70er Jahre als Wegbereiter der Moderne

Sven Blau

Sven Blau

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Ich find die alten Videos immer wieder beeindruckend...die 70er..was wären wir heute nur ohne sie...

Jarre hin oder her...aber das hier ist geile scheiße:

http://www.youtube.com/watch?v=X5eSZIxHZJ4

Klaus Schulze...

http://www.youtube.com/watch?v=yQMjVe_AGkY

Tangerine Dream...

http://www.youtube.com/watch?v=UT8P22UCnhA

Ich find die Videos zeigen eindrucksvoll die besondere Stellung der 70er Jahre als Wegbereiter der Moderne. Elektronische Musik hat den Menschen einfach mal neue Türen und Möglichkeiten eröffnet..die sie mit der ganzen normalen Rock und Pop Scheiße nicht gehabt hätten... deswegen bin cih auch der elektronischen Musik und elektronischen Klangerzeugern verfallen...denn sie gibt mir die Möglichkeit, mich so musikalisch auszudrücken, wie ich es mir vorstelle...
 
Du überschätzt die Bedeutung, die diese Musiker haben, maßlos. Es gibt nicht wenige, die sich nicht wegen, sondern trotz dieser Musik einen Synthesizer gekauft haben - zB ich.

(Die Moderne beginnt kunstgeschichtlich Ende des 19 Jhdts. - für Mitte/Ende des 20 Jhdts. wird bereits von einem Ende der Moderne gesprochen.)
 
Ilanode schrieb:
Du überschätzt die Bedeutung, die diese Musiker haben, maßlos. Es gibt nicht wenige, die sich nicht wegen, sondern trotz dieser Musik einen Synthesizer gekauft haben - zB ich.

Duhast recht...ich überschätze sie schon ein wenig..aber nicht maßlos. Trotzdem bin ich der Meinung, dass sie schon etwas bewegt haben! Sie haben die elektronische Musik salonfähig gemacht. Dazu gehören aber auch Namen wie Wendy Carlos, Gershon Kingsley oder Robert Moog persönlich.

Und ich glaube auch, dass neben der reinen Theoriedefinition der Begriff der Moderne sehr dehnbar ist. Schließlich gibt es heute wie damals im 19./20. Jh. Künstler die für ihre Zeit sehr fortschrittlich waren, aber ebenso auch genügend, die stehengeblieben sind oder gar rückständig waren.

Daher ist der Modernebegriff sehr dehnbar.
 
Ben Blau Recordings schrieb:
[...]
Daher ist der Modernebegriff sehr dehnbar.
Ich denke nicht, dass es sinnvoll ist, klar definierte Fachbegriffe, wie den der "Moderne", nach Belieben zu "dehnen". Dann redet man aneinander vorbei.

herw

PS: wieso hat Moog die elektronische Musik salonfähig gemacht? Er hat lediglich (keine Abwertung!) eine Idee zu einem neuen Musikinstrument verwirklicht. Ich kenne keine Musik von ihm, lasse mich aber gerne belehren.
 
Ich kenne die Musiker da eigentlich nur vom Hörensagen, hab es mir aber mal angeschaut auf youtube.

Das Tangerine Dream Lied fand ich persönlich ehrlich gesagt grausam, Klaus Schulze auch nicht besonders.

Jean-Michel Jarre allerdings fand ich nicht verkehrt, teilweise recht trancig. Wenn der Mann damals schon Midi-Sequencer gehabt hätte wäre es sicher spannend. So ist es halt ein wenig langatmig, da er ja nunmal nur zwei Hände hat. Aber schon erstaunlich, was der ohne heute selbstverständliche Hilfsmittel darbietet.

Immerhin hat es mich veranlasst, mir mal den Jarre vorzumerken und mir die Gerrard/Schulze CD zu bestellen. (bin ein alter DCD Fan).
Was kann man den von Jarre Sachen empfehlen um mal reinzuhören ?
 
Ben Blau Recordings schrieb:
Trotzdem bin ich der Meinung, dass sie schon etwas bewegt haben!
Klar, es gibt auch viele für die sie wichtig waren/sind. Doch es gibt auch viel an elektr. Musik, die in einer ganz anderen Trad. steckt bspw. - vor allem im angel-sächs. Raum - der BBC Radiophonic Workshop, John Cage, David Tudor usw usf.

Ben Blau Recordings schrieb:
Daher ist der Modernebegriff sehr dehnbar.
Gerade dann hilft es, wenn man sich versucht an die übliche Verwendung zu halten. ;-) *Wegbereiter* der Moderne in die 1970er Jahre zu verlegen, verschiebt die üblicherweise angenomme hist. Abfolge jedoch um beinahe 100 Jahre.
 
PS: wieso hat Moog die elektronische Musik salonfähig gemacht? Er hat lediglich (keine Abwertung!) eine Idee zu einem neuen Musikinstrument verwirklicht. Ich kenne keine Musik von ihm, lasse mich aber gerne belehren.

Ich meinte dass mit Robert Moog eher indirekt. Er hat ja durch die Umsetzung seiner Idee Türen aufgestoßen...zudem hat er mit vielen Musikern kooperiert und erst durch sie auch seine Synthesizer verbessern können...

Und ja, das war ja nicht so dass Robert Moog unmusikalisch gewesen wäre.
In einem Interview zB erwähnt Klaus Schulze, dass Robert Moog zB mal auf der Ars Electronicas 1980 in Linz mit einem Batterie betriebenen Minisynthie von Casio auf der Bühne war...und sich da halb zum Äppek gemacht hat...weil der Robert auch immer wohl eine ganz besondere Art von Humor hatte...
 
Klar, es gibt auch viele für die sie wichtig waren/sind. Doch es gibt auch viel an elektr. Musik, die in einer ganz anderen Trad. steckt bspw. - vor allem im angel-sächs. Raum - der BBC Radiophonic Workshop, John Cage, David Tudor usw usf.

Ja, das stimmt. Ist ja auch gut, dass es vielerlei Strömungen gab und gibt.

Gerade dann hilft es, wenn man sich versucht an die übliche Verwendung zu halten. ;-) *Wegbereiter* der Moderne in die 1970er Jahre zu verlegen, verschiebt die üblicherweise angenomme hist. Abfolge jedoch um beinahe 100 Jahre.

Du hast recht. Ich geb mich geschlagen :D
 
Ilanode schrieb:
Du überschätzt die Bedeutung, die diese Musiker haben, maßlos. Es gibt nicht wenige, die sich nicht wegen, sondern trotz dieser Musik einen Synthesizer gekauft haben - zB ich.

(Die Moderne beginnt kunstgeschichtlich Ende des 19 Jhdts. - für Mitte/Ende des 20 Jhdts. wird bereits von einem Ende der Moderne gesprochen.)

Aber auch das Gegenteil ist der Fall....und das auch nicht gerade bei wenigen. Da unterschätzt Du die Bedeutung dieser Musiker aber erheblich.
Sie haben eine Menge bewegt, auch wenn sich das in heutigen "modernen" Zeiten nicht mehr in Noten und Tönen bemerkbar macht.
 
ugh schrieb:
Ich kenne die Musiker da eigentlich nur vom Hörensagen, hab es mir aber mal angeschaut auf youtube.

Das Tangerine Dream Lied fand ich persönlich ehrlich gesagt grausam, Klaus Schulze auch nicht besonders.

Jean-Michel Jarre allerdings fand ich nicht verkehrt, teilweise recht trancig. Wenn der Mann damals schon Midi-Sequencer gehabt hätte wäre es sicher spannend. So ist es halt ein wenig langatmig, da er ja nunmal nur zwei Hände hat. Aber schon erstaunlich, was der ohne heute selbstverständliche Hilfsmittel darbietet.

Immerhin hat es mich veranlasst, mir mal den Jarre vorzumerken und mir die Gerrard/Schulze CD zu bestellen. (bin ein alter DCD Fan).
Was kann man den von Jarre Sachen empfehlen um mal reinzuhören ?

In so sachen wie Tangerine Dream (TD) und Klaus Schulze (KS) muss man sich reinhören. Das wirkt am Anfang durchaus befremdlich. War bei mir auch so. Ich persönlich hab bei KS mit "Mirage" angefangen, dann kam "X", "Dune" und dann immer mehr :D.. Heute hab ich fast zwanzig Alben...

Ich würde dir auch empfehlen, das mit Lisa Gerrard später zu bestellen... fang in der oben genannten Reihenfolge bei KS an... dann wirst du ihn lieben...garantiert! Was Live betrifft...empfehle ich dir bei KS unbedingt "The Dresden Performance" ... ein Konzert von 1989...hier in meiner Heimatstadt Dresden... richtig geil...eines seiner besten Livekonzerte ever. Keine Musik kann die bewegte und traurige Geschichte Dresdens besser darstellen...

Bei TD wiederum empfehle ich dir unbedingt "Phaedra", "Rubycon", "Stratosfear" und "Force Majeure"... geile Platten die dir sehr gefallen werden, wenn du dich langsam reinhörst.

Bei Jarre ist auf jeden Fall "Oxygène" von 1976 und "Equinoxe" von 1978 Pflicht... dann würd ich dir noch "Zoolook" empfehlen...Musik mit Charakter..ein Album für die Völkerverständigung...viel Sampling aus einer Zeit, als Sampling noch harte Arbeit war (hab ich mir sagen lassen)...

Das neue Zeug von Jarre ist nicht so gut..wenn man das alte kennt... dennoch empfehlenswert: "Sessions 2000" .. wie der Name schon sagt, sessionartige Musik...sehr gut...mit das Beste vom neueren Jarre. Ansonsten ist noch die DVD "Oxygene - Live in your Living Room" zu empfehlen. Mir persönlich kamen beim ersten Angucken die Tränen...denn diese Musik begleitet mich schon seit meienr Kindheit.

Viel Spaß!
 
Ben Blau Recordings schrieb:
Du hast recht. Ich geb mich geschlagen :D

Nicht gleich geschlagen geben: Ich kenne Leute, bei denen die "elektronische Musik" mit Human League beginnt ;-)

Im Ernst, Schluze und TD waren neben anderen wie Emerson und Wakeman auf ihre Weise Musiker, die den Synthesizer einer breiten Öffentlichkeit näher gebracht haben, aber garantiert nicht, wie schon geschrieben, der Beginn dieser neuzeitlichen Ära in Sachen elektronischer Musik.
Das fing wirklich viel früher an.
Arbeite Dich einfach in der Geschichte zurück, Du wirst viel entdecken können.
 
phaedra schrieb:
Ben Blau Recordings schrieb:
Du hast recht. Ich geb mich geschlagen :D

Nicht gleich geschlagen geben: Ich kenne Leute, bei denen die "elektronische Musik" mit Human League beginnt ;-)

Im Ernst, Schluze und TD waren neben anderen wie Emerson und Wakeman auf ihre Weise Musiker, die den Synthesizer einer breiten Öffentlichkeit näher gebracht haben, aber garantiert nicht, wie schon geschrieben, der Beginn dieser neuzeitlichen Ära in Sachen elektronischer Musik.
Das fing wirklich viel früher an.
Arbeite Dich einfach in der Geschichte zurück, Du wirst viel entdecken können.

Yo hast recht.. richtig interessant wurdes ja schon mit der Minimal Music.. ich beschäftige mich mit Namen wie Reich und Riley... Stockhausen nicht zu vergessen...
 
ugh schrieb:
Ich kenne die Musiker da eigentlich nur vom Hörensagen, hab es mir aber mal angeschaut auf youtube.

Das Tangerine Dream Lied fand ich persönlich ehrlich gesagt grausam, Klaus Schulze auch nicht besonders.

Dann würde ich einfach die Ohren davon lassen, dann ist das auch nichts für Dich!
Jean-Michel Jarre allerdings fand ich nicht verkehrt, teilweise recht trancig. Wenn der Mann damals schon Midi-Sequencer gehabt hätte wäre es sicher spannend. So ist es halt ein wenig langatmig, da er ja nunmal nur zwei Hände hat. Aber schon erstaunlich, was der ohne heute selbstverständliche Hilfsmittel darbietet.
Die Idee wäre nicht anders gewesen, also ist das Betriebsmittel doch völlig egal! Es soll sogar Leute geben, die solche Sachen vor der Sequenzerentwicklung mit der Hand gespielt haben!
Was kann man den von Jarre Sachen empfehlen um mal reinzuhören ?
Für Dich: Chronologie, da klopft es viel im 4/4-Takt! Ich denke, darauf stehst Du am ehesten!
 
Ben Blau Recordings schrieb:
Yo hast recht.. richtig interessant wurdes ja schon mit der Minimal Music.. ich beschäftige mich mit Namen wie Reich und Riley... Stockhausen nicht zu vergessen...

Lass Dich bloß nicht davon abbringen! Nächster Tipp: La Monte Young. es war mein erstes Drone-Erlebnis zu Beginn der 70er. Und Du scheinst auch verinnerlicht zu haben, dass Musik auch ohne Synthesizer geht. Ist eben nur ein Betriebsmittel, wenn auch ein angenehmes :!:
 
Lass Dich bloß nicht davon abbringen! Nächster Tipp: La Monte Young. es war mein erstes Drone-Erlebnis zu Beginn der 70er. Und Du scheinst auch verinnerlicht zu haben, dass Musik auch ohne Synthesizer geht. Ist eben nur ein Betriebsmittel, wenn auch ein angenehmes :!:

La Monte Young ist mir zumindest vom namen her ein begriff..ich werd mal meinen kumpel fragen, der viel so zeuch hört^^

Hatse schonmal in meine musik reingehört? :D[/quote]
 
Ben Blau Recordings schrieb:
Ich würde dir auch empfehlen, das mit Lisa Gerrard später zu bestellen... fang in der oben genannten Reihenfolge bei KS an...

Bei Jarre ist auf jeden Fall "Oxygène" von 1976 und "Equinoxe" von 1978 Pflicht... dann würd ich dir noch "Zoolook" empfehlen...Musik mit Charakter..ein Album für die Völkerverständigung...viel Sampling aus einer Zeit, als Sampling noch harte Arbeit war (hab ich mir sagen l

An der Schulze/Gerrard Platte interessiert mich vor allem Lisa Gerrard, habe eigentlich alles von DCD und Ihren Collabs und Solosachen. Live ist die Gute übrigens auch ein Erlebnis.
An KS und TD bin ich nicht weiter interessiert, wie schon eingangs dargestellt, tut mir leid :)

Danke aber vielmals für die Jean-Michel Jarre Hörtipps, die werde ich mir bei Gelegenheit mal zu in Ruhe zu Gemüte führen !
 
Sagt jemand Kraftwerk? Raymond Scott? "Frühpunk" wie Suicide? Also es ist doch prima, wenn man Dinge mag und über sie zum Synthesizer findet.

Wer wie verdient daran ist, ist vermutlich immer die Summe und Wirkung dieser Leute insgesamt. Auch ich habe nicht nur einen Musiker oder eine Gruppe interessant gefunden.

Danken kann man allen zusammen. Besser oder schlechter ist relativ. Hängt sicher auch mit der eigenen Geburt zusammen, hat man die 70er als Jugendlicher erlebt oder als Baby oder garnicht oder.. Das prägt sehr und ist daher auch stark Bestandteil solcher Empfindungen.

Die einen wurden erst von Techno mitgezogen, andere von NDW und New Wave, dritte sogar von Björk oder von groovigen Sachen oder den Jazzern von Hancock bis heutigen Sachen, beispielsweise die Skandinavischen.
Und dann noch die zeitgenößische Musik "Neue Musik" und so weiter..
Zu der haben auch nicht alle Zugang.

Wer da versucht, die Sachen in eine Ordnung zu bringen und zu bewerten, der tut deas eher für sich.

Einige der alten Werke sind bemerkenswert genug, um sie eben heute noch zu empfehlen. Elektronische Musik hat eben noch nicht eine soooo lange Geschichte, aber lang genug um einen großen Teil des Leben mit ihr gelebt zu haben.

Ich sag mal: Cool. Sei froh.
 
Ben Blau Recordings schrieb:
Hatse schonmal in meine musik reingehört?

Interessante Sachen, besonders die beiden unter "Surreal Dreams" laufenden Stücke.
Ich habe jetzt nicht alle angehört (werde das aber noch tun), ich durfte nur bei den wenigen gehörten Minuten feststellen, dass die Sachen System und Entwicklung haben. Meine Neugier ist geweckt, Zugang gefunden :D
 
Der Zugang zu aller Musik ist nie verschlossen, das machen die Hörer allenfalls selber. Einfach reingehen und beschnuppern. Wenn das mal nicht auf Interesse stößt, vielleicht später nochmal probieren.

Auch wenn es bestimmte Prägungen in Kindheit oder so geben mag, das spielt nicht groß eine Rolle. Da entdeckt man mal mit 22 eine ganz andere Ecke und vielleicht prägt das viel mehr.

Bei Musikern ist es ja auch so: Da wird nicht nur zugehört des Genusses wegen, sondern insbesondere geht es ja um Inspiration. Wir tragen immer das weiter, was die Kollegen mal ausgedrückt haben. Ob dann jetzt gerade die 70er maßgeblichen Einfluss auf jemanden haben, wen kümmert das schon? Dass Moog ein Tool erfunden hat, dass sich die meisten nicht leisten konnten und heute noch immer nicht besitzen? Nein, das ist zwar wichtig gewesen, aber nicht so als dass es keine Alternativen gäbe. Wer Hände hat zum auf Sachen drauf rumkloppen, der nimmt die halt. Auch wenn der Sequencer daneben steht. Warum? Weil man´s kann. Es ist immer noch der eigene Antrieb und das Motiv, auf die es ankommt und das was da artikuliert werden will. Ob das jemandem gefällt oder gefällig ist, ist da zweitrangig. Was komplett uninteressant ist, ob jemandem etwas nicht gefällt. Der kann einfach von der Party weggehen. Und sich dann seinem eigenen musikalischen Vorwärtskommen widmen. Meiner Erfahrung nach sind die größten Kritiker die lausigsten Musiker.

Die 3 Clips im Eingangsposting sind schöne historische Pretiosen und haben auch ein wenig Patina angesetzt. Youtube ist eine herrliche Archivquelle. Die Musik jedes Einzelnen findet aber heute statt und es ist dabei eine schöne Sache, wenn jemand eine lange Liste an inspirativen Vorbildern aufzählen kann. Das ist der Wortschatz des Musikers, so wie bei Schriftstellern es nützlich ist, ne Menge Bücher gelesen zu haben.
 
ELEKTRONISCHE MUSIK beginnt nicht in den 70ern, sondern in den frühen 50ern. Und zwar in erster Linie in Köln (siehe entsprechenden Thread "Besuch im WDR-Studio").
Was vorher gemacht wurde, von Cage u.a., war nicht elektronisch in diesem engeren Sinne.

Man sollte nicht Elektronische Musik und Synthesizer-Musik durcheinander schmeißen.

Wer sich mal wirklich ernsthaft informieren will, dem empfehle ich u.a. das Buch von Elena Ungeheuer: "Wie die Elektronische Musik erfunden wurde".

Gruß,
Markus
 
Seh ich ebenso. Daher mein kleiner Vortrag zum Alter des Rezipienten.
Der ZUGANG der Leute ist aber glaub-ich-mal das eigentliche Thema. Und das ist fast nur emotional besetzt. Sieht man ja auch an der Diskussion.

In der Eifel finden bald die Theremin Festspiele statt. - Übrigens..
 
ugh schrieb:
Das Tangerine Dream Lied fand ich persönlich ehrlich gesagt grausam,

Wieso Lied? Singt da einer?

Wenn der Mann damals schon Midi-Sequencer gehabt hätte wäre es sicher spannend. So ist es halt ein wenig langatmig, da er ja nunmal nur zwei Hände hat. Aber schon erstaunlich, was der ohne heute selbstverständliche Hilfsmittel darbietet.

Ich habe nicht den Eindruck, dass das alles live ist.

Gruß,
Markus
 
Moogulator schrieb:
Der ZUGANG der Leute ist aber glaub-ich-mal das eigentliche Thema. Und das ist fast nur emotional besetzt. Sieht man ja auch an der Diskussion.

Der Zugang ist immer mit Emotionen verbunden, Musik ist selten etwas für Autisten (obwohl vieles in meinen Ohren klingt, als stamme es von Autisten, so emotionslos kommt das Zeug rüber). Andererseits muss man Sachen auch mal in ihrer Bedeutung einordnen können und da fehlt es doch bei vielen, bedingt durch das Alter, die Reife, die Bildung und vielleicht/wahrscheinlich auch durch Belehrungsresistenz. Wenn jemand TD und KS nicht mag, ist mir das völlig egal, aber sobald sich dieselben Leute hinstellen und das mit der Bedeutung von deren Arbeiten verwechseln, stellen sich bei mir leicht die Nackenhaare auf.
Ich bin weder ein Mozart- noch ein Rolling Stones-Fan, aber deren Platz in der Musikgeschichte hinsichtlich ihres Einflusses auf ganze Musikergenerationen sollte man nicht in Abrede stellen.
Das sind zwei völlig verschiedene Kisten.
 
ging das nicht schon 1730 los,mit dem pater propius divis,
mit der höllenmaschine Mutationsorchestrion dingsbums irgendwas..

mal gelesen irgendwann.
 
Markus Berzborn schrieb:
ELEKTRONISCHE MUSIK beginnt nicht in den 70ern, sondern in den frühen 50ern. Und zwar in erster Linie in Köln (siehe entsprechenden Thread "Besuch im WDR-Studio").
Was vorher gemacht wurde, von Cage u.a., war nicht elektronisch in diesem engeren Sinne.
Es geht nicht um elektron. Musik, sondern um Musik abseits
der ganzen normalen Rock und Pop Scheiße
, gerade dann muss man schon etwas weiter zurück:
Ben Blau Recordings schrieb:
Ich find die Videos zeigen eindrucksvoll die besondere Stellung der 70er Jahre als Wegbereiter der Moderne. Elektronische Musik hat den Menschen einfach mal neue Türen und Möglichkeiten eröffnet..die sie mit der ganzen normalen Rock und Pop Scheiße nicht gehabt hätten... deswegen bin cih auch der elektronischen Musik und elektronischen Klangerzeugern verfallen...denn sie gibt mir die Möglichkeit, mich so musikalisch auszudrücken, wie ich es mir vorstelle...
Elektronische Instrumente, wie Synthesizer sind, so wie ich es verstehe, nur Mittel. Wie auch immer, Cages William Mix von 1952 nimmt so einiges an Sampler und Laptop-Gefrickel vorweg.
 
Williams Mix steht sogar weit über irgendwelchen heutigen Frickel-Nichtskönnern.
Aber es ist keine Elektronische Musik. Es ist Tonbandmusik.
Das verwendete Klangmaterial ist beliebig und kann akustischen wie elektronischen Ursprungs sein. Die Komposition besteht in den Anweisungen zur Herstellung des Bandes.
Auch heute könnte noch jemand - wenn er sich die Arbeit machen will - Williams Mix realisieren. Mit ganz anderem Klangmaterial als Cage seinerzeit verwendet hat.

Gruß,
Markus
 
herw schrieb:
Moogulator schrieb:
[...]
In der Eifel finden bald die Theremin Festspiele statt. - Übrigens..
wo und wann genau (link?)

Sorry, war nicht Eifel.. Es war Lippstadt.
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http://www.theremin.musikschule-lippstadt.de/

https://www.sequencer.de/blog/?p=3973
 


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