Re: AW: Brauche Hilfe für Track
ViolinVoice schrieb:
Was gibt in einem Track die absolute Tonlage vor?
Eine
Tonlage ist zum Beispiel
Sopran oder
Tenor oder
Bariton. Also der Tonumfang, den ein Mensch aus seiner Kehle herausholen kann. Ist bei Instrumenten wie Saxophon, Blockflöte, etc. das Gleiche. Aber das wirst du nicht gemeint haben, sondern die
Tonart, korrekt?
Im Grunde spielt sich das Meiste, was wir in der populären Musik gewöhnt sind, in ziemlich steifem Rahmen ab. In einer Tonart gibt es drei Dur-Akkorde und drei Moll-Akkorde, die sich aus der entsprechenden Tonleiter bilden.
Einfaches Beispiel ausschließlich mit weißen Tasten:
C-Dur
Tonleiter: C, D, E, F, G, A, H (international: B) und wieder C. Der Grundton ist das C. In der aus den selben Tönen bestehenden A-Moll-Tonleiter ist der Grundton das A.
zugehörige Dur-Dreiklänge (Akkorde):
C-Dur (
C, D,
E, F,
G, A, H, C) - das ist
Tonika, auch als "Tonales Zentrum" bekannt,
was deine Frage beantwortet. Hierauf basiert meist ein Musikstück. Doch es geht noch weiter:
F-Dur (C, D, E,
F, G,
A, H,
C) - das ist die
Subdominante.
G-Dur (C, D, E, F,
G, A,
H, C,
D) - das ist die
Dominante.
zugehörige Moll-Dreiklänge:
A-Moll (C, D, E, F, G,
A, H,
C, D,
E) - das ist wieder eine
Tonika, nur diesmal für die mollige Seite der C-Dur/A-Moll-Tonleiter. C-Dur und A-Moll haben die selben Töne in ihrer Tonleiter. Bei A-Moll fängt man mit dem Grundton A an. Dazu gibt es wieder Dominante und Subdominante:
D-Moll (C,
D, E,
F, G,
A), H, C -
Subdominante.
E-Moll (C, D,
E, F,
G, A,
H, C) -
Dominante.
JEDE Tonart in Dur oder Moll hat sechs Dreiklänge, die perfekt hineinpassen (3 x Dur, 3 x Moll). Bei vielen Songs aus dem Radio kann man froh sein, wenn mal mehr als vier davon genutzt werden. Es läuft meistens alles um die Tonika herum. Jazz ist noch mal anders. Und auch sonst gibt es viele Stücke, in die Akkorde hineingeschleust werden, die aus benachbarten Tonarten stammen oder normalerweise so gar nichts darin zu suchen haben, aber dennoch super klingen. Aber vieles, was wir zu hören bekommen, läuft nach Schema F ab.
Nur Dreiklänge sind auf Dauer aber Öde. Als es damals im Unterricht um Akkorde mit 4 Tönen ging (Septakkorde und so), waren meine Klassenkameraden entsetzt, als sie hörten, dass es Akkorde mit beliebig vielen Tönen gibt, wenn man möchte. Kann sehr effektvoll klingen, wenn man es einzusetzen versteht.
ViolinVoice schrieb:
Was es gemeint mit der Aussage, Kick und Bassdrum müssen in einer Tonlage sein?
Meinst du wieder die
Tonart, in dem Fall den
Grundton? Das halte ich nicht für den Heiligen Gral und da wird viel Geschiss drum gemacht, um es mal so zu sagen. Ich spiele gerne und viel live. Die Drummer, die ich begleite (wenn ich nicht selbst an den Drums sitze) müssen nicht für jedes neue Stück ihre Trommeln umstimmen, damit es klingt. Eine Bassdrum ist in der Regel aller Felle (Wortwitz! Lachen, bitte!) ein
Geräusch! Was sagt dein Stimmgerät, wenn du in die Hände klatschst? Oder wenn dein Stuhl mit einem Knarren über den Holzboden knirscht? Es ist bei einer echten Bassdrum selten ein richtig definierbarer Ton zu hören. Das ist selbst bei Toms manchmal schwierig, je nachdem, welchem Drummer das Set gehört. Bei Toms ist es allerdings wichtig, dass sie tonal harmonieren. Für gut klingende Trommelläufe muss ein angenehmer Tonhöhenverlauf eingestellt sein. Oft werden Toms im Quart-Abstand (5 Halbtöne - ihr wisst doch wohl wenigstens, was ein Halbton ist, hoffe ich?!) gestimmt, wenn das Drumset klassisch drei Toms hat. Im
Studio kann es absolut Sinn machen, diese Tom-Stimmung an die Tonleiter eines Songs anzupassen. Für Live muss das Set
einmal richtig eingestellt sein und es klingt immer mindestens gut. Aber eine Bassdrum für jedes Lied in der Tonhöhe anpassen? Liebe Leute, eine Bassdrum darf gerne ein trockenes WAPP machen, oder ein kerniges WUMM, oder ein sonores BAOUM - hauptsache sie passt in den Song und in den Musikstil rein. Wenn es für euch genial klingt, dann lasst es so! Meckerköpfe und Besserwisser wird es immer geben!
Fragen beantwortet? Zu kompliziert/zu simpel? Wie gesagt: in der Regel ist es besser, wenn man jemanden vor Ort hat, der einem das mal so richtig erläutern kann!