Yamaha SY77 - Controllerzuordnung

Cyclotron bestätigt mir das, was ich bereits schon geahnt und weiter oben erwähnt hatte, nämlich dass RCM in dieser Form auf dem SY77 wirklich für die harmonischen Obertöne ausgelegt ist.
Ich kann mich erinnern Sachen Richtung Vowel/Formant gemacht zu haben, wenn man den Sound vorher entsprechend filtert (vielleicht noch mit hoher Resonanz und gestimmt) ist das PCM eher sowas wie eine Textur und dank der modulierbaren Filterfrequenz ein sehr komplexer Operator.
 
Im Audiobereich kann man wie beschrieben einiges machen. Aber für extrem langsame, smoothe Sachen im Bereich von einigen mHz ist das nicht geeignet. Ich kenne zwar nur wenige Fremdpatches, aber nahezu alles was ich da bislang an "evolving textures" in Sachen FM gesehen habe basiert in wesentlichen Teilen auf Hüllkurvenloops.

@MFakaNemo : Ich hab den TG gerade nicht zur Hand. Aber für das Erlernen der Loopfunktionalität würde ich ein AFM Element initialisieren und dann nur mit einem oder zwei Operatoren und den korrespondierenden Hüllkurve experimentieren. Einfach, um ein Grundverständnis für die Arbeitsweise dieser Dinger zu bekommen. Also erst mal den Umgang mit dem Rate/Level Prinzip und dann damit mal gezielt einen bestimmten Verlauf programmieren.

Erst wenn das schon gut verstanden ist, würde ich mit den Loops anfangen. Und auch hier erst mal ganz simpel versuchen, einen Abschnitt gezielt zu loopen und eine Art Pseudo LFO bauen. Das wird alles zunächst recht nüchtern klingen, aber das sind ja auch nur Trockenübungen. Und so kannst Du Dich - je nach Kenntnisstand - quasi durch die Parameterpages der FM arbeiten. Für eine gezielte Arbeitsweise finde ich es selbst immer hilfreich, erst mal die zur Verfügung stehenden Werkzeuge zu kennen und zu verstehen.

Wenn Dir der Zusammenhang zwischen Parameterdisplay und Klangergebnis klarer ist, macht es sicher Sinn, ein paar von den von Dir beschriebenen Fremdpatches zu analysieren und da zu versuchen, gezielt einzugreifen. Ich würde das selbst aber nicht als allerersten Startpunkt nehmen, weil da oft zuviel passiert und ggf. noch andere Modulatoren und Layers aktiv sind. Da kann man sich aber ein paar Methoden abgucken, die in einem dritten Schritt für das Erstellen eigener Sounds dienlich sind. Lebendige Variationen sind am Ende immer das Ergebnis einer Kombination verschiedener Settings/Modulationen und deren sinnvolle Gewichtung.
 
@Cyclotron

ich weiß schon, aber das Problem bei den Hüllkurven im SY77 ist, dass sie sehr mühsam sind und ich einfach nicht dahintersteige. Für einen Moment komm ich klar, und merke mir das ein paar Tage, aber sobald ich wieder eine Weile weg bin ist es schon wieder vergessen. Einfach weil die Hüllkurven mit den vielen Zwischenstationen zu komplex sind. Das braucht doch kein Mensch. Das ist auch - trotz dessen ich den Klang der FM sehr mag - das, was mich immer davon abgehalten hat in in die Hüllkurven weiter einzusteigen.
 
Zuletzt bearbeitet:
warum nicht ?
Ich hab meinen DS-8, den ich lieb deswegen um so mehr. Einen Opsix find ich auch schön, aber keine Lust mich da einzuarbeiten.
Der DS-8 zählt nicht, weil er FM nutzt um 'nen subtraktiven Synth zu simulieren, da kommt man wahrscheinlich noch gut mit ADSR aus. Den Rest hab' ich eigentlich schon unzählige mal im Forum behandelt, irgendwann fühlt man sich hier einfach wie in 'ner Endlosschleife gefangen.
Sagen wir mal so, ich hab' die Demo von der Opsix Software Version probiert und vieles was ich gerne mache braucht zwangsweise komplexere Hüllkurven. Von daher warte ich noch auf ein Angebot das ich nicht ablehnen kann, um mal was intensiver damit rumspielen zu können ;-)
 
Das braucht doch kein Mensch.

@Summa wird das völlig anders sehen.

Es ist die Frage, welchen Grad der Expertise man erreicht hat und wie intensiv man sich damit beschäftigt. Der SY verlangt da schon mehr, wenn auch nicht so viel wie ein Kawai K5000 oder ein Yamaha FS1R. Ich würde ihn von der Lernkurve her fast beim Kurzweil K2000 ansiedeln - da braucht man auch eine Weile, bis man intuitiv vorgehen kann und alles verstanden hat. Das kann nun Fluch und Segen sein - "mal eben schnell" geht nur mit Erfahrung, dafür hält das Interesse länger vor, weil es immer was zu entdecken gibt.

Und letztlich gewöhnt man sich an alles. Vor 25 Jahren war das eine Zeit lang mein einziger Synth und ich habe dann notgedrungen versucht, so viel wie möglich damit zu machen. Deshalb auch mein ständiges Gemecker über die Samples (man braucht ja ggf. ab und an mal Sounds für Menschen... ).

Aber wenn man sich wirklich die Zeit gibt und auf das Gerät einlässt, ist es am Ende wie Fahrrad fahren - auch nach zehn Jahren Pause braucht man nur 10 Minuten Orientierung und schon heizt man alle anderen über den Haufen wie damals. :D

Aber womöglich hat das Gerät ja wirklich den falsche Fokus oder ein unpassendes Bedienkonzept. Nicht jeder hat die Zeit oder den Willen, sich da einzuarbeiten und man braucht für ein simples Pad nicht unbedingt und jedes mal dreitausend Parameter. Wenn Dir der SY zu überfrachtet ist und/oder Deinem klanglichen Fokus nur auf umständlichen Wegen gerecht wird, würde ich wirklich einen Wechsel in Betracht ziehen, sofern Dir das möglich ist. Mir fehlt aber der Überblick, was es da gerade gibt. Ich bin aber sicher, dass aktuellere Synths auch einen besseren Zugang bieten (auch was Controller und ggf. Editoren betrifft).
 
@Summa wird das völlig anders sehen.


Aber womöglich hat das Gerät ja wirklich den falsche Fokus oder ein unpassendes Bedienkonzept. Nicht jeder hat die Zeit oder den Willen, sich da einzuarbeiten und man braucht für ein simples Pad nicht unbedingt und jedes mal dreitausend Parameter. Wenn Dir der SY zu überfrachtet ist und/oder Deinem klanglichen Fokus nur auf umständlichen Wegen gerecht wird, würde ich wirklich einen Wechsel in Betracht ziehen, sofern Dir das möglich ist. Mir fehlt aber der Überblick, was es da gerade gibt. Ich bin aber sicher, dass aktuellere Synths auch einen besseren Zugang bieten (auch was Controller und ggf. Editoren betrifft).

Ich hatte schon 2x den Gedanken, den Synth wieder abzugeben, kann mich aber aus verschiedenen Gründen nicht damit anfreunden, weil mir damit eine ganze Reihe guter Patches verloren gehen würden und ich den Synth nicht nur aus nostalgischen, sondern auch aus generellen Gründen der Klangsynthese vermissen würde. Denn auch ohne die Hüllkurven Loops lassen sich wunderschöne Pads erzeugen, und es lässt sich endlos damit experimentieren, was ich an dem Gerät überaus schätze. Endlose Drones und diese wunderbar zahlreichen Algorithmen und die Auswahl vieler Wellenformen nur bei den AFM Anteilen sind schon gewaltig. Auch klanglich ist er für mich nach wie vor Top Notch und ich mag die Klaviatur sehr, und dank des XYM Editors lässt sich vieles besser gestalten und auch verwalten.

Hatte ich das übrigens erwähnt? Ich bin vom SYM von Jon umgestiegen auf den XYM, Jon hat mir einen Rabatt gewährt, er versucht nach und nach die Leute davon zu überzeugen dass der XYM eigentlich die Basis und das technische Grundgerüst für den SYM und den DXM ist, auf dem alles basiert sozusagen. Der XYM vereinigt alle FM-Synths die man editieren kann, 4 OPs und 6 OPs. Ich hatte mehrfach wegen einiger Funktionen und Bugs mit ihm Kontakt und dadurch wurden schon 2 Updates ausgelöst :D

Wie dem auch sei, ich möchte mich ungern vom SY77 trennen, zumal ich auch ein neues Display und Fader hatte einbauen lassen und zusätzlich viele eigene Patches erstellt und auch hinzugekauft habe, und auch vom Klang sehr begeistert bin, vor allem das große Display erleichert den visuellen Teil und die Orientierung, was auf anderen FMlern eine Qual ist. Nein nein, den geb ich nicht weg, vor allem nachdem ich gelesen habe dass Monolake den exzessiv für seine Experimente und Drones und Klangerforschungen genutzt hat. Nur weil ich EINE Funktion jetzt nicht so im Detail verstehe, muss ich doch den Synth nicht gleich weggeben oder in Frage stellen. Es mangelt mir einfach an der Zeit mich tiefer in diese spezielle Funktion einzuarbeiten, d.h. der Synth hat an dieser Stelle eben noch ein Geheimnis was es für mich zu erforschen und aufzudecken gilt. Vielleicht ist es einfach nur eine gewisse Berührungsangst. Bei der AWM Zuschaltung und Einspeisung war es ja auch kein Problem. Ich muss mich halt einfach mal aufraffen und dann den ganzen Tag ranstellen - mit ein paar Minuten oder einer Stunde ist das nicht gemacht.
 
Der DS-8 zählt nicht, weil er FM nutzt um 'nen subtraktiven Synth zu simulieren, da kommt man wahrscheinlich noch gut mit ADSR aus.
doch, der zählt immer. weil er ein Paradebeispiel dafür ist, wie man FM auch machen kann. und ich würde es eher richtig herum formulieren: er nutzt subtraktive Synthese um FM besser zugänglich zu machen. Ich glaube nämlich nicht, dass es das Ansinnen von Korg war, einen subtraktiven Synth zu simulieren, sondern die wollten FM einfach praktikabler und verständlicher machen, an subtraktiven Synths hatten die schon genug. ^^
 
Ich glaube nämlich nicht, dass es das Ansinnen von Korg war, einen subtraktiven Synth zu simulieren, sondern die wollten FM einfach praktikabler und verständlicher machen, an subtraktiven Synths hatten die schon genug. ^^
Ich nehme an auf Basis von ein paar billigen OPP/YM Chips war so ein Poly Synth zur damaligen Zeit deutlich günstiger herzustellen und um Casio Paroli zu bieten, deren damals recht erfolgreiche CZ Serie ein ähnliches Konzept verfolgte.
 
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ja, klar, für mich und viele andere. Wage ich jetzt mal zu behaupten. Der DS-8 ist nach wie vor ein beliebter Synth.
Der TX81z ist zweifelsohne auch ein guter Synth, aber zwecks Bedienung genauso eine pain in the ass wie beim FB-01.
 
@Summa
nicht damals, sondern heute. der DS-8 war eher ein Underdog, bei den Lo-Fi Nerds ist er aber sehr beliebt, nach wie vor, und wegen des anderen FM-Zugangs. Ich kann es nur wiederholen, 4 OP-Klänge, die bei anderen 4 OP FM Synths von Yamaha eeeewig lange brauchen, sind beim DS-8 im Nu hergezaubert. Ich schätze beides, die regulären Yamahas und den Korg, es kommt drauf an in welcher musikalischen Ebene man grad unterwegs ist. Wenn es schnell gehen soll - dann DS-8. Wenns länger dauern darf und man Zeit für Experimente hat, dann gern einen echten Yamaha.
 
nicht damals, sondern heute. der DS-8 war eher ein Underdog, bei den Lo-Fi Nerds ist er aber sehr beliebt
Kann gut sein, hier im Forum und auf Youtube werden so einige alte Synths aus der Mottenkiste geholt und gehyped, so langsam verliere ich dahingehend den Überblick und bin der Meinung dass sich für jeden Synth eine Gruppe von Leuten finden die damit ihren Spaß haben. Das sollte man nicht überbewerten 😑

Die darin eingesetzten 4 OP Chips aus der Zeit waren vergleichsweise eingeschränkt, reduziert man dieses Subset von Fähigkeiten weiter um das Ganze irgendwie auf subtraktive Synthese zu bringen, bleibt aus meiner Sicht eigentlich nicht mehr viel spannendes übrig, da greife ich dann doch lieber gleich zum CZ dessen Engine flexibler ist schlüssiger funktioniert und nicht auf einem Budget FM Chipsatz basiert.

Ich kann es nur wiederholen, 4 OP-Klänge, die bei anderen 4 OP FM Synths von Yamaha eeeewig lange brauchen, sind beim DS-8 im Nu hergezaubert.
Und es gibt haufenweise 4 OP-Klänge die du aus dem DS-8 erst gar nicht zaubern kannst, der ist halt eher sowas wie ein Macro.
Was das ewig lange dauern betrifft, gebe ich dir z.B. beim TX81z direkt am Gerät recht, mit 'nem Editor oder 'ner entsprechendem Programmer sieht die Sache ein klein wenig anders aus, sobald man die FM (oder zumindest dessen Grundlagen) verstanden hat und die Sachen gezielt nachbauen kann.

Wenn man keine Ahnung von subtraktiver Synthese hat und einen Bass nachbauen will dauert das lange, sobald man weiß - ah das ist ein PWM Bass und das klingt nach LP Filter und die Hüllkurven muss ich etc. einstellen, geht das deutlich schneller. Nicht anders ist das bei der FM-Synthese, man brauch halt was länger um an diesen Punkt zu kommen, auch weil einem div. Magazine eingeredet haben dass ein FM-Synth nicht gezielt zu programmieren ist - aber das ist Unfug. Es geht sehr viel schneller wenn man genau weiß was passiert wenn man bestimmte Parameter kombiniert, ich brauch mittlerweile oft nicht mal 'nen Synth um in etwa abschätzen zu könnnen was passiert wenn ich bestimmte Parameter kombiniere.

Ich hätte so ein paar Ideen FM zugänglicher zu machen, wobei FM eigentlich schon ganz einfach ist, man eher das Problem hat sich mit einer hohen Anzahl von Parametern auseinander setzen zu müssen. Die Lösung am DS-8 ist ehrlich gesagt zu reduziert, genau wie das was Elektron mit dem Digiton anbietet. Mir würde immer der eine oder andere Parameter fehlen die mir ein Vollständiger FM-Synth anbietet und ich wär' mit dem Ergebnis nie wirklich zufrieden.
Die Lösung ist imho eine Verschachtelung die so tief oder einfach wie möglich oder nötig sein kann, Envelopes könnte man umschaltbar zwischen ADSR und MultiSegment (inkl. EG Presets, die man anpassen und erstellen kann) anbieten. Vielleicht 4 "Komplexe" mit Algorithmen oder frei verschaltbare Operatoren, die Wellenform und deren verlauf per modbaren Parametern etc. Presets anbieten können, die man bei Bedarf auch selbst (aus Operatoren, importierte Wellenformen, Wavetables, PCMs etc.) erstellen kann, um das nur mal grob zu umreißen.
 
na klar, ich meinte damit ja auch dass der DS-8 bei denen die ihn kennen noch immer sehr beliebt ist. jeder Synthi hat eine Fangemeinde und es richtet sich nach Zielgruppe, Genre usw.
eingeschränkt heißt ja auch nicht, dass er deswegen keinen Wert hat oder nichts taugt. deswegen kommts immer drauf an was man zaubern will, was man kredenzen will. Aphex Twin hat den ja auch auf dem "Syro" Album exzessiv genutzt.

ich werd mich zwecks EG Loops mal in das Manual des SY77 einlesen und am WE mal probieren was sich machen lässt.
 
das Handbuch gibt NULL her, um sich mit Looped EGs auseinanderzusetzen. echt enttäuschend. nicht mal im Inhaltsverzeichnis findet man etwas dazu.
 
Im Manual vom TG steht das unter

"Voice Edit Mode -> 3.(F1) AFM Operator EG (für jeden Operator einzeln)". Da gibt es auch ein paar Grafiken. Beim SY Manual sollte es was ähnliches geben.

Endpunkt der Loop ist immer L4 und der Loopparameter bestimmt den Startpunkt. Das bedeutet, dass man mindestens einmal bei Segment 4 gewesen sein muss, damit die Loop einen Sprung zurück an den Start macht.

Die Loop läuft auch nur, solange die Taste gedrückt ist.
 
danke, aber so meinte ich das nicht. man kann sich aus dem Manual einfach nicht ableiten, wie es funktioniert, wenn man etwas bestimmtes vorhat.

schau dir das mal an:


https://www.youtube.com/watch?v=nwsFm2YVlJ0



er nutzt zwar einen Controller um live die Daten zu bearbeiten, aber das kann man getrost mal beiseite lassen. viel entscheidender ist der Sound, den er spielt, wie er sich langsam verändert, aufbaut, zurückgeht, wiederkommt usw.

ich hab zwar das Manual vor mir, mit diesen spärlichen Erklärungen ( und ja, das ist identisch zum TG77 ) - trotzdem erschließt sich hier NULL wie man, wenn man sowas im Sinn hat wie da im Video, an die Einstellungen rangeht um wirklich zu kapieren wo man was einstellen muss. ich hab unter das Video mal eine Frage gesetzt, aber ob das hilft, ich glaub mal eher weniger. selbst auf Youtube generell findet man keine Anleitungen oder im Internet, wo das mal vernünftiger anhang eines konkreten Beispiels erklärt wird, dass man VERSTEHT, was man da tut.
 
Sounddiver zeigt mir die Loops grafisch an, dürfte bei den meisten SY/TG Editoren der Fall sein. Ansonsten probiert man das mit den Loops am besten erst mal nur mit einem Operator dessen Lautstärke man moduliert, um zu sehen bzw. hören was da eigentlich passiert.
 
Im Manual vom TG steht das unter

"Voice Edit Mode -> 3.(F1) AFM Operator EG (für jeden Operator einzeln)". Da gibt es auch ein paar Grafiken. Beim SY Manual sollte es was ähnliches geben.

Endpunkt der Loop ist immer L4 und der Loopparameter bestimmt den Startpunkt. Das bedeutet, dass man mindestens einmal bei Segment 4 gewesen sein muss, damit die Loop einen Sprung zurück an den Start macht.

Die Loop läuft auch nur, solange die Taste gedrückt ist.
du meinst in der Anleitung den Punkt 9, als SLP angegeben ? Zu erreichen im Submenü "Lvl"?

So wie ich das jetzt auf Seite 126 oben verstanden habe, dann ist der SLP für die EG Loops die zuständige Funktion.
Und je nachdem, welchen SLP ich eingestellt habe, also SLP1, SLP2, SLP3, SLP4, durchläuft der SY77 die Hüllkurve bei dem Äquivalent L1 - L4 solange ich die Notentasten nicht loslasse. Also SLP1 = L1 bis L4 wird durchlaufen, SLP2 = L2 - L4 wird durchlaufen, SLP3 = L3 - L4 wird durchlaufen, SLP4 = L4 wird durchlaufen

Dann muss ich ja immer, wenn ich EG Loops habe will, die L2 - L4 separat setzen um eine Bewegung zu erzeugen, denn L2 - L4 sind zusammen ja immer der eigentliche Sustain, wenn ich keine EG Loops haben will.

Hab ich das richtig verstanden ?
 
So wie ich das jetzt auf Seite 126 oben verstanden habe, dann ist der SLP für die EG Loops die zuständige Funktion.
Und je nachdem, welchen SLP ich eingestellt habe, also SLP1, SLP2, SLP3, SLP4, durchläuft der SY77 die Hüllkurve bei dem Äquivalent L1 - L4 solange ich die Notentasten nicht loslasse. Also SLP1 = L1 bis L4 wird durchlaufen, SLP2 = L2 - L4 wird durchlaufen, SLP3 = L3 - L4 wird durchlaufen, SLP4 = L4 wird durchlaufen

Genau! Und wenn die Anleitungen von SY und TG identisch sind, müssten da auch unter dem Stichwort "Segment Loop Point" genau die von Dir herausgefundenen Konstellationen aufgelistet sein. L4 ist das fixe Ende der Loop und man kann nur einstellen, zu welchem Segment er zurückspringt. Danach wird alles wieder bis L4 wiederholt. Wenn Du die Taste (oder das Sustainpedal) loslässt, verlässt er die Loop und wechselt in die erste der zwei Releasephasen.

Dann muss ich ja immer, wenn ich EG Loops habe will, die L2 - L4 separat setzen um eine Bewegung zu erzeugen, denn L2 - L4 sind zusammen ja immer der eigentliche Sustain, wenn ich keine EG Loops haben will.

Klar, wenn man nur ADSR Charakteristik mimen möchte, sind ein paar Levels überflüssig und man würde beispielsweise L2-L4 auf gleiche Werte setzen. Genau so könnstest Du aber L1-L3 zusammen als "Attack Peak" behandeln. Deshalb haben diese Segmente auch keine expliziten Namen wie "Attack" oder "Decay" - es sind einfach "Levels zu bestimmten Zeiten".

Wie man es auch dreht, man muss in der Tat die überflüssigen Segmente angleichen und/oder eine hohe Rate (= kurze Zeit) einstellen, da man ungenutzte Segmente leider nicht komplett überspringen bzw. ausblenden kann.

Der Sinn der Sache ist, dass man so komplexere Verläufe als nur ADSR bauen kann. Man steuert damit ja nicht nur die Levels der Träger, sondern ähnlich einem Filter auch den Obertongehalt. ADSR würde hier viel Potential verschenken. Allein schon, weil bei klassischer ADSR der Attack immer bei 0 beginnt und Release zu 0 ausblendet - für die Steuerung von Obertönen ist das aber nicht immer gewollt.

Eine andere Anwendung wäre, dass man die zusätzlichen Segmente nutzt, um die Charakteristik ein wenig zu formen. Bei heutigen (Soft)Synths gibt es da oft einen Shape Parameter, der oft sogar modulierbar ist. Damals war solch Luxus noch zu schwergewichtig für den Prozessor. Also baut man sich das am SY als Polygonzug zusammen, was immer noch besser ist als nix.
 
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danke, dann werd ich da am WE mal rumexperimentieren, es gibt schon ein Pad wo mir das in den Sinn käme und auch Sinn macht.
 
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jetzt nochmal zu den Hüllkurven allgemein:

hier wüsste ich gern mal wie man sich am besten die verschiedenen Werte als ADSR Charakteristik vorstellen kann.
mich verwirren auch RL1 und RL2. welche Punkte sind hier Attack, Decay und s.w. ? das verwirrt mich grade , wiel es ja die Rate und die Lvl Einstellungen gibt. Ist es nicht so, dass man L2-L4 eigentlich auf gleiche Werte setzen sollte, weil man die ohne Loops ja auch sonst nicht wirklich braucht?

ich habe den EGs einfach zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt.
 
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hier wüsste ich gern mal wie man sich am besten die verschiedenen Werte als ADSR Charakteristik vorstellen kann.

Eine Möglichkeit, mal so aus dem Kopf:

HT => Delay (gibt es bei ADSR nicht, also 0)
L0 => Startwert (bei ADSR üblicherweise 0)

R1 => Attack Rate (langsam 0 ... 63 schnell)
L1 => gewünschtes Peak Level

R2 => Decay Rate (langsam 0 ... 63 schnell)
L2 => gewünschtes Sustain Level

L3/R3 und L4/R4 sind hier überflüssig, also die Levels auf den gleichen Wert setzen wie L2 und ggf. die Rate auf schnell (63)

RL1 => Release Level (bei ADSR üblicherweise 0)
RR1 => Release Rate (langsam 0 ... 63 schnell)

RL2/RL2 gibt es bei ADSR nicht, also Level auf 0 und ggf. die Rate auf schnell.


Natürlich kannst Du die Segmente 1 - 4 auch anders zusammenfassen, in jede Falle bleiben für ADSR einige Segmente übrig. Man könnte also auch L0 - L2 auf 0 setzen, L3 als Peak und L4 als Sustain Level nehmen und die zugehörigen Raten analog zum obigen Schema setzen.

Raten sind quasi "Geschwindigkeiten" und geben an, wie schnell sich die Werte von einem zum anderen Level ändern ("rate of change"). Schnelle Änderung bedeutet hohe Rate bzw. kurze Zeit.

Und wie Du siehst muss man pro Segment immer zwei Parameter berücksichtigen: Das (Ziel)Level und die Rate (also die Geschwindigkeit) mit der dieses Level erreicht werden soll.

mich verwirren auch RL1 und RL2

Diese beiden Levels treten erst in Aktion, wenn Du die Taste loslässt. Es gibt zwei Segmente, damit man auch im Release noch einen Verlauf modellieren kann. Beispiel:

Du hast einen 2 OP Stapel. Der Träger hat eine laaaang ausklingende Envelope. Der Modulator hat

L1 - L4 auf 0

RL1 auf 63
RR1 auf - sagen wir mal - 25

RL2 auf 0
RR1 ebenfalls auf 25

Solange Du nun eine Taste drückst, hörst Du nur den Träger, aber keine FM. Wenn Du die Taste loslässt, blendet die FM mittelmässig schnell ein und dann wieder aus. D.h. Du hast dann - solange die Tasten gedrückt sind - so ein obertonarmes Sinuspad ohne FM. Erst beim Loslassen der Tasten gibt es einen FM Sweep, der ein- und wieder ausblendet, während der gesamte Sound laaangsam leiser wird.

Klingt das irgendwie nachvollziehbar? Ist jetzt ein plakativ - hölzernes Beispiel, aber es geht ja um die Basics...
 
Klingt das irgendwie nachvollziehbar? Ist jetzt ein plakativ - hölzernes Beispiel, aber es geht ja um die Basics...
danke!
der erste Teil - super.
der zweite Teil - mit dem RR, da bin ich noch durcheinander. Zweimal RR1? das hat mich verwirrt.

ich hab das so verstanden:

RR1 geht mit Geschwindigkeit 25 zu RL1 von 63, und hat damit einen langen Ausklang. RL2 ist auf 0, also keine zweite Release-Phase.
in deinem Beispiel erwähnst du zweimal RR1 mit 25 - wieso das ?
was haben die RRs/RL's mit dem FM Sweep zu tun, wo sie doch eigentlich nur der Ausklang sind? (Ausnahme: Loop EGs, aber da werden sie ja auch nicht berücksichtigt)
 


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