Zum Verständnis von Elektronischer Musik

Diesen Traum haben wohl so einige im Moment, aber das haben auch schon der Sozialismus und Kommunismus nicht geschafft, denn sobald auch nur 10 Menschen ihre Raffgier beibehalten, bricht ein solches System auch dann wieder vor lauter Disharmonien in sich zusammen! :D

Ach ja und ganz ehrlich, ich hab schon so viel an Unrat verschenkt in meinem Leben, ab jetzt mach ich für andere auch nur noch was für Kohle und die Qualität wird entsprechend der Menge! ;-)
 
clipnotic schrieb:
Diesen Traum haben wohl so einige im Moment, aber das haben auch schon der Sozialismus und Kommunismus nicht geschafft, denn sobald auch nur 10 Menschen ihre Raffgier beibehalten, bricht ein solches System auch dann wieder vor lauter Disharmonien in sich zusammen! :D

Du missverstehst das.

Bin bin ganz persönlich dafür

Im Kleinen, ganz ohne Anspruch auf irgend eine Anwendung. Ich habe weder echte Träume, Ziele noch Visionen. Vereinfacht ausgedrückt benötige ich diese nicht mehr um lebensfähig zu sein, ich darf auch "einfach Pudding sein", weil es mir gefällt.

Hör dir bitte einfach mal den Postcast an. Ist alles nicht böse gemeint.
 
Psychotronic schrieb:
2. Die Moderne ist vorbei, wir leben aktuell in der Postmoderne und sollten uns mit dem Gedankengut des Poststrukturalismus beschäfftigen.

Hier eine Einführung.
http://cre.fm/cre091-poststrukturalismus
http://cre.fm/cre192-poststrukturalismus-2

(ach, Gregor und Tim... lustig, egal)

Wir leben aber bereits dannach, in der postmillennialen Metamoderne.
Kunst und Kultur sind psycho- und soziotechnologische Produkte.
Was man früher Design nannte, nur fortgeschrittener, weitreichender und umfassender.

Siehe auch den Modezusatz "...by design" - das nur am Rande, aber kein Zufall.
 
König Alfons schrieb:
Bitte nicht den Thread zerlabern. Danke.

Aufgrund der Postmoderne hat Stockhausen als Vertreter der Moderne keine Relevanz mehr. Die Beschäftigung mit ihm und seinen Werten ist rein akdemisch historischer Natur aus dem heutigen Blickwinkel. Wir sind nicht in den 50ern/60ern stehngeblieben.

Genau das fehlt mir an dieser Diskussion. Das ist kein "zerlabern."
 
Psychotronic schrieb:
König Alfons schrieb:
Bitte nicht den Thread zerlabern. Danke.

Aufgrund der Postmoderne hat Stockhausen als Vertreter der Moderne keine Relevanz mehr. Die Beschäftigung mit ihm und seinen Werten ist rein akdemisch historischer Natur aus dem heutigen Blickwinkel. Wir sind nicht in den 50ern/60ern stehngeblieben.

Genau das fehlt mir an dieser Diskussion. Das ist kein "zerlabern."

Seh ich auch so.
 
memristor schrieb:
Wir leben aber bereits dannach, in der postmillennialen Metamoderne.
Kunst und Kultur sind psycho- und soziotechnologische Produkte.
Was man früher Design nannte, nur fortgeschrittener, weitreichender und umfassender.

Gibt es dazu tiefergehende Informationen? Das da irgentwo nach 2000 ein weiterer Bruch war beschäftigt mich auch.
 
Vor allem, weil der Thread Titel heißt "Zum Verständnis von Elektronischer Musik" und nicht "Preiset den Stockhausen!" :D
 
clipnotic schrieb:
... Jetzt kann sich jeder überlegen, ob er Musik für eine Handvoll Leute machen will, die diesen "Entwicklungsstand" vielleicht irgendwann einmal erreicht haben oder ob er einfach nur Musik für die Menschen machen will! :D
Generell habe ich Musik immer nur für mich selbst gemacht. Heißt also: Der Kram muss in erster Linie mir selbst gefallen. Wenns dann noch anderen gefällt, prima, aber wenn nicht dann eben nicht. Es gab auch die ein oder andere Zusammenarbeit. Wichtig war mir aber immer, dass mir das Endresultat gefallen muss. Reine Auftragsarbeiten würde ich auch nicht machen wollen, bzw. hätte dazu keine Lust.
 
Ja, das macht man solange, bis der Tag kommt, an welchem die ersten kleinen kommerziellen Anfragen in die Soundbude fliegen. Irgendwie denkt man sich dann, na ja, man kann es ja mal probieren und dann entscheidet sichs, macht man das Äffchen mit oder nicht! Ich mach schon auch nur noch was und wie es will bei der Musik, aber als Affen anfragen darf man mich trotzdem, nur reagieren tue ich da jetzt nur noch auf Zaster, sonst antworte ich gar nicht erst! :D
 
Psychotronic schrieb:
Aufgrund der Postmoderne hat Stockhausen als Vertreter der Moderne keine Relevanz mehr. Die Beschäftigung mit ihm und seinen Werten ist rein akdemisch historischer Natur aus dem heutigen Blickwinkel. Wir sind nicht in den 50ern/60ern stehngeblieben.
Sich mit der Vergangenheit zu beschäftigen, um von ihr zu lernen, oder sie überhaupt zu entdecken, hat ja nicht zwingend etwas mit "stehenbleiben" zu tun.

Was bedeutet denn "Elektronische Musik" in der sog. Postmoderne für Dich?
Und was ist diese "Postmoderne" überhaupt?
Meinetwegen auch gerne in einem anderen Thread.

MOD: Diskussion von dieser Seite und Rest - HIER HIN AUSGELAGERT: viewtopic.php?f=98&t=102763 (sorry)
 
Psychotronic schrieb:
memristor schrieb:
Wir leben aber bereits dannach, in der postmillennialen Metamoderne.
Kunst und Kultur sind psycho- und soziotechnologische Produkte.
Was man früher Design nannte, nur fortgeschrittener, weitreichender und umfassender.

Gibt es dazu tiefergehende Informationen? Das da irgentwo nach 2000 ein weiterer Bruch war beschäftigt mich auch.

Das ist noch in der Diskussion, sehr verstreut.
Einen guten Artikel oder sowas darüber wüsste ich jetzt nicht. Obwohl es sicher einige gibt.
Das von Gregor und Tim habe ich nicht angehört, es würde mich nicht wundern wenn sie, vielleicht ohne Begriffe, darauf zT eingehen.

Kultur und Gesellschaft sind jedenfalls in dramatischem Wandel, der im 20. Jahrhundert und sogar in den 90gern nicht wirklich absehbar war,
weil er jenseits der Vorstellungsgrenze von damals liegt - hinter dem Horizont von damals.
Und auch von heute.

In wie weit das mit dem Konzept Singularität zusammenfällt, kann man nicht beurteilen, es geht jedenfalls in die Richtung.
 
Oh weh, bis man erst mal die ganze Vergangenheit der elektronischen Musik aufgearbeitet und erlernt hat, hat der Guetta seine erste Milliarde zusammen. Leute aufwachen, die aktuelle Fallerie Generation weiß nicht einmal mehr, was richtiger Electro ist! Aber hier dann mit dem Stockhausen ankommen, ja genau ... :lollo:

Daher sag ich, macht alle Mainstream Lala massenweise und jeder, ob gut oder schlecht, egal, Hauptsache Lala! Warum, weil sich DANN vielleicht was ändern MUSS, schließlich braucht man dann auf jeden Fall etwas anderes, damit der Rubel weiter rollen kann im Raff und Gier Universum! ;-)
 
memristor schrieb:
Das ist noch in der Diskussion, sehr verstreut.
Einen guten Artikel oder sowas darüber wüsste ich jetzt nicht. Obwohl es sicher einige gibt.
Das von Gregor und Tim habe ich nicht angehört, es würde mich nicht wundern wenn sie, vielleicht ohne Begriffe, darauf zT eingehen.

Im zweiten Teil spührt man zum Ende hin zumindest die starke Verwirrung und die Verirrungen.

memristor schrieb:
In wie weit das mit dem Konzept Singularität zusammenfällt, kann man nicht beurteilen, es geht jedenfalls in die Richtung.

Kickstarter, Youtube Stars, Twitch, Retrogaming Musikalben, Tanzbars mit Computerspielen und Webcams... so auch meine Gedanken. Hmmmm... hoch spannend.
 
salz schrieb:
Das Video das Dirk verlinkte (Kontakte) hat seit 2011 genau 11835 Visits. Wenn du eine Demo von irgendeiner neuen Zuppelmaschine reinstellst, hast du diese Visits in 2 Tagen.

Das ist doch normal und war immer so.
Alles Gute ist elitär, in fast allen Bereichen, und der Großteil der Menschheit ist ziemlich doof.
Das sind ewige Wahrheiten, die schon in den ältesten Schriften bestätigt werden.
 
Markus Berzborn schrieb:
salz schrieb:
Das Video das Dirk verlinkte (Kontakte) hat seit 2011 genau 11835 Visits. Wenn du eine Demo von irgendeiner neuen Zuppelmaschine reinstellst, hast du diese Visits in 2 Tagen.

Das ist doch normal und war immer so.
Alles Gute ist elitär, in fast allen Bereichen, und der Großteil der Menschheit ist ziemlich doof.
Das sind ewige Wahrheiten, die schon in den ältesten Schriften bestätigt werden.

Nur umgekehrt wird leider kein Schuh draus.
Wobei ich Stockhausen da auch gerade eben nicht zu zählen würde. So obskur ist er ja nicht.
 
In der Psychologie heißt es ja unter anderem, dass sobald man auch noch zu glauben scheint, dass der Rest der Menschheit um einen herum nicht ganz richtig im Kopfe ist, es ein Anzeichen dafür sein kann, dass dies selbst bei einem so ist! (clipnotic) :school:
 
Postmoderne - aus: Zum Verständnis von Elektronischer Musik

Schlusswort des Vortrags "Karlheinz Stockhausen - Vier Kriterien der Elektronischen Musik":

Liebe Zuhörer, ich habe versucht, Ihnen vier Kriterien der Elektronischen Musik zu erläutern. Natürlich sind das nur einige der wesentlichen Kriterien.
Ich hoffe sehr, daß es deutlich geworden ist, was ich eigentlich wollte: einmal wollte ich Sie zum konzentrierten Zuhören bewegen. Die KONTAKTE tun das ihre, wenn man sie nur konzentriert miterlebt. Zum anderen wollte ich aber auch klar machen, daß Erneuerungen wie die der Elektronischen Musik in einem stetigen Prozeß der menschlichen Bewußtwerdung zu verstehen sind. Es wird bis in alle Zukunft ständig Neues geben, und was ich heute über die Kriterien Elektronischer Musik sage, ist morgen schon eine Selbstverständlichkeit.
Aber es ist gar nicht selbstverständlich, daß ein jeder, der weiß, was er tun könnte, um sich selbst durch solche Musik auf neue und tiefere Weise zu erfahren und sein Bewußtsein von sich selbst und von sich in der Welt zu erweitern, das auch praktisch tut. Dazu gehört sehr viel Disziplin, auch eine echte Begeisterungsfähigkeit, Lebendigkeit, Geduld, Ausdauer und der Glaube, daß jeder dazu geboren ist, ständig im Bewußtsein zu steigen, über sich selbst hinauszuwachsen.
Musik, in der sich die Dimensionen erweitern und die auf neue Weise tönt, kann dazu dienen, wie ich oft sage, ein schnelles Flugschiff zum Göttlichen zu sein.

http://www.elektropolis.de/ssb_story_stockhausen.htm
 


Klang – Die 24 Stunden des Tages ist der letzte Werkzyklus von Karlheinz Stockhausen, den er zwischen 2004 und 2007 schrieb. Den Einzelstücken verlieh er die Werknummern 81–101. Bedingt durch seinen Tod blieb der Zyklus unvollendet, die letzten drei „Stunden“ fehlen. Die Gesamturaufführung der vollendeten 21 Stunden des Zyklus fand am 8. und 9. Mai 2010 an wechselnden Aufführungsstätten im Rahmen der Musiktriennale Köln in der vom Komponisten vorgesehenen Form durch die musikFabrik statt, während ein Teil der Stücke bereits vorher uraufgeführt worden war.

...

13. Stunde – Cosmic Pulses

Der 2006 entstandene 13. Teil des Zyklus Cosmic Pulses ist reine elektronische Musik, die über acht Lautsprecherpaare übertragen wird und aus 24 melodischen Schleifen besteht. Diese wiederum sind in verschiedenen Tonhöhen von 1 bis 24 notiert. Die melodischen Schleifen laufen in 24 unterschiedlichen Tempi und 24 Registern ab, die etwa sieben Oktaven umfassen.[20]

Karlheinz Stockhausen erklärte die Schleifen und Schichtungen folgendermaßen:

„Die Schleifen werden nacheinander von der Tiefe zur Höhe und vom langsamsten bis zum schnellsten Tempo übereinandergeschichtet und setzen danach in dieser Reihenfolge nacheinander aus. ... Das für mich vollkommen Neue ist die neue Art von Verräumlichung: Jeder Abschnitt einer der 24 Schichten hat seine eigene Raumbewegung zwischen acht Lautsprechern, so dass ich 241 verschiedene Raumbahnen zu komponieren hatte. ... Ich habe zum ersten Male eine Überlagerung von 24 Klangschichten ausprobiert, als hätte ich die Rotationen von 24 Monden oder 24 Planeten zu komponieren. [...] Ob man alles hören kann, weiß ich noch nicht; es hängt davon ab, wie oft man eine 8-kanalige Aufführung erlebt.“

An anderer Stelle verglich Stockhausen diese Komposition, die er als eine Art „Sternensystem“ verstand, mit der Aufgabe „24 Planeten um eine Sonne mit individuellen Rotationen, Tempi und Flugbahnen zu synchronisieren.“

Dieses Werk ist der Schlüssel zum zweiten Teil des Zyklus, der auf unterschiedlichen Mixturen von Schichten aus Cosmic Pulses basiert.

Zur Abspielung sind an technischen Geräten ein 8-Spur-Magnettonband, 8 x 2 Lautsprecher und ein Mischpult für die Klangregie erforderlich.

Die Uraufführung des Werkes in der Abmischung von Karlheinz Stockhausen fand am 7. Mai 2007 im Auditorium Parco della Musica, Sala Sinopoli in Rom statt.

Die Abspieldauer beträgt 32 Minuten.

https://de.wikipedia.org/wiki/Klang_%28Stockhausen%29
 
OK, also hier geht es nun weiter zum Verständnis von elektronischer Musik, richtig?

Elektronische Musik kann doch jeder anders verstehen / interpretieren und Stockhausen ist doch nur ein großer "Waiser" der elektronischen Musikwelt? Weil sonst müsste der Thread heißen "die Philosophie Stockhausens zur elektronischen Musik".

Jetzt echt, wie soll man denn nun richtig On Topic sein bei so einem allgemeinen Thema? :D

Ach ja und dabei sollte man natürlich auch bedenken, dass Stockhausen selbst durch manche seiner Aussagen regelrecht Kontra heraus provoziert hat und wenn man das dann auch noch zum Hauptinhalt eines solchen Threads macht, da sind die Reaktionen entsprechend!
 
König Alfons schrieb:
Klang – Die 24 Stunden des Tages ist der letzte Werkzyklus von Karlheinz Stockhausen, den er zwischen 2004 und 2007 schrieb. Den Einzelstücken verlieh er die Werknummern 81–101. Bedingt durch seinen Tod blieb der Zyklus unvollendet, die letzten drei „Stunden“ fehlen. Die Gesamturaufführung der vollendeten 21 Stunden des Zyklus fand am 8. und 9. Mai 2010 an wechselnden Aufführungsstätten im Rahmen der Musiktriennale Köln in der vom Komponisten vorgesehenen Form durch die musikFabrik statt, während ein Teil der Stücke bereits vorher uraufgeführt worden war.

...

13. Stunde – Cosmic Pulses

Der 2006 entstandene 13. Teil des Zyklus Cosmic Pulses ist reine elektronische Musik, die über acht Lautsprecherpaare übertragen wird und aus 24 melodischen Schleifen besteht. Diese wiederum sind in verschiedenen Tonhöhen von 1 bis 24 notiert. Die melodischen Schleifen laufen in 24 unterschiedlichen Tempi und 24 Registern ab, die etwa sieben Oktaven umfassen.[20]

Karlheinz Stockhausen erklärte die Schleifen und Schichtungen folgendermaßen:

„Die Schleifen werden nacheinander von der Tiefe zur Höhe und vom langsamsten bis zum schnellsten Tempo übereinandergeschichtet und setzen danach in dieser Reihenfolge nacheinander aus. ... Das für mich vollkommen Neue ist die neue Art von Verräumlichung: Jeder Abschnitt einer der 24 Schichten hat seine eigene Raumbewegung zwischen acht Lautsprechern, so dass ich 241 verschiedene Raumbahnen zu komponieren hatte. ... Ich habe zum ersten Male eine Überlagerung von 24 Klangschichten ausprobiert, als hätte ich die Rotationen von 24 Monden oder 24 Planeten zu komponieren. [...] Ob man alles hören kann, weiß ich noch nicht; es hängt davon ab, wie oft man eine 8-kanalige Aufführung erlebt.“

An anderer Stelle verglich Stockhausen diese Komposition, die er als eine Art „Sternensystem“ verstand, mit der Aufgabe „24 Planeten um eine Sonne mit individuellen Rotationen, Tempi und Flugbahnen zu synchronisieren.“

Dieses Werk ist der Schlüssel zum zweiten Teil des Zyklus, der auf unterschiedlichen Mixturen von Schichten aus Cosmic Pulses basiert.

Zur Abspielung sind an technischen Geräten ein 8-Spur-Magnettonband, 8 x 2 Lautsprecher und ein Mischpult für die Klangregie erforderlich.

Die Uraufführung des Werkes in der Abmischung von Karlheinz Stockhausen fand am 7. Mai 2007 im Auditorium Parco della Musica, Sala Sinopoli in Rom statt.

Die Abspieldauer beträgt 32 Minuten.

https://de.wikipedia.org/wiki/Klang_%28Stockhausen%29

Das klingt für mich leider fast eindeutig nach dem üblichen mehr wollen und scheinen wollen als können.

Pseudo, weder Fisch, noch Fleisch.
Wenn man sowas schon macht, dann :


-erstens zB ein System das einerseits selbstemergent ist,
das wäre zB ein tatsächliches quasiphysikalisches System, aus dem zB auch die "Bahnen" hervorgehen,

-zweitens eines das andererseits zwingend ist, dh Paramter die in sich und dem Konzept nach zwingend so und nicht anders liegen, die so und nicht anders wirken, usw

-drittens aber dennoch vollkommen dem künstlerischem Willen zum Ausdruck und Emotion unterworfen
und diese, aber nicht jene Ästhetik und Perzeption anspricht.
Die erzielte Bahn, und was sonst noch so Element ist, ist auch die primär gewollte, die man - wie er es tut - willkürlich festlegen wollte - nur besser, denn
es ist sowohl die gewollte, als auch die richtige, die sich unabhängig davon ergibt.


Das würde im Übrigen auch ein Eins-Sein zwischen Schöpfer und Schöpfung, Idee und Umsetzung, Werk und Kosmos vorraussetzen bzw - darin resultieren.


Soweit ich das aus der Beschreibung sehe ist aber statt aller, wie notwendig, nicht einer dieser Punkte erfüllt,
so daß das ganze nur das übliche willkürlich Zeugnis von mit Großemwahn gepaartem Unvermögen scheint
das der ganze Szene und ungezählten Projekten anhaftet.



(NB - gemeint ist nicht, ein paar Zahlen und schlechte Mathematik festzulegen und das Ergebnis - quasi schuldlos - zu übernehmen.
Das wäre genauso willkürlich nur schlecht kaschiert und und noch schlechter gewählt.
Leider ist das noch viel öfters der Fall.
Gemeint ist - die richtige und zwingende Form zu finden, die aber selbst emergent ist und der gedachten entspricht.
Das ist nur der Fall wenn diverse unabhängige und schwer vereinbare Punkte erfüllt sind).

Dazu der nichtssagende, etwas peinliche Titel, der dem eigenen Anspruch ebenfalls nicht gerecht wird,
aber in meinen Augen zumindest treffend die inherente Mediokrität des ganzen Unterfangens unterstreicht.

Es wird aber so getan, als ob. Der Kaiser ohne Kleider ist hier der Künstler ohne Werk.
Bzw das Werk ist halt kein Werk das Respekt abringt weil es nicht ist was es vorgibt zu sein, sondern nur eine leere Pose dessen.

Es traut sich aber nicht nur keiner das zu sagen, den Mitposern fehlt es auch an allem, dies von selbst zu erkennen.

Und ja, diese Kritik ließe sich mit Sicherheit Stück für Stück belegen.
Der Beleg liegt schon in dem Satz :
", so dass ich 241 verschiedene Raumbahnen zu komponieren hatte. ... Ich habe zum ersten Male eine Überlagerung von 24 Klangschichten ausprobiert, als hätte ich die Rotationen von 24 Monden oder 24 Planeten zu komponieren. [...] Ob man alles hören kann, weiß ich noch nicht; es hängt davon ab, wie oft man eine 8-kanalige Aufführung erlebt."
und dabei belasse ich den Beleg, es ist wie gesagt exemplarisch für die ganze Szene, nicht nur der Musik.
 
König Alfons schrieb:
Ein Geräusch wird nicht weniger ein Geräusch, wenn man sich an das Klangspektrum gewöhnt hat.

Mal ein wenig Hausaufgaben:
1. Ton: periodische Schwingung, eine saubere, klar erkennbare Tonhöhe - der Grundton, mit Oberwellen.
2. Klang: a)Dreiklang (und der restliche Zoo)=>Akkord, b)Zusammensetzung des Spektrums
3. Tongemisch: viele Töne, ohne harmonischen Zusammenhang.
4. Geräusch: keine oder nur wenig erkennbare diskrete Spektrallinien (Teiltöne), so eine Art "gefiltertes Rauschen".

Nun werden die meisten eine quietschende Tür als Geräusch hören - obwohl sie ein relativ sauberer Ton mit Tonhöhenverlauf ist.

Drums & Percussion sind weitgehend nur im Attack Geräuschhaft, später dann eher 3. (Was ganz witzig ist: da scheint man harmonisch "krumme" Tonzusammensetzungen durch einen Tonhöhenverlauf ersetzen zu können. )
Generell würde ich es als befremdlich empfinden Drums als "Geräusche" einzusortieren.

Worauf ich mit den Hörgewohnheiten hinaus wollte:
Viele Ausprägungen von 3. werden von vielen Menschen als Geräusch gehört werden. Aber da spielen eben Hörgewohnheiten eine Rolle. Für den Industrial Hörer reichen da schon recht wenige Strukturierungen im Tongemisch, um ihn zu so einer Art Akkord werden zu lassen. Die beliebte Trance-Hupe wäre 1950 noch ein (zu) stimmendes Orchester(geräusch) gewesen...

(Mein Aufhänger war da der Lästerspruch von dir "da bei dieser Klänge und Geräusche quasi beliebig durcheinander ohne Sinn und Verstand vorkommen". Und da kommen dann so gut wie keine *richtigen* Geräusche vor :motz: ... )
 
Musiktheoretische Grundbegriffe der Elektronischen Musik sind:

Der Ton, der Klang, das Tongemisch, das Geräusch und der Zusammenklang. Der Zusammenklang ist identisch mit dem neueren akustischen Begriff "Klanggemisch".

Der Ton:
Der einfachste Ton, den das Ohr kennt, ist ein Ton von sinusförmigem Schwingungsverlauf, der sogenannte Sinuston. Dieser reine, einfache Ton oder Sinuston hat keine Oberschwingungen und demnach keinen ausgeprägten Klangcharakter. Der Sinuston klingt gleichförmig strömend und unmoduliert starr. Sein Hauptmerkmal ist die hüllenlose Direktheit des Tönens. Er klingt in der Farbe unbestimmt, im Verhältnis zu Instrumenten oft dick und breit. Mit dem Fehlen der Obertöne hängt es ebenfalls zusammen, dass das Ohr - sowohl das absolute wie das relative Gehör - sich an Sinustönen nicht so leicht orientieren kann, wie an obertonreichen Klängen.

Im Gegensatz zu Intervallen, die meist im Sinne überlieferter Tonvorstellungen zurecht gehört werden, reagiert das Ohr außerordentlich empfindlich auf die bei verstimmten Oktaven und Einklängen entstehenden Schwingungen.

In der Akustik von je her bekannt, ist der Sinuston in der Musik etwas Neues. Er ist nun auch musikalisch eine letzte fundierende Einheit, ein Element, aus dem alles was klingt, zusammen gesetzt ist. Seine zentrale Bedeutung in der Elektronischen Musik wird nicht durch die subjektiven Gehörserscheinungen eingeschränkt. Werden solche Sinustöne dynamisch geformt - und zwar durch sogenannte Hüllkurven - so sind sie musikalisch unbeschränkt verwendbar.

Der Klang:
Vom Ton oder Sinuston unterscheidet sich der Klang dadurch, dass er aus einer Reihe von Teiltönen oder Sinusschwingungen harmonisch zusammengesetzt ist. Spricht man vom Ton einer Geige, Trompete, Klarinette, usw., so handelt es sich immer um einen zusammengesetzten Klang, dessen Einzeltöne das Ohr nicht als solche, sondern als Klangfarbe wahrnimmt.

Der einheitliche Eindruck des Klangs rührt daher, dass die Frequenzen der Teiltöne harmonisch zum Grundton liegen. Sie bilden ganze Vielfache der Grundtonfrequenz. Da Klänge zusammengesetzt sind, können sie auch wieder zerlegt werden. Das geschieht durch Filter.

Klänge sind zum Beispiel auch die Vokale der Sprache. Die Summe der Teiltöne des Klangs wird als die Klangfarbe registriert, die durch die Anzahl und Stärkeverhältnisse der Einzelschwingungen bestimmt wird. In der traditionellen Musik ist die Klangfarbe der Instrumente unabänderlich gegeben. Elektronisch dagegen können die Teilton-Komponenten des Klangs variiert werden, so dass sich der Komponist gewissermaßen seine eigene elektronische Instrumentalität schaffen kann.

Das bedeutet, dass der Komponist den Klang nicht mehr fertig von den Instrumenten bezieht, sondern selbst herstellt. Er komponiert ihn. Noch bedeutsamer nun wird dieses Klangkomponieren im Tongemisch, das ein weiterer Begriff der Elektronischen Musik ist. Wie der Klang ist auch das Tongemisch aus Teiltönen zusammengesetzt, aber nicht aus Harmonischen sondern aus Unharmonischen. Solche unharmonischen Teiltongebilde kommen in der Instrumentalmusik bei Glocken, Röhren, Platten und Stäben vor, die angeschlagen werden und verklingen. Die Instrumentalmusik kennt das Tongemisch nur in dieser Form des Anschlags und Verklingens, also des Einschwingvorgangs und der Hüllkurve. Dagegen lässt sich etwas scheinbar so Widerspruchsvolles wie ein stationärer Glockenklang nur elektronisch realisieren.

Solche unharmonischen Klänge oder Tongemische sind nicht zu verwechseln mit Akkorden. Akkorde entstehen aus Zusammenklängen. Tongemische dagegen sind immer Sinustongemische. Sie haben einen höheren Verschmelzungsgrad als Zusammenklänge, können weit einheitlicher Klang werden als Instrumental-Akkorde. In der Instrumentalmusik sind Klang und Zusammenklang klar geschieden. Elektronisch schiebt sich hier das Tongemisch mit seinen neuartigen Verschmelzungsgraden dazwischen. Das Tongemisch ist eine völlig neue Dimension des Kompositorischen. In ihm scheinen sich übrigens die vielen und nie bewältigten Widersprüche der sogenannten Atonalität endlich zu lösen. Besonders interessant sind Tongemische, deren unharmonische Teiltöne in der Nähe von Harmonischen eines Klangs liegen.

Solche Tongemische lassen sich kompositorisch orten, so dass die Klangstruktur zu einem Teil der Werkstruktur werden kann. Ist ein klangliches Gebilde durch eine besonders dichte Teiltonfolge unharmonischer Lage definiert, so spricht man von einem Geräusch.

Herbert Eimert: Einführung in die Elektronische Musik, Wergo Schallplatte, ca. 1963

http://www.elektropolis.de/ssb_story_eimert.htm

Zur Person Herbert Eimert: https://de.wikipedia.org/wiki/Herbert_Eimert
 


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