Plugin Emulationen "erstaunlich" gut

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Hi,

Gestern habe ich mir auf youtube ein paar Vergleiche zwischen den Vintage Originalen und den zugehörigen Emulationen angesehen.

Synapse Audio Legend, Model D
Uhe Repro-5, Prophet 5
Tal Uno LX, Juno 60
etc.

Grund war das ein Kollege total vom Model D begeistert ist und sich nicht vorstellen kann das ein Plugin das wirklich authentisch emulieren kann.
Um also eine fundierte Antwort geben zu können hab ich mir die vergleiche angeschaut.

Ich muss sagen ich war wirklich sehr überrascht.
Ich konnte eigentlich sogut wie keine Unterschiede raushören und wenn dann war ich mir nicht sicher ob es sich wirklich unterscheidet außerdem waren die unterschiede so marginal das wenn sie da waren es auch einfach Abweichende Fader/Poti Stellungen gewesen sein könnten.

Da ich im Studio kein Internet habe habe ich sie auf meinen Beyerdynamic DT770 Pro und Yamaha HS8 angehört.
Ergo leider keine High End Speaker.

Aber wenn wir jetzt das nicht von Youtube Streamen + High End Speaker und Raum, gibt es dann wirklich noch unterschiede?
Oder sind die Emulationen wirklich schon bei 99% oder mehr Genauigkeit?

Legend z.b. kostet nicht mal 100€ vs mehrere Tausend Euro für ein Vintage Model D.
Dieser Vintage Hype wird langsam lächerlich. :D
 
Manche wollen auch was in den Händen halten und anfassen. Analoge HW ist auch unabhängig von Betriebssystemen, Updates und den damit verbundenen Problemen. Vernunft vs. Gefühl. Ich habe auch kein Verlangen immer auf einen Monitor gucken zu müssen, um etwas zu verbinden, verändern, einzustellen usw.. So gesehen ist es doch in Ordnung, dass es beide Möglichkeiten heutzutage gibt.
 
Ich verstehe die A/B Vergleiche nicht so wirklich. Ob eine Emulation nun zu 85% oder zu 97,6% so klingt wie ein Original ist doch Nebensache, wenn man Musik macht. Hauptsache, es klingt.
 
Emulationen sind über die Jahre einfach enorm gut geworden. Nicht nur im synth bereich. Auch grade bei e-gitarren, Stichwort Impuls antworten von 4*12er boxen
 
Von den genannten kenne ich mich nur mit RePro aus (habe eine Lizenz dafür) aber sorry, so toll die Emulation auch ist - der Pro 5 klingt echt besser.

Sieht bei anderen Vergleichen (zB Distressor vs UAD) genauso aus.

Total recall, Platzersparnis & Verfügbarkeit/ Preis sind die großen Vorteile
 
Gestern habe ich mir auf youtube ein paar Vergleiche zwischen den Vintage Originalen und den zugehörigen Emulationen angesehen.

Welche Vergleiche waren denn das? Vielleicht magst du mal verlinken...

Bei den diversen Demo-Videos von The Legend fand ich das damals zu fingiert von der Wirkung her. Natürlich kann man einzelne (statische) Sounds so hintunen, dass sie unverwechselbar klingen. Als ich die Demo von dem Teil ausprobiert hatte wirkte das ganz anders auf mich.
 
Manche wollen auch was in den Händen halten und anfassen. Analoge HW ist auch unabhängig von Betriebssystemen, Updates und den damit verbundenen Problemen. Vernunft vs. Gefühl. Ich habe auch kein Verlangen immer auf einen Monitor gucken zu müssen, um etwas zu verbinden, verändern, einzustellen usw.. So gesehen ist es doch in Ordnung, dass es beide Möglichkeiten heutzutage gibt.

Kann ich verstehen das sind auch bei mir so mit die Gründe warum ich bei der Hardware bleibe.
ABER deswegen sind die Geräte derzeit trotzdem viel zu teuer.

Siehe auch paar alte Preise auf prepal.com

Ich drehe dir in null komme nix am originalen Mini einen 3 Osc Bass Sound hin, den keine Software kann.

wirklich?


View: https://www.youtube.com/watch?v=ZIPu2Su-V9Q
 
Ich muss sagen ich war wirklich sehr überrascht.
Ich konnte eigentlich sogut wie keine Unterschiede raushören und wenn dann war ich mir nicht sicher ob es sich wirklich unterscheidet außerdem waren die unterschiede so marginal das wenn sie da waren es auch einfach Abweichende Fader/Poti Stellungen gewesen sein könnten.
Hast du noch nie Plugins getestet? Die Diskussion hat doch langsam einen Bart.....

Emulationen sind immer abhängig vom Tester und seinen Erwartungen so gut oder so schlecht. Grundsätzlich gibt es mittlerweile Synth Plugins auf sehr hohen Niveau. The Real Thing bleibt nachwievor The Real Thing, analoge Schaltkreise lassen sich nicht zu 100% durch Einsen und Nullen ersetzen (jedoch aber zu 90%). Erst recht wenn es um "Unklänge" geht, also Noise und so nen Zeug. Das wird meist vom Programmierer nicht berücksichtigt.

Soviel zu dem Thema von mir, mal grob zusammengefasst. :)
 
nach meinem Wissen hat sich die Sache so um etwa 2010 oder so gedreht. Vielleicht auch schon früher. Kann den genauen Zeitpunkt nicht mehr genau angeben. Ausschlaggebend war zweifellos Urs Heckmann, der eine Software, die Filterschaltungen als Rendering emuliert (also mit einiger Verzögerung), in genialer Weise so hingebogen hat, dass sie in Echtzeit funktioniert. So wie ich das verstanden habe rechnet Diva nicht nur eine, sondern 20 mögliche Resultate, die in der Rückkopplung (Feedback, Filter Resonance) wieder in den Filter gehen, wo dann das richtige Resultat verwendet wird. Im Grunde genommen eine unmögliche Sache, aber irgendwie scheint es zu funktionieren. Als ich zum ersten Mal Diva getestet hatte blieb mir einfach nur die Spucke weg.

Aber es gab schon vorher enorm gute Emulationen von analogen Schaltungen, die in Echtzeit funktionierten. Die haben mich auch beeindruckt, haben sozusagen den Moment eingeläutet, wo Software nicht nur ein Ersatz für den armen Musiker darstellten. Z.B. die Sachen von Native Instruments. FM7 war auch so eine Sache, obwohl das keine komplizierte Filteremulationen hat wie Diva. Einen DX7 (den ich nie hatte) in Software, einfach grossartig. Heute haben wir ein Synclavier das auf dem Smartphone läuft.

Aber das ist schon weithin bekannt und beschrieben. Eigenlich überflüssig noch darüber zu schreiben. Bestenfalls für Schüler lesenswert.
 
nach meinem Wissen hat sich die Sache so um etwa 2010 oder so gedreht. Vielleicht auch schon früher. Kann den genauen Zeitpunkt nicht mehr genau angeben. Ausschlaggebend war zweifellos Urs Heckmann, der eine Software, die Filterschaltungen als Rendering emuliert (also mit einiger Verzögerung), in genialer Weise so hingebogen hat, dass sie in Echtzeit funktioniert.
FXpansion DCAM Synth Squad, ca. 2009. Das war meiner Meinung nach der Wendepunkt.

Davor waren aber auch schon GForce Software zusammen mit Ohm Force gut unterwegs (Oddity, ImpOSCar, Minimonsta)....
 
Genau dieses Video meinte ich....
ich denke man muss da auch mit einbeziehen welche sounds denn ein Anwender wirklich nutzen wollen würde.
Ist das was man sich selber patchen würde in dem bereich wie so ne Demo, sihe oben, dann kann sich der Anwender die Frage ja selber beantworten.
( bin btw. an der ausgangsfrage auch interessiert !
mich z.bsp. macht der repro5, den ich hab, nicht genug an als dass ich damit meine zeit gross verschwenden wollen würde. Brauche halt auch einfach nicht soooo Sounds ;-) )



ein rein "theoretisches" rumlamentieren ist so gesehen auch nicht ganz praxistauglich.
meiner erfahrung nach, der nen schönen modular nicht weit vom PC dastehen hat,
hat software IMMER was was mir einfach irgendwie ne gewisse kernigkeit nicht rüberbringt ! immer.
Das trifft auch auf digitale VCOs vom modular zu die mir auch was geben was software so nicht kann.
........für mich ists nicht rein ne frage von analog vs. emulation ;-)


nehme ich aber so nen synth auf (meinen modular in dem fall), hänge noch nen Hall dahinter, und hab das ganze als nullen und einsen auf der festplatte relativieren sich gewisse dinge wieder,
und man muss sich dann fragen wieviel sinn so dikussionen noch haben ?
rohes direktsignal vs. ein track in nem mix drin sind schon auch zwei paar verschiedene schuhe aus meiner sicht
 
The Real Thing bleibt nachwievor The Real Thing, analoge Schaltkreise lassen sich nicht zu 100% durch Einsen und Nullen ersetzen (jedoch aber zu 90%). Erst recht wenn es um "Unklänge" geht, also Noise und so nen Zeug. Das wird meist vom Programmierer nicht berücksichtigt.

Wenn das alles berücksichtigt wird und die Rechenleistung stimmt, geht das auch zu 100%.
Falls man das letzte Quäntchen überhaupt braucht. Im Endeffekt überwiegen die Vorteile der Software bei mir ganz klar.
Ich bin aber auch nicht unbedingt der Fan von Softwarenachbauten, mit Software-Synths kann man viel mehr machen als nur irgendwelche alten Sounds nachbauen, neue Konzepte sind viel interessanter für mich als der x-te Minimoog Nachbau.
 
Wenn das alles berücksichtigt wird und die Rechenleistung stimmt, geht das auch zu 100%.
Davon sind heutige Rechner allerdings noch weit entfernt. Die letzten paar % brauchen nämlich unglaublich viel Rechenleistung.

Wenn man genug Energie aufwendet kann man mit mehrfacher Schallgeschwindigkeit um den Globus fliegen. Ist dann halt „etwas“ teurer...
 
@siebenachtel: Ich denke wir meinen das gleiche...

Konkret auf das Demovideo von “The Legend“ bezogen heißt das für mich, dass dieses in der Tat einen Wow-Effekt hervorruft aber eben aufgrund der Tatsache, dass es sorgfältig ausgewählte und hingetunte Klangbeispiele präsentiert. Ob der generelle Sound von „The Legend“ (oder auch anderen aktuellen Softsynths) für einen funktioniert, merkt man erst dann, wenn man es selbst einsetzt, also selber die Sounds reindreht die man wichtig und aussagekräftig findet und vor allem dann auch live an den Parametern dreht.

Dann trennt sich das Feld meiner Erfahrung nach auf. Es gibt Emulationen, mit denen man warm wird, bei denen man das Liveverhalten als angenehm bzw. authentisch empfindet und andere bei denen das nicht so ist.

Und noch zum Schluss: Dass „echt analog“ immer nochmal eine besondere Qualität hat, wurde hier ja bereits von anderen Diskutanten angesprochen und sehe ich genau so.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn das alles berücksichtigt wird und die Rechenleistung stimmt, geht das auch zu 100%.
Mir geht es um Klänge und Bereiche im Synthesizer, die manch einer evtl. als Nebeneffekt oder Störgeräusche wahrnehmen würde. Extrem Einstellungen, auf die der gemeine Rock Keyboarder nie stossen würde. Da wird es meiner Meinung nach aber erst interessant, für Musikstile abseits der Norm.

Bei Softube Modular hab ich das z.B. gemerkt. Extrem Einstellungen die im Original musikalisch nutzbar sind, gehen bei der Emulation mitunter gar nicht. Es funktioniert halt alles nach "Lehrbuch".

Mir reicht es aber teilweise auch wenn die Emulationen guten Sound abliefern und die Lehrbuch Klänge abdecken. Für Noise hab ich dann die analoge Hardware.

Falls man das letzte Quäntchen überhaupt braucht.
Es muss authentisch klingen, ansonsten wäre für mich kein Kaufanreiz vorhanden und ich benutze einfach weiter einen x-beliebigen VA. Die Hersteller legen die Latte selbst so hoch....
 
Ich habe 1999 Tracks released auf denen 90% der Sounds von Rebirth war - KEIN Mensch hat sich jemals darüber beschwert und obwohl ich selber später jahrelang Purist war würde ich nicht mal selber aus de Tracks raushören dass da zum Beispiel keine echte 808 (habe ich und hatte in mehrfacher Ausführung) am Werk ist.


Im Prinzip ist das alles eine Inseldiskussion und je nach Fokus ist das Alles komplett egal oder eben total essentiell.

Ich denke aber eine Form von Konsens sollte man mal abseits der Vorlieben stehen lassen:

Auch schon vor den aktuellen aufwendig emulierten PlugIns war es MUSIKALISCH in einem Gesamtkontext komplett egal.

Wer was anderes behauptet - mal abgesehen von so Sachen wie Haptik / keine Ladezeiten etc. - der macht sich was vor - sorry.

Wenn ich Spass wegen dem Spass haben will schalte ich Hardware an - wenn ich produktiv sein will / muss weil es um Arbeit geht so verwende ich seit 1997 primär Software und keine einziger Track ist deswegen schlechter oder besser - wobei die Tendenz wegen der Möglichkeiten und der flotten Arbeitsweise die Vorteile in Richtung Software verschiebt - aber das will ich ja gar nicht gesagt haben weil man dann der Häresie angeklagt werden könnte ;-)

Also macht euch frei und bedenkt, dass man heute mit ein paar Hundertern so viele Möglichkeiten hat wie um das Tausendfache vor 30 Jahren.


Es ist also alles Bestens und frei nach Ken Tamplin: the proof is in the music

und frei nach mir selbst: wenn das Haus solide und wohnlich ist ist es mir egal ob es mit Hammer und Säge oder mit dem 3D Drucker gebaut wurde.


Der intensive Diskurs um Details in Details ist primär eines: Eskapismus vor der eigenen Arbeit.

Der Pragmatiker mit Fruity Loops spielt den verkopften Sammler mit Gerätepark an die Wand wenn er Talent und Musse hat.
 
Der intensive Diskurs um Details in Details ist primär eines: Eskapismus vor der eigenen Arbeit.

Der Pragmatiker mit Fruity Loops spielt den verkopften Sammler mit Gerätepark an die Wand wenn er Talent und Musse hat.
Inhaltlich richtig, dennoch ging es hier um die technische Qualität von Emulationen und nicht um das Musik machen.
 
Wenn ich Spass wegen dem Spass haben will schalte ich Hardware an - wenn ich produktiv sein will / muss weil es um Arbeit geht so verwende ich seit 1997 primär Software und keine einziger Track ist deswegen schlechter oder besser [...]
Wenn ich zurückdenke, dann gab es Momente wo ich den Filter lieber doch nicht komplett geöffnet hatte, einfach weil es Scheiße klang. :)

In der Hinsicht gab es sehr wohl eine positive Entwicklung, die sich auch musikalisch ausgewirkt hat.

Fakt ist auch das Software Synths anfangs ehr zu Ergänzung genutzt wurden und nicht als Hauptinstrument....
 
Wenn man beispielsweise das Attack Verhalten eines Distressors mit der UAD Version vergleicht, ist es schon eher erstaunlich, dass die Emulation noch so weit weg ist - hätte ich jetzt nicht erwartet.

Zum Musik machen ist der Kompromiss hinnehmbar, dafür bekommt man dann schließlich ein gut ausgerüstetes Studio, mit Total Recall, ziemlich günstig (wenn man sich nicht allzu blöd anstellt).

Die (heimliche) Lust auf 2 Distressoren geht davon aber nicht weg, im Gehenteil. Das Original ist vom Sound her dann doch noch in einer anderen Liga.
 
Auch schon vor den aktuellen aufwendig emulierten PlugIns war es MUSIKALISCH in einem Gesamtkontext komplett egal.
Das verwundert mich nicht und dem würde ich auch nicht grundsätzlich widersprechen.
Im Prinzip ist das alles eine Inseldiskussion und je nach Fokus ist das Alles komplett egal oder eben total essentiell.
Das ist eben der Punkt. Für die Musikproduktion sind die hier geführten Diskussionen unerheblich, da hast du sicherlich recht. Man kann (!) natürlich anführen, dass es einzig und allein auf den musikalischen Output ankommt. Von einer anderen Warte aus betrachtet sind hier aber mitnichten ausschließlich Profi-Musikproduzenten unterwegs, die im Wortsinn ihre Brötchen mit Audioproduktionen verdienen, sondern viel Geräte-Liebhaber, Tüftler, performende Musiker, etc. Und dann werden die vermeintlichen Nebensächlichkeiten wie Liveverhalten, Klang im Grenzbereich uvm. eben doch relevant.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaub eher nicht, dass es zB vor den aufwendig emulierten Plugins „komplett egal“ gewesen wäre, wenn Red Hot Chilli Peppers ohne Preamps und Gitarren Verstärker ITB produziert worden wäre. Auch nicht für den technisch nicht interessierten Zuhörer.
 
Ich glaub eher nicht, dass es zB vor den aufwendig emulierten Plugins „komplett egal“ gewesen wäre, wenn Red Hot Chilli Peppers ohne Preamps und Gitarren Verstärker ITB produziert worden wäre. Auch nicht für den technisch nicht interessierten Zuhörer.
Das glaube ich auch nicht. Rein elektronische Musikerzeugung (wenn auch mit echten Analogsynths) und elektro/akustische Musikproduktion mit analogem Outbpoard Gear sind aber auch nicht komplett dasselbe ;-)
 


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