Pelham vs. Kraftwerk - Sampling-Urteil - EuGH, Verfassungsgericht, HH, Finales Urteil erwartend

Es wäre wohl gut, wenn Musiker eine Art einfaches Fragesystem machen könnte - so, um zB vor Werbebotschaften von Sachen die man nicht unterstützt auch geschützt zu sein. Dazu kommt eine gewisse Offenheit der Musik als Solcher - das müssen wir allgemein diskutieren - aber da Musik kein großes Thema ist für die Mehrheit, wird das unser Ding bleiben - und da verhandelt man idR mit Verbänden - wenn man in keinem ist, hat man kein Sprachrohr etc.

Das ist nicht so einfach - gab bei mir auch schon Fälle von "übernahme" leider ohne Erwähnung - find aber meine Nutzung besser *G*
Wie auch immer..
ich werde den nicht verklagen, war schon vor Jahren - ist nur ein Beispiel.

Wie das als Gesellschaft gesehen wird finde ich schon wichtig.
Theoretisch ist das eine Richtgröße.
 
Ich glaube allein schon dass der Webserver seine ganz normalen Logdateien erstellt fällt schon in die DSGVO.
Wird zwar allgemein in den Privacystatements so aufgeführt, ist aber per se nicht DSGVO relevant.
Erst, wenn man auf der Webseite echte Erfassung von Personendaten macht, kann man eine Beziehung zwischen Logfileeinträgen (=IP-Adresse) und Person herstellen.
 
Mag sein, dass die DSGVO erst relevant wird wenn ich Userdaten irgendwie verwalte. Aber ich bin seit dem Datenschutz mit den ganzen Cookie Hinweisen usw. raus aus meinen Bestreben jemals wieder eine eigene Webseite ins Netz zu stellen. Auch wenn dann eine eventuelle Abmahnung ungerechtfertigt ist, so muss man erstmal reagieren und sich einen Anwalt nehmen und das kostet Geld, was ich nicht habe. Für mich ist seit dem der Datenschutz erhöht wurde, was ich unterm Stich begrüße, ein großes Stück Freiheit genommen worden irgendwas ins Netz zu stellen. Jetzt werde ich zusätzlich noch auf Samples achten, also wirklich nur meine Sachen nehmen. Wie sieht es eigentlich bei Samples von alten Drummaschines aus mit den Rechten?

Mir ist natürlich klar, dass ich kleine Nummer eh total uninteressant für irgendwelche Abmahnung oder Klagen bin, aber mir geht es ums Prinzip. Fotos veröffentliche ich schon seit Jahren nicht mehr, das ist ja auch alles sehr kompliziert geworden. Ich habe sogar davon gehört, dass man auf Reisen nicht einfach so den Eifelturm fotografieren und ins Netz stellen darf?

Das Internet ist gefühlt was für Leute mit Geld für Anwälte geworden. Klar son komplett rechtfreier Raum würde auch die dunklen Gestalten anlocken, aber irgendwie war das Netz so um die Jahrtausendwende gemütlicher. Von Streaming, und liked mich, lasst ne Glocke da, Werbung und Blabla, bis man nach 5 Minuten endlich mal zu Punkt kommt will ich gar nicht reden. Alles muss halt Amazing sein und selbst bei heise.de geht jeden Tag die Welt wegen einer neuen Sicherheitslücke unter, Clickbait eben.

Vielleicht bin ich auch einfach zu alt und die jungen Leute finden das alles amazing, mega oder was auch immer die für Superlative heute benutzen.
 
Mir ist natürlich klar, dass ich kleine Nummer eh total uninteressant für irgendwelche Abmahnung oder Klagen bin, aber mir geht es ums Prinzip. Fotos veröffentliche ich schon seit Jahren nicht mehr, das ist ja auch alles sehr kompliziert geworden. Ich habe sogar davon gehört, dass man auf Reisen nicht einfach so den Eifelturm fotografieren und ins Netz stellen darf?
Das stimmt so leider nicht, es werden nicht selten auch "Kleine" abgemahnt, da manche windige Rechtsberater daraus ein Geschäftsmodell gemacht haben, Leute abzumahnen, um Geld zu verdienen.
 
Wurde dahingehend nicht das Gesetz irgendwie angepasst, dass es eben nicht so einfach ist mit diesen Massenabmahnugen? Bin mir da nicht mehr sicher, ich hatte mal vor nach Jahren wieder einen Webserver aufzusetzen, mit ein paar Ideen, aber habe das dann gleich wieder gelassen. Es gibt zwar diese DSGVO Generatoren, auch kostenpflichtig, aber darauf wollte ich mich nicht verlassen. Der Spaß an einer eigenen Seite ist einfach dann schnell verflogen.
Ohne Anwalt werde ich jedenfalls keine Seite mehr ins Netz stellen.
 
Okay!
Dann will ich aber auch im Restaurant kostenlos mein Essen bekommen, "fair use" und ich esse alles privat und ganz alleine.

Hehe, das Schöne an schlechten Beispielen ist, dass sie nach hinten losgehen können: Es wäre in Deinem Beispiel schon jetzt legal (siehe erlaubte Privatkopien für Freunde), wenn ich im Restaurant sage: Bitte neun Grillteller Deluxe zum Mitnehmen, ich zahle aber nur einen...

Fair Use ist was anderes: Dass mich der Fotograf nicht verklagt, wenn ich ein 'Selfie vor Fototapete' bei FB poste; dass Universal nicht löschen lässt, wenn ich bei YT reinstelle, wie mein Kind im Kindergarten zu Eminem abhottet; dass es ok ist, wenn ich hier ein Stück poste, in dem ich einen Textfetzen aus einem ntv-Bericht verwende usw.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dein Kleiner kann doch zu Eminem tanzen, nur veröffentlichen darfst du es nicht. Wo ist das Problem?
Warum muss man alles zusammenklauen? Nur weil man selbst nichts hinbekommt?
 
Das stimmt so leider nicht, es werden nicht selten auch "Kleine" abgemahnt, da manche windige Rechtsberater daraus ein Geschäftsmodell gemacht haben, Leute abzumahnen, um Geld zu verdienen.
Ist das nicht so daß man als Straf- bzw. nachträgliche Lizenzgebühr einen gewissen Prozentsatz der generierten Einnahmen abdrücken muß? So glaube ich jedenfalls daß es so ist wenn ich mich nicht irre.. :dunno:
 
Wie sieht es eigentlich bei Samples von alten Drummaschines aus mit den Rechten?
Wenn du die Instrummente einzeln digitaliesierst und in einem Sampler wie einen Drumcomputer benutzt, sprich Deine eigenen Beats produzierst, dann ist das unbedenklich weil dir sowieso keiner nachweisen
kann dass du das nicht mit der echten Maschine gemacht hast. Wenn du Beats klaust von jemandem der ne 808 benutzt hat sieht die Sache wohl anders aus. Aber wer klaut schon fremde Beats? Das tun doch nur
Hirnlose.
 
Dann will ich aber auch im Restaurant kostenlos mein Essen bekommen, "fair use" und ich esse alles privat und ganz alleine.
Sorry Bernie, aber der Vergleich hinkt, wie ein einbeiniger Seemann! Das eine ist ein Verbrauchsgut, das andere nicht ...

DIe Musik wird nicht weniger, dadurch, dass sie jemand hört. Das Essen wird schon weniger.
 
Sorry Bernie, aber der Vergleich hinkt, wie ein einbeiniger Seemann! Das eine ist ein Verbrauchsgut, das andere nicht ...

DIe Musik wird nicht weniger, dadurch, dass sie jemand hört. Das Essen wird schon weniger.
Du arbeitest und bekommst dein Geld dafür.
Warum sollte ich umsonst arbeiten?
 
Wer etwas erschafft, was von anderen (weiter)verarbeitet wird, ist Bestandteil der Wertschöpfung aus meiner Sicht. Man muss nur mal schauen wer Kraftwerk schon alles gesamplet hat und entweder sind diese Künstler vorher oder nachher mit Kraftwerk in Verbindung getreten und man hat sich wie auch immer geeinigt. Leben und leben lassen, miteinander statt gegeneinander.

Samplen ist eindeutig eine Kunst, muss da immer an Coldcut denken und gerade Ende der 80s/Anfang der 90s wurde alles verwendet was nicht bei 3 auf den Bäumen war.
 
Der Thread hier hat mich echt zum Nachdenken angeregt.

Ich werde ab dem heutigen Tage keinerlei fremde Samples mehr benutzen. Samples von Drummaschines lasse ich auch gleich ganz weg. Ab dem heutigen Tage wird wirklich alles selbst gebastelt, also jede Kick, Snare, HiHat etc. und das alles mit Renoise. Ach ja, jegliche Presets lasse ich auch gleich sein, jeder Sound startet von ab nun von Init.

Bin mal gespannt was bei raus kommt 😂
 
Sorry Bernie, aber der Vergleich hinkt, wie ein einbeiniger Seemann! Das eine ist ein Verbrauchsgut, das andere nicht ...

DIe Musik wird nicht weniger, dadurch, dass sie jemand hört. Das Essen wird schon weniger.
Man kann ein physisches Produkt nicht unter den gleichen Gesichtspunkten betrachten wie ein digitales Produkt. Die gecrackte Software auf russischen Servern wird mengenmäßig ja nicht weniger, das hochgeladene Album auch nicht. Ebenso ist es beim Sample von Kraftwerk, es fehlt ja nicht plötzlich ein Stück am Originial-Track ;-)
 
Mal schauen, werde es dann hier hochladen, leider kann ich erst ab Donnerstag weiter machen und heute noch ein wenig. Und zum Abschalten schaue ich dann Sequenzer Talk.
 
Nicht verwechseln sollte man Urheberrecht und Tantiemen über Verwerter

Genau, da liegt das Problem, die Verwertung.

Egal, ob der Drucker im 16. Jh. mal eben zum Wochenmarkt 250 Wiegendrucke fürn Schwarzpfenning das Stück über eine Teufelsaustreibung im Nachbarort hergestellt hat oder im 19. Jh. ein Verleger "Effi Briest" in die Buchhandlungen brachte oder in den 1950ern LIFE eine Fotoreportage gedruckt oder 1973 EMI/Harvest die ersten paar hunderttausend Dark-Side-Of-The-Moon gepresst hat - immer war die Veröffentlichung ein *wirtschaftlicher Vorgang* und das Urheberrecht hat dafür gesorgt, dass die jeweiligen Bernies ihr Geld bekamen.

Wenn heute aber die Oma den tanzenden Enkel auf FB postet (weitere Beispiele spare ich mir), ist das für sie *kein* wirtschaftlicher Vorgang; durch Internet und Computer sind Veröffentlichen (und Kopieren) virtuell und für Jedermann möglich geworden.

Das Recht hinkt dem weit hinterher und Juristen müssen sich über solchen Unfug wie "Ist das Laden in den Arbeitsspeicher eine Kopie?" Gedanken machen.

Eine Urheberrechtsreform fürs 21. Jh. ist nötig, und zwar nicht nur Stückwerk für Lobbyisten oder heiße Nadel für/gegen Megakonzerne, sondern ein Konzept in einem Guß.

Und da würde Fair Use eben bedeuten, dass man bei harmlosen privaten Alltagshandlungen nicht Angst vor dem Abmahnanwalt oder Eric Clapton haben muss.

8-fache Freundekopie finde ich übrigens schon übers Ziel hinaus, so promisk waren wir selbst als Schüler nicht - da gabs Mixtapes/CDs für die Angebeteten, ansonsten war der Tauschkreis doch eher klein, zumindest bei mir.
 
Warum sollte ich umsonst arbeiten?
Hat doch niemand geschrieben, dass du das solltest! Manchmal ist es ratsam, den Kontext des Threads mit einzubeziehen, wenn man schon antworten möchte. Oder konkret: es ging (zumindets mir) darum, dass Musik zum Allgemeingut gehören sollte und auch entsprechend finanziert sein sollte. (Siehe vorherige Postings).
 
dass man bei harmlosen privaten Alltagshandlungen nicht Angst vor dem Abmahnanwalt oder Eric Clapton haben muss.
Bis Herr Clapton der Meinung ist, dass das, was ich da mache, kein private Alltagshandlung ist. Dann bemühen sich wieder die Gerichte darum und wir sind keinen Schritt weiter als jetzt.
 
Bis Herr Clapton der Meinung ist, dass das, was ich da mache, kein private Alltagshandlung ist. Dann bemühen sich wieder die Gerichte darum und wir sind keinen Schritt weiter als jetzt.

Interessanterweise wenden die meisten Künstler/Bands aus PR-Gründen schon jetzt Fair-Use-Grundsätze an und verklagen nur die gewerblichen/notorischen Händler, nicht die Witwen und Waisen. Clapton hat ja bei Gabriele P. zum Schluss auch auf Durchsetzung/Kosten verzichtet.

Umso mehr, wenn klare Regeln bestehen.
 


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