Welche Ansätze/Ideen/Konzepte haben euch geholfen bessere Musik zu machen?

Lustigerweise beschwert sich aber bei Musik, die z.B. mit Gitarren gemacht wird, keiner darueber, dass die alle mehr oder weniger die selben Sounds verwenden. Ist jetzt ein 18jaehriges Gitarren-Kid grundsaetzlich ein besserer Musiker als ein 18jaehriges Laptop-Kid, auch wenn das Gitarren-Kid nur 3 Akkorde schrammelt und das Laptop-Kid vielleicht eine gewisse Begabung fuer Kompositionen hat, selbst wenn es nur Werks-Presets verwendet?
 
Bernie: Oder wenn die Musik fast ausschließlich aus fertigen Sequenzen, Arpeggios und Beats besteht, die man einfach nur zusammengeklebt hat.
Da gibts diese wunderbare Glosse von Max Goldt über den Filmmusik-Produzenten, der seit X Jahren höchst erfolgreich mit genau zwei Sampling-CDs arbeitet: "Mönchschöre" und "Total vethallte Wummer-Sounds". Sehr lustig, aber wohl nicht realitätsnah.

Oder etwa doch ? :)
 
Lustigerweise beschwert sich aber bei Musik, die z.B. mit Gitarren gemacht wird, keiner darueber, dass die alle mehr oder weniger die selben Sounds verwenden. Ist jetzt ein 18jaehriges Gitarren-Kid grundsaetzlich ein besserer Musiker als ein 18jaehriges Laptop-Kid, auch wenn das Gitarren-Kid nur 3 Akkorde schrammelt und das Laptop-Kid vielleicht eine gewisse Begabung fuer Kompositionen hat, selbst wenn es nur Werks-Presets verwendet?
Ein guter Gitarrist hat seinen eigenen Klang, selbst wenn er das identische Setup eines blutigen Anfängers (oder eines anderen talentierten Gitarristen) nutzt. Genauso klingt auch ein Minimoog unter Bernies Fingern anders als bei einem anderen Forenmitglied. Genauso klingt auch ein Klavier unter meinen Fingern anders als beim Großteil derjenigen, die nur noch mit Software arbeiten.

Und was den Vergleich Gitarrenanfänger vs. Laptopkomponist angeht: genausogut kann man einen Tennisspieler nach seiner vierten Unterrichtseinheit mit einem E-Sports-Profi vergleichen. Oder eben nicht.
 
Lustigerweise beschwert sich aber bei Musik, die z.B. mit Gitarren gemacht wird, keiner darueber, dass die alle mehr oder weniger die selben Sounds verwenden.
Naja, ich beschwere mich schon. Wo ist das kreischende Solo geblieben, der schmutzig verzerrte Riff? Zumindest bei dem was im Radio läuft dominiert das Akkordgeschrammel im Vier-Takte-Modus :-/
 
Bedanke dich bei U2. Bis heute der Standard für Radiotauglichkeit und der Grund für das Geschrammel.

Rate mal, ob ich U2 mag.
 
Ein guter Gitarrist hat seinen eigenen Klang, selbst wenn er das identische Setup eines blutigen Anfängers (oder eines anderen talentierten Gitarristen) nutzt. Genauso klingt auch ein Minimoog unter Bernies Fingern anders als bei einem anderen Forenmitglied. Genauso klingt auch ein Klavier unter meinen Fingern anders als beim Großteil derjenigen, die nur noch mit Software arbeiten.

Und was den Vergleich Gitarrenanfänger vs. Laptopkomponist angeht: genausogut kann man einen Tennisspieler nach seiner vierten Unterrichtseinheit mit einem E-Sports-Profi vergleichen. Oder eben nicht.
Mir gings einfach nur darum, dass hier mal wieder sehr einseitig geschrieben wird. Auch ein 18jaehriger mit Laptop kann ein Talent haben, und braucht nicht danach beurteilt werden, ob er Presets benutzt, denn das sagt noch nichts ueber das Talent aus. Nicht jede Musik hat es noetig, dass eigene Sounds erstellt werden, sonst duerfte es keine Gitarre und kein Klavier mehr in Songs geben, denn das ist auch "Preset". Und es kann auch 70jaehrige mit umfangreicher Synth-Sammlung geben, die trotzdem nix hoerbares zustande bringen (und nein, ich meine damit gewiss nicht Bernie).
 
Wenn du Bernie besser kennen würdest, wüsstest du, dass er selbst neben seinen Studioaufnahmen und Liveauftritten in der Synthesizerszene für Presets und Samples zuständig war. Und dass er zig Geräte nicht nur vom Produktkatalog oder der Amazona-Website kennt.

vor allem wird die frage nach dem ursprung auch überflüssig wenn ein gerät nur presets hat - und man hört auch oft an der verwendung und am arrangement, ob etwas fertige loops waren oder ob der "musiker" da selbst etwas erstellt hat.

natürlich hört niemand alle third party obsession bänke raus, könnte sie von ähnlichen produkten unterscheiden oder die versionsnummer erraten.

aber ich würde schon z.b. das gesamte lucas arts sampling CD material von 1993 bis heute sofort raushören, weil ich das alles abfotografiert habe nach einmaligem durchhören. anders könnte man auch schlecht damit arbeiten. :)


auf der seite der gegenargumente stünde, dass man mit live oder bitwig doch relativ schnell und komplex auf plug-in parameter zugreifen kann und sich die "preset oder selber machen frage" unter umständen gar nicht mehr stellt und häufiger durchaus ein eigenanteil zu erkennen ist, obwohl jemand "nur presets benutzt".
 
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Oder wenn die Musik fast ausschließlich aus fertigen Sequenzen, Arpeggios und Beats besteht, die man einfach nur zusammengeklebt hat.
Kann man natürlich alles machen, aber eine künstlerische Schöpfungshöhe hat das nicht.
Finneas O'Connell hat mir mal gesagt, er arbeitet nur mit Logic Stock-Plugins und Stock-Presets.
 
Ich finde es kommt auch immer ein bisschen auf die Musik an, die man macht. Bei einem Pop/Rock/Wandergitarren-Lied wuerde kein Mensch sich beschweren, wenn das der ewig gleiche 4/4-Beat ist, wenn das die ewig gleichen Gitarrenbegleitungs-Schlagmuster sind, etc, weil es da auf das Lied als solches ankommt, und nicht auf die Details in der Begleitung. Ebensogut kann jemand einen fertigen DrumLoop verwenden, oder ein Arpeggio, weil das am Ende auch nix anderes ist als ein Standard-Beat oder ein Standard-Zupfmuster auf der Gitarre. Es ist nicht immer alle so super individuell, manchmal zaehlt halt mehr das gesamte. Und das sage ich obwohl ich selbst aeusserst ungern etwas fertiges verwende.
 
vor allem wird die frage nach dem ursprung auch überflüssig wenn ein gerät nur presets hat - und man hört auch oft an der verwendung und am arrangement, ob etwas fertige loops waren oder ob der "musiker" da selbst etwas erstellt hat.

natürlich hört niemand alle third party obsession bänke raus, könnte sie von ähnlichen produkten unterscheiden oder die versionsnummer erraten.

aber ich würde schon z.b. das gesamte lucas arts sampling CD material von 1993 bis heute sofort raushören, weil ich das alles abfotografiert habe nach einmaligem durchhören. anders könnte man auch schlecht damit arbeiten. :)


auf der seite der gegenargumente stünde, dass man mit live oder bitwig doch relativ schnell und komplex auf plug-in parameter zugreifen kann und sich die "preset oder selber machen frage" unter umständen gar nicht mehr stellt und häufiger durchaus ein eigenanteil zu erkennen ist, obwohl jemand "nur presets benutzt".

Ich glaube, für Serum gibt es mehr Presets im Internet als Menschen auf der Erde. Die meisten machen Musik ja auch nicht für eine Blase von Menschen die alle Presets oder Beats auswendig kennen. Klar, hier bekommt man vielleicht Applaus für ein 7/16tle Beat mit eingesprungenem Crash auf der Triole, alle anderen wollen 4 to the floor, sonst ist das für sie keine Musik.
 
  • HaHa
M.i.a.u.: ZH
Das driftet jetzt zwar total vom Thema ab, aber gibt es einen Thread diesbezüglich oder eine Auflistung all der Instrumente, die Sounds von dir enthalten, Bernie?
Nein, da müsste ich alle meine externen Festplatten durchforsten, das müssten so um die 40 Stück sein.
Das waren auch überwiegend Auftragsarbeiten, die nicht als Libraries im Handel waren.
Für die Originalsounds habe ich ja auch die vielen unterschiedlichen Synthesizer gebraucht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch ein 18jaehriger mit Laptop kann ein Talent haben, und braucht nicht danach beurteilt werden, ob er Presets benutzt, denn das sagt noch nichts ueber das Talent aus.
Es ist keine Schande, Presets zu verwenden, das mache ich doch auch.
Da gibt so viele hevorragende Sounddesigner, warum sollte ich deren Klänge nicht auch mal nutzen?
Wäre doch ziemlich anmaßend von mir, wenn ich nur meine eigenen Sounds gelten ließe.

Nein, mir ging es um die komplett fertigen Arrangements, vorgefertigte Beats mit einem fertigen Bass, das uns dann gerne als "schaut her was ich tolles komponiert habe" verkauft wird.
Ich habe da schon ziemlich schreckliche Tracks gehört, die total disharmonsch waren, weil "der Künstler" es nicht mal geschafft hat, die Tonart passend zu transponieren. Aber das ist dann Avantgarde, experimentell oder so ...
Aber das kann ja jeder machen wie er das mag.
 
Es ist keine Schande, Presets zu verwenden, das mache ich doch auch.
Da gibt so viele hevorragende Sounddesigner, warum sollte ich deren Klänge nicht auch mal nutzen?
Wäre doch ziemlich anmaßend von mir, wenn ich nur meine eigenen Sounds gelten ließe.

Nein, mir ging es um die komplett fertigen Arrangements, vorgefertigte Beats mit einem fertigen Bass, das uns dann gerne als "schaut her was ich tolles komponiert habe" verkauft wird.
Ich habe da schon ziemlich schreckliche Tracks gehört, die total disharmonsch waren, weil "der Künstler" es nicht mal geschafft hat, die Tonart passend zu transponieren. Aber das ist dann Avantgarde, experimentell oder so ...
Aber das kann ja jeder machen wie er das mag.

Ist mir jetzt hier noch nicht massiv aufgefallen und selbst wenn, dann wäre das ja auch eine eigene Kreation durch die Kombination nicht passender Komponenten. So lernt man eben als Anfänger. Vielleicht kannst du dich da nicht mehr runterschrauben, aber es gibt eben Leute die noch nie eine Bassline oder Beat gemacht haben. Dann nimmt man das als Basis und addiert seine eigenen Sachen dazu oder probiert erstmal aus Dinge zu mischen, Beats aus dem Set X mit Bassline von Y, wie klingt das etc., dann will man irgendwann mehr als Musicmaker-Style (Hallo Magix, wie kann man nur doppelt abkassieren und die Loops nicht royalty free machen?). Anfänger bashen ist einfach, Anfänger motivieren weiter zu machen ist eine Kunst. Ich werde vielleicht nie richtig gut werden, aber ich habe Spaß, ich mache gerade eine Abenteuerreise, wäre ich am Ziel, würde ich wahrscheinlich aufhören Musik zu machen.
 
Aber das kann ja jeder machen wie er das mag.

Genau das sollten hier einige mal auch leben und nicht immer nur jedem mit ihren hin und her Geschreibe wie viel sie angeblich wissen und können auf den Senkel zu gehen.

Ich baue meine Eisenbahn im Keller wie ich das möchte! Ich tune meinen Wagen wie ich das möchte! Ich male mein Bild in den Farben, die ich möchte!

Diese ekelhaften Hardliner hier versuchen sich halt immer über alles und jeden hier zu stellen - weil sie ja so toll sind und andere niemals zu würdigen sind. Gebt mir doch mal bitte einen Eimer für meinen Mageninhalt 🤣 danke
 
Es ist eigentlich auch so dass inzwischen ca. 80% des Threads gar nichts mehr mit der eigentlichen Frage zu tun hat, sondern es geht mehr drum ob man sich Melodien im Kopf vorstellen kann oder erstmal eine Partitur schreibt, bevor man ans Werk geht, und ob man Presets nutzen sollte oder nicht etc... das geht alles an der Ur-Frage vorbei, da ging es naemlich drum, welche Dinge einem persoenlich geholfen haben, BESSER zu werden.
 
eben, und dazu kamen ja auch einige antworten..
und das :
völlig wertfrei, bzw ohne irgendjemanden was aufzuzwingen.

:denk:

verstehe irgendwie nicht in diesem forum, das sich leute immer
denken sie würden von anderen übervorteilt oder "erzogen " oder so etwas.

wie im kindergarten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ganz viel Spielen und Hören, genießen, versinken, experimentieren, lernen, üben, sich austoben, staunen, Spass haben, dem Herrgott für die Schönheit dankbar sein und niemals zwanghaft an etwas festhalten, sondern auch mal die Eier haben etwas wunderschönes kaputt zu machen.

Schon krass, wie dekadent und abgehoben wir heute leben. Mein Vater hat zigtausende Euros in meine musikalische Ausbildung investiert, ich hab mehr Lebenszeit mit Musikmachen verbracht als mit Sprechen, hab hier tonnenweise Spielzeug rumstehen und kann's mir trotzdem leisten, Musik einfach nur zur eigenen Bespassung zu machen. Was für verrückte Zeiten...
 
Mir Verlaub: Das kann nicht jeder! Ich kann mir keinen einzigen Ton in meinem Kopf vorstellen, genauso wie mir keine Bilder im Kopf rumschwirren. Jedes Gehirn funktioniert anders. Einige sehen bei Musik auch Formen und Farben im Kopf oder haben zumindest irgendeine visuelle Repräsentation einer Melodie zum Beispiel.
Das ist ja auch ok. Es ist völlig egal, welche Ausformung das individuell hat. Entscheidend ist: die Idee muss vor der Ausführung da sein. Ob sich die Idee jetzt als lila, eckig oder als 227Hz im Hirn implementiert, ist bei jedem individuell eigen.

Viele Leute drehen an ihren Sequenzern rum, bis es ihnen gefällt. Sorry, da macht die Maschine die Musik, nicht ich. Und das bisschen Stolz habe ich noch.
 
Zu der Frage "Wie bekommt man Musik in seinen Kopf?":
Ein Stück üben, indem man z.B. eine Stimme nicht spielt bzw. ausläßt - und diese statt dessen singt.

(hat mir mein Klavierlehrer so beigebracht - anhand einfacher Fugen, falls so etwas in einem Forum für elektronische Musik eine Rolle spielt. Mir hat das sehr geholfen mir Melodien oder Stimmführungen vorstellen zu können).
 
Viele Leute drehen an ihren Sequenzern rum, bis es ihnen gefällt. Sorry, da macht die Maschine die Musik, nicht ich.

Viele Leute drehen an ihren Synths rum, bis es ihnen gefällt. Mal eine Minute, mal 30minuten.
Bis es ihnen gefällt. Da macht ja der Synth den Ton und nicht ich. So ein Mist. Ich muss absolut alles nochmal überdenken.

Ey, ES REICHT AUCH EINFACH MAL 🤣
 
nicht nur weil du sowas machst oder da her kommst, dann ist es eh fast klar, dass du in bildern denkst.

meiner auffassung nach gibt es ohnehin eine enge wesensverwandtschaft zwischen musikstücken und erzählungen.
 
Zuletzt bearbeitet:
meiner auffassung nach gibt es ohnehin eine enge wesensverwandtschaft zwischen musikstücken und erzählungen.
Yep, in gewisser Weise empfinde ich so manches aber auch als "VERwesungsverwandschaft"... a la "es klingt alles so gleich", weil es eben immer (oder zumindest fast immer) funktioniert !
 
mainstream, konsumdreck, groschenromane und retortenproduktionen gibt es bei belletristik auch.

man komponiere doch einfach mal ein ironisches gedicht oder eine 4 stunden lange oper über UFOs.
 


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