TGN
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Hallo Leute,
ich gebe zu, der Titel schreit zum Himmel, aber eigentlich drückt er genau den Zustand aus, in dem ich mich mit meinem aktuellen Musikprojekt befinde:
Seit ca. einem Jahr arbeite ich an einer 90s-House-EP.
Ich nutze dazu verschiedene Geräte im MIDI-Verbund ohne PC. Das Herzstück ist eine Rpland MC 505 als Master, daran angeschlossen sind verschiedene Sythesizer und Sampler, u.a. Monologue, Xoxbox, Digitakt. Das Ganze geht in ein Mischpult und durch einen Alesis 3630 für Side-Chain-Kompression. In den Computer nehme ich nur die Stereo-Spur auf.
Ich nutze keinen Song-Modus, sondern schreibe mir das Arrangement auf und spiele das dann live für die Aufnahme. Die Idee dahinter ist, dass ich so auch Live-Gigs spielen kann.
Ich habe nun 4 gute Tracks, deren Pattern in der 505 gespeichert sind. Das Gear-Setup ist dementsprechend fest, das MIDI- und Audio-Routing unveränderbar, da ich ansonsten die Tracks nicht mehr so spielen kann, wie sie konzipiert sind.
Also, was ist nun das Problem?
Ich würde sagen, es gibt mehrere Probleme:
1. Immer wenn ich mit einem der vier Tracks "fertig" , d.h. grundsätzlich erstmal zufrieden war, hab ich eine Stereoaufnahme gemacht. Mir gefallen die Aufnahmen vom Vibe ganz gut, allerdings haben sie teilweise Längen - wenn ich ein Pattern zu lang gespielt habe, z.B.. Auch fehlt hier und da noch ein Aufbau, ein Vocal-Sample, ein Instrument, ein gutes Ende, etc.. Und ich habe den Kompressor erst vor Kurzem gekauft und muss quasi jedes Pattern der 4 Tracks reworken, für den Side-Chain-Effekt.
Also noch ei Haufen Arbeit - und nicht dieses "Ah Geil - ich setz mich an die Geräte und bau 'nen geilen Track"-Gefühl. Teilweise merke ich, dass ich den Vibe auch nicht mehr so fühle, wenn ich einen Track vor Monaten gemacht hab, aber mich da nun wieder reinbegeben muss. Ich weiß nicht mehr, auf welchen Instrumenten damals mein Fokus lag, wie genau ich die Übergänge gemacht hab. Es steht zwar Alles in meinem Arrangement-Heft, aber da wieder reinzukommen braucht Zeit und Disziplin. Dazu kommt,...
2. Die Bedienung der 505 ist natürlich alles andere als intuitiv. Ich liebe das Teil, wegen den Sounds und dem Groove, den man superleicht herausbekommt ( - da kann sich der Digitakt mal 'ne Scheibe von Abschneiden, den nutz ich für Vokalsamples), aber mittlerweile vergeht mir immer wieder die Lust, weil ich mit der Ollen so langsam vorankomme. Ich denke dann daran, mein Setup umzustellen, den Digitakt als Master zu benutzen, aber ich zerschieße mir dann eigentlich mein Projekt.
3. Ich nehme jeden Track an einem Stück auf. Das heisst, jeder Handgriff muss sitzen, jede Reglerbewegung muss stimmen, ich hab mein Heft, aber ich muss auch viel auswendig wissen. Abends nach der Arbeit habe ich oft nicht mehr die Energie und die Konzentration dafür. Am Besten klappt das morgens, aber als teil der 40-Stunden-Lohn-Arbeitenden Bevölkerung im Home-Office hab ich da auch ein Zeitproblem.
Im Endeffekt glaube ich, bin ich an einem Punkt in meinem Musikprojekt, den Viele von Euch auch kennen. Ein Punkt, an dem es schwerfällt weiterzumachen, an dem Musikmachen sich nach Arbeit anfühlt, an dem die "Leichtigkeit des Musizierens" irgendwie verloren gegangen ist. Man kommt nicht voran, aber steckt schon zu tief drin, um aufzuhören.
Vielleicht geht es nur darum, sich jetzt zusammenzureissen, sich da durchzubeissen, dranzubleiben. Weil es sich ja lohnt, weil man am Ende seine EP in den Händen hält und denkt, "Geil, das hab ich geschafft/geschaffen!"
Ende des Mimimis.
Hier mal ein Track von mir - unbearbeitete Aufnahme, ohne Sidechain:
ich gebe zu, der Titel schreit zum Himmel, aber eigentlich drückt er genau den Zustand aus, in dem ich mich mit meinem aktuellen Musikprojekt befinde:
Seit ca. einem Jahr arbeite ich an einer 90s-House-EP.
Ich nutze dazu verschiedene Geräte im MIDI-Verbund ohne PC. Das Herzstück ist eine Rpland MC 505 als Master, daran angeschlossen sind verschiedene Sythesizer und Sampler, u.a. Monologue, Xoxbox, Digitakt. Das Ganze geht in ein Mischpult und durch einen Alesis 3630 für Side-Chain-Kompression. In den Computer nehme ich nur die Stereo-Spur auf.
Ich nutze keinen Song-Modus, sondern schreibe mir das Arrangement auf und spiele das dann live für die Aufnahme. Die Idee dahinter ist, dass ich so auch Live-Gigs spielen kann.
Ich habe nun 4 gute Tracks, deren Pattern in der 505 gespeichert sind. Das Gear-Setup ist dementsprechend fest, das MIDI- und Audio-Routing unveränderbar, da ich ansonsten die Tracks nicht mehr so spielen kann, wie sie konzipiert sind.
Also, was ist nun das Problem?
Ich würde sagen, es gibt mehrere Probleme:
1. Immer wenn ich mit einem der vier Tracks "fertig" , d.h. grundsätzlich erstmal zufrieden war, hab ich eine Stereoaufnahme gemacht. Mir gefallen die Aufnahmen vom Vibe ganz gut, allerdings haben sie teilweise Längen - wenn ich ein Pattern zu lang gespielt habe, z.B.. Auch fehlt hier und da noch ein Aufbau, ein Vocal-Sample, ein Instrument, ein gutes Ende, etc.. Und ich habe den Kompressor erst vor Kurzem gekauft und muss quasi jedes Pattern der 4 Tracks reworken, für den Side-Chain-Effekt.
Also noch ei Haufen Arbeit - und nicht dieses "Ah Geil - ich setz mich an die Geräte und bau 'nen geilen Track"-Gefühl. Teilweise merke ich, dass ich den Vibe auch nicht mehr so fühle, wenn ich einen Track vor Monaten gemacht hab, aber mich da nun wieder reinbegeben muss. Ich weiß nicht mehr, auf welchen Instrumenten damals mein Fokus lag, wie genau ich die Übergänge gemacht hab. Es steht zwar Alles in meinem Arrangement-Heft, aber da wieder reinzukommen braucht Zeit und Disziplin. Dazu kommt,...
2. Die Bedienung der 505 ist natürlich alles andere als intuitiv. Ich liebe das Teil, wegen den Sounds und dem Groove, den man superleicht herausbekommt ( - da kann sich der Digitakt mal 'ne Scheibe von Abschneiden, den nutz ich für Vokalsamples), aber mittlerweile vergeht mir immer wieder die Lust, weil ich mit der Ollen so langsam vorankomme. Ich denke dann daran, mein Setup umzustellen, den Digitakt als Master zu benutzen, aber ich zerschieße mir dann eigentlich mein Projekt.
3. Ich nehme jeden Track an einem Stück auf. Das heisst, jeder Handgriff muss sitzen, jede Reglerbewegung muss stimmen, ich hab mein Heft, aber ich muss auch viel auswendig wissen. Abends nach der Arbeit habe ich oft nicht mehr die Energie und die Konzentration dafür. Am Besten klappt das morgens, aber als teil der 40-Stunden-Lohn-Arbeitenden Bevölkerung im Home-Office hab ich da auch ein Zeitproblem.
Im Endeffekt glaube ich, bin ich an einem Punkt in meinem Musikprojekt, den Viele von Euch auch kennen. Ein Punkt, an dem es schwerfällt weiterzumachen, an dem Musikmachen sich nach Arbeit anfühlt, an dem die "Leichtigkeit des Musizierens" irgendwie verloren gegangen ist. Man kommt nicht voran, aber steckt schon zu tief drin, um aufzuhören.
Vielleicht geht es nur darum, sich jetzt zusammenzureissen, sich da durchzubeissen, dranzubleiben. Weil es sich ja lohnt, weil man am Ende seine EP in den Händen hält und denkt, "Geil, das hab ich geschafft/geschaffen!"
Ende des Mimimis.
Hier mal ein Track von mir - unbearbeitete Aufnahme, ohne Sidechain: