das ist alles richtig, was du da rechnest, dennoch sind die 134 euro gema ja ein klacks im vergeich zu dem, was du für die 180 quadratmeter club an miete bezahlst.
hier in frankfurt gibt es solche räume für samstag abends ab 1000 euro... und das ist der preis wenn der inhaber die bar selbst macht... und du musst dann sehen wie du das alleine mit dem eintritt finanziert bekommst.
es bleibt also am ende übrig: wenn du 134 euro in eine kommerzielle veranstaltung investierst und dann kommen einerseits nicht nur feunde, anderseits aber nur 6 gäste, dann ist das halt dein unternehmerisches risiko, genau wie es dein unternehmerisches risiko ist, dass jetzt 12 kästen wasser und bier übrig sind, die man ja auch nicht zu 100% in kommission hingestellt bekommt.
bei der zweiten party hast du das dann vestanden und machst die party mit den 6 leuten zuhause, dann kostet die gema auch weniger. :)
die alternativen sind bekannt:
- ausschließlich gemafreies material spielen
- nur noch 6 enge geschwisterchen zu den privaten parties einladen, sind ja beim zweiten mal dann alles deine "freunde".
- wenn keine gäste kommen die veranstaltung offiziell absagen und das der gema direkt am nächsten morgen mitteilen. dann kann die gema maximal 10% der gebühr verlangen, worauf sie aber meist verzichtet.
- die veranstaltung nicht bewerben und nicht bei der gema anmelden, in der hofffung dass es gut geht
- die veranstaltung in besetzte häuser oder büroturm baustellen verlegen oder auf andere art und weise so organisieren, dass dir niemand nachweisen kann, wer der veranstalter ist
Das ist in Frankfurt. Das sieht hier anders aus. Hier bekäme ich einen großen Raum für ca. 1000 € weniger als in deinem Beispiel. Klar kommt das auch durch Connections zustande, es hinge auch am Zeitpunkt. Aber ich würde so einen Raum bekommen.
Deine Alternativen sind schön und gut. Aber wem sollen die helfen? Dann mache ich die Party ganz nebulös über irgendwelchen Social Media-Gruppen, lasse mir von meinen "Freunden" ein schönes Geldgeschenk machen. Das Konzept geht auf, das mache ich einmal im Monat mit irgendwann 50 Leuten. Kein Urheber sieht auch nur einen Cent. Das ist die Lösung?
Die anderen Alternativen (GEMA-freies Material nutzen, Veranstaltung absagen) bedeuten einen wahrscheinlich nicht geringen Mehraufwand an Zeit für schwachsinnige Bürokratie (auch auf Seiten der GEMA). Wem ist damit geholfen?
Was ich hier anprangere, ist, dass der Berechnungs-Schlüssel nach Fläche die Veranstaltungen bevorteilt, die sehen, dass sie die Hütte (oder die Straßen beim Straßenfest) vollbekommen. Die Lösung (auch von GEMA-Mitgliedern hier) ist, die GEMA zu umgehen?
Edit: Vielleicht reden wir gerade auf unterschiedlichen Ebenen. Mir geht es nicht darum, eine Lösung zu finden, wie ich
jetzt eine kleine Veranstaltung aufziehen kann. Es geht mir darum, dass meiner Meinung nach diese Berechnung der Preise für kleinere Veranstaltungen (ob Straßenfest oder Party) große Hürden mit sich bringt. Dass die GEMA bei weitem nicht die einzige Hürde ist, ist mir klar, aber eben eine weitere. Die GEMA-Gebühr ist
einer der Punkte, die ich höre, wenn ich frage, warum eine Veranstaltungsreihe eingestellt wurde. Das drängt gerade regional unpopulärere Szenen in den privaten Raum. Sicher, einige fahren dann halt weiter für Parties oder Festivals, viele bleiben aber einfach zuhause. Damit schrumpft aber auch die kulturelle Vielfalt im öffentlichen Raum. Und das kann auch für die GEMA kein nachhaltiges Konzept sein. Klar, der Verwaltungsaufwand sinkt erstmal, aber das wird er dann auch in Zukunft, weil die GEMA für viele zukünftige Urheber/Künstler keinen Mehrwert bringt.