Echocord Mini, worauf achten beim K̶a̶u̶f̶ Restaurieren?

rblok

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Moinmoin,
der Titel sagt eigentlich alles: Bin auf dem Weg endlich ein Tapeecho (Dynacord Echocord Mini Tape Echo) anzuschaffen und wollte mich erkundigen worauf beim Test zu achten ist.
Vor allem: Welche Bruchstellen sind easy zu fixen & was ist ein No-Go? Und bis zu welcher Lautsärke ist Rauschen ok & ab wann heissts es Finger weg?
Vielen Dank schonmal vorab
 
Grundrauschen ist schon recht deutlich bei denen im Vergleich zu manch anderen. Ich würde an deiner Stelle beim vor Ort Antesten eine frische Bandschleife, Wattestäbchen und Isoprop mitnehmen. Köpfe säubern und frisches Band einlegen sollte man dir erlauben wenn nötig.
Tonköpfe prüfen auf Riefen. Zu Grobe werden dir permanent die Bänder zersäbeln.
In diesem Video stelle ich mein überholtes und leicht modifiziertes Mini vor. Hör dir das mal mit Kopfhörer an. Ich denke das gibt dir einen ganz guten Eindruck.

https://vimeo.com/527523006
 
Danke, @MacroDX ich acker das Thread später durch. Gestern kam zufällig raus das n Kumpel genau das Modell welches ich anpeil als Ersatzteilspender liegen hat. Will nur den Frickel-Aufwand abschätzen. Bänder find ich auf die Schnelle nur bei Thomann und da scheinen die Leute wenig begeistert. Welche kaufst du?
 
Sehr sehr geiles Video übrigens. Hast du gemacht?
Danke ☺️, ja. Sowohl das Video als auch die Modifikation.

Die Bänder bei Thomann sind gut. Ich verstehe die Nörgler da nicht. Ich hab allerdings genug Auswahl da ich mit diversen Tonbandgeräten auch immer irgendwelche Konvolute an Bändern bekommen habe.
Meiner Ansicht nach machst du mit einer Spule LPR 35 nichts verkehrt für Echocord Bänder.

Du kannst dich übrigens gerne an den Reparaturen Thread dranhängen falls du dir das Teil zulegst.
 
So, konnt nicht wiederstehen, bin jetzt auch stolzer Besitzer ;-)
Trotz voll aufgedrehtem Poti 5 & 9 mag das Schätzchen kein Feedback machen. Erstmal säubern und dann neues Band?
 
Erstmal Glückwunsch zum Erwerb. Frage ist, kommt da überhaupt Echo oder nur das Dry Signal? Wie stehts eigentlich um deine Elektronikenntnisse? Haste Multimeter, Oszi, Schaltplan?
 
Als allererstes solltest du die vier Versorgungsspannungen prüfen. Ich hatte bei einem Echocord nämlich genau dieses Problem. Kein Echo da eine der Versorgungen fehlte wegen kaputtem Elko. Danach kann man dann systematisch weiter vorgehen.
 
Ich empfehle übrigens dringend die Anschlüsse drr Hauptschalterplatine gut mit Isolierband zu umwickeln. Da läuft ungeschützt Netzspannung drüber und man muss schon höllisch aufpassen, da nicht versehentlich dranzukommen. Und über den Trafo klemm ich auch immer ein Stück Pappe ein. Sicher ist sicher.
 
Erstmal Glückwunsch zum Erwerb. Frage ist, kommt da überhaupt Echo oder nur das Dry Signal? Wie stehts eigentlich um deine Elektronikenntnisse? Haste Multimeter, Oszi, Schaltplan?

Moinmoin,
ja, Echo ist da. Multimeter und Schaltplan auch (den kann ich zwar nicht lesen, aber n Kumpel hilft). Oszi eher nicht. Prinzipiell also (exklusive Feedback) nutzbar und erstaunlich rauscharm läuft.. Wollt übers Wochenende mal aufmachen & erstmal nur mit Iso reinigen. Tonkopf ist gut runter, sieht aus wie auf deinem Bild (oder wars @binary tubes ?). Bei der Gelegenheit maln Blick auf die Elkos bzw. Tantals werfen. Ich will da sowenig wie möglich machen weils es grad läuft bzw. der nächste Winter bestimmt kommt. Irgendwwas quietscht in den Boxen, das hätt ich auch gern weg. Btw: WD40 & Co. ist ja vermutlich die falsche Schmierung, was nehme ich denn für Andruckrollen & Verschiebstange?

wünsch nen wunderschönen Tag ;D
und Danke für deine Unterstützung
 
Moin, ja gerne.
Also für die Mechanik hab ich vor Jahren mal eine kleine Menge von so einer schwarzen Paste zum Schmieren der Achsen bekommen. Ich hab vergessen, was das war, aber es könnte Graphitschmiere sein. Von WD-40 hab ich zumindest mal in der Hinsicht nicht viel gutes gehört, bin aber kein Chemiker. Ich würde selbst vielleicht noch zu Silikon- oder Fahrradkettenöl tendieren.

Du kannst natürlich mal schauen, ob das Reinigen mit Iso und ein frisches Band schon was hilft. Ich könnte mir aber schon vorstellen, dass es eher an einer Versorgungsspannung liegt, dass da kein Feedback kommt. Die einzelnen Funktionsblöcke verteilen sich auf die drei Platinen und wenn ein Teil da nicht richtig versorgt wird kann sich das so entsprechend äußern.

Ebenfalls schönen Tag, langsam kommt der Frühling
 
Also beim Reinigen der Capstans mit Aceton bin ich jetzt doch nervös geworden & hab abgebrochen:
Wattestäbchen & Zewa haben nicht aufgehört tiefschwarz zu werden & die Rolle wurde klebrig. Anfänglich dacht ich das wäre Eisenoxid was runterkommt, aber jetzt lass ich das mal bis du »Weitermachen« sagst.
 

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Andruckrollen reinigen bzw. auffrischen ist wohl ne Wissenschaft für sich. Wenn die jetzt wieder nach dem Trocknen ein wenig fester geworden ist, hast du Glück gehabt. Ich nehme dafür mittlerweile Kontakt 66 "Printer" oder ein wenig Isoprop. Die Andruckrolle geht ja aber von außen an das Band, da ist das nicht der kritischste Punkt. Wichtiger ist, die Achse vom Kapstan sauber zu halten. Bei einem alten Gerät am besten mit einem 800er-1000er Schleif den Schmutz abschleifen und dann mit 2000er -3000er blank polieren. Egentlich das gleiche Material, dass du dann auch für den Kopf verwenden kannst, solltest du dich da dran wagen wollen.
 
Waaaahh!! Nicht mit Aceton!!! Nur mit Isopropanol.

Aceton frisst das Gummi auf
Tschulligom. Der Tim @ppg360 is schuld
Da sind eh Risse drin. Wollt übers Wochenende Bestandsaufnahme machen ob das Feedback wiederkommt, und falls ja, bekommt das Gerät deutlich mehr Liebe in Form von Rollen, Reinigung & Fett.

Wichtiger ist, die Achse vom Kapstan sauber zu halten.

Die Rollen wollt ich noch nicht abmachen, ich rechne fest damit das die Sprengringe beim Abmachen zerbröseln & hab noch keine neuen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mir ist noch kein einziger Sprengring kaputt gegangen und ich hatte schon mindestens 6 Echocord in den Fingern 😌. Außerdem klemm ich das Schleif auch immer zwischen Rolle und Kapstan. Gibt Andruck 😊
 
WD40 & Co. ist ja vermutlich die falsche Schmierung
WD40 ist eine Mischung aus Öl und Waschbenzin.
Das würde ich nicht zum Schmieren nutzen, das nimmt man eher zum Reinigen.
Oder wenn mal ne Mutter fest ist, als Kriechöl.
Schlösser kann man im Winter auch vorbeugend mit WD40 vor dem Einfrieren schützen.
 
> Wichtiger ist, die Achse vom Kapstan sauber zu halten.
Die Rollen wollt ich noch nicht abmachen, ich rechne fest damit das die Sprengringe beim Abmachen zerbröseln & hab noch keine neuen.
Ich denke @MacroDX spricht nicht von der Achse der Andruckwalze, sondern vom Kapstan. Der Kapstan ist eine Stahlachse gegenüber der Gummiwalze. Die Gummiwalze drückt das Band an diese Stahlachse und der tatsächliche Transport des Bandes geschieht durch diese Stahlachse.

-> https://de.wikipedia.org/wiki/Capstan

Es ist wichtig diese Achse zu reinigen!
 
[...] Der Tim @ppg360 is schuld [...]

Wo-ho-ho, nun mal langsam, junger Jedi. Ich habe Dir nicht gesagt, daß Du einfach ohne Sinn und Verstand irgendwas auf gut Glück machen sollst. Ich nehme auch keine Schußwaffe in die Hand, wenn ich nicht weiß, welches Ende von mir weg zeigen muß.

Einfach so mit krebserzeugenden Substanzen rummatschen an porösem, rissigem, sprödem altem Gummi ist keine gute Idee - sowas macht man mit Gummi, das noch glatt und einigermaßen geschmeidig ist. Selbst das berüchtigte Gummi-Neu oder Rubber Renue hätten bei einem über 50 Jahre alten Gummi nichts mehr ausrichten können. Im Zweifelsfalle gilt An unauffälliger stelle auf Farbechtheit prüfen oder erstmal Trockenschwimmen -- Du sezierst ja auch keinen lebenden Menschen auf dem Tisch, sondern einen, der es schon hinter sich hat und wo Du nichts mehr großartig versauen kannst.

Ferner baut man dazu die Andruckrolle aus und nimmt sie in die Hand, damit man sie erstmal gründlich inspizieren kann. Der Schaft der Andruckrolle sollte niemals geschliffen werden, damit richtet man mehr Schaden an als Nutzen -- Baumwollhandschuhe an, Finger in Feuerzeugbenzin oder Isopropyl tunken und die Achse zwischen den Fingern solange sauberreiben, bis kein schwarzer Schmand mehr runterkommt. Dann die Rollenhülse von innen reinigen, aufstecken und ein bißchen Nähmaschinenöl (einen Tropfen) mit einem Zahnstocher auf das obere Ende der Achse geben und hineinsickern lassen (in die Achse, nicht ins Gummi).

Daß kein Feedback entsteht, kann mit zu geringem Anpreßdruck / Zug des Bandes an den Köpfen zusammenhängen (wenn Du oben verlinkten Bericht gelesen hast -- gründlich, wie ich Deinen Ausführungen entnehme), weil die dünne Spannfeder der Umlenkrolle ausgeleiert ist. Da kann man vielleicht was aus dem Modellbahnzubehör nehmen und zurechtfriemeln, aber nur, wenn man weiß, was man tut.

Horrido.

Stephen
 
Wo-ho-ho, nun mal langsam, junger Jedi. Ich habe Dir nicht gesagt, daß Du einfach ohne Sinn und Verstand irgendwas auf gut Glück machen sollst. Ich nehme auch keine Schußwaffe in die Hand, wenn ich nicht weiß, welches Ende von mir weg zeigen muß.

Einfach so mit krebserzeugenden Substanzen rummatschen an porösem, rissigem, sprödem altem Gummi ist keine gute Idee - sowas macht man mit Gummi, das noch glatt und einigermaßen geschmeidig ist. Selbst das berüchtigte Gummi-Neu oder Rubber Renue hätten bei einem über 50 Jahre alten Gummi nichts mehr ausrichten können. Im Zweifelsfalle gilt An unauffälliger stelle auf Farbechtheit prüfen oder erstmal Trockenschwimmen -- Du sezierst ja auch keinen lebenden Menschen auf dem Tisch, sondern einen, der es schon hinter sich hat und wo Du nichts mehr großartig versauen kannst.

Ferner baut man dazu die Andruckrolle aus und nimmt sie in die Hand, damit man sie erstmal gründlich inspizieren kann. Der Schaft der Andruckrolle sollte niemals geschliffen werden, damit richtet man mehr Schaden an als Nutzen -- Baumwollhandschuhe an, Finger in Feuerzeugbenzin oder Isopropyl tunken und die Achse zwischen den Fingern solange sauberreiben, bis kein schwarzer Schmand mehr runterkommt. Dann die Rollenhülse von innen reinigen, aufstecken und ein bißchen Nähmaschinenöl (einen Tropfen) mit einem Zahnstocher auf das obere Ende der Achse geben und hineinsickern lassen (in die Achse, nicht ins Gummi).

Daß kein Feedback entsteht, kann mit zu geringem Anpreßdruck / Zug des Bandes an den Köpfen zusammenhängen (wenn Du oben verlinkten Bericht gelesen hast -- gründlich, wie ich Deinen Ausführungen entnehme), weil die dünne Spannfeder der Umlenkrolle ausgeleiert ist. Da kann man vielleicht was aus dem Modellbahnzubehör nehmen und zurechtfriemeln, aber nur, wenn man weiß, was man tut.

Horrido.

Stephen

Nix für ungut, hast ja recht ;-)
 
Die für gestern geplante Lötsession ist mehr oder minder ausgefallen: »Leider« schaltet man die Geräte nach Dekaden im Keller einfach an & benutzt sie! Daher nur rasch Anschlusskabel gelötet & großer Stereo-Bandecho-Spaß! Möchte jetzt auch ein zweites (der Mini-Eminent-TKG-Pack gehörten nem Kumpel). Verstehe jetzt warum @MacroDX einige hat. Noch geiler als BBDs!

Lediglich der Verstärker klingt deutlich schlechter als erwartet und möchte vermutlich einige neue Elkos. Der war aber von vornherein eher uninteressant. Wenn ich da jemand finde der der Ding serviced, ists gut, wenn nicht auch nicht schlimm. Aber Hinweise wo es neue alte Stromkabel gibt, wären toll.

WP_20220416_00_28_12_Rich.jpg
 
Wisst ihr wie man das Baujahr rauskriegt? Im gestrigen, noch älteren Mini waren etliche Rev-Stempel und Beschriftungen, aber keine Jahreszahl. Ich würde es für die 1. Gen halten, da waren zusätzlich 4 Schrauben um das Gehäuse festzuhalten so dass man Front- und Rückblende rausnehmen musste um das Gehäuse abzunehmen. Stromkabel war eine C9-Buchse, also ohne Schuko.
 
Aber Hinweise wo es neue alte Stromkabel gibt, wären toll.
Hab mir da aktuelle Kaltgerätebuchsen eingebaut.
Lediglich der Verstärker klingt deutlich schlechter als erwartet und möchte vermutlich einige neue Elkos
Die klingen insgesamt "nicht gut". Aber das macht für mich den Charme hier. Ich hab da auch noch zwei von rumstehen und werde mir die noch zurecht machen. Bei einem davon ist der Leistungstrafo eh im Ar*** und daher nur noch als Mischer nutzbar. werde mir die Trafos ausbauen, macht die Dinger dann auch ein paar Kilo leichter.
Hier ein Musikstück, das ich mit drei Synthis und einem Echocord an so einem Eminent I aufgenommen hab:

https://soundcloud.com/macrodx/raumzeitbeschleunigung


Wisst ihr wie man das Baujahr rauskriegt?
Keine Ahnung. DIe hatten ein paar verschiedene Modelle, die sich hauptsächlich wohl äußerlich unterschieden haben. Manche haben statt Beschriftung nur Symbole, Blenden können auch schonmal schwarz sein. Ich hab ein Modell, bei dem sind die Platinen anders gelayoutet und passen von der Bezeichnung her nicht zu den gängigen Schaltplänen. Ob das jetzt aber älter oder neuer ist, keine Ahnung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also die Wet Signal Geschichte kannst du auch erstmal einfacher haben. Dafür ist im Prinzip diese Kopplungsbuchse auf der Rückseite da, die für den Direktanschluss an den Eminent Verstärker gedacht ist. Darüber wird das Echocord als Send/Return Effekt angebunden, also ohne Direktsignal. Wenn man also über Pin 1 sein Signal reingibt, kommt an den Ausgängen auch nur Wet Signal raus. Der Eingang ist allerdings sehr empfindlich. Ich habe mir den für Line Pegel mit einem zusätzlichen Spannungsteiler versehen.
 


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