Ehemaliges Studio für Elektronische Musik des WDR

Habt Ihr jetzt die Zeitung per SMS verschickt?
Natürlich nicht...
Aber falls es da eine Link gibt, wäre ich auch interessiert.

Es gibt Stand jetzt keinen Link zum Artikel, zumindest finde ich keinen. Kölner Stadtanzeiger, Ausgabe 27.8., Seite 22. Einscannen oder abschreiben und hier hochladen ist ein Verstoß gegen das Urheberrecht, in diesem Falle leider...

Ich denke, ich habe die wesentlichen Informationen weitergegeben: es gibt also Hoffnung für eine neue Heimat des Studios.
 
Hab's nochmal nachgesehen:

"Die Betriebskosten des gesamten Haus der Musik werden dann ab 2022 mit jährlich EUR 760.000 kalkuliert..."

Ist noch mehr als das Studio für EM im geplanten "Haus der Musik" untergebracht, das alles aufzuführen, wäre hier jetzt zu lang, Aber dass alleine die Unterhaltung des Studios unter der Prämisse der Erhaltung der Gebrauchsfähigkeit der Technik kostspielig ist, ist jedem klar, der schon mal im "Außenlager Studio für EM des WDR" war. Und sachkundiges Personal braucht man ja auch.
 
Zuletzt bearbeitet:
geplanter Ort: Köln Ehrenfeld, Heliosgelände, also auch noch sehr gut mit ÖPVN erreichbar.

Ja, das täte der Gegend generell ganz gut. Das ganze Areal war vor den gegenwärtigen Baumaßnahmen schon eine der heruntergekommensten Ecken von Köln. Der kulturelle Höhepunkt war da zuletzt nur noch Eläkeläiset im mittlerweile abgerissenem Underground (zwischen schrulliger DIY-Mietwerkstatt auf dem Underground-Gelände und Burger King).
 
Gibts eigentlich Neuigkeiten?
Das wird vom WDR ganz lange ausgesessen, bis Volker seinen Schlüssel abgibt und irgendwann Niemand mehr danach fragt.
Dann kommt ganz leise eines Tages der Elektronikverwerter -und Tschüss ....
Dann heißt das noch ein paar Jahre: "Das wurde ausgelagert" und das wars dann.
Der WDR will sich keine dauerhaften Kosten ans Bein binden und die Stadt Köln hat eh nix auf der Naht.
 
Ich würde den EMS Queg gerne gegen einen Freundschaftspreis übernehmen. Ein Kanal ist seit mindestens 10 Jahren defekt, niemand hatte es bisher geschafft oder die Notwendigkeit gesehen, da mal tätig zu werden. Ich hatte schon mal angeboten, das Gerät mitzunehmen und auf eigene Kosten reparieren zu lassen. Nix.
 
Ja, der Beamte, das Verhalten beim WDR ähnelt da, denkt nicht strategisch in die Zukunft, eine Übernahme von Verantwortung über den Status Quo ist da erst Seltenheit. Wäre nix für mich, würde sofort wegen Renitenz rausfliegen.
 
Auf Ebay ist wohl ein Stockhausen-Mixer aufgetaucht: "TELEFUNKEN V610 N52t Vintage Mischer 60ies - Stockhausen elektronisches Studio"

Ich klebe es mal hier in den Thread rein:

"Gemessen an einem neuzeitlichen Behringer Mini-Pult weist dieser Mischer eine eher spartanische Ausstattung auf, dies sei unumwunden zugegeben. Auch beim Transportgewicht gewinnt ein Behringer lässig.
Irgendwas muss also an diesem Pult dran sein… ;-)

Nach meinen Recherchen hat ein gewisser Herr Stockhausen in den frühen 60ern die Leitung eines „elektronischen Musikstudios“ übernommen. Dort wurde der Mischer als mobile Produktionseinheit angeschafft, um Aufnahmen außer Haus mit „leichtem Gepäck“ zu realisieren.
Herausgekommen ist ein Mischer mit drei Telefunken V610 Mikrofon Vorverstärkern. Ein viertes Modul dieser Baureihe liegt bei. Im Gehäuse befinden sich neben dem Netzteil auch noch zwei transistorisierte N52t Speiseteile für Kondensatormikrofone, die u.a. Polarisationsspannungen für mit AC701 Röhren betriebene Mikrofone liefern.

Der Transportkoffer sieht aus, als sei er aus dem Haus Rimowa, ich habe aber kein Typenschild gefunden. Die Schlösser sind am Ende, aber der Koffer schützt das Pult prima.

Zum Zustand: Der jüngste Aufkleber, den ich darauf gefunden habe, stammt aus dem Jahr 1992. Das Pult dürfte damals noch einer VDE Prüfung unterzogen worden sein, weil es im Schrank stand. Im Rahmen eines Umzugs wanderte es in ein trockenes Lager und stand mit einigem weiteren Equipment aus dem gleichen Studio nur noch herum. Dazu später mehr.
Bei einem Alter von über 50 Jahren und einer Standzeit von knapp 30 Jahren ist das Pult nicht neu… Ich habe es noch nicht mal angeschlossen, weil ich nichts zerstören möchte. Die Baugruppen gehören Stück für Stück an einen Messplatz und dort in sachkundige Hände. Es wird mit Sicherheit nicht mehr im Originalzustand sein. Daher biete ich es als defekt an.
Das Pult wiegt rund 35kg, daher erfolgt der Versand per Spedition und wird teurer als üblich.

Zum o.a. Restbestand aus diesem Studio noch ein par Worte. Der Vorläufer dieses Pultes steht demnächst auch zum Verkauf an. Darin sind dann u.a. sechs V72/V72a und Maihak Fader verbaut. Dieses Pult ist noch eine große Portion schwerer. Ein 1 Zoll, 8-Spur Telefunken M15 Laufwerk im Transportkoffer und eine digitale Sony DASH 24-Spur Maschine aus dem gleichen Haus kommen in nächster Zeit ebenfalls zum Verkauf.
Zu guter letzt sind auch noch einige 811 Lautsprecher von Urei aus der 12-kanaligen Abhöre aufgetaucht."


 
Es werden ganz sicher keine guten sein, da der Tod des einzigen Verwalters und Pflegers des ohnehin eher lieblos in einen Keller verschobenen technischen Elemente und der damaligen Digitalisierung in Form von Macs der Generation G3-G5 -

Hier geht es um den Tod Volker Müllers https://www.sequencer.de/synthesize...io-fuer-elektronische-musik-gestorben.157403/

Daher vermute ich, dass das Studio im Keller nochmal zusammengeschoben wird und die Haltung des WDR mit den vielen Vorschriften dafür sorgen wird, dass der Kram in einem noch kleineren Keller landet, aber als Kram - und nicht als Studio und schon gar nicht lebendig oder gut kuratiert und erklärt. Elektronische Musik findet sicher weiter statt, denn das Studio ist ja historisch - also geht es da nicht um neue Erkenntnisse sondern um die Wahrung wie damals Musik gemacht wurde und mit welchen Mitteln aber auch die Musik in Mehrkanalton ohne Reduktion hören zu können ist sehr wichtig. Meiner Ansicht wichtiger als die Technik selbst - aber sie könnte gut vermitteln, was und wie es gemacht wurde.
 
Heute (10.3.2021) auf der WDR-Seite:

"WDR Studio Elektronische Musik goes Online!

Als das WDR Studio für Elektronische Musik 1951 gegründet wurde, war es weltweit das erste seiner Art. Es lockte Größen wie John Cage nach Köln und machte die Musik Stockhausens erst möglich. Zum 70. Geburtstag wird das legendäre Studio jetzt multimedial erlebbar."

Link:

Es gibt wohl eine Zusammenarbeit mit "Google Arts and Culture":

360° Youtube:

https://www.youtube.com/watch?v=5UmByH1x1_k&feature=youtu.be&internalcountrycode=DE


Und in der Serie "Open Sounds" gibt es Sendungen am 20.3, 3.4., 17.4., 1.5, und 15.5.

Die Sondersendung zum Tod von Volker Müller ist bestimmt bereits erwähnt:
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt wohl eine Zusammenarbeit mit "Google Arts and Culture":
Die Onlineausstellung zum WDR-Studio für Elektronische Musik ist übrigens Teil des Projekts "Music, Makers & Machines", in dem auch noch viele andere Studios, Komponisten, Musiker, Synthesizer und ihre Erfinder vorgestellt werden:

Tolles Projekt!
 
Wie alte Musik und elektronische Musik zusammenpassen muss man noch sehen. Ist schon sehr gegensätzlich. Aber gute News. In Ehrenfeld sehr zentral gelegen am Heliosturm. Könnte ja was werden. Öffentliche Nutzung des Studio?! Da haben sie sich aber was vorgenommen. Wer kümmert sich um die alten Geräte?
 
Es geht hier um die Entstehung und Herstellung von Neuer Musik bzw elektronischer Musik. Dieser Weg kann durchaus lehrreich sein und interessant und neue Pulse geben. Denke, dass diese öffentliche Nutzung und Präsentation mehr Wert hat als ein reines anschauen ein paar verstaubter Geräte mit "nicht anfassen" Schild - wie zB im Museum.

Eigentlich könnte man es auch aufteilen ,wenn Geräte zu alt sind und ersetzt sie durch etwas funktional gleiches, um die Idee des "musikalischen Atoms" der damaligen Zeit näher zu kommen und wie man sie umgesetzt hat. Generatoren, Bandmaschine, Microfone, Tongeneratoren und Filter etc.
Das ist schon an sich ein Wert - sehr cool für angehende Musiker - weiss nicht ob für Schulklassen oder so - aber sicher nicht nur für die Elite - denn bedenke, dass diese Apparate damals nur wenigen zugänglich waren - bei teueren Synths und Samplern oder Schnittsystemen sicher ebenso - bei anderen ist es die Idee - Synthese wurde zumeist in Abwesenheit von Synths erstmals ausgeführt - lang bevor es Geräte wie Synthesizer gab. Das ist sehr spannend - auch für die Komposition hat das Folgen - die zu studieren oder sich anschauen zu können kann sehr hilfreich sein.

Ich würde es sehr begrüßen, wenn wir generell auch spielerisch bis intuitiv Musik, Kunst bis hin zu Mathematik und Physik etc. erfahren könnten. Manche würden über sowas zu hochinteressanten Kreativen.
Es kann sein, dass manche das nicht so sehen oder auch nicht getriggert werden, aber eine Verschwendung wäre es, wenn wir es nicht hätten. Eine verstaubte Sammlung von "Dingen" wird das idR nicht leisten - da bin ich mir recht sicher.

Eigentlich dürften auch zB Malerei durch Freiheit des Ansehen könnens mehr bringen - aber manchmal hilft der Hintergrund sehr - die Entstehung und die Gedanken dazu.

Hoffnung besteht also.
 
Das Interaktive finde ich auch extrem wichtig. Man darf hoffen, dass diese Studio gerade auch von Schulklassen besucht und benutzt werden. Dafür benötigt man aber ausgebildete, didaktische vorgehende Fachkräfte. Davon wird es nicht viele geben. Hoffentlich sind diese mit im Budget.
 
Vielleicht bietet diese Sendung/Podiumsdiskussion ja erhellende Informationen:

„WDR 3 Forum“ zur Zukunft der Neuen Musik

Die Sendung „WDR 3 Forum“ beschäftigt sich am Sonntag, 13.2.2022, ab 18.04 Uhr mit dem Thema „Zur Zukunft der Neuen Musik. Das Studio für Elektronische Musik des WDR bekommt eine Perspektive“. Gäste der von Michael Köhler moderierten Podiumsdiskussion sind Isabel Pfeiffer-Poensgen (Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW), Stefan Charles (Beigeordneter für Kunst und Kultur der Stadt Köln), Melanie Froehly (Geschäftsführerin KGAM e.V.), Prof. Dr. Rainer Nonnenmann (Musikwissenschaftler), Daniel Mennicken (Geschäftsführer ON – Neue Musik Köln e.V.) und Matthias Kremin (Programmbereichsleiter WDR 3 und WDR 5).

 
Glaube Neue Musik insgesamt hängt nicht von dem alten Studio ab, aber die Entsorgung würde einen Schaden an der Geschichte dieser Musik nehmen, wo man sie deutlich besser behandeln könnte. EINMAL auch mal was, wo Elektronik drin ist ernst nehmen? Naja, mal sehen wie sie wirklich handeln werden. Man muss sie beobachten.
 
Die Stadt Köln hat doch keine Kohle, das sehe ich als Wunschdenken.
Ziemlich blöder wie auch ignoranter Kommentar, @Bernie... und ich versuche Dir erst gar nicht zu erklären warum. Erstens willste das gar nicht und zweitens würdest Du es wahrscheinlich auch nicht verstehen.

Ich persönlich hoffe sehr, dass die Idee von Stefan Charles auf fruchtbaren Boden fällt und ein Erfolg wird bzw. von den Menschen angenommen wird. Würde zudem die Arbeit von Volker Mülller nicht vollkommen ad absurdum führen.

Finger crossed!
 


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