hat aber drei System, um die Saite abzutasten, was deutlich mehr Sensibilität verspricht, und vor allem hat z.B. das Ultraschallsystem kein anderer Gitarren-Midi-Controller. Ich habe von den "normalen" so genannten Midi-Gitarren die Fender Stratocaster USA Roland Ready, Ibanez X-ING, Roland G 707, Brian Moore i21.13 / Electric / Piezo PU / 13 Pin Midi und Casio PG 380 (hat als einzige den Midi-Wandler schon eingebaut). Alle 5 gehen schon, aber keine ist wirklich für die Midi-Signalerzeugung (im nachgeschalteten Gitarrencontroller) optimiert. Die Yamaha EZ-AG und die Casio DG-20 haben beide direkte Midiausgänge, sind aber von der Gitarrenseite her - hört sich hart an, ist aber so - mies und machen auch als eigenständiges Instrument keine Freude.

Sowas wie die Yamaha EZ-AG vom Ansatz her mit Tasten gibt es inzwischen auch neu:

eigenharput4eqyg9.jpg


Für weitere Infos bitte selbst googeln
 
Moogulator schrieb:
Bei Gitarrensynthesizern und auch bei Umsetzung (Pickups) mit Katzendarm ist Roland recht weit, immer noch. Da gehts meist um Reaktionszeit und Spielgenauigkeitszwang.
Die Technik mit den Hex-Pick-ups (sechsfach Piezo-Tonabnehmer - einer pro Saite) ist bei Normalgitarren die übliche Lösung. Ich habe ja einige solche Systeme. mit dem Terratec AXON Midi-Controller AX 100 mk II ist die Verzögerung nicht mehr wirklich spürbar. Das saubere Spielen ist aber immer Voraussetzung - na ja, was man reinsteckt (auch an Fehlern) kommt eben auch raus :mrgreen: ).

Gute Beispiele gibt's bei youtube, oder auch z.B. hier

http://www.midiguitar-specials.com/?gcl ... zAodFTJDZg

Die Yamaha G10 hat aber eben den Vorteil, dass nicht nur mit dem Hex-Pick-up abgenommen wird. Daher interessiert mich dieses Instrument, das extrem selten auftaucht und in der Regel recht teuer ist. Man braucht übrigens den originalen Wandler dazu, d.h. andere Midi-Wandler, wie der Terratec AXON Midi-Controller AX 100 mk II oder ähnliche funktionieren nicht.
 
Was ich auch schade finde ist das WAS in den Synthesizern steckt, viele sind dann rel. tumbe GM Player mit Senf oder ohne. Dabei ginge da auch mehr. Aber sehe es sonst ähnlich anhand der bisherigen Feedbacks von Spielern. Ansich ist der Darm ja ein recht passabler Controller und in Teilen auch mit Möglichkeiten ausgestattet, die man mit einer Normtastatur nicht so umsetzen könnte, oder nur mit Mühe.
 
Hast du auch schon andere Midi Gitarren ausprobiert wie ne Casio PG-380 MIDI, Switch Guitars Wild-I Midi oder ne Parker Guitars Fly Mojo MIDI Guitar ?
 
Studiodragon schrieb:
Hast du auch schon andere Midi Gitarren ausprobiert wie ne Casio PG-380 MIDI, Switch Guitars Wild-I Midi oder ne Parker Guitars Fly Mojo MIDI Guitar ?
Die Casio PG-380 MIDI habe ich auch hier (siehe unten meine Liste). Sie hat ja den Wandler als einzige gleich mit an Bord. Ihr Nachteil ist, dass sie nicht zuverlässig funktioniert. D.h., mal triggert sie super und dann mal wieder absolut sch... Das liegt, wie man im Internet findet, an der Elektronik. Ich hab schon alle Kondensatoren auswechseln lassen, aber der Mangel blieb. Switch und Parker habe ich noch nicht ausprobiert (war manchmal dran, eine zu kaufen, hat aber dann doch nicht geklappt).

Meine bisherige Lieblings-Midi-Gitarre ist die Ibanez X-ING, vor allem auch wegen dem elektronischen Whammy-Bar, der bei meinem Exemplar super funktioniert. Dafür hat sie ein merkliches Delay. Man muss also immer etwas "voraus spielen". Ich habe auch einen Adapter von 24 auf 13 Pin - Original Roland Teil, das man preislich in Gold aufwiegen kann :roll: .

Von den anderen funktionieren die Fender Stratocaster USA Roland Ready und die Brian Moore i21.13 / Electric / Piezo PU / 13 Pin Midi am besten, was das Delay anbelangt, dafür ist das suber Spielen mit diesen beiden besonders kritisch. Die Roland G 707 ist ein Exot mit überraschend guten Gitarren PUs.

Moogulator schrieb:
Was ich auch schade finde ist das WAS in den Synthesizern steckt, viele sind dann rel. tumbe GM Player mit Senf oder ohne. Dabei ginge da auch mehr. Aber sehe es sonst ähnlich anhand der bisherigen Feedbacks von Spielern. Ansich ist der Darm ja ein recht passabler Controller und in Teilen auch mit Möglichkeiten ausgestattet, die man mit einer Normtastatur nicht so umsetzen könnte, oder nur mit Mühe.

Die zu den vitage Midi-Gitarren gehörenden Synths sind in der Tat soundmäßig witzlos. Mich interessiert da jeweils nur de Möglichkeit, aus diesen Synths wieder ein Midi-Signal für die Tonhöhe zu bekommen, wenn man die Gitarre nicht direkt in den Axon Wandler spielen kann.

Das mitt dem "Darm" verstehe ich nicht. Die Casio DG-20 und die Yamaha EZ-AG haben jeweils KUNSTSTOFFSAITEN, die nur zum Triggern verwendet werden. Alle anderen "richtigen" Gitarren mit Hex-PU haben Stahlsaiten. Einzig eine Godin ist mir jetzt spontan bekannt, die - als richtige Gitarre, und zwar akkustische Gitarre - mit Kunststoffsaiten und einem Hex-PU arbeitet. Darmsaiten sind mir im Zusammenhang mit den so genannten Midi-Gitarren nicht bekannt.
 
Interessant kann auch die Verarbeitung des Klanges mit Toninformation über ein Modularsystem sein, zB Reaktor oder G2 etc. Das ist heute ja alles machbar und wundere mich, weshalb nicht weit mehr Musiker so arbeiten und einfach die "Eingabe" so lassen. Es ist ja zB verständlich, wenn jemandem die Spielweise näher liegt.

Die VG-Teile haben einen Mischansatz, aber generieren quasi einen Saitensound, was ja ansich total schräg ist. Interessant wäre ja dies weiterzuentwickeln, oder nicht? Tolle Ansätze aber irgendwie sehr konservativ gedacht. So sind die Musiker heute ja gar nicht mehr drauf. Überhaupt ist Mischung mit Elektronik noch sehr sehr reich an Potential.

Katzendarm lässt sich auch durch Baumstumpf substituieren, sollte man sehr ernst nehmen.
 
Moogulator schrieb:
Interessant kann auch die Verarbeitung des Klanges mit Toninformation über ein Modularsystem sein, zB Reaktor oder G2 etc. Das ist heute ja alles machbar und wundere mich, weshalb nicht weit mehr Musiker so arbeiten und einfach die "Eingabe" so lassen. Es ist ja zB verständlich, wenn jemandem die Spielweise näher liegt.

Die VG-Teile haben einen Mischansatz, aber generieren quasi einen Saitensound, was ja ansich total schräg ist. Interessant wäre ja dies weiterzuentwickeln, oder nicht? Tolle Ansätze aber irgendwie sehr konservativ gedacht. So sind die Musiker heute ja gar nicht mehr drauf. Überhaupt ist Mischung mit Elektronik noch sehr sehr reich an Potential.
Mich interessiert an den Midi-Gitarren nicht der Sound an und für sich. Den kriege ich ja von den Synths. Aber die Spieltechnik / Spielweise an den Saiten ist eben ganz anders wie auf den Tasten. Ich kriege auch mit Wheels und Ribbons kein solches Bending hin wie mit den Saiten. Ich sag mal, ich finde, man hat mit den Saiten den Ton viel besser in der Hand. Das gilt "natürlich" nur für Solo-Stimmen. D.h., mein Ansatz ist es nicht, grundsätzlich und alles mit Saiten anzusteuern - eben vor allem nicht Flächen und Muster -, sondern mich dabei auf Melodien zu beschränken.
 
Dann währen wir ja bei dem Vorschlag von vorher, nämlich als "Triggersignal" und als Verarbeitungssignal ggf. mit Delays, Feedbacks und Filtern ggf. was zu bauen, was dies erweitern kann.
 
Die G10 gab es in dem Laden, in dem ich mal meine Brötchen verdient hatte. Besessen habe ich die nicht, aber dort halt ausführlich ausprobieren können. Im Gegensatz zu den damals erhältlichen MIDI Aufsätzen für Gitarre und den Roland Synth-Gitarren hat die G10 vor allem keine lästige Verzögerungszeit, was sich ja bei den anderen System insbesondere bei der tiefen E- und der A-Saite bemerkbar macht. Ebenso ist das Bending klasse und macht nicht diese merkwürdigen Fehltrigger oder Tonsprünge. Das große Manke für meinen Geschmack, der allerdings sehr traditionell ist (spiele z.B. Strat), ist der unergonomische Korpus, was auch eine komische Ausbalancierung ergibt, wenn man die G10 im Stehen spielt. Ebenso eigen ist der Saitenzug, denn der ist bei den einzelnen Saiten durchgängig gleich. Da das ja ein Laden war, wo die ausgestellt war, kriegte ich auch Feedback von Gitarristen und das war genauso heißkalt wie bei mir. Einerseits das saubere Tracking und eben keine Verzögerungen bei der Wiedergabe, andererseits dieses etwas merkwürdige Spielgefühl. Vorteil ist klar die Möglichkeit für coole Strummings sowie spielen von Lagen und Tonleitern, die auf der Keyboardtastatur etwas umständlich einzuüben sind. Als eigenständiges Instrument kann ich die nicht ansehen, eher als eine Art Controller, der sich an der Spielweise einer Gitarre orientiert.

Mit Eigenharp hat das übrigens recht wenig zu tun, die habe ich mir von einer sehr talentierten Künstlerin auf der Musikmesse vorführen lassen. Die Verwandtschaft mit Gitarre ist rein optischer Natur und bedient sich zwar eines Griffbretts, wird aber ganz anders gespielt. Ist ziemlich genial, hatte ich zuerst wegen schlechter Promo-Clips fehleingeschätzt.
 
Das mit der Eigenharp bestätige ich gern, allerdings finde ich das man bei den Demos wie dem verlinkten sehen kann, dass das ein vollkommen anderes Konzept ist und mit Katzendarm, Cello oder sowas nichts zu tun hat.
 
... gerade erst entdeckt, deshalb grabe ich diesen schon etwas angestaubten thread noch mal aus, schon deshalb, weil er einer der wenigen Beiträge im deutschsprachigen Raum zu diesem Thema ist.
Ich bin einer der G10/G10C-Besitzer und -Benutzer, aus dessen Quelle das untere Bild im OP kommt :D
Der Einstiegstext ist auch weitestgehend aus meinem kopiert http://www.guitars.greenbuddha.de/index_b.php?mod=g10&lang=de 8)

jpeg.php


_niemands Eindruck kann ich soweit bestätigen was die technischen Eigenschaften und Spieleigenschaften angeht. Es ist allerdings schon notwendig, bei Benutzung von nicht per Preset vorgegebenen Soundmodulen einige Einstellungen zur Anpassung vorzunehmen, damit man von unliebsamen Mehrfachtriggern und Ungenauigkeiten bei der Abbildung der eigenen Spieltechnik verschont bleibt. Das ist aber im Prinzip bei allen Midiwandlern dieser Gattung der Fall. Mit der Haptik und der Korpusform komme ich allerdings offenbar besser zurecht als er.

Nimmt man den evidenten Nachteil in Kauf, dass es sich beim G10 nicht um eine Gitarre, sondern um einen gitarrenähnlichen Controller handelt, der eben gewisse Kompromisse zugunsten einer äußerst exakten Abbildung der Spielparameter eingeht, und ist man bereit, auf gleichzeitigen Gitarrensound zu verzichten, ist das G10 nach meiner Einschätzung immer noch unübertroffen. Es ist aber nicht von der Hand zu weisen, dass dieser 80s-Oldtimer durch die immer höheren zur Verfügung stehenden Rechenleistungen in seiner Komplexität und seinen Bemühungen um real time feeling inzwischen fast eingeholt wird von aktuellen Produkten, bei denen die besagten Kompromisse nicht mehr eingegangen werden müssen.

Die G10 und der dazugehörige G10C sind auf jeden Fall ein historischer Meilenstein auf dem Weg zur real time Handhabung von Midigeräten für Gitaristen und ein Zeichen für Yamahas Risikobereitschaft (ich bezweifle arg, dass das Paar ein geschäftlicher Erfolg gewesen ist ... ) und technischen Weitblick. Und das Design ist nach gut 25 Jahren immer noch so futuristisch wie es damals anmutete.
 
frankpaush schrieb:
Es ist aber nicht von der Hand zu weisen, dass dieser 80s-Oldtimer durch die immer höheren zur Verfügung stehenden Rechenleistungen in seiner Komplexität und seinen Bemühungen um real time feeling inzwischen fast eingeholt wird von aktuellen Produkten, bei denen die besagten Kompromisse nicht mehr eingegangen werden müssen.

Welche "aktuellen" Produkte wären denn das? AFAIK sind die letzten Geräte in diesem Bereich der AXON Converter (goil! wird nicht mehr hergestellt, leider) und die absolut unterschätzte YRG 1000, von der es mittlerweile ne zweite verbesserte Version gibt, gottlob ...

Aber sonst? Hab ich da was übersehen?

Servus,
Alex
 
frankpaush schrieb:
Ich bin einer der G10/G10C-Besitzer und -Benutzer
Ich auch :D

Ich habe eine übrige G10 zum Schlachten. Wenn jemand Teile braucht, bitte eine pn schicken.

Bei Yamaha gab es bis vor Kurzem noch ein paar Teile, von denen ich welche kaufte, soweit ich sie benötigte. Aber alles gab es da schon nicht mehr. Daher habe ich aus den USA eine zweite G10 gekauft. Ich muss meine zweite G10 aber nicht rumliegen lassen, wenn jemand was für die Funktionsfähigkeit braucht. Meine zweite G10 ist jedenfalls aktuell noch funktionsfähig (fehlen nur 2 "Stimmschräubchen", die nicht permanent montiert sein müssen).
 


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