Für'n drittel Preis hätten sich die Rolis wie geschnitten Brot verkauft, glaube ich.
nah, herr kollege, da unterschlagen sie aber was. bei diesen volldullis in der softwareabteilung hätte man den leuten (oder zumindest mir) geld dafür bezahlen müssen, dass sie einem die dinger abkaufen. schade eigentlich, weil marketing und hardware war top notch.
im ernst. selten ein gerät gesehen, dass so sehr von seinem editor abhängig war, den es teilweise noch nicht einmal gab... un-fucking-fassbar was da teilweise abging.
- los ging es mit den ersten seaboards, die sich - form over function - nur über ein seltsames touch-dreh-interface minimal steuern liessen, während die software für tieferliegendes eingreifen in die recht mächtige engine for starters knapp mal auf mac os stabil lief - windows war mehr so "du kannst froh sein wenn überhaupt mal was startet", geschweige denn eine app (okay, war auch 2012, da war noch nich so) oder gar einen web-editor. der ganze spass gabs dann für 8888.- geld fürs grand, oder etwas weniger für die mittelteile.
- dann der bauchklatscher mit dem rise, controller-only, was erst mal die equator-engine in eine plugin gepackt bedeuete, während das seaboard nun dumm wie stroh war, immerhin gabs da controllerstrips u.a. links dran und bluetooth hatte es auch (und latenz des todes, sah aber schön aus auf den werbebildern). leider war equator genauso instabiler rotz wie vorher der editor (gruss an diego tejeida), was sich erst mit der übernahme von fxpansion gab, als man dort entwicklerjungs abzog, um neben dem strobe2-mpe-port auch noch das hauseigene plugin halbwegs stabil zu kriegen, aber, to be fair, gegen ende lief es. immerhin mal ein produkt für die masse, so fürn tausi für 25 keys und für 49 nochmal 200 geld drauf...
- dann die granatenidee mit dem blocks system, supercooles konzept, aber der block war responsiv wie ein backstein und brauchte innert monaten ein neues hardware-modell. das ganze gekoppelt an eine app - und nur an eine app - exklusiv in die apple stores geworfen, wobei man nicht ne neue app gebaut hat, sondern die seaboard-app fürs ipad, die teuer geld gekostet hat, mal eben umgebaut hat, was sie für vorbesitzer wertlos machte (kam dann irgendwann als neue app wieder, die konnte leider gefühlt nur noch die hälfte...). ein editor, der das ganze system für den laptopmucker gut gemacht hat, kam dann 15 monate später oder so, als man das seaboard auf blocks-format eindampfte (schon wieder eine recht coole idee) und die apple-exklusivität aufhob, aber leider war auch der editor viel zu spartanisch für die mächtige hardware. oh, und hab ich die exklusiven cases für 129.- geld erwähnt?
- zuletzt dann das lumi, was nochmal ein ganz eigenes desaster in mehreren akten war, zuerst waren kaum mehr investoren da, also bemühte man nach fast 10 jahren als firma nochmal kickstarter, liess die leute monatelang zappeln, dann legte man wieder die komplette technik die man hatte in ein billiges plastikgerät, dass bei gleichem funktionsumfang wie das seaboard nun auch noch aussah wie der letzte plastikscheiss, packte das ganze obwohl es im blocks system kompatibel war monatelang nicht in den editor (ganz am ende, mit gewalt und wieder viel zu wenig optionen), sondern vermarktete es als billiges lernkeyboard (billig: 400 geld) mit 24 tasten zusammen mit irgendwelchen klavier-lern-apps, das millenial-leuchttastenkeyboard für reiche idioten. und weil man da offenbar einen fähigen programmierer zuhand hatte (bei den lern-apps, nicht beim editor, geschweige denn am gerät) (und einen wachen werbefuzzi), hat man damit im ersten lockdown dermassen gut kohle gemacht, um sich zumindest die insolvenz zu leisten und die community jetzt auf die neue plattform mitzunehmen, weil es das einzige ist, was man vorzeigen kann im portfolio, scheiss mal auf die ganzen profis mit den seaboards und und...
joa, mir kanns wurst sein. ich hab immer mit den dingern geliebäugelt über all die jahren, aber die geschäftspraxis schreckt halt ab. da lob ich mir pascal joquet mit seiner bordeaux-klitsche in deren südfranzösischem ökodorf, die haben nämlich aus dem lemur-desaster gelernt und sind innert stunden auf instagram zur stelle oder laden vor ort ein, falls irgendwas nicht läuft. wenns sein muss kloppen die dir ein exklusives software-update innert zwei wochen hin, dass dein problem behebt. die werben nicht laut und fahren keine verlogenen advertising-kampagnen und trotzdem gibts das zeug für die hälfte des gelds. und responsibler als das seaboard spielt sich der kram auch noch...