memristor schrieb:Das ist ja gerade der Punkt der elektronischen Musik, und Teil meiner Kritik an Stockhausen und anderen, daß er dem eigenen Anspruch nicht gerecht wird.
Kannst (oder wer auch immer sich berufen fühlt) erklären, was genau diese Anordnung von Tönen musikalisch/künstlerisch wertvoll macht?nordcore schrieb:Zur Weltaustellung Osaka hab ich mir mal das rausgegoogelt und angehört:
Für den Kontext vieler Aufführungen ist das Konzept ja richtig spannend.
salz schrieb:Kannst (oder wer auch immer sich berufen fühlt) erklären, was genau diese Anordnung von Tönen musikalisch/künstlerisch wertvoll macht?
König Alfons schrieb:
Hab ich. Meine erste Begegnung war vor rund 10 Jahren. YT gab es noch gar nicht. Ich hatte ein paar MP3s auf einer obskuren Webseite gefunden. Schon damals kam ich nie über das Interesse an den Sounds heraus.Klaus P Rausch schrieb:Dann ist es besser, Stockhausen erstmal für ein paar Jahre beiseite zu legen und sich später wieder damit zu befassen.
Da könnte man zu interessanten Schlüssen kommen. Von weiter vorn in diesem Thread:Klaus P Rausch schrieb:Dabei gehe ich jede Wette ein, dass der auch eine Lachwurz war, mit dem man unterm Tisch liegen konnte. Gibt einzelne Mimikdetails in Interviews, die mir diesen Verdacht nahelegen :)
salz schrieb:Wir fliegen zum Sirius:
https://youtu.be/kCZghUyT4Hw?t=28m16s
König Alfons schrieb:Wahrscheinlich will er die ganzen doofen Star Trek und sonstigen Weltraumkitsch Filmfans ansprechen, das kommerzielle Arschloch.
Sein leichtes Grinsen kann er ja kaum verbergen. Seinem jahrzehntelangen Toningenieur hatte er ja verraten, dass die Japaner so einen Stuss hören wollten.
salz schrieb:Kannst (oder wer auch immer sich berufen fühlt) erklären, was genau diese Anordnung von Tönen musikalisch/künstlerisch wertvoll macht?
Das ist eine der Eigenarten einer jeden Kunstszene: man konsumiert sperriges Zeug, um sich von der tumben Masse aus Vollidioten und Kretins abzuheben. All die blasierten Arschlöcher dieser Welt müssen ja irgendwo herkommen und die Kunstgrotten sind deren Geburtsorte.nordcore schrieb:Künstlerische Qualität? Ist ein sozialer Konsens der Kunstszene.
Deswegen bezog sich meine Frage explizit auf das Osaka-Video, das nordcore weiter oben verlinkt hatte. Es ging mir dabei auch nicht um Asaptionsmöglichkeiten.Klaus P Rausch schrieb:Insgesamt sehe ich viele Adaptionsmöglichkeiten bei Stockhausen, sein Werk ist ja wahrlich komplex, kann man sich eine Menge abgucken.
Mathe, gemixt mit etwas esoterischem Mumpitz. Den Eindruck hatte ich nach div. Interviews auch bekommen.Klaus P Rausch schrieb:Das gilt auch für Stockhausen, der sich von Messiaen inspirieren ließ. Der wiederum beschäftigte sich speziell mit Rhythmik der Motive, was man ein bisschen mit Sanskrit in Verbindung bringt. Es kommt daher zu einer arithmetischen Reihe von Folgen der Notenwerte, und hier werden serielle Operationen vorgenommen, z.B. mit Umkehrung.
salz schrieb:Das ist eine der Eigenarten einer jeden Kunstszene: man konsumiert sperriges Zeug, um sich von der tumben Masse aus Vollidioten und Kretins abzuheben. All die blasierten Arschlöcher dieser Welt müssen ja irgendwo herkommen und die Kunstgrotten sind deren Geburtsorte.
Das war eine leicht überzeichnete Darstellung einer ziemlich verschrobenen Szene. Es gibt auch dort Individuen, die noch alle Nadeln an der Tanne haben, keine Frage.Klaus P Rausch schrieb:salz schrieb:Das ist eine der Eigenarten einer jeden Kunstszene: man konsumiert sperriges Zeug, um sich von der tumben Masse aus Vollidioten und Kretins abzuheben. All die blasierten Arschlöcher dieser Welt müssen ja irgendwo herkommen und die Kunstgrotten sind deren Geburtsorte.
Da wirds haarig. Vermeintliche Motive einer Gruppe pauschal zu unterstellen ist eher abwegig.
Außerdem bügelt die Überheblichkeit des sich unterlegen fühlenden nicht die Arroganz des Hochmütigen aus.
Ver fühlt sich denn unterlegen? Ich betrachte die Sache mit etwas Skepsis und hatte gehofft, irgendwer könnte sie mir nehmen. Offenbar ist das gar nicht so einfach.Klaus P Rausch schrieb:Außerdem bügelt die Überheblichkeit des sich unterlegen fühlenden nicht die Arroganz des Hochmütigen aus.
Ich habe immer recht sperrige Sachen gehört und genossen. Deswegen interessiert mich die Materie ja.Klaus P Rausch schrieb:Vielleicht kommt die Skepsis aus einer anderen Erfahrungsecke und wird auf Stockhausen übertragen?
Falls es dir in deiner eigenen Musikwelt derzeit nicht ungemütlich ist und feste Rahmen akzeptiert sind, dann ist es ja auch gut.
salz schrieb:Bis dato gelernt: es wird schwierig, noch Sounds zu bauen, die nicht auf die eine oder andere Art schonmal da waren. Und ich meine nur die Sounds, nicht ihre kompositorische Umsetzung in ein musikalisches Gebilde. Wir sollten das als Herausforderung sehen.
Tja, das ist eben das übliche Schwarz Weiß Denken besonders in Deutschland, entweder voll Gaga oder gleich ab ins Schwarze Loch. Und alle die da irgendwie dazwischen liegen, taugen sowieso mal überhaupt gar nichts und sind doch letztendlich bei dem ganzen Spielchen immer die Doofen, denn für die Charts ist es der Industrie nicht primitiv genug und für die Kunst sind sie wiederum zu einfach gestrickt, denn da feiert man lieber stundenlange Disharmonie Folgen, für die man erst mal 50 werden muss, um die je begreifen zu können. Dann haben wir natürlich auch noch den Egoismus auf der einen Seite, aber auf der anderen Seite auch eine musikalische Lehre, die steif und fest bei ihren altbackenen Lehrmethoden stehen bleibt und alles, was auch nur mal im Ansatz versucht es etwas leichter verständlich zu machen, sofort wieder als zu primitiv abstempelt und bloß gar nicht erst mit einem PC ankommen. Na ja und andere Länder haben zudem auch nicht so einen ausgeuferten "Raffialismus" wie wir Deutschen, der nicht mal vor seit zig Jahren etablierten Genres halt macht und selbst die komplett ins Klo wirft nur damit der Rubel rollt, während in anderen Länder zum Teil ganz andere Sachen Erfolg haben können.Klaus P Rausch schrieb:Allerdings: Eins hat sich seit Stockhausens Tagen nicht geändert. Und das ist die schwache Akzeptanz für Innovatives. Und zwar in Deutschland. Zwar wird gerne danach gekräht. Kommt aber was, dann ist es auch wieder nicht recht.
Steinberg, Native Instruments, Ableton... auch Logic kam einst von einer deutschen Firma, Samplitude ebenfalls. Selbst die MP3 (Fraunhofer). Viele Werkzeuge kommen also schonmal aus deutschen Landen.Klaus P Rausch schrieb:Allerdings: Eins hat sich seit Stockhausens Tagen nicht geändert. Und das ist die schwache Akzeptanz für Innovatives. Und zwar in Deutschland. Zwar wird gerne danach gekräht. Kommt aber was, dann ist es auch wieder nicht recht.
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