Akademiker und Gesellschaft aus "Bei Techno denken…"

Wie auch bei den Juristen, die mit dem Bestehen des (Zweiten, Großen) Staatsexamens die Befähigung zum Richteramt erwerben.
 
Zum Begriff des Akademiker:
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Erstmal danke für die vielen Posting, einige Sachen waren sogar informativ.

Tut mir leid, wenn ich hier meine Erfahrung aus dem Institut mal wieder ein Einzelfall zu sein scheint.

Ich möchte nochmals betonen, dass es hier NICHT gegen Akademiker im Allgemeinen geht. Meine Missgunst richtet sich gegen eine Teilmenge davon. Einmal die, die sich für etwas besseres halten und bloß nix mit dem Arbeitervolk zu tun haben möchten. Auf der anderen Seite geht es um die, die anscheinend ihren Schein aus dem Kaugummiautomaten gezogen haben, denn anders ist das Fachwissensvakuum nicht zu erklären.

Meine Familie ist eine aus der Unterschicht, wo selbst ein Schulabschluss, oder gar eine Ausbildung, schon etwas Besonderes ist. Das Wettern gegen Akademiker habe ich aber nie groß wahrgenommen. Mein Nachteil war halt, dass ich mir alles selbst beibringen musste und keinen hatte der helfen konnte. Irgendwann wurde ich automatisch zum Autodiktaten und bin schlussendlich dann doch da gelandet wo sich zu 95% Wissenschaftler herumtreiben. Ein Studium nachzuholen stand immer mal auf dem Plan, habe mich aber dann dagegen entschieden, da ich das mir zeitlich nicht zutraue. Viel habe ich durch Onlinevorlesungen gelernt und davor waren Fachbücher und Ausprobieren Quell der Erkenntnis. Ich kann also in meinem Fachbereich recht gut mitreden, obwohl ich nie eine Uni von innen gesehen habe.

Ich habe also schon Interesse an Bildung und schätze auch die Bildung der Kollegen usw.

Da ich so in beiden Welten zuhause bin tut es mir sehr weh wenn meine Wurzeln von eben diesen, wie ich sie nenne, Elite-Akademikern aufs tiefste beleidigt werden. Natürlich oft dreimal durch die Blume und wieder zurück, alles schön subtil usw.

Ja, um diese Gruppe der Akademiker soll es hier auch gehen. Mir ist durchaus bewusst dass auch aus der Unterschicht sehr viel Blödsinn kommt und vieles über Akademiker nicht stimmt was da am Stammtisch raus gehauen wird.

Als Conclusion wollte ich hier erwähnen, dass sich mein Geschreibsel hier nicht gegen alle Akademiker richtet und dass mir schon bewusst ist wie polarisierend und provokant ich das hier ins Rollen gebracht habe.

Mea culpa
 
Zum Begriff des Akademiker:


Erstmal danke für die vielen Posting, einige Sachen waren sogar informativ.

Tut mir leid, wenn ich hier meine Erfahrung aus dem Institut mal wieder ein Einzelfall zu sein scheint.

Ich möchte nochmals betonen, dass es hier NICHT gegen Akademiker im Allgemeinen geht. Meine Missgunst richtet sich gegen eine Teilmenge davon. Einmal die, die sich für etwas besseres halten und bloß nix mit dem Arbeitervolk zu tun haben möchten. Auf der anderen Seite geht es um die, die anscheinend ihren Schein aus dem Kaugummiautomaten gezogen haben, denn anders ist das Fachwissensvakuum nicht zu erklären.

Meine Familie ist eine aus der Unterschicht, wo selbst ein Schulabschluss, oder gar eine Ausbildung, schon etwas Besonderes ist. Das Wettern gegen Akademiker habe ich aber nie groß wahrgenommen. Mein Nachteil war halt, dass ich mir alles selbst beibringen musste und keinen hatte der helfen konnte. Irgendwann wurde ich automatisch zum Autodiktaten und bin schlussendlich dann doch da gelandet wo sich zu 95% Wissenschaftler herumtreiben. Ein Studium nachzuholen stand immer mal auf dem Plan, habe mich aber dann dagegen entschieden, da ich das mir zeitlich nicht zutraue. Viel habe ich durch Onlinevorlesungen gelernt und davor waren Fachbücher und Ausprobieren Quell der Erkenntnis. Ich kann also in meinem Fachbereich recht gut mitreden, obwohl ich nie eine Uni von innen gesehen habe.

Ich habe also schon Interesse an Bildung und schätze auch die Bildung der Kollegen usw.

Da ich so in beiden Welten zuhause bin tut es mir sehr weh wenn meine Wurzeln von eben diesen, wie ich sie nenne, Elite-Akademikern aufs tiefste beleidigt werden. Natürlich oft dreimal durch die Blume und wieder zurück, alles schön subtil usw.

Ja, um diese Gruppe der Akademiker soll es hier auch gehen. Mir ist durchaus bewusst dass auch aus der Unterschicht sehr viel Blödsinn kommt und vieles über Akademiker nicht stimmt was da am Stammtisch raus gehauen wird.

Als Conclusion wollte ich hier erwähnen, dass sich mein Geschreibsel hier nicht gegen alle Akademiker richtet und dass mir schon bewusst ist wie polarisierend und provokant ich das hier ins Rollen gebracht habe.

Mea culpa
find ich n guten Abschluss für das Thema. Oder?
 
Ich würde das mal an das Bildungsniveau + Einkommen festmachen. Mit Intelligenz hat Unterschicht mMn. nichts tu tun, denn die ist Bildungs- und Einkommensunabhängig.
 
find ich n guten Abschluss für das Thema. Oder?

Jo. Möglich.

Vlt. noch dies:

Der Satz "... aufs tiefste beleidigt werden. Natürlich oft dreimal durch die Blume und wieder zurück, alles schön subtil usw." kam schon öfter.

Frage mich dabei a) wie man jemanden durch mehrfach abgemilderte ('durch die Blume, subtil') Statements überhaupt 'zutiefst' beleidigen kann und b) ob da nicht möglicherweise eine Überempfindlichkeit vorliegt, bei der schon auf Habitus, Sprechweise allergisch reagiert und jedes Wort auf die Goldwaage gelegt wird...

Denn dass wir Elite-Akademiker über einen Unterschichtler subtil spotten, hmm, das muss sich der erst verdienen, normalerweise ignorieren wir die Leute nämlich...
 
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  • HaHa
M.i.a.u.: Cee
find ich n guten Abschluss für das Thema. Oder?
Ja, Schwamm drüber.


Ein paar unsortierte Anmerkungen habe ich noch:

Standesdünkel

Unserer Dozent für Differentialgleichungen sagte mal: "Geht ins Theater. In der gesellschaftlichen Stellung, die ihr innehaben werdet, braucht ihr das, um mitreden zu können." Oh weia. Falls mich etwas nicht interessiert, werde ich kein Interesse vortäuschen. (Ich war übrigens ein paar Mal im Theater. Edward Albee: wer hat Angst vor Virginia Wolf? Die Filmfassung mit Burton/Taylor gefiel mir besser. Offensichtlich bin ein ein Film-Typ. Theater interessiert mich weniger. )

PS: Ich stelle mal den "Intellektuellen" in den Raum. Unser Dozent war Akademiker. Ein Intellektueller war er nicht, sonst hätte er C.P. Snow erwähnt. Snow hat über die zwei Kulturen geschrieben - womit er die Trennung zwischen der literarischen und der naturwissenschaftlichen Kultur meinte.



Gibt es den Akademiker?

Unser letzter Physiklehrer war ein geradliniger Typ. Er hatte niemandem auf dem Kieker und kam niemanden blöd. Ich mochte ihn. Laut Selbstauskunft verbrachten er und seine Kommilitonen ihre Studenten-Freizeit mit Kartenspielen während andere Studenten Demos organisierten. Unser Englischlehrer war ein ebenfalls feiner Kerl und wahrscheinlich einer derjenigen, die Demos organisiert haben, während die anderen nichts mit ihrer Zeit anzufangen wußten, als Kartenspielen. Was haben diese beiden Typen gemeinsam, dass sie von Nicht-Akademikern unterscheidet? Ernst gemeinte Frage. Bin mir noch nicht sicher, was die Antwort ist.

PS: Den Akademiker gibt es genau sowenig wie den wahren Schotten.

PPS: An der Diskussion, ob Lehrer Akademiker sind will ich mich nicht beteiligen.


Erfolgreiche Nicht-Akademiker

Faraday fällt mir ein, der hatte keine akademisch Ausbildung und hat dennoch auf höchstem Niveau gearbeitet.
 
Meine Missgunst richtet sich gegen eine Teilmenge davon.
"Idioten" (ich habe jetzt einfach mal diesen Begriff gewählt) lassen sich halt überall finden. Egal ob unter Akademikern, Proletariern, Reichen, Armen, Weißen, Schwarzen, Schwulen, Heteros, Behinderten, Nichtbehinderten etc. Das Phänomen ist nicht auf eine bestimmte Gruppe begrenzt, sondern betrifft den Menschen an sich. Andersartige - beispielsweise Autisten, die nicht der Mehrheit bzw. dem Neurotypus entsprechen, sind allerdings nicht automatisch Idioten, sondern einfach nur anders. Leider fangen wir erst gerade an, dies als Bereicherung anzusehen. Hier gilt es bewusst zu differenzieren. Neurodiversität ist häufig in bestimmten Berufsgruppen und auch bei Akademikern bestimmter Studienfächer anzutreffen. Diese Menschen wirken auf uns manchmal seltsam, weil sie anders denken, andere/spezielle Interessen oder einen anderen Fokus bzw. eine andere Sicht auf die Dinge habe. Entscheidend, bei der individuellen Bewertung eines Menschen, sind für mich seine Wertevorstellungen und nicht, ob er, sie oder es Akademiker, Proletarier, Reicher... (siehe oben), Neurotyp, Autist, ADHS-ler... ist.
 
Zum Begriff des Akademiker:
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Erstmal danke für die vielen Posting, einige Sachen waren sogar informativ.

Tut mir leid, wenn ich hier meine Erfahrung aus dem Institut mal wieder ein Einzelfall zu sein scheint.

Ich möchte nochmals betonen, dass es hier NICHT gegen Akademiker im Allgemeinen geht. Meine Missgunst richtet sich gegen eine Teilmenge davon. Einmal die, die sich für etwas besseres halten und bloß nix mit dem Arbeitervolk zu tun haben möchten. Auf der anderen Seite geht es um die, die anscheinend ihren Schein aus dem Kaugummiautomaten gezogen haben, denn anders ist das Fachwissensvakuum nicht zu erklären.

Meine Familie ist eine aus der Unterschicht, wo selbst ein Schulabschluss, oder gar eine Ausbildung, schon etwas Besonderes ist. Das Wettern gegen Akademiker habe ich aber nie groß wahrgenommen. Mein Nachteil war halt, dass ich mir alles selbst beibringen musste und keinen hatte der helfen konnte. Irgendwann wurde ich automatisch zum Autodiktaten und bin schlussendlich dann doch da gelandet wo sich zu 95% Wissenschaftler herumtreiben. Ein Studium nachzuholen stand immer mal auf dem Plan, habe mich aber dann dagegen entschieden, da ich das mir zeitlich nicht zutraue. Viel habe ich durch Onlinevorlesungen gelernt und davor waren Fachbücher und Ausprobieren Quell der Erkenntnis. Ich kann also in meinem Fachbereich recht gut mitreden, obwohl ich nie eine Uni von innen gesehen habe.

Ich habe also schon Interesse an Bildung und schätze auch die Bildung der Kollegen usw.

Da ich so in beiden Welten zuhause bin tut es mir sehr weh wenn meine Wurzeln von eben diesen, wie ich sie nenne, Elite-Akademikern aufs tiefste beleidigt werden. Natürlich oft dreimal durch die Blume und wieder zurück, alles schön subtil usw.

Ja, um diese Gruppe der Akademiker soll es hier auch gehen. Mir ist durchaus bewusst dass auch aus der Unterschicht sehr viel Blödsinn kommt und vieles über Akademiker nicht stimmt was da am Stammtisch raus gehauen wird.

Als Conclusion wollte ich hier erwähnen, dass sich mein Geschreibsel hier nicht gegen alle Akademiker richtet und dass mir schon bewusst ist wie polarisierend und provokant ich das hier ins Rollen gebracht habe.

Mea culpa
Du kannst lesen und tust es wohl auch ausreichend. Das ist essentiell, um sich weiter zubilden. Es gibt bei Akademikern auch lesefaule und alles Mögliche (und auch Unmögliche) - wie in jeder anderen Gruppierung auch🙏
 
Meine Missgunst richtet sich gegen eine Teilmenge davon.
Ich halte "Missgunst" im Allgemeinen für keinen guten Ratgeber.

Einmal die, die sich für etwas besseres halten und bloß nix mit dem Arbeitervolk zu tun haben möchten.
Wenn es solche Leute wirklich gibt, dann kann ich die sicherlich auch nicht leiden. Aus meiner Sicht sollte man den gleichen Respekt vor jedem Mitmenschen haben. Und alle leisten ja auch wichtige Beiträge für die Gesellschaft - von der Putzkraft über den Arbeiter und Handwerker bis zum Universitäts-Professor. Jede(r) hat seine/ihre Rolle und es geht nur mit allen zusammen.

Auf der anderen Seite geht es um die, die anscheinend ihren Schein aus dem Kaugummiautomaten gezogen haben, denn anders ist das Fachwissensvakuum nicht zu erklären.
Das sind aber echt nur wenige. Manchmal rutschen vielleicht ein paar solche Leute durch. Aber selbst denen sollte man dann irgendwie eine Chance geben, finde ich.

Und ja (mea culpa), natürlich darf man auch Techno mögen, ohne unter dem Verdacht zu stehen, ein Idiot zu sein.
 
Das weiß ich, aber sollten wir uns für eine qualifizierte Diskussion (ich gebe die Hoffnung noch nicht auf) nicht doch auf eine gemeinsame Definition einigen?


Lustig wird es wenn wir den erweiterten Begriff nehmen, der auch nicht-studierte Menschen, die eine gleichwertige Tätigkeit ausüben wie Menschen, die normalerweise studiert haben, mit rein nimmt.

Denn dann gehöre ich selbst dazu und bin genauso ein kleiner akademischer Wichser wie die, die ich so gerne als solche beschimpfe.


Und da nimmt man eben am besten die offizielle.

Eine was? Eine offizielle Begriffsdefinition? :)

Definiere "offiziell"?
 
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Ansichtssache, was menschenfeindliche Ansichten sind.

Erfahrungsgemäß reden so nur Menschen, die noch nie versucht haben mit AfD Politikern zu sprechen... und auch noch niemals einen Aktivisten der NDP oder des IS gesehen haben... oder Probleme mit dem türkischen Geheimdienst hatten...

Dann ist es immer leicht zu sagen "dann red doch mit denen sonst bist du kein Demokrat."

Wer es hingegen probiert hat, wer es kennt, der ist früher oder später im sicheren Wissen darum, dass das nicht geht. Weil da nämlich immer zwei dazu gehören. :)

Klar, man kann natürlich auch Rassismus oder die Idee mit Gewalt das Parlament zu stürmen als "nicht menschenfeindlich" einordnen. Aber dann gilt das oben Gesagte: Dann ist es kein Diskurs mehr zwischen Andersdenkenden, dann hast Du Dich bedingungslos an die Umwelt assimiliert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Unserer Dozent für Differentialgleichungen sagte mal: "Geht ins Theater. In der gesellschaftlichen Stellung, die ihr innehaben werdet, braucht ihr das, um mitreden zu können." Oh weia. Falls mich etwas nicht interessiert, werde ich kein Interesse vortäuschen. (Ich war übrigens ein paar Mal im Theater. Edward Albee: wer hat Angst vor Virginia Wolf? Die Filmfassung mit Burton/Taylor gefiel mir besser. Offensichtlich bin ein ein Film-Typ. Theater interessiert mich weniger. )

PS: Ich stelle mal den "Intellektuellen" in den Raum. Unser Dozent war Akademiker. Ein Intellektueller war er nicht
So einen ähnlichen Dozenten hatte ich auch in einer Weiterbildung. Er war in Russland Raketenwissenschaftler, also Mathematiker um es genau zu sagen. Der war genial. Genial weil er super den Stoff vermitteln konnte, genial weil er als Mathematiker extrem schlecht im Kopfrechnen war und er uns erklärt hat warum das kein Widerspruch ist und genial weil er ein einfacher Mensch war und sicher auch kein Intellektueller.

Lustig wird es wenn wir den erweiterten Begriff nehmen, der auch nicht-studierte Menschen, die eine gleichwertige Tätigkeit ausüben wie Menschen, die normalerweise studiert haben, mit rein nimmt.

Denn dann gehöre ich selbst dazu und bin genauso ein kleiner akademischer Wichser wie die, die ich so gerne als solche beschimpfe.
Das ist bei mir der Fall. Ich arbeite exakt an den gleichen Sachen und Projekten wie meine Akademiker Kollegen. Am Anfang für weniger Geld, mittlerweile habe ich aber viele Erhöhungen bekommen, so dass ich auch gleichwertig entlohnt werde.

Zähle ich mich selbst zu eine Art Akademiker ohne Studium? Hmm, Umgang formt den Menschen und sicher werde ich einiges übernommen habe. Aber nein, ich bleibe im Herzen ein Arbeiterkind, was ich ja nach wie vor bin. Ich wohne lieber in einer Assi-Gegend(so gesagt von zwei Kollegen) und mit den einfachen Menschen mit Herz als in einem Alternativen Intellektuellen Viertel, oder in der gehobenen Gesellschaft, wo nur Filme in Originalsprache, bei einem Glas Wein mit anschließender Analyse, geschaut werden.

Ich weiß nicht wie eurer Erfahrungen sind, aber bei uns sind viele Wissenschaftler auch extrem aktiv. Ich möchte nicht sagen ADHS Aktiv, aber mir kommt das so vor. Sie müssen immer irgendwas organisieren, planen, irgendwo hingehen usw. Bei Teamevents genauso, es fällt ihnen unheimlich schwer einfach mal die Seele baumeln zu lassen. Alles muss durchgeplant sein. Der Tag wird getaktet vom Morgen bis zum Abend. Wenn wir Girls Day haben, dann dürfen die Kinder keine Minute den Blick in unsere Forschungsabteilungen mal sacken lassen. Bei der Planung wird darauf geachtet, dass sie immer beschäftigt sind. Ähnliches beobachte ich bei den Kollegen die Eltern bei uns sind. Die haben selten wirklich Freizeit, immer irgendwelche Nachhilfen, Vereine oder sonst was. Kein Raum für Langeweile, in der ich als Kind immer dann die besten Ideen bekommen hatte und mich selbst erst kennenlernen durfte.

Um zum Schluss noch ein Gegenbeispiel zu bringen. Mein erster Chef hatte zwei Hochschulabschlüsse und war mehrfache Millionär durch harte Arbeit in seinen Unternehmen. Gekleidet war er so, dass man ihm gern einen Euro auf der Straße in die Hand gedrückt hätte. Hat man mit ihm geredet, dann war er stets aufgeregt und hat extrem gestottert. Kunst und Kultur interessierten ihn Null und wenn man seine Sprache verstand war sie stets einfach und mit viel Dialekt. Nie und nimmer würde man ihn zu der Riege der Akademiker zählen. Was er konnte war sein Job. Mensch, was war das für eine Koryphäe in allem was er tat. Er war alles nur kein Blender. Welch ein Glück ich doch hatte ein paar Jahre von ihm lernen zu dürfen, auf was es ankommt im Job und im Leben.
 
Ich glaube, er hat absichtlich nicht zitiert, damit ich nicht mitbekomme, dass er sich mit seiner vollkommenen Fehleinschätzung auf mich bezieht.

Nee, er hat die Antwort von @GeoTeknique auf Dein Zitat zitiert. Als Bild, weil die normale Zitatfunktion nur einen Level hat, afaik.
 
Als Akademiker könnte ich einiges zu den hier aufgestellten Behauptungen sagen. Ich könnte auch beleidigt sein und auf dem gleichen Niveau gegen Nichtakademiker wettern. Ich kann aber so ein undifferenziertes Geschreibsel, das jeder Grundlage entbehrt, nicht ernst nehmen. Ich bin doch hier sicherlich nicht der Einzige, der mal eine Hochschule von innen gesehen hat.
Nein bist du nicht. Es liegt einfach daran, dass man nicht erwarten sollte, dass es Vollidioten in hochakademischen Kreisen gibt. Das stellt das ganze System ja in Frage. Das dürfte es in der Theorie überhaupt nicht geben.
Ein gutes Bildungssystem würde das so nicht zulassen. Das ist nicht undifferenziert, sodern ein bekanntes Problem und betrifft lange nicht alle, dass hat niemand gesagt.
Zumal ich mich gut daran erinnere, dass du hier über alte weiße Männer krakeelst. Das ging anscheinend.
 
Du präsentierst Dich hier als ein „Opfer“. Menschen, die Du für „Akademiker“ hälst, tun Dir und Deinem Musikgeschmack unrecht. Mal ganz ehrlich? Erbärmlicher geht es gar nicht. Hör mal auf zu heulen. Techno ist primitive Musik für Idioten, die nichts von Musik verstehen. Das sage ich als Nicht-Akademiker.
Das ist wohl dein Problem, wenn du Techno für primitive Musik hälst. Das nimmt der Musik eben trotzdem nichts und das ist vielleicht was du du nicht verstestehst. Es ist völlig egal.

Wenn du dir mit einem Glas Scotch vor dem Kamin Jazzplatten anhörst und dich dann besser fühlst, dann sei dir das auch gegönnt.
 
So isses, und hier zeigen 110 und @Electron Beans genau die gleiche pauschalisierende, alles über einen Kamm scherende und verdammende Attitüde, die sie der anderen Seite vorwerfen. Na toll...
Das Problem ist, dass die bedruckten Zettel in sich einen Wert haben, darum geht es. Diese Problem existiert auf der anderen Seite so nicht.
Außerdem darf man doch nach oben treten. Nur nahc unten ist morlaishc verwerflich. Man darf sich auch selbst treten.
 
ich weiß zwar nicht über was hier gestritten wird und habe mir das auch nicht alles durchgelesen, aber zu deinem lieblingsthema darf ich eine dritte meinung ergänzen:

man soll ruhig bildungsungerechtigkeit kritisieren, aber für bestehende ungerechtigkeiten sind nicht die gewinner alleine verantwortlich sondern alle, die nichts aktiv daran ändern.

die meisten akademiker sind komplette idioten, oft noch größere als die meisten hilfsarbeiter. aber ob du auf deren formalen abschluss und dem damit verbundenen erfolg (im kampf um einen bullshitjob) mit neid reagierst oder einen scheiß drauf gibst ist alleine deine entscheidung.

genau wie es deine entscheidung ist, ob du mithilfst diese ungerechtigkeiten zu beseitigen oder lieber nur meckerst.


p.s.: wenn du im gleichen post, in dem du überakademisierung und kleinbürgerliches getue kritisierst deinen gegenüber als "grünenwähler" bechimpfst bist du vermutlich ziemlich auf dem holzweg darüber wo im spektrum man bei dem thema partner finden könnte und wo nicht, aber versteh das jetzt nicht als versuch dich über die letzten 30 jahre bildungspolitik in deutschland zu belehren o.ä., auch hier gilt: mach mit der info was du willst. für dich.
Wie willst du denn mithelfen, erkläre mir das mal.
Autos anzünden und mit Fahnen wedeln?
Ohne Synergieeffekt, bleibt die Masse immer unterlegen und wird sich in ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit unterordnen. Ich sehe da nichts.
 
Alle wurde nie gesagt, da verschafft sich nur jemand etwas Luft. Du bist dagegen schon ein Pauschalisierer.
Na ja, es ging doch vorhin schon wieder los mit den Pauschalisierungen:
Ich wohne lieber in einer Assi-Gegend(so gesagt von zwei Kollegen) und mit den einfachen Menschen mit Herz als in einem Alternativen Intellektuellen Viertel, oder in der gehobenen Gesellschaft, wo nur Filme in Originalsprache, bei einem Glas Wein mit anschließender Analyse, geschaut werden.
Zu differenzieren ist nicht jedermanns Sache, aber wenn man mit solchen Stereotypen um sich wirft, dann sollte man sich über Gegenwind nicht wundern.
 
Na ja, es ging doch vorhin schon wieder los mit den Pauschalisierungen:

Zu differenzieren ist nicht jedermanns Sache, aber wenn man mit solchen Stereotypen um sich wirft, dann sollte man sich über Gegenwind nicht wundern.
Aber auch hier spricht er von seiner ganz subjektiven Erfahrung und gibt nur eine Anekdote als Gegenentwurf zum Besten. Gegenwind ist schön und gut. Ich hab eben nur von der anderen Seite gewedelt.
M.E. ist allen hier klar, dass mit "Alle" nicht alle gemeint sind. Die ganze Diskussion ist eine Art Tauziehen.
Wir vertreiben uns die Zeit.
 
Ich wundere mich nicht über Gegenwind, bin eher erstaunt dass hier einige Leute wirklich alles so auffassen wie ich es auch gemeint habe, hier also die Sender Empfänger wirklich auf gleicher Ebene sind, das ist selten.

Abgesehen von arroganten Leuten unter den Akademikern haben mich echt die mit einem Master gewundert, die so gut wie gar nicht klar kommen in ihrem Fachbereich. Ich meine wie ist so etwas möglich? Die haben eine bessere Note auf ihre Masterarbeit bekommen als ich mit meiner Ausbildung, haben bis zu 8 Jahren Berufserfahrung sammeln können und raffen die Grundlagen nicht. Wie kann man denn so durchs Studium kommen?

Ich weiß Bildung ist nicht gleich Intelligenz. Und wir haben auch ein paar wirklich super intelligente Leute unter uns, aber eben auch welche die weder das eine noch die Bildung aus ihrem Fachbereich mitbringen, wie geht so etwas?
 
Man konnte und kann vermutlich immer etwas besser durchs Studium kommen mit
- Geld (und sei es die Haus- oder Masterarbeit vom Ghostwriter ... oder mehr Zeit, weil keine Nebenjobs nötig)
- Schleimerei: Lehrkörper und Prüfern nach dem Mund reden
- Social Skills: passende "Gewinnertyp"-Ausstrahlung, Extrovertiertheit, Kommilitonen für sich (mit)arbeiten lassen

Leute mit Persönlichkeistmerkmalen z.B. der "dunklen Triade" fällt es in vielen Bereichen leicht(er), sich Vorteile zu verschaffen - da wäre ich nicht überrascht, wenn der eine oder andere fehlende Fachkompetenz durchaus mit Soft-Skills, Papis Geld oder Beziehungen kompensieren kann.

Ich gehe allerdings nicht davon aus, dass das ein großer Prozentteil ist - andererseits gibt es (gerade im Bereich der Geistes- bzw. Sozialwissenschaften) sicher Fächer, in denen man leichter Erfolg hat, wenn man "gut reden" und sich gut verkaufen kann - als z.B. bei Fächern aus dem MINT-Bereich, wo öfters harte/nachprüfbare Ergebnisse zählen. Mir ist klar, dass das zum Teil ein Vorurteil ist, aber gewisse Unterschiede an den Anforderungen dürfte es schon geben (habe sowohl technische Hochschulen als auch geisteswissenschaftliche Fakulktäten von innen gesehen ;-) ).
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei einer Studienabschlussarbeit geht es um wissenschaftliches Arbeiten. Das ist etwas anderes, als ein Projekt im beruflichen Kontext oder die Abschlussprüfung einer Berufsausbildung.

(Berufs-)Erfahrung kann man nicht lehren. Deshalb gilt man allgemein hin auch erst nach circa zehn Jahren als Experte auf einem Gebiet. Eine abgeschlossene Ausbildung - egal ob akademisch oder beruflich - ist da nur die Grundlage.

Was mich grundsätzlich bei solchen Diskussionen immer wieder nervt, ist, dass Sinn und Nutzen eines Studiums von Leuten angezweifelt wird, die selbst nicht studiert haben. Es werden dann immer bestimmte Akademiker angeführt, die angeblich "dümmer" sind als bestimmte Nichtakademiker. Anschliessend wird das dann generalisiert.

Bildung ist eine wichtige Säule der Demokratie. Daher ist es anerkennungswert, dass sich ein Teil der Menschen die Mühe macht, einen möglichst hohen Bildungsabschluss zu bekommen und sich nicht unmittelbar nach dem Absolvieren der Schulpflicht dem Geldverdienen und Konsumieren widmen. Manchen Menschen - insbesondere in anderen Teilen der Welt - bleibt leider keine andere Wahl. Hier in Deutschland ist Hochschulbildung jedoch kostenlos. Wenn jemand dieses Angebot nicht nutzen bzw. einen anderen Weg einschlagen möchte, steht ihm dies frei.
 
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