Wer hat den DX7 in Deutschland populär gemacht?

"Studiomusiker" waren früher die, die so gut spielen konnten, dass man ihnen die wertvolle Studiozeit überließ, die der Musiker der jeweiligen Band sonst zunichte gemacht hätte. :)
Jo, und das waren/sind auch nix anderes als Spezialisten in ihrem Gebiet und die waren/sind meistens auch nur im Studio aktiv. Nach deiner zuvor gemachten Definition wären die keine "richtigen" Musiker. Und wieso glaubst du, dass heute ein Musiker nicht seine Instrumente beherrscht? Heute morgen ein Beißholz gefrühstückt?
 
Jo, und das waren/sind auch nix anderes als Spezialisten in ihrem Gebiet und die waren/sind meistens auch nur im Studio aktiv. Nach deiner zuvor gemachten Definition wären die keine "richtigen" Musiker. Und wieso glaubst du, dass heute ein Musiker nicht seine Instrumente beherrscht? Heute morgen ein Beißholz gefrühstückt?
Du hast nicht verstanden, was ich geschrieben habe. Einen Vergleich zwischen heutigen und früheren Musikern habe ich nicht angestellt - sondern die unterschiedlichen Rollen des Synth-Nutzers damals und heute thematisiert.
 
Du hast nicht verstanden, was ich geschrieben habe. Einen Vergleich zwischen heutigen und früheren Musikern habe ich nicht angestellt - sondern die unterschiedlichen Rollen des Synth-Nutzers damals und heute thematisiert.
Nee, ich hab dich schon verstanden. Teile sogar deine Meinung über die Möglichkeit der neu verfügbaren Presetsounds für die Bühnenmukker damals - alles richtig. Aber auch heute gibt es sowenig den EINEN Synth-Nutzer wie damals. Auch heute gibt es noch die Drehorgler, Top 40 Schweinerocker usw. - und es gibt die Synthleute, die ihre Inspirtion aus Synths und Klangsynthese ziehen und eben nicht aus Presets. War damals so und ist auch heute so. Es gibt da kein entweder - oder sondern ein sowohl als auch.
 
Nee, ich hab dich schon verstanden. Teile sogar deine Meinung über die Möglichkeit der nun verfügbaren Presetsounds für die Bühnenmukker damals - alles richtig. Aber auch heute gibt es sowenig den EINEN Synth-Nutzer wie damals. Auch heute gibt es noch die Drehorgler, Top 40 Schweinerocker usw.
Ja, geschenkt, dann weiß ich nicht, wo der Dissens denn liegen soll.
 
Ja, geschenkt, dann weiß ich nicht, wo der Dissens denn liegen soll.
Du beharrtest ja drauf, dass es nicht spezielle "Keyboardhelden" gewesen sind, oder die neuartige FM Synthese, die den DX 7 populär machten, sondern ausschließlich die Verfügbarkeit von immer neuen Presets für den gemeinen Bühnenrödler und -orgler. Das stimmt aber nur zum Teil - beides ist richtig.
 
Und die Nerds, die vor dem Computer sitzen, spielen ja auch nicht selten RICHTIGE Instrumente ein. So isses ja nicht, dass man da nur als Knüpfchendrücker agiert. Da fühl ich mich ja glatt selbst ans Bein gepisst bei der Aussage von dir da eben.
 
Du beharrtest ja drauf, dass es nicht spezielle "Keyboardhelden" gewesen sind, oder die neuartige FM Synthese, die den DX 7 populär machten, sondern ausschließlich die Verfügbarkeit von immer neuen Presets. Das stimmt aber nur zum Teil - beides ist richtig.
So ganz habe ich das nicht gesagt. Ich habe nur gesagt, dass es nicht die Pop-Stars und/oder Pop-Hits waren, die den DX-7 damals populär gemacht haben, sondern die ganz pragmatischen Bedürfnisse der damaligen Musiker. Ob die immer nur Presets genutzt haben, sei mal dahingestellt. Das war zwar sicherlich meistens der Fall, aber darauf kommt es mit gar nicht so sehr an. Was ich zu widerlegen versuche ist der Mythos, a) der DX-7 habe irgendwie besonders (gut) geklungen und b) sei eine notwendige, stilprägende Maschine für die Hit-Produktion gewesen. Das ist beides nicht der Fall. Der DX-7 war einfach nur die Billig-Lösung für Band-Keyboarder, die alles damals Notwendige in Einem wollten.

Dass er heute einen gewissen Kult-Status als Synthesizer hat, steht noch einmal auf einem anderen Blatt.
 
Es ist Anfang 1983 und der Keyboarder hat die Wahl: ein analoger Synth, vielleicht 6-stimmig und mit ein paar Speicherplätzen wie der Memorymoog für 10.000,- DM? Oder doch ein Yamaha CP70 mit 140 kg für 15.000,- DM, weil man doch lieber Klavier spielt? Oder ein Mellotron, 12.000,- DM mit 24 Sounds? Geht aber auch schnell kaputt, das Ding. Jetzt noch ein Fender Rhodes, eine E-Orgel und ein Solina String Ensemble, dann sind die Brot-und-Butter-Sounds wenigstens schon mal da. Kommunizieren können die Instrumente untereinander natürlich nicht, da wird gespielt, was auf den Tisch kommt bzw. vor wessen Tastatur man gerade steht. Von Ferne läuten zwar schon ein paar andere Glocken, nämlich die digitalen Sampler, aber die stehen noch bei 100.000,- DM, wer soll denn das bezahlen? Und der Computer: Na ja, der kann piepsen, mehr nicht. Die erste große Soundblaster-Karte kam erst 1989 heraus.

Auftritt Yamaha DX7. 16-stimmig, Orgelsounds, zuckersüße E-Piano- und Streichersounds, Glocken, Trompeten, schneidende Leads, fette Bässe, ätherische Flächen, Hüllkurven über 10 Minuten, Klänge, die sich ständig verändern und die sogar Mini-Sequenzen spielen können. Dazu das ganz neue MIDI, 32 Speicherplätze, weitere 32 Sounds zu kaufen oder zum selbst programmieren, einfach einsteckbar in Form einer Cartridge. Vier (!) Pedalanschlüsse, ein LC-Display, eine gute Tastatur mit Anschlagdynamik, Aftertouch und sogar ein Blaswandler. Wow, ein Traum wird wahr. Das Ding kann ja alles! Was soll das bloß kosten?

- "4000,- DM."
- "Wie bitte?"
- "Für viertausend Mark bekommst Du das alles."
- "Ja, äh, gut. Dann nehme ich mal einen. Oder zwei."


https://www.youtube.com/watch?v=x7bXo3cUuX8


So war das damals: Lederhose, Vokuhila, Dreitagebart und FM-Epiano. Irgendwie paßte das zusammen, und ergab was, das es in den 70ern noch nicht gegeben hatte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich stand 1985 vor der Wahl, für 3500 DM einen JX-8P zu kaufen oder 4000 DM für den DX-7 hinzulegen.
Es ist dann der JX-8P geworden, den ich auch heute noch habe.
Mit dem DX-7 bin ich nie warm geworden. (Zur Ehrenrettung der FM hab ich dann 10 Jahre später einen SY-99 gekauft,
den finde ich immer noch klasse.)

Der DX-7 war damals das Standard-Instrument für Band-Keyboarder.
Das ist dann heute wohl ein roter Nord Stage irgendwas - und ich werde schon wieder mit dem
aktuellen "Standard" nicht warm. Im Proberaum stand neulich ein NordStage 2 einer anderen Band.
Ich würd' den gerne lieb haben, aber ich finde die Tastatur irgendwie unschön. Und warum eigentlich
73 Tasten statt der üblichen 76?
 
der DX-7 habe irgendwie besonders (gut) geklungen und b) sei eine notwendige, stilprägende Maschine für die Hit-Produktion gewesen.
Nicht besonders gut geklungen ist ja richtig. Aber anders. Siehe Glockensounds, Obertonspektrum usw. Muss man nicht mögen. War aber damals heiße Scheiße.
Mochte den übrigens auch nie sonderlich. Aber das spielt keine Rolle.
 
Nicht besonders gut geklungen ist ja richtig. Aber anders. Siehe Glockensounds, Obertonspektrum usw. Muss man nicht mögen. War aber damals heiße Scheiße.
War damals Scheiße. Und heute immer noch. Stimmt.

Ich sage es noch einmal: Ich war dabei. Ich weiß aus eigener Erfahrung, was manche Leute damals toll fanden und wie hässlich ich diesen Klang damals schon fand. Das einzig Gute am DX-7 war, dass ich dadurch damals meinen ersten Synth, den Korg Poly 61, für einen Appel und ein Ei bekam.
 
was manche Leute damals toll fanden und wie hässlich ich diesen Klang damals schon fand.
jo, und warum fanden sie die Klänge so toll? Weil sie diese u.a. auch in den Hits hörten, die sie nachspielten. Natürlich bedurfte es des Songmaterials aus Hits, um die Gurke an den Mann zu bringen. Da kann man keine klare Trennlinie ziehen zwischen Pragmatismus und dem, womit sie über Radio, Bühne, Schallplatte etc. zugedröhnt wurden.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
War damals Scheiße. Und heute immer noch. Stimmt.
Aber reagiert halt enorm auf Velocity und ist dadurch sehr gut spielbar.
Und außerdem inspirieren die Sounds irgendwie, auch wenn sie hart und metallisch sind. Ist mir neulich aufgefallen, wenn man die Bank von OxeFM mal durchgeht.
 
jo, und warum fanden sie die Klänge so toll? Weil sie diese u.a. auch in den Hits hörten, die sie nachspielten. Natürlich bedurfte es des Songmaterials aus Hits, um die Gurke an den Mann zu bringen. Da kann man keine klare Trennlinie ziehen zwischen Pragmatismus und dem, womit sie über Radio, Bühne, Schallplatte etc. zugedröhnt wurden.
Das sehe ich anders. Live reichen meist 80% und das wussten die Musiker damals auch schon. Man kann das ja jetzt auch einmal positiv sehen: Ich als DX-7-Hasser lobe ausdrücklich Yamaha und ihr damaliges Instrument: Der DX-7 erfüllte so gut die Bedürfnisse der damaligen Musiker, dass ein Hype über "XY hat ihn bei ZXD verwendet" gar nicht nötig war.
 
Hattest Du den Poly 61 mal oder laberst Du nur, wie die meisten, die sich darüber äußern?
3 mal. Den letzten im Herbst 2015 auf dem Flohmarkt für 40 Euro.
Hab ihn aber nur mitgenommen, weil ich wusste, dass ich 200 dafür kriege, wenn alles gut läuft.
 
Wo bitte hab ich den DX 7 verteidigt? Zitat bitte!

Ich schrieb lediglich, dass ich den P61 für eine Vollmöhre halte.
 
Tja, okay, aber die jeweiligen Stufen klangen gut. Der DX-7 klang immer scheiße. Was nun?
Scheiße ist nun einmal relativ. Und vor allem subjektiv. Das Synthesepotential eines DX 7 liegt bei weitem höher. Das ist durchaus ein Argument für die Kiste.
 
Na ja, okay, habe ich aus dem Zusammenhang geschlossen.
Ach so.
Für meine Zwecke war der Korg DS8 der besser geeignete FM-Synth. Übersichtlicher und leichter zu programmieren... und wesentlich mehr Schmutz im Sound.
Ansonsten gerne Casio für Digitales.
 
Scheiße ist nun einmal relativ. Und vor allem subjektiv. Das Synthesepotential eines DX 7 liegt bei weitem höher. Das ist durchaus ein Argument für die Kiste.
Die Orgel hat das Potential, wie Flöte, Oboe, Streicher, Blechbläser usw. zu klingen, sie hat Letztere aber bis heute nicht ersetzt, woran liegt das?

Es ist vollkommen unwichtig, welches theoretische Potential ein Synthesizer hat. Die Frage ist nur: Klingt das Ergebnis gut? Ja oder Nein?
 
Die Frage ist nur: Klingt das Ergebnis gut? Ja oder Nein?
Nein! Die Frage ist, wie du gut definierst und wofür du die Klänge einsetzt. In welchem Kontext sie stehen. Ich finde diese Form der Diskussion suboptimal. Ein "ich finde scheiße" oder "ich finde gut" bringt doch da gar nix an Sachverhalten zum Thema.
 


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