Blade Runner Sound Test

Ich hatte mir mal mit dem Voyager so'n Vangelis Lead nachgebaut, nicht CS aber ging in die richtige Richtung. Irgendwo lungert hier auch noch der Fred dazu rum...Die Hälfte aber davon, was den blade Runner Sound ausmacht, und das vergessen viele, sind die Effekte! Chorus und mind. zwei unterschiedliche Reverbs mit laaaangen Fahnen. :party:

Und ich geh jetzt Batman gucken. :mrgreen:
 
Chorus braucht's nicht,

Es braucht
  • zwei oszillatoren mit dezenter Schwebung, sägezahn, keinen Chorus oder Flanger / Phaser , weil sonst zu verwaschen.
  • einen 12 dB Filter oder einen mit ein wenig resonance schmal gemachten 24 , weit auf
  • ein langsames, am besten verzögertes, leichtes Vibrato
  • eine oder besser zwei Hüllkurven mit mittlerem attack, beim Filter Sustain nicht auf 100 %, mit Decay abrunden
  • den Filter immer ein wenig mit der Hand auf und zumachen , bzw Pedal oder Bender nutzen , oder Aftertouch
  • Hall und Echo
 
hallo,

vielen dank für die teils super anregungen und auch die manchmal etwas harsche kritik.
als anfänger sucht man sich natürlich klangmuster aus, die einen besonders beeindrucken....da liegt das blade runner theme relativ nahe für erste versuche.
falls ich ein sakrileg begangen haben sollte, tut es mir leid.

ich hab nun noch etwas am sound gebastelt...wie die igel...ganz vorsichtig und es ist etwas besser geworden.
mittels d-beam noch etwas ausdruck ergänzt (im rahmen der möglichkeiten eines anfängers).

jedenfalls konnte ich durch das sound basteln die elemente des gerätes deutlich besser kennenlernen.

ich habe nun eine neue version hochgeladen, und am anfang ein paar sekunden original als referenz eingefügt.



kurze frage....wie erstellt man so ein polterndes tiefton gerumpel wir im original?

grüße
chris
 
Versuch' mal, mit dem D-Beam-Controller Deines 201 die Filtereckfrequenz zu steuern und damit den Klang zu artikulieren. Im aktuellen Beispiel ist – gerade im Vergleich zum vorhergehenden Original – sehr deutlich zu hören, dass eine Hüllkurve das Filter stets gleich steuert.

Vangelis hat das Thema damals auf dem Yamaha CS-80 gespielt, bei dem man unter anderem durch verstärkten Druck auf eine bereits gedrückte Taste verschiedene Klangparameter (z.B. die Filtereckfrequenz) sehr feinfühlig kontrollieren konnte, diese Funktion nennt sich je nach Hersteller "Pressure" oder "Aftertouch". Die Tastatur Deines 201 vermag das leider nicht, daher musst Du Dir mit anderen Mitteln behelfen – z.B. dem D-Beam. Falls Dir das Gefuchtel dabei auf die Nerven gehen sollte, kauf Dir ein Pedal und steuere damit die Filtereckfrequenz.

Du wirst sehen, damit kannst Du Klänge viel intuitiver und musikalischer "zum Leben erwecken" als nur mit einer Hüllkurve.
 
Na prima ist doch schon besser gelungen. Das Spiel war dichter am Original und du hattest bestimmt Spaß an der Freude und am Schrauben. Find icj voll ok.
:supi:

Ich würde versuchen den Leadsound noch "sägender" zu machen. Filter etwas stärker öffnen per Hüllkurve und ggf Aftertouch.
 
serge schrieb:
Versuch' mal, mit dem D-Beam-Controller Deines 201 die Filtereckfrequenz zu steuern und damit den Klang zu artikulieren.

wow - vielen dank für diesen tip!!!!

das funktioniert ja wirklich. man kann tatsächlich den sanften einstieg in den ton erreichen und ihn dann schriller aufziehen.
interessante technik.
schade daß die tasten dieses aftertouch nicht können. man kann zwar schnell oder langsamer drücken, daß bemerkt er, aber stärker drücken geht nicht.
 
Cutoff = Filtereckfrequenz.
Depth = Intensität, mit der die (Filter-) Hüllkurve über die Zeit die Filtereckfrequenz verschiebt.
Attack = Anstiegszeit = Zeit, in der die Hüllkurve nach dem Start (zumeist durch Tastendruck) von (üblicherweise 0) auf ihren Maximalpegel steigt.
Decay = Abklingzeit = Zeit, in der die Hüllkurve nach Ablauf der Anstiegzeit vom Maximalpegel auf den eingestellten Haltepegel (s.u.) abfällt.
Sustain = Haltepegel = Frei einstellbarer Pegel zwischen 0 und Maximalpegel der Hüllkurve. Wird solange gehalten, wie die Taste gedrückt bleibt.
Release = Ausklingzeit = Zeit, in der der Hüllkurvenpegel nach dem Loslassen der Taste vom aktuellen Wert auf 0 fällt.

EDIT: Allerlei Ergänzungen.
 
den ton habe ich aus 2 tönen gebastelt.

OSC 1 + 2 laufen auf sägezahn und arbeiten am anfang.

OSC 3 + 4 steigen mit 2 supersaw kurven mit verzögerung ein und haben so eine art geigen klang.
 
serge schrieb:
Cutoff = Filtereckfrequenz.
Depth = Intensität, mit der die (Filter-) Hüllkurve über die Zeit die Filtereckfrequenz verschiebt.
Attack = Anstiegszeit = Zeit, in der die Hüllkurve nach dem Start (zumeist durch Tastendruck) von (üblicherweise 0) auf ihren Maximalpegel steigt.
Decay = Abklingzeit = Zeit, in der die Hüllkurve nach Ablauf der Anstiegzeit vom Maximalpegel auf den eingestellten Haltepegel (s.u.) abfällt.
Sustain = Haltepegel = Frei einstellbarer Pegel zwischen 0 und Maximalpegel der Hüllkurve. Wird solange gehalten, wie die Taste gedrückt bleibt.
Release = Ausklingzeit = Zeit, in der der Hüllkurvenpegel nach dem Loslassen der Taste vom aktuellen Wert auf 0 fällt.

EDIT: Allerlei Ergänzungen.

danke für die filter erklärung. das hilft.
 
Ein Begriff fehlte noch: Resonance = Resonanz.

Bei einem Tiefpassfilter werden nur die Teile des Eingangssignals durchgelassen, die unterhalb der Filtereckfrequenz liegen – Signalanteile, die oberhalb dieser Frequenz liegen, werden weitestgehend entfernt.

Mit dem Resonanzregler (oder – je nach Hersteller – "Emphasis" oder "Peak") können die Signalanteile, die unmittelbar um die Filtereckfrequenz herum liegen, betont werden. Bei zunehmend größeren Resonanzwerten wird der Klang zuerst als "näselnd" empfunden, wird dann immer schriller, bis der ursprüngliche Klang schließlich in einem Pfeifen verschwindet, dessen Tonhöhe durch die Filtereckfrequenz bestimmt wird.
 
darkstar679 schrieb:
cutoff - danke.

der ton wird dann aber etwas sehr näsenld?

Ich habe den 201 jetzt nicht vor Augen, aber Du solltest als Filtermodus nach Möglichkeit "Low Pass" wählen; bei Bandpass- oder Notch-Filter kann der Klang schon sehr näseln. Die Filter des 201 sind aber nicht wirklich berühmt für ihre Klangqualität, das kommt womöglich noch hinzu -- unabhängig vom gewählten Filtermodus.

Das tieffrequente Gerumpel baust Du Dir am besten mit heruntertransponierten Samples. Vangelis hat auf Blade Runner sehr viel mit dem Emulator 1 gearbeitet -- die berühmten Röhrenglocken sind z. B. Lampenschirme aus Metall.

Stephen
 
Und schließlich: "keyfollow" (oder auch "Keytracking").

Damit kann man einstellen, ob und wie stark die Filtereckfrequenz von der auf der Tastatur gespielten Note gesteuert werden soll. Ist "keyfollow" abgeschaltet (auf Null), wird die Filtereckfrequenz nicht von der gespielten Note beeinflusst. Ist "keyfollow" voll aktiv (und die Resonanz soweit aufgedreht, dass nur noch ein Pfeifen zu hören ist), kannst Du das Pfeifen chromatisch gestimmt über die Tastatur spielen.

Das soll – abgesehen vom Pfeifkonzert – hierzu gut sein: Bei einem Tiefpassfilter, das nicht der Tastatur gesteuert wird, wird von tieffrequenten Eingangssignalen mehr vom Filter durchgelassen als von hochfrequenten Eingangssignalen – hohe Töne klingen also dumpfer als tiefe Töne. Wenn Du Keyfollow aufdrehst, kannst Du diesen Effekt kompensieren, so dass von hochfrequenten Eingangssignalen ebenso viel durch's Filter kommt wie von tieffrequenten Signalen.

Viel Spaß!
 
ppg360 schrieb:
Ich habe den 201 jetzt nicht vor Augen, aber Du solltest als Filtermodus nach Möglichkeit "Low Pass" wählen; bei Bandpass- oder Notch-Filter kann der Klang schon sehr näseln. Die Filter des 201 sind aber nicht wirklich berühmt für ihre Klangqualität, das kommt womöglich noch hinzu -- unabhängig vom gewählten Filtermodus.

Das tieffrequente Gerumpel baust Du Dir am besten mit heruntertransponierten Samples. Vangelis hat auf Blade Runner sehr viel mit dem Emulator 1 gearbeitet -- die berühmten Röhrenglocken sind z. B. Lampenschirme aus Metall.

Stephen

mir hat der 201 wegen dem analogen layout gefallen.
drehknöpfe und schieberegler, das wollte ich, und dabei digital sein.

es werden von roland 400 sounds zur verfügung gestellt..da ist schon einiges lustiges dabei.

die filter stehen auf LPF. bei den anderen varianten klingt alles sehr hoch und dünn.

letzlich habe ich mir den synth gekauft, weil jean michel jarre ihn mal verwendet hat.

grüße
chris
 
serge schrieb:
Und schließlich: "keyfollow" (oder auch "Keytracking").

Damit kann man einstellen, ob und wie stark die Filtereckfrequenz von der auf der Tastatur gespielten Note gesteuert werden soll. Ist "keyfollow" abgeschaltet (auf Null), wird die Filtereckfrequenz nicht von der gespielten Note beeinflusst. Ist "keyfollow" voll aktiv (und die Resonanz soweit aufgedreht, dass nur noch ein Pfeifen zu hören ist), kannst Du das Pfeifen chromatisch gestimmt über die Tastatur spielen.

Das soll – abgesehen vom Pfeifkonzert – hierzu gut sein: Bei einem Tiefpassfilter, das nicht der Tastatur gesteuert wird, wird von tieffrequenten Eingangssignalen mehr vom Filter durchgelassen als von hochfrequenten Eingangssignalen – hohe Töne klingen also dumpfer als tiefe Töne. Wenn Du Keyfollow aufdrehst, kannst Du diesen Effekt kompensieren, so dass von hochfrequenten Eingangssignalen ebenso viel durch's Filter kommt wie von tieffrequenten Signalen.

Viel Spaß!

keyfollow ist ein wirklich interessanter filter.
gerade bei dieser vangelis klangfarbe bekommt man durch keyfollow seltsame veränderungen.
 
Aha ok...damit wir dir besser helfen können, hier mal ein Bild für alle vom Sh201

SH-201_1-big.jpg


Das Layout von dem Teil ist super! Prima um substraktive Klangsynthese zu lernen. Gute Wahl. Klanglich isser sicherlich Geschmackssache, aber das Interface, prima.

Um den Klang "sägender" zu bekommen, würde ich versuchsweise die Filter Slope (die Filter Pole) von 24dB runter auf 12dB stellen. Der Klang sollte dadurch weniger stark gefiltert werden, obertonreicher werden und "sägender" werden. Jetzt mußt du noch wieder am Cutoff und an den Hüllkurven (ADSR) drehen um den Klangverlauf an das Vorbild anzupassen.
 
"Keyfollow" ist kein Filter, sondern nur eine bestimmte Art und Weise, die Frequenz eines Filters zu steuern – nämlich durch die auf der Tastatur gedrückte Taste.

Die drei wichtigsten Filtertypen (TYPE beim 201):

LP = Lowpass = Tiefpass = Signalanteile unterhalb der Filtereckfrequenz werden durchgelassen, Signalanteile oberhalb der Filtereckfrequenz werden unterdrückt. Ein "Runterdrehen" der Filtereckfrequenz (Cutoff) macht den Klang immer dumpfer.

HP = Highpass = Hochpass = Signalanteile oberhalb der Filtereckfrequenz werden durchgelassen, Signalanteile unterhalb der Filtereckfrequenz werden unterdrückt. Ein "Aufdrehen" der Filtereckfrequenz (Cutoff) dünnt den Klang immer stärker aus.

BP = Bandpass = Signalanteile in einem (manchmal einstellbaren) Bereich um die Filtereckfrequenz herum werden durchgelassen, Signalanteile außerhalb dieses Bereichs werden unterdrückt. Ein Verschieben der Filtereckfrequenz (Cutoff) macht unterschiedliche Bestandteile den Klanges hörbar.

"Slope" bestimmt die Flankensteilheit des gewählten Filtertyps. Nehmen wir den Tiefpass, bei dem Signalanteile oberhalb der Filtereckfrequenz unterdrückt werden. Wie stark diese unterdrückt werden, bestimmt die Flankensteilheit: Je größer der Betrag der Zahl, desto stärker werden die Signalanteile unterdrückt – und desto "zupackender" klingt das Filter.

EDIT: Type und Slope.
 
pulsn schrieb:
Iich hab mir grad mal das Handbuch angeguckt...sollte man mal lesen. Da ist jede Funktion genau erklärt. Mit großen Bildern und großen Buchstaben. Und Grafiken die Slope etc. detailiert bebildern. Also...RTFM.

http://www.roland.com/support/article/? ... id=1811267

das handbuch liegt städnig auf meinem schoß, auch wegen der versteckten parameter, die über tastenkombinationen zugänglich sind.

es ist ein unterschied, ob ein handbuch etwas erklärt, oder ihr fallbezogen tips gebt.

wenn ihr in einem handbuch nachschlagt, wie fährt man die eau rouge in spa, steht da drin, "es geht erst etwas links, dann rechts".

fallbezogen würde ich euch sagen....
am boxenhäuschen nach links einlenken, über das farbige curb fahren, beim beginn der steigung stark rechts einlenken, den wagen im sanften drift mit vollgas am rechten curb halten, dann lenkrad gerade halten, und die kuppe abwarten, dann wieder nach links lenken.

grüße
chris
 
Wie auch immer, du kriegst das schon hin. Das schöne am Synth ist ja...einfach mal ausprobieren und am Regler regeln, dann regt sich auch schon was. Und wenn nich, wieder auf Null zurück. Soweit ich mich erinnern kann, konnte man mit dem SH201 auch schöne Flächen machen, passt ja dann auch zum Thema Blade Runner. Viel Erfolg und vor allem noch viel Spaß!
 
darkstar679 schrieb:
fallbezogen würde ich euch sagen....
am boxenhäuschen nach links einlenken, über das farbige curb fahren, beim beginn der steigung stark rechts einlenken, den wagen im sanften drift mit vollgas am rechten curb halten, dann lenkrad gerade halten, und die kuppe abwarten, dann wieder nach links lenken.

Fahrschueler/anfaenger sollte moeglichst nicht gleich ins Ausland fahren ;-)
 


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