Alter Wein in neuen Schläuchen - Warum?

A

Altered States

Guest
Die Frage mag zwar blöd klingen, aber warum gibt es eigentlich so viele Synths die auf subtraktiver Synthese beruhen? Ich meine irgendwann muss der Markt doch mal mit solchen Teilen gesättigt sein. Klar, für die nachwachsende Generation ist das was neues, aber für den Rest der Läute die schon älter sind ist das doch alles nur ein neuer Aufguss des schon bekannten. Kann sein das ich mich da auch täusche, aber dann würde ich das auch gerne wissen, also wenn einer so nett wäre mir das zu erklären. Es ist einfach so, dass es für mich nichts gibt das mich reizen würde etwas zu kaufen. Kann auch an mir liegen, aber diesen ganzen subtraktiven Klängen kann ich einfach nichts mehr abgewinnen. Früher, als ich angefangen hatte mit Hardware, war das für mich natürlich auch alles neu und spannend, aber das hat sich dann irgendwann gelegt und ich habe dann nur noch mit Software herumgemacht, das hat mir zumindest gereicht.

Gibt es da nicht irgend einen neuen Stern am Himmel? Mich haut einfach nichts mehr von Hocker, aber das ist dann natürlich mein Problem, ja. Und auch ja, der Kram muss sich ja auch noch verkaufen lassen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Weil "neue Schläuche" sehr fordernd sind.

...sowohl, was die Beschäftigung mit ihnen anbelangt, als auch ihre Funktions- und Parameter-Vielfalt und stellenweise auch ihr Prozessor-Hunger.



Gibt es da nicht irgend einen neuen Stern am Himmel?


  • Quantum, als quasi "noch entfernter Planet" (klick)


    Ansonsten noch:

  • einige wenige Versuche mit Granular-Synthese (klick)
  • Montage, als moderner FM-Synthesizer (klick)
  • die alten Physical-Modelling Synths von Yamaha, Technics (klick), Korg...
  • der eingestellte Hartmann Neuron (klick)
  • die Plucked-String Synthese im aktuellen Korg Kronos (klick)
  • und ganz viel Wavetable-Synthese in den alten und neuen Synths von Novation (klick), Waldorf (klick), Studiologic (klick), Access...
 
Zuletzt bearbeitet:
wie in der optik, wo es additive und subtraktive farbgebung gibt, so gibt es das gleiche in der akkustik.
subtraktive filterung, additive klangerzeugung.

neues ergibt sich nicht aus der filterung, sondern aus der modulation der filter oder additoren.
neue arten der modulation ergeben neue sounds.
 
Subtraktive Synthesizer sind aus meiner Sicht bewährte Musikinstrumente wie E-Gitarren, Klaviere, Oboen oder Geigen. Das ist der Grund, warum immer wieder auf diese bewährte Struktur zurückgegriffen wird. Andere Konzepte im Synthesizerbau haben sich bisher nach meinem Eindruck nie wirklich etablieren können.
 
Weil alte Schläuche porös und trotzdem selten und teuer sind?
Auf neue Schläuche gibt's Garantie und sie funkeln und blinken. ;-)
 
weil alternative Füllungen der Schläuche meist unters BTM fallen, sprich als
kulturfremd, verstörend oder gar zersetzend eingestuft werden.
der Wein muß einen Menschenjugend lang gereift sein bis sein Klang
letzendlich die Erinnerungen des ersten Dates wachruft. Annernfalls will das Niemand
haben.

O===O_______
 
Der Gitarrenmarkt wird durch Esoterik und Design-Ästhetik (...sowie eine kleine Prise Physical Modelling) am Laufen gehalten.

Bei Pianos ist es neben der äussere Form auch die zusätzliche Beigabe von "modernen" Arranger-Features und mechanischen Stummschalte-Apparaturen.
 
Insb. bei Klavieren verkaufen sich immer mehr Hybridmodelle (Akustik und Elektronik), um sowohl ein echtes Klavier als auch lautlos (Kopfhörer) spielen zu können. Und die Simulation wird immer weiter entwickelt. Algorithmisch (z.B. Saiten-Resonance) und auch physisch (Vibration der Tasten und des Gehäuse beim Spiel über Lautsprecher. Da veralten die Modelle also tatsächlich und erhalten den Markt für Nachfolger...
 
Solange die Leute den Kram kaufen, hält sich die Motivation der Hersteller halt in Grenzen, wundert mich nicht.
Mich langweilt der ganze neue Kram fast komplett und die klassische substraktive Synthese im allgemeinen schon seit einigen Jahren. Montage habe ich bisher nie getestet, bedienbare FM ( ist das so? ) wäre schon was feines. Quantum ist auch bisschen interessant sogar.
Ich bin mittlerweile quasi 100% modular und selbst da ist es schwer, nicht substraktiv zu "arbeiten", was im Grunde ja auch nix schlimmes ist, so funktioniert das halt..... aber mein System ist jetzt zur Hälfte digital, da geht halt einiges ( einfacher) als klassisch analog/substraktiv....
 
Gibt es da nicht irgend einen neuen Stern am Himmel? Mich haut einfach nichts mehr von Hocker, aber das ist dann natürlich mein Problem, ja. Und auch ja, der Kram muss sich ja auch noch verkaufen lassen.
Die Klangsynthese ist nicht das Problem, ehr wie sie gesteuert/gespielt wird.

Ich hatte schon mal an anderer Stelle geschrieben das man mit CV/Gate eigentlich schon viel weiter war, da Tonhöhe, Rhythmik und Dynamik bereits aufgedröselt war und genutzt werden konnte. Wie dem auch sei, meine Liebe gilt den digitalen Modularen.... :lieb:
 
Kann sein das ich mich da auch täusche, aber dann würde ich das auch gerne wissen, also wenn einer so nett wäre mir das zu erklären.
Es gibt halt einfach Dinge, die sich Bewähren. Das Rad wurde auch vor Ewigkeiten erfunden und hat sich bewährt. Sogar das Spaceshuttle hat Räder, die ja vom Grundprinzip noch genau so funktionieren wie die Räder an der Ochsenkarre vor hunderten Jahren.
 
Ist einfach, gut erlernbar, macht schneller Spass und für Hobbyisten mit wenig Zeit zielführender als andere Synthesetechniken.

Bei den Buden die innovativer sind geht es nun darum, dass gut klingend, einfach zum bedienen und so livetauglich wie möglich umzusetzen. Elektron macht das.
Alle anderen Buden sind eher langweilig, machen einen auf retro und/oder bezahlbar. Korg, Roland, Moog, Yamaha, Novation, Behringer usw.

Die Modularbuden sind natürlich auch innovativ und kreativ.

Und ja, wenn man nicht auf Modular aus ist und schon ein paar gute Synths besitzt sind die meisten Neuveröffentlichungen eher langweilig. Da geht es meiner Meinung dann fast nur noch um andere oder bessere Bedienungs- und Recordingansätze oder reines G.A.S.
 
na ja, eigentlich lohnt es sich im HW-Bereich nur noch analoge synths zu bauen, digital geht ja dann auch gleich am Rechner, wenn ich seh was ich da an modularem Gedöns auffahren muß um mit dem Softwarezeug mitzuhalten :sad:
billig analog baut ja auch keiner als softsynth nach.
 
Hardware hat ( für mich) halt immer noch den haptischen Vorteil. Und am Modular kann man halt alles kombinieren, digi und analog, quasi der ultimative Hybride, dafür leider auch ultimativ teuer :cool:
 
billig analog baut ja auch keiner als softsynth nach.


Den Poly-800 gibts als Softsynth.
Den Monotron m.W. in mehrfacher Ausführung.
Stylophon und Casio VL-1 erst recht.
Und neuerdings kam noch eine Nachbildung des Yamaha CS-01 hinzu.



hahahacs01.jpg
 
eigentlich geht es doch garnicht um das instrument (additiv, subtraktiv, gitarre, geige, klavier) sondern um den, der damit spielt.

irgendwann komme wieder jemand um die ecke, mit einem instrument, das die welt nicht mochte und vergas - und spielt etwas neues und ungewöhnliches damit, was dann alle nachmachen.

und dann fragt man sich, braucht es neue instrumente, oder fehlt es "uns" oft an kreativität, potentiale in vorhandenem zu erkennen?
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Daumen hoch
M.i.a.u.: NPN
Ich bin immer wieder erstaunt das 70er Additiv Synths angeblich nach 70er klingen sollen, 80er nach 80er usw. und die Modernen haben einen anderen Klang...
naja außer die meisten dünner klingen....nicht wirklich..
 
es ist ja nicht die Art der Klangsynthese, sondern das, was man daraus macht.
Aber manche finden alle Autos mit runden Rädern auch doof.
 
es ist ja nicht die Art der Klangsynthese, sondern das, was man daraus macht.
Aber manche finden alle Autos mit runden Rädern auch doof.

Jo, nur weil man etwas langweilig findet, heißt das ja nicht, dass das grundsätzlich schlecht ist. Natürlich gibt es auch geile Musik aus Brot und Butter Sounds.
Gitarren finde ich klanglich auch eher öde, trotzdem gibt es tolle Gitarrenmusik, oder 303/808/909 sind ja auch ausgelutscht, trotzdem gibt es Trackt die super sind, die halt nur so funktionieren.
Aber man kann schon mal festhalten, das der einfachstsubstraktive Synthmarkt ziemlich gesättigt ist und trotzdem wird jede neue Kiste frenetisch gefeiert... "... ooh, er hat einen LFO!......" :streichel:
 
Ersetzte "in der Natur und Neugierde" mit "an der Unzufriedenheit und Gier", dann passt es evtl.
Etwas provokanter ausgedrückt könnte man auch sagen " an der Dummheit", aber das ist ein anderes Thema....
 
  • Daumen hoch
M.i.a.u.: NPN
Ich kann mich täuschen, aber so lange bist du ja hier noch nicht dabei. Von daher wäre das Interesse an neuen Synths in deinem Fall zu verstehen.... ;-)
 
eigentlich habe ich ja klanglich eher interesse an alten synths, deshalb baue ich alte klänge nach.
aber mir sind die alten synths zu arbeitsintensiv, daher finde ich moderne maschinen, alten baumustern nachempfunden, ideal.
 


Neueste Beiträge

News

Zurück
Oben