Was versteht ihr unter Weiterentwicklung in der Musik?

Zum Beispiel.
Glaub jetzt auch nicht das die da irgend einen style als Ziel hatten.
Etwas Techno steckt ja da auch sogar drin.;-)
 
Selbst bei Marina Herlop weiter oben, wobei da wäre sicher noch mehr Originalität. Ich möchte eigentlich nur sagen - es gibt noch viel, und es geht auch etwas im Bereich "Pop".
 
Weiterentwicklung von Musik?
Hier, müsst ihr euch anschauen., wer es noch nicht kennt.
Es gibt eine neue Generation Gitarristen, die Kontrolle auf ein ganz neues Level bringen. Durch Einflüsse von elektronischwr Musik und HipHop inspiriert.

Zum Beispiel Tim Henson von Polyphia





Genial.
Es gibt noch andere.
Aber da hat jemand das Gitarre spielen auf ein neues Level gebracht, wie vorher schon viele andere. Tom Morelleo, Hendrix, Sonic youth. Wie und wer auch immer, haben Musik weiterentwickelt.
Wenn man denkt es kann nichts mehr neues kommen, dann kommt irgendjemand und zeigt, dass es geht.

Das ist eine anerkennungswürdige Weiterenticklung.

Edit:

Ichika Nito heißt noch ein anderer.



Extrem sauber. Selten sowas akkurates gehört! :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Technik ist nur ein werkzeug - auch innovative technik ist nur ein werkzeug.
Beim Thema Technik - natürlich haben Synthesizer und neue Technik auch Leute beflügelt, dazu gehört aber auch noch etwas, nämlich dass die Zeit dieser neuen Synths, Sampler etc. zusammen mit dem Gefühl, dass sich jetzt einiges neues bildet. Strukturell und klanglich. Quasi alle Stile wurden neu erfunden und neue kamen dazu, weil es Elektronik™ gab. Diese ermöglichte ganz andere Ansätze und Optionen in der Musik als je vorher, deshalb ist das nicht einfach "nur ein Werkzeug", wenn es ganzheitlich als Elektronik gesehen wird. Es wäre aber auch schon die Nutzung von einfachen Synths, die eine große Reihe von Stilen gebracht und geprägt haben.

Würde also sagen, dass Technik hier so deutlich anders war, dass es auch ganz neue Möglichkeiten mit brachte von harten gezielten Schnitten bis zu vollkommen anderen Basisideen, wo ein Klang überhaupt beginnt und wie man sein persönliches musikalisches Atom setzt, auch Skalen und Herstellungsmethoden haben dazu erst geführt. Hätte Bach, Mozart… Band geklebt, Impulsgeneratoren gehabt, würde die Zauberflöte (etc.) vielleicht anders klingen und strukturell anders aufgebaut sein?

Man würde Orchester und Instrumente sehr anders sehen und sich von Klang und Tonalität und Struktur anders und grundlegender aufstellen.
Andere würden einfach weiter normal komponiert haben.
 
Das Portfolio an Klangerzeugern ist mittlerweile riesig. Natürlich gibt es immer mal etwas neues.

Eine Weiterentwicklung sehe ich an der Nutzung dieser Klangquellen. Da gibt es schon sehr interessante Ansätze.

Mick arbeitet ja auch daran, wie viele andere, die nicht an den Kommerz denken.
 
mehr details, von allem. (die gitarristen von oben bestätigen ja diese entwicklung)

aber dann haben wir bald ein dilemma. man kann musik nicht endlos detailliert bauen.

da ist irgenwann einfach nicht mehr machbar. und wie gehts dann weiter ?

ich vermute dass dann zwangsläufig entschleunigt werden muss. vielleicht lässt sich die entwicklung umkehren, aber trotzdem mit

etwas mehr. vielleicht auch etwas, woran jetzt noch niemand denkt...

muss man schauen. das steht noch in den sternen.

charakter und authentizität sind auf jeden fall immer gut.
 
Zuletzt bearbeitet:
Für mich ist die aktuelle Weiterentwicklung, dass es Alles von Allem gleichzeitig gibt. Also, dass sich viele Genres vom Mainstream freigeschwommen haben. Und ich jederzeit in neue Musik finden kann, wo die Künstler einfach Ihr Ding machen. Auf hohem Niveau. Das find' ich ziemlich zeitlos und geil.
 
Mich hat es schon damals gewundert, dass er berühmt wurde. Dachte, sein Logo wäre von Half Life, dem Spiel, und das Video mit den hässlichen Mädels was ständig lief, ließ ich selten laufen.
 
Das ist eine Subszene - es war Platz genug für das ganze Label. Das kann auch in Zukunft irgendwo passieren.Vielleicht auch mit etwas, was nicht in den Trend passt. Die frühen Sachen waren ja noch recht konform, aber irgendwann war das Andere eben auch spannend. Nie im Mainstream aber bei ausreichend Leuten oder aber die Illusion reichte dafür, was oft genau das ist, was als Erfolg gemessen wird.
 
Mich hat es schon damals gewundert, dass er berühmt wurde. Dachte, sein Logo wäre von Half Life, dem Spiel, und das Video mit den hässlichen Mädels was ständig lief, ließ ich selten laufen.
Vielleicht hättest du dir das Video komplett anschauen sollen ;-)
 
"Weiterentwicklung" ist halt ein sehr allgemeiner Begriff.

Selbstverständlich entwickelt die Musik sich permanent weiter in dem Sinne, dass sich ständig etwas verändert. Auch kann man sicher sagen, dass einzelne Aspekte ständig weiter verbessert werden:

-Musiker werden (spieltechnisch) besser
-Instrumente (v.A. elektronische) werden leistungsfähiger
-der technische Standard der Audioproduktion, von Effekten u.a. wird höher
-es kommen neue Methoden und (musikalische) Stile dazu

Ob die Musik als ganzes, oder einzelne Stile und Genres deshalb "besser" werden? Das ist sicher Ansichtssache.
 
Von mir selbst kann ich sagen, dass ich heute ein besserer Musiker bin als vor 20 Jahren. Und das ist sehr positiv, gerade weil ich auf anderem - z.B. beruflichem- Gebiet den Eindruck habe dass jüngere Leute mich überholen.

In der Musik gab es schon immer viele, die besser waren als ich, aber an denen messe ich mich heute nicht mehr. Meine Band, unsere Zuhörer und ich haben Spaß, und das zählt!
 
Das ist eine Subszene - es war Platz genug für das ganze Label. Das kann auch in Zukunft irgendwo passieren.Vielleicht auch mit etwas, was nicht in den Trend passt. Die frühen Sachen waren ja noch recht konform, aber irgendwann war das Andere eben auch spannend. Nie im Mainstream aber bei ausreichend Leuten oder aber die Illusion reichte dafür, was oft genau das ist, was als Erfolg gemessen wird.

Wird es heute nicht mehr, da die Jugend komplett anders funktioniert, dank tiktok und co.

Die einzige Chance für Musik als Kunst wäre soziale Medien inkl Youtube, soundcloud, spotify und co abzuschalten, erst dann kann der Markt sich beruhigen, regional wachsen.
 
Ist das Jugendbashing oder sowas wie "alle Skills verschieben sich ständig plus Zeitgeist"?
Die Medien sind doch egal, dennoch muss man nicht ewig bei Myspace bleiben und kann andere Dinge nach vorn bringen, oder?

Ich bin eher der gegenteiligen Meinung - wir als normale Leute haben mit den Medien eine gewisse Eigenchance etwas zu verteilen. Ob und wie wer die Hand dabei aufhält oder etwas abgräbt (Spotify) kann man natürlich diskutieren, aber Weiterentwicklung von Musik ist meiner Ansicht nicht unbedingt Teil von Youtube und Co. aber Kreative sind ohne Frage Teil dieser Medien.

Wenn die Alternative wieder mächtige Hubs und Plattenfirmen™ wären, würde ich das nicht als Vorteil empfinden, eher mehr Exklusivätit und eine Art Vorsortierung durch die die das bestimmen "können". Oder man macht es eben selbst auf, die Uhr ist für Rückwärts nicht gemacht. Daher - glaube ich nicht.

Die Idee, dass du mit Struktur, Technik, Ideen, Ungewohntem und dem Spiel mit dem Zeitgeist etwas erschaffen kannst steht bei mir eher weiter im Vordergrund. Das ist nicht optimistisch gemeint - aber es ist da. Ausnahme: Star werden und sowas - da habe ich keine Ahnung von.
 
Beim Thema Technik - natürlich haben Synthesizer und neue Technik auch Leute beflügelt, dazu gehört aber auch noch etwas, nämlich dass die Zeit dieser neuen Synths, Sampler etc. zusammen mit dem Gefühl, dass sich jetzt einiges neues bildet. Strukturell und klanglich. Quasi alle Stile wurden neu erfunden und neue kamen dazu, weil es Elektronik™ gab. Diese ermöglichte ganz andere Ansätze und Optionen in der Musik als je vorher, deshalb ist das nicht einfach "nur ein Werkzeug", wenn es ganzheitlich als Elektronik gesehen wird. Es wäre aber auch schon die Nutzung von einfachen Synths, die eine große Reihe von Stilen gebracht und geprägt haben.

Würde also sagen, dass Technik hier so deutlich anders war, dass es auch ganz neue Möglichkeiten mit brachte von harten gezielten Schnitten bis zu vollkommen anderen Basisideen, wo ein Klang überhaupt beginnt und wie man sein persönliches musikalisches Atom setzt, auch Skalen und Herstellungsmethoden haben dazu erst geführt. Hätte Bach, Mozart… Band geklebt, Impulsgeneratoren gehabt, würde die Zauberflöte (etc.) vielleicht anders klingen und strukturell anders aufgebaut sein?

Man würde Orchester und Instrumente sehr anders sehen und sich von Klang und Tonalität und Struktur anders und grundlegender aufstellen.
Andere würden einfach weiter normal komponiert haben.
Aber das reicht nicht moogulator Die Technik bietet nur brachliegendes Potential in ihren neuen Möglichkeiten. Das neue kann ja logischerweise nur enstehen, wenn diese Technik auf bestimmte Art genutzt wird. Eine neue Synthe, die einen neuen Klang liefert, würde am Anfang, so wie vorher auch, in altbewährtem und bekanntem Kontext genutzt werden. Dann hat man eben einen neuen Klang, der in einem Stück begeistert. Oder Technik zum abspielen von Noten, wie ein Sequencer, würde Anfangs nur genutzt werden um das zu realisieren was man kennt. Sicher ist Technik in kleinem Maße auch in sich selbst schon musikalische Weiterentwicklung, aber das meiste muss erst von den Leuten kreativ herausgearbeitet werden und baut auf der Technik auf.

Wie du schon gesagt hast, gab es nicht wenige alte Synthesizer, die viele Jahre später durch musikalischen Mut und Experimentierfreudigkeit die Musiklandschaft neu geprägt und weiterentwickelt hat. Es waren aber die Leute, die dies bewirkt haben. Die ganzen 80er waren geprät von neuen digitalen Technologien. Aber der 80er Signature Sound begründet sich auf der ganz bestimmten Nutzung dieser Technik. Es hätte auch ganz anders klingen können. Der Hallreiche Mix zum Beispiel.

Nehmen wir den DX7, der von den Herstellern eigentlich hauptsächlich als Herr der Instrumente gedacht war. Ich habe mir letztens die Factory Presets angehört. Trompeten, Gitarren, Bässe, Orgeln, Klaviere, subtraktive Synthsounds, Streicher, Flöten, usw. Eine komplett experimentelle Synthese, die sogar zugänglich war, wenn auch nicht komfortabel. Trotzdem alles voller Sounds, die man kennt. Der Synth war gelabelt und wurde auch von den allermeisten Musikern als Instrumentenkamälion gesehen und genutzt. Es hat gedauert, bis sich die Leute mit der Synthese beschäftigt und unübliche Sounds genutzt und programmiert haben.
Jede Weiterentwicklung, egal in welchen Bereich, setzt eine abweichende Denkweise vorraus.
Hier haben wir 2 Lagen. Erstmal das der DX7 und dessen Synthese überhaupt entwickelt wurden, ist schon eine Weiterentwicklung und innovation für sich, aber hatte noch keinen Einfluss auf die Musik. Und dann hat es Leute gebraucht, die den DX7 nicht so gesehen haben, wie er eingeordnet und verkauft wurde.

Technik ist nur Mittel zum Zweck, aber dadurch nicht unwichtiger. Technik ist ein Klumpen Ton, der vom Künstler geformt wird. Heute gibt es dann eben 3D Drucker. Das Experimentieren ist weitaus wichtiger. Eine kreative Herangehensweise. Das geht in der heutigen Synthfluencer Welt, wo der Fokus sehr stark auf dem Instrument liegt viel zu sehr unter.

mehr details, von allem. (die gitarristen von oben bestätigen ja diese entwicklung)

aber dann haben wir bald ein dilemma. man kann musik nicht endlos detailliert bauen.

da ist irgenwann einfach nicht mehr machbar. und wie gehts dann weiter ?

ich vermute dass dann zwangsläufig entschleunigt werden muss. vielleicht lässt sich die entwicklung umkehren, aber trotzdem mit

etwas mehr. vielleicht auch etwas, woran jetzt noch niemand denkt...

muss man schauen. das steht noch in den sternen.

charakter und authentizität sind auf jeden fall immer gut.

Man kann eben nicht genau abschätzen, was es nicht gibt. Das Potential das Musik bietet ist natürlich endlich, als Bedingung, dass es noch vom Menschen wahrnehmbar ist, wenn auch unvorstellbar groß.
Ich liebe das Beispiel Nirvana und Grunge. Das funktioniert in vielen Bereichen. Manchmal braucht es gar nicht viel um als neu wahrgenommen zu werden. Was hat denn diese Band so fundamental anders gemacht, als alle zuvor, dass es dem Zuhörer neu vorkam. Soll mir mal jemand erklären. Oder 303 Acid Sound, der quasi ein ganzes Genre hervorgebracht hat. Ein Sound.
Man könnte sich auch Fragen, wieviele Dinge sind untergegangen? Wieviele Neuigkeiten wurden auf eine Art und Weise präsentiert, so dass sie nicht agenommen wurden? Vielleicht macht jemand mit dem morphing des Polybrutes etwas ganz neues in 20 Jahren. Wer weiß das schon. Die Möglichkeiten sind zuhauf da. Es braucht aber den Willen der Künstler etwas neues schaffen zu wollen und Schönheit da zu finden, wo man bisher nie welche gesehen hat.

Dafür, dass heute jeder Musik machen kann, sind die Musiker extrem gleichgeschaltet. ich schließe mich da gar nicht aus. Dafür, dass es unbegrenzte Möglichkeiten gibt und sehr hohe Verfügbarkeit, gibt es echt nicht viel Neues und dafür sehr viel Gleiches. Das kann man keinem vorwerfen. Es ist auch Spaß und Freude an der Musik.
Aber das Problem sehe ich eher mental als technisch.
Gerade heute glaube ich man könnte nochmal gut Gas geben.

"Weiterentwicklung" ist halt ein sehr allgemeiner Begriff.

Selbstverständlich entwickelt die Musik sich permanent weiter in dem Sinne, dass sich ständig etwas verändert. Auch kann man sicher sagen, dass einzelne Aspekte ständig weiter verbessert werden:

-Musiker werden (spieltechnisch) besser
-Instrumente (v.A. elektronische) werden leistungsfähiger
-der technische Standard der Audioproduktion, von Effekten u.a. wird höher
-es kommen neue Methoden und (musikalische) Stile dazu

Ob die Musik als ganzes, oder einzelne Stile und Genres deshalb "besser" werden? Das ist sicher Ansichtssache.
Doch das gibt es, ich kann das auch an einem Beispiel belegen.
"Verbesserungen, "Veränderungen". Musik entwickelt sich meist evolutionär und selten revolutionär. Bei letzterem spielt Technik meist eine tragende Rolle als Werkzeug.
Alles was du aufgezählt hast bietet den Nährboden für Weiterentwicklung.

Naja, man könnte auch sagen, dass man früher Metall mit der Hand bearbeitet hat und heute übernehmen das komplexe Maschinen, aber wir machen immer noch das Gleiche. Auch in der Musik reihen wir noch Töne aneinander. Aber eine Weiterentwicklung ist definitiv da. Ist halt die Frage welchen Maßstab man anlegt. Was ist in einem Jahr passiert? In 10? Oder 100? Welchen Wert gibt man den Veränderungen. Verbesserung ist eine Wertung, die völlig subjektiv ist oder anhand von Kriterien analysiert werden muss, welche aber auch subjektiv sind, aber kollektiv übernommen werden.

Mein Beispiel, dass neuer ist als Aphex Twin zum Beispiel ist Oneothrix Point Never.
Das sticht mir sehr ins Auge.
Das würde ich auf jeden Fall als eine Weiterentwicklung bezeichnen. Ich kenne nichts, dass vergleichbar wäre. Dabei hat er ziemlich konventionell angefangen, mit einer Mischung aus Ambient und Elektronika.
Mit R plus Seven hat er dann seinen Stil wirklich gefunden gehabt, was in Ansätzen schon in der Replica EP zu hören war.
R Plus Seven ist von 2013.
Das ist wirklich etwas ganz eigenes und gipfelte in Garden of Delete m.E. Mir ist nichts vergleichbares bekannt.

Was mich daran aber sehr überrascht ist, dass die im Vergleich kleinen Änderungen wie es bei Trance oder Acid der Fall war, ein ganz neues Genre begründet haben und von den Menschen angenommen wurden. Oder ein Aphex Twin. Tausendfach kopiert und gefeiert für seinen Innovationsgeist.
Code:
Die Frage, ob er heute noch Erfolg haben würde, ist eine Neidfrage. Die interessantere Frage wäre eher, wo wir heute wären, wenn es ihn nie gegeben hätte.  Trotz anderen Künstlern wie Autechre, hat Aphex Twin experimentelle EDM in den Mainstream gebracht, wie Windowlicker. Ich war damals definitiv verwirrt, von dem was ich da gehört hatte und trotzdem war es anziehend. Seine Bandbreite ist enorm groß. Er hat elektronische Musik stark geprägt, in dem er auch nicht davor zurückschreckte sich gewagt auszuprobieren und Dinge zu tun, die Grotesk oder verrückt erschienen. Wie das durchgehende Fiepen in "Ventolin". Es ist nicht nur die Musik an sich, die Aphex Twin so prägend gemacht hat, sondern eine kreative Denkweise. "Gib mir was du willst. Ich nehme alles und mach etwas daraus, das gleichzeitig nicht vertraut klingt". Gibt es irgendjemanden, der Aphex Twins musikalisches Schaffen nicht respektiert und anerkennt? Log on Rock Witch.
Ich sehe das selbe Genie in Daniel Lopatin und wundere mich, dass es für dessen Musik keine Genrebezeichnung gibt. Auch ist er nach dem was ich kenne in dem was er macht unerreicht und blieb bis jetzt relativ unkopiert, obwohl er mittlerweile ganz oben im amerikanischen Mainstream angekommen ist und zum Beispiel das Album von the Weekend produziert hat.

Irgendwie wird das von den Leuten so nicht angenommen. Von R Plus Seven bis Heute macht er etwas ganz eigenes und zu Teilen Ungehörtes. Auf den Alben gibt es zwar immer wieder vertrautes, aber insgesamt ist die Musik neu.

Und doch: Worauf ich eigentlich hinaus wollte.
Auch dessen Einflüsse sind für mich erkennbar, auch wenn ich es nicht wirklich weiß. Seine Einflüsse kommen von elektronischer Musik natürlich, Klassik, der kleinen musikalischen Bewegung Vaporwave und man hört in Ansätzen Ähnliches in intros und outros von HipHop Produktionen oder elektronischer Musk und Werbe/Marken-Jingles aller Art. Also Dinge, die nicht wirklich als Musik gelten und nur interessantes Beiwerk waren oder das Konzept stützen sollte.

Man kann auch Neues schaffen, wenn man eine ganz persönliche Begeisterung oder Leidenschaft für Kleinigkeiten hat. Für Übersehenes und Unübliches und man sich darüber bewusst ist. Das sollte man dann ausbauen. Der Weg ins Neue ist orientierungslos und man muss schon davon überzeugt sein um immer weiter ins dunkle zu laufen.
Der Sprung von den genannten Einflüssen ist nicht mehr so weit, wie wenn man diese außer Acht lässt. Es waren nur teilweise Dinge, die kaum jemand beachtet hat.

Wir müssen uns nur eingestehen, dass wir alle viel gleicher sind, als wir uns das eingestehen wollen. Jede Zeit hat ihre Werte und Normen und wir werden durch diese genauso geprägt wie jeder andere auch. Wir übernehmen nicht nur die DOs und DONTs, sondern auch Kategorisierung und Lables und das sogar lokal unterschiedlich. Was gehört wo wie hin. Dabei ist es auch völlig egal welche Ansichten wir haben. Eine Kaugummiautomat spuckt Kugeln in allen Farben aus und trotzdem bestehen sie aus der gleichen Grundmasse. Wir alle akzeptieren die meisten Werte und Normen, leben danach und das meiste Degegen ist auch schon Teil davon. All das geht bis ins Kleinste.

Kunst war schon immer der Raum der unbegrenzten Möglichkeiten, der Phantasie und Vorstellungskraft. Aber all das kann nur auf Bekanntem beruhen.
Kann man nicht sagen, dass es inhärent Neues nicht gibt?
Das eigentlich alles was als Neu eingestuft wird nur eine lange deterministische Kette aus Bekanntem ist?
Egal an welche Errungenschaften und genialen Ideen ich denke, sie alle entstanden aus einer unüblichen Kombination, aus dem was es vorher schon gegeben hat. Anders geht es auch gar nicht.
Man dekonstruiert mental alle Eigenschaften von Objekten und fügt diese neu zusammen. Neu ist die sinnvolle Zusammenstellungen von atomisierten Eigenschaftsanteilen, die man kennt und führt diese stetig fort.
Und wenn es ein Zufall war, ist auch dieser im Kontext des Bekannten entstanden.
Jeder hat durch seine eigenen Erfahrungen etwas abweichende Vorstellungen von der Natur der Dinge, aber unter der Schirmherrschaft von dem, was es schon gibt.
Folglich kann Neues nur entstehen, wenn die gelernte Ordnung und Konditionierung hinterfragt und gebrochen wird. In irgendeiner Art muss man abweichen und unübliches versuchen. Sowas kann in der Musik sicher entstehen, wenn man sich für Dinge oder Kleinigkeiten auf eine unübliche Art begeistern kann, diese persönlich ernst nimmt und neukombiniert.
 
Immer wenn man glaubt „was soll da noch kommen, war alles schon da“ passiert es dann doch.
NDW, die ganze Technowelle, etc. Irgendwann kommt wieder etwas Neues.

Aktuell treten wir aber auf der Stelle. Musik wird wegen mangelndem Können immer banaler.
Und mangels Zeit auch immer schneller produziert.
Man nutzt jetzt KI, weil das noch schneller geht und lässt sich damit feiern.
Warum ein Instrument erlernen und üben, wenn ich drei Worte schreiben kann?
Musik ist wertlos geworden und tot, das ist vorbei.
 
Aktuell treten wir aber auf der Stelle. Musik wird wegen mangelndem Können immer banaler.
Die Banalität in dieser Form und dem Ausmaß ist doch auch neu und trifft den Zeitgeist ganz gut. Somit das auch eine Weiterentwicklung, obwohl es wie ein Schritt zurück aussieht.
 
Bei techno hört man schon immer wieder mal was neues und technisch gesehen gibt es mehr Möglichkeiten für live Darbietungen was zu weniger Struktur führt.
Hier mal zwei unterschiedliche die zusammen was machen.
 
Musik ist wertlos geworden und tot, das ist vorbei.

Das mag für die gelten, die sich sowieso nicht intensiv mit Musik beschäftigt haben. Es gibt viele Künstler, die sehr interessante Sachen machen.

Da kommt eben Youtube ins Spiel. Eine Plattform auf der jeder seine Werke veröffentlichen kann. Ich finde das total spannend.

Da geht es eben weiter und ist absolut nicht tot.
 
Solange die Ideen nicht ausgehen, lebt die Musik. Und die Ideen werden nicht ausgehen, weil die Menschheitsgeschichte keine Pause macht, im Guten wie im Schlechten.
 


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