Phasen-Tricks und Vintage Noise - ein Tomita Experiment. Feedback erwünscht!

Süßlich? Tomita?
Das ist so ungefähr das letzte was ich mit Tomita assoziiere.:ladyterror:

Tomita hat sich im gesamten musikalischen Spektrum ausgelassen, von weird bis extrem harmonisch. Insofern hat der Kollege wohl nur ein eher kommerzielleres Werk gehört, zb sowas wie Aranjuez, wobei es wirklich ne Frage der Perspektive ist, was man süßlich nennen kann. Er war zumindest nie langweilig und wenn doch kitschig, dann sehr intendiert. Siehe die Katzen auf Pictures und sämtliche "papupe"-Stimmen, die in der Tat aus Sicht des Klassikfans sehr gewöhnungsbedürftig sind. Aber der Mann hatte halt Humor.

Das Gute ist ja, was man nicht mag, das kann man immer wegschalten. ;-)
 
Ich muss auch dazu sagen, dass ich mit den späten Werken vom Meister nicht soo viel anfangen kann.
Aber ein halbes Dutzend großartiger Scheiben ist ja schon deutlich mehr als die meisten Musikschaffenden in ihrem Leben hinbekommen.
 
Ich muss auch dazu sagen, dass ich mit den späten Werken vom Meister nicht soo viel anfangen kann.
Aber ein halbes Dutzend großartiger Scheiben ist ja schon deutlich mehr als die meisten Musikschaffenden in ihrem Leben hinbekommen.
Stimmt und leider passiert meist sogar das Gegenteil, es wird auf Masse produziert, dass die Festplatte glüht. Und was für ein Mist da draußen als Kultur verkauft wird, gruselig. Dass Tomita später anders klang, hat mich auch etwas verstimmt, aber was wir als "typischen" Tomita kennen, ist in Wahrheit auch nur ein Ausschnitt seines Spektrums. Neben dem, wofür Tomita hier im Westen steht, war er ja auch Komponist im rein klassischen Sektor, im Pop-Bereich, Dirigent sogar, selbst technischer Vordenker uvm. Er war eben wirklich das, was man unter einem Meister versteht.
 
Grieg vielleicht, einer meiner Lieblinge aus meinen Kindertagen:

Die Idee, die Peer Gynt Suiten von Edvard Grieg zu synthetisieren hatte ich auch einmal im Auge. Was mich davon abgehalten hat, sind die unzähligen Cover-Versionen in allen denkbaren Genres von Jazz bis Heavy Metal, die es davon gibt. Ich hatte mich dann aber doch zu einer Grieg Komposition hinreißen lassen (die eine, die auch bei Tomita mal gab):
 
Die Idee, die Peer Gynt Suiten von Edvard Grieg zu synthetisieren hatte ich auch einmal im Auge. Was mich davon abgehalten hat, sind die unzähligen Cover-Versionen in allen denkbaren Genres von Jazz bis Heavy Metal, die es davon gibt. Ich hatte mich dann aber doch zu einer Grieg Komposition hinreißen lassen (die eine, die auch bei Tomita mal gab):
Musik hat bei mir auch eine emotionale und nicht nur eine technische Seite, in diesem speziellen Fall (Peer Gynt Suite Nr 4, in the Hall of the MTK) bezieht sich das auf eine Märchenplatte "Der Berggeist Rübezahl" aus meiner Kindheit. Das wär' dann auch einige der wenigen Tracks die ich Covern/Interpretieren würde, ansonsten reizt mich das eher weniger.
 
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Ein kleines Fazit zwischendurch. Der Post hatte bislang um 8k Aufrufe, 5 Seiten Kommentare (ein Großteil davon sind meine Antworten auf Kommentare anderer Member) seit Mitte Juli. Das Video im Eingangstext wurde aber nur ca. 450 mal aufgerufen, dh. grob 5% derer, die im Post gelandet sind, haben ins Video überhaupt reingehört. Was ich leider nicht zahlentechnisch erfassen kann, wie viele Member haben sich das WAV auf die Anlage gezogen, um auf mein Anliegen entsprechend antworten zu können.

Es gab ja Einiges an Feedback, aber leider (fast) keine konkreten Angaben zur Abhörtechnik. Vielleicht hätte ich das auch noch explizit erfragen müssen, aber mein Text war eh schon recht lang...

Worauf ich gern Rückschlüsse gezogen hätte, wie viele der Leser des Posts kennen Tomita überhaupt noch, wer davon mag ihn (oder auch nicht) und wie steht es hypothetisch um das Interesse an zukünftigen Tonträgern, die sein klangliches Erbe weiterführen. Oder es zumindest versuchen. Ich persönlich fände es einfach extrem traurig, wenn diese musikalische Nische komplett in Vergessenheit gerät, weil nichts vom Meister selbst, oder einem stilistischen "Nachahmer" mehr nach kommt.

Zumal angesichts der heutigen technischen Möglichkeiten die Verfügbarkeit der Klänge dafür kein unüberwindbares Hindernis mehr darstellen sollte. Das extrem fleißige Mindset des Japaners schon eher und sein Können sowieso. Aber bei fast 9 Milliarden Erdenbewohnern sollten sich doch mehr als zwei Nasen finden, die es wenigstens versuchen würden. Oder?

Mich persönlich interessiert quasi null, ob es einen kommerziellen Markt für derlei Musik gäbe. Dafür umso mehr, wie viele Erdlinge würden sich heute tatsächlich noch finden, sich mit Kopfhörern oder vor einer klangkräftigen Anlage in den Sessel fallen zu lassen, um sich mal gut eine Stunde oder auch länger diese schon sehr spezielle Klangwelt zu geben? Gern auch bei einer heißen Tasse Kakao...

Aus den Zahlen Postingleser vs. YT-Videobesucher schließe ich vermutenderweise, dass es sich hier wirklich nur um eine extrem kleine Handvoll Individuen handeln kann. Hundert in ganz Deutschland oder im D.A.CH.-Raum? Oder ist das zu pessimistisch/optimistisch - was meint ihr?
 
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Seit 1982/1983 kenne & liebe ich Tomitas "klassische" Arbeiten aus den 70er Jahren und höre sie auch heute noch wirklich gerne. Die "Grand Canyon Suite" von 1982 und die "Dawn Chorus" von 1984 fallen zwar dagegen zwar etwas ab, aber ich höre sie dennoch ab und an noch gerne.

Und ja, ich würde mir eine Langspielplatte oder eine CD samt liebevoller Verpackung mit Deinen von Tomita inspirierten Arbeiten kaufen.
 
Der Post hatte bislang um 8k Aufrufe, 5 Seiten Kommentare (ein Großteil davon sind meine Antworten auf Kommentare anderer Member) seit Mitte Juli. Das Video im Eingangstext wurde aber nur ca. 450 mal aufgerufen, dh. grob 5% derer, die im Post gelandet sind, haben ins Video überhaupt reingehört.
Die Aufrufe sagen heutzutage nicht mehr viel über die Anzahl der Nutzer aus. Es sind so viele Bots unterwegs, die Inhalte scannen, daher vermute ich, dass daher die große Zahl stammt. Ich bin Administrator eines kleinen traditionellen Effektpedalforums. Da sind selten mehr als fünf tatsächliche Mitglieder gleichzeitig online, aber immer jede Menge "Gäste":

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Von John Bradley, 1996.

Mit dem Ende von Streetly wurden viele Dinge aus dem Fundus der Firma entsorgt; John erinnert sich mit Grausen daran, wie er die Mastermaschine zum Schrottplatz fuhr und die Kartei mit allen Kunden, Rahmen, Bändern etc. in den Orkus warf -- heute grämt er sich und fragt sich, warum er so blindwütig handelte.

Einzig ein Stapel Sicherheitskopien hatte Les Bradley schon 1976/77 beiseite geschafft, als ein Mellotron nicht mehr Mellotron heißen durfte, dank des Bankrotts von Dallas Arbiter, der Streetly mit in den Abgrund riß.

Name und Master gingen an einen amerikanischen Investor, der sie an David Kean weiter verkaufte, der heute mit Markus Resch gemeinsame Sache macht.
Hast Du vielleicht eine Quelle für mich (Buch oder seriöse Webressource)? Interessiert mich einfach und würde mich gerne ein bisken in die Geschichte von Streetly und dem Mellotron einlesen, Nächte werden länger und es wird kälter... genau der richtige Zeitpunkt für den ganz persönlichen Bildungsaufba 😉

Vielen Dank für jede Empfehlung dahingehend @ppg360
 
Hast Du vielleicht eine Quelle für mich (Buch oder seriöse Webressource)? Interessiert mich einfach und würde mich gerne ein bisken in die Geschichte von Streetly und dem Mellotron einlesen, Nächte werden länger und es wird kälter... genau der richtige Zeitpunkt für den ganz persönlichen Bildungsaufba 😉

Vielen Dank für jede Empfehlung dahingehend @ppg360

Als Bücher würde ich Dir The Mellotron Book von Frank Samagaio empfehlen sowie The Mellotron von Nick Awde. Die sind schon recht umfangreich, auch wenn letzteres ein wenig sehr zentriert ist auf britischen Progrock.

Ein schönes Interview zum Thema Mellotron haben G-Force seinerzeit mit John (glass half full type) Bradley und Martin Smith (sitting comfortably in the Culture Corner) geführt:



Dann gibt es noch den Film Mellodrama, der auch in obigem Video erwähnt wird. Ist gelegentlich mal 2nd Hand im Internetz zu finden, ist aber kostspielig.

1998 (und davor und danach immer wieder) gab es in der KEYBOARDS eine mehrteilige Serie zum Thema Mellotron, geschrieben von Klaus Hoffmann-Hoock, u. a. mit dem letzten Interview, welches Les Bradley vor seinem Tod 1997 führte. Da findet sich sehr viel an Hintergrundwissen.

Die anderen Artikel, die Klaus im Laufe der Jahre für Soundcheck u. a. schrieb, sind auch nicht zu verachten.

Stephen
 
Zuletzt bearbeitet:
Als Bücher würde ich Dir The Mellotron Book von Frank Samagaio empfehlen sowie The Mellotron von Nick Awde. Die sind schon recht umfangreich, auch wenn letzteres ein wenig sehr zentriert ist auf britischen Progrock.

Ein schönes Interview zum Thema Mellotron haben G-Force seinerzeit mit John (glass half full type) Bradley und Martin Smith (sitting comfortably in the Culture Corner) geführt:



Dann gibt es noch den Film Mellodrama, der auch in obigem Video erwähnt wird. Ist gelegentlich mal 2nd Hand im Internetz zu finden, ist aber kostspielig.

1998 (und davor und danach immer wieder) gab es in der KEYBOARDS eine mehrteilige Serie zum Thema Mellotron, geschrieben von Klaus Hoffmann-Hoock, u. a. mit dem letzten Interview, welches Les Bradley vor seinem Tod 1997 führte. Da findet sich sehr viel an Hintergrundwissen.

Die anderen Artikel, die Klaus im Laufe der Jahre für Soundcheck u. a. schrieb, sind auch nicht zu verachten.

Stephen

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