Die Nuller Jahre fingen ganz gut an, endeten aber im Musikalischen Einheitsbrei des Internets, den wir heute kennen.
Eingeläutet wurde der Abstieg mit dem Zerfall des Trance und der Entwicklung des Genres hin zur Kiddie-Musik. Mit dem Aufkommen der berliner Minimal-Szene in der frühen Mitte wurde der wichtigste Grundstein zur musikalischen Banalität gelegt. Labels wie Perlon, Traum, Konfekt, KonvexKonkav, Sender, Ladomat u.s.w. waren für mich der Inbegriff ausdrucksloser und irgendwie auch desktruktiver Musik. Eine ganze neue Subkultur baute sich dann darauf auf. Ich fand das alles schrecklich und hab mich Kruder und Dorfmeister gewidmet. Da gabs einen tollen und vor allem lebendigen Sound. Aber auch das verlief sich gegen Ende des Jahrzehnts im Sande. Raus bin ich aus dem Jahrzehnt mit der Erkenntnis, dass die 90er Musik (die, abseits der Charts) besser war, war sie doch facettenreicher, mutiger, stilistisch anspruchsvoller, einfallsreicher, unkonventioneller, weniger pseudo-elitär und der wohl wichtigste Punkt in der Geschichte; es steckte insgesamt weniger Geld in der Branche - ganz ähnlich dem Fußball und die Akteure taten das nicht immer primär für Cash'n'Go.
Trotzdem gab es schöne Stücke in dem Jahrzehnt die ich sehr insprierend finde, wie z.B. das Stück hier von Armand van Helden aus dem Jahr 2001