Braucht man gute Synth, wenn man gute Effekte hat?

Ich schlage vor, wir nennen dieses Forum in "Effekte-Forum" um, da ja eine Mehrheit der Mitglieder offenbar glaubt, Effekte seien wichtiger als Synthesizer und Sequenzer. Das "Synthesizer-Magazin" bitte dann konsequent in "Effekte-Magazin" umbenennen. Das müsste ja dann die Auflage steigern.
 
Wie viele Beiträge im Forum ist auch dieser nur ein Planspiel. Nichts sollte so ernst sein, dass es kleine stechende Nebenbemerkungen nötig macht.
Es wäre sehr gut, das Thema möglichst entspannt zu betrachten. Lasst euch bitte in Ruhe.

Mich interessieren nur die Gedanken dazu. Die Überzeichnung ist ein rhetorisches Stilmittel. Das nutzen hier im Forum weit mehr Leute als nur ich.
Bitte um einen fairen Umgang ohne Seitenhiebe - es sind nur Vorstellungen, die an sich wertvoll sind weil es sie gibt.
 
Die Trennung "Effekte hier" und "Synthesizer dort" ist IMO schon sehr willkürlich.

Ich zb. benutze ein GT-10 / GT-100 (digitale Multieffekte von BOSS/Roland) für meine Gitarre. Aufgrund der Komplexität und Struktur dieser Effektgeräte (die haben zb. eine sehr leistungsfähige Mod-Matrix mit Funktionen die meines Wissens kein Synthesizer bietet) lässt sich die Kombination Gitarre+Effektgerät wie ein Synthesizer spielen (ok, fürs Sustain ist ein E-Bow hilfreich...). Ich spiele eigentlich sehr selten "normale" Gitarrenklänge, weil mich das halt nicht interessiert. Brauch ich im Grunde auch nicht. Wohlgemerkt : ICH.

Es gab mal passend zu diesem Thema eine Artikelserie von Electro Harmonix (AFAIR) mit Tipps wie man mit ein paar EH-Effektgeräten bekannte Synthsounds (zb. PF "On the run") nachbaut. Diese Serie und die Entdeckung dass das GT-10 eine "versteckte" *) Mod-Matrix enthält haben mich auf die Idee gebracht das Teil mal als Synthesizer zu betrachten. Und siehe da: es geht wunderbar. Dass das kein Minimoog ist, versteht sich von selbst. Aber es lassen sich durchaus komplexe Klänge damit realisieren (die mit einem Minimoog NICHT möglich wären) und natürlich auch spielen.

*) versteckt deshalb, weil Roland sich größte Mühe gegeben hat den Sinn und Zweck dieses Geräteteils zu verschleiern. Hand aufs Herz: Wer von den Gitarristen kann sich vorstellen was sich hinter "Activating the Virtual Expression Pedal at the Start of Operations (Internal Pedal System)" verbirgt?? Ich verrats euch: unter anderem ein LFO ... genauer gesagt, bis zu 8 LFOs.

Aber im Prinzip ist das doch alles völlig Wumpe. Da hat eh jeder seine Ansicht (kommt ja auch so raus im Thread). Ob die Modifikation eines Klanges nun INTERN oder EXTERN - bezogen auf das klangerzeugende Gerät - erfolgt, ist doch letztlich sowas von egal. Das Ergebnis zählt. Von daher erübrigt sich doch die Frage ob man etwas "braucht" - wenn man es so haben will, braucht man es eben.

Und die Unterscheidung in "gut" und "schlecht" ist eh fürn A...
 
Die Überzeichnung ist ein rhetorisches Stilmittel. Das nutzen hier im Forum weit mehr Leute als nur ich.
Leider, weil es in der Regel halt missverstanden wird. Horns "Wer Effekte benötigt, verfügt über unzureichende musikalische Fähigkeiten." ist klare Überzeichnung (hoffe ich jedenfalls), aber für viele kommt das halt lediglich als unsägliche Arroganz rüber.

Muss man nicht haben.

Wenn man eine Diskussion nur durch provozierende Aussagen in Gange bringen kann, sollte man IMO besser auf die Diskussion verzichten.
 
Mein Beitrag ist ebenfalls eine solche. Ich habe bei #1 nicht unbedingt vermutet, dass man es überzeichnet. Ich finde die Frage so zu stellen durchaus legitim, es ist eine Frage der Antwort - damit würde ich den Metatalk aber auch schon ans Ende bitten und zurück ins Thema gehen wollen - was du aber auch schon gemacht hast mit deinem interessanten Beitrag.

Ich selbst arbeite eher sparsam mit Effekten, je nach Song und Projekt aber sehr verschieden. Inhaltlich wäre also das nicht unbedingt eine typische These. Ich frage aber oft Dinge, die ich nicht automatisch selbst so vertrete. Daher mein Hinweis. Eigentlich lasse ich viele meine Beiträge ohne "Auflösung", da diese keine Rolle spielen. Wer möchte kann sie also hier angedeutet finden.
 
Ich habe die Fragestellung eher so verstanden: „kann Ich klangliche Unzulänglichkeiten von Synthesizern mit Effekten kompensieren“

bzw. „Macht es mehr Sinn in hochwertige Effekte zu investieren, als die Kohle in (exemplarisch) einen Moog One zu stecken.“
 
„Macht es mehr Sinn in hochwertige Effekte zu investieren, als die Kohle in (exemplarisch) einen Moog One zu stecken.“

Ich kann auf die Frage nur für mich antworten :
Deffinitiv ja - selbst das billigste Plastik-Kinderkeyboard bekommt man mit dementsprechenden Effekten auf Ohren-orgasmus-Niveau.
Dementsprechend baue ich auch mein Setup schon seit Jahren auf :
Kleine preiswerte Synths mit bestmöglichem Sound + gute Effektkisten = für mich der grösste Spass.
 
Ich schlage vor, wir nennen dieses Forum in "Effekte-Forum" um, da ja eine Mehrheit der Mitglieder offenbar glaubt, Effekte seien wichtiger als Synthesizer und Sequenzer. Das "Synthesizer-Magazin" bitte dann konsequent in "Effekte-Magazin" umbenennen. Das müsste ja dann die Auflage steigern.
Wichtig oder nicht wichtig spielt in einem kreativen Schaffungsprozess überhaupt keine Rolle.
Wenn ich mit meinen Pobacken ne Leinwand beschmiere und dadurch schöne, oder interessante Kunst entsteht, stell ich die künstlerische Wertigkeit meins Hinterteils ja auch nicht auf die Waagschale mit Pinseln.

Ähnlich in der Musik - jeder entscheidet für sich selbst, was ihm wichtig ist.
 
Okay.

Ein letzter Versuch aber noch: Für mich ist "Verzerrung" deshalb kein "Effekt", weil es nichts ist, das ich zwangsläufig "einschalte" und das ich dann nur über bestimmte Parameter kontrollieren kann, sondern weil es stets etwas ist, das ich von Hand als Spieler unter Kontrolle habe. Es bedarf auch nicht zwingend zusätzlicher Geräte, sondern ggf. nur der Extremeinstellung der ohnehin vorhandenen Signalkette.

Würd ich nicht unterschreiben. Natürlich darfst du einen Verzerrer ausschließlich als festen Bestandteil in einer Signalkette benutzen. Ich benutze Verzerrung diverser Art, also von Overdrive bis Wavefolding. Aber meistens als gesteuerten Effekt zb über das Modulationsrad, LFO , Envelope- Auch gerne auf Evolving Pads, um Bewegungen Und Obertöne zu erzeugen, Expression. Denn das ist das , was man damit tun kann. So wie jeder „Effekt“ bei mir auch Teil der Klangerzeugung sein kann. Im Modular sogar zum zerlegen der Steuerspannungen denkbar, was natürlich experimentell ist, aber dadurch ergeben sich auch neue „Geräusche“.

Die Ausgangsfrage ist dahingehend verwirrend. Man kann natürlich Musik nur mit einem rein definierten Klangerzeuger machen, genauso kann man rein Effektbasierte Collagen erstellen. Schwer natürlich, damit E-Musik zu kreieren.

Am Ende darf das jeder für sich mit ins Grab nehmen, da ist die Welt frei von Gedankenmustern, auch wenn viele Menschen feste Vorstellungen davon haben, wie etwas zu sein hat.
 
Wer Effekte benötigt, verfügt über unzureichende musikalische Fähigkeiten.
Wenn es um den Sound geht, sind Effekte unumgänglich. Die Definition von Gut und Schlecht an dieser Stelle überlasse ich jemand anderen.


Aber ist das nicht komplett egal, wenn die Musik gut ist?

Es kommt doch auf die musikalischen Ideen an, nicht darauf, wie gut oder schlecht der "Sound" ist, oder nicht?

Ich habe sehr viele alte Indie-Aufnahmen, die ich sehr liebe, obwohl - oder gerade weil - sie mit ganz einfachen Mitteln gemacht sind. Heute - wo die Leute sämtliche Tools zur Verfügung haben - klingt das meiste nur noch glattgebügelt und langweilig.
Nicht komplett egal. Es kommt darauf an wie man die Musik konsumiert. Ich kann mir zwar auch gute Musik in schlechter Qualität anhören, was wohl damit zu tun hatte, dass ich in der Jugend überwiegend schlechte Aufnahmen (x-mal überspielte Kassetten, selbstgemachte Radioaufnahmen, Demos usw.) hatte, aber auch nicht immer. Bei einer Liveperformance kommt es weniger auf die Effekte an, als bei Aufnahmen, die für den Konsum gedacht sind. Hat man schlechte Lautsprecher, spielen die Effekte auch eine geringere Rolle. Möchte man sich aber mit einer guten Anlage im Sound ertränken und alle Emotionen mitnehmen, bekommen die Effekte und natürlich Mix/Mastering eine höhere Gewichtung.

Somit hat alles seine Berechtigung. Verallgemeinern kann man nur selten etwas. Und schon gar nicht so wie du es ganz oben in diesem Beitrag gemacht hast =)
 
oder was ein schlechter oder "guter Effekt" ist (Dimension D oder Eventide 9000).
Ja, also den Phaser von meinem Rev2 finde ich richtig mies.Aber ich habe aber ein Eventide (pitchfactor) und dem sein Pitch delay gefällt mir nicht so gut wie das von meinem DPS-V55M.


Keine Ahnung wer "man" ist.
das sagt man so in der Deutschen Sprache. "Man" ist "Man" , der Mensch. Das hat nichts mit der Bezeichnung "Mann" zu tun. Crass, daß ich das überhaupt erklären muß, aber es scheint nötig zu sein 🤔

Wie das Bsp. von Trentemoeller, das belegt, dass damit sogar ein eigener Style oder wiedererkennbar Sound machbar ist.

Ja, von mir aus können wir das immer wieder durchkauen. Ich habe das weiter oben schon geschrieben. Induvidualität und eigener Sound kann eigentlich nur durch die unendlichen Möglichkeiten des
"Effektierens", (darf ich es so nennen?) und des Layering verschiedener Soundquellen gleichermaßen. Aber die Frage lautete ja "brauchen wir gute Synth wenn wir gute Efx haben?" Und meine Meinung ist
1. was definiert "gut" und 2. Gut und schlecht passen gut zusammen wie man an vielen Ehen sehen kann wenn er ein grimmiger Giftnickel ist und sie ein Engel oder Sie ein fieser Besen und er ein lieber Mann. ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich vermute mal, es geht dem Kollegen eher darum, dass "man" impliziert, es könne eine generelle Aussage getroffen werden. Was er (und die meisten Threadteilnehmer) wohl nicht so sieht.

Aber vielleicht interpretiere ich das auch falsch. 😎
Ach so...ja das kann sein. Dann habe ich das wohl falsch verstanden. Werde das bei künftigen Formulierungen evtl. mit einbeziehen wobei ich es eigentlich nicht nachvollziehen kann was 1. In der Überschrift - und 2. nicht an meinem Text "falsch" gewesen sein soll. :dunno: Also man kann ja auch die Hose mit der Beiszange anziehen ;-) Host mi?
 
@Horn Tut mir total leid. Du weißt natürlich wovon du sprichst.
Das weiß der Kollege Horn tatsächlich. Keine Frage.
Aber (und hier nehme ich ihn nur als Anlass - ansonsten lese ich seine Beiträge grundsätzlich sehr interessiert) in diesem Fall wusste er nicht so genau, wann er das sagen sollte (in einem Thread zur Abwägung des Verhältnisses der jeweiligen Qualität von Synthesizern und Effektgeräten eine Nebendiskussion zum Thema Verzerrung zu betreiben, ist wenig zielführend), noch wusste er, wie er es sagen sollte (in diesem Forum und überhaupt überall sind "provozierend gemeinte" Äußerungen IMMER der Brandherd für aus dem Ruder laufende Threads bzw. Diskussionen).

Ich glaube, wir wissen alle, was wir unter "guten" Instrumenten bzw. Effekten zu verstehen haben (nämlich - und auch das ist möglicherweise bloß meine Meinung - passende, weil es richtig schlechte nämlich kaum noch gibt).
Es führt zu nichts, schon nach wenigen Posts zu versuchen, den Thread in mehrere Grundsatzdiskussionen zu zerzuzzeln, was in SO vielen Threads immer wieder passiert (und ganz selten nur von Herrn Horn).

Meine Meinung zur Ausgangsfrage ist folgende:
Die Effekte, die einen Track "edel" klingen lassen, sind im Allgemeinen vornehmlich Raumeffekte, und die sollten dann, wenn es so gewünscht ist, auch vernünftig klingen (und müssen deshalb nicht zwingend rotzteuer sein).
Andere Effekte, wie Chorus, Phaser, Ringmodulation, Bitcrusher, modulierende Filter oder eben Distortion, sind Bestandteil des Instrumentensounds und können mit dem verwendeten Instrument klanglich harmonieren, einander ergänzen oder klangliche Gegensätze und Kontrapunkte setzen, ganz wie gewünscht.

Das alles hängt sehr von der angepeilten Musikrichtung ab, von der persönlichen Erwartungshaltung und natürlich wie immer von der Kreativität und dem Können des jeweiligen Musikfröschchens (diese Art zu gendern habe ich von Max Goldt geklaut) ab. Trentemöller benutzt mehr Effekte, Lang Lang weniger - na und?

Und selbst wenn jemand wie ich am eher unteren Ende der Virtuositätstreppe Effekte (zum Teil) benutzt, um eigene spielerische Unzulänglichkeiten überzuschminken, dient es doch dann immer noch der (zumindest subjektiven) Verbesserung des musikalischen Ergebnisses und ist demnach als völlig okay zu bewerten.
Auch das Verschleiern von abgeschnittenen Noten von Padsounds aus wunderschön klingenden, aber nur unzureichend polyphonen Synthesizern (e7 in meinem Fall) gehört zur Realität.
In einem meiner letzten Machwerke ist an einer Stelle eine Kalimba zu hören, deren ganz leichte klangliche Aufrauhung (Aufrauung?) das ansonsten sehr harmonische Arrangement zaghaft zu hinterfragen scheint - aber eigentlich hab ich bloß nicht sensibel genug gespielt und zu hoch ausgesteuert, und das Mistding hat rumgezerrt. Instrument? Effekt? Nö. Doofheit. Egal. Klingt.

Ein paar Fangfragen zum Abschluss:
Sind folgende Geräte Effektgeräte oder Musikinstrumente, oder beides, oder ganz was anderes?
- Vocoder
- Miku Stomp
- Tilde Fjaerlett
- Mixer

Schöne Grüße
Bert
 
Crass, daß ich das überhaupt erklären muß, aber es scheint nötig zu sein
Ich muss mich entschuldigen. Das mit dem "Keine Ahnung, wer 'man' ist" war rein rhetorisch gemeint, weil mir persönlich die Threadfrage viel zu allgemein und unspeziell formuliert ist. Und aus meiner Sicht nur subjektiv beantwortbar ist. Eigentlich habe ich gar keine Antwort auf die Frage nach dem "wer ist 'man' " erwartet.
Sorry für die unnötige Rhetorik! ich wollte dich (oder jemanden anders) nicht für blöd verkaufen. Umso mehr danke für deine echte Antwort.

//

In meiner Welt ist die Frage "Braucht MAN" dieses oder jenes per se zu 1.000% eine rein persönliche, also obsolet für die Frage, ob/wann mehr Effekt- oder mehr Synthklang besser ist. Unabhängig von der Güte der Geräte. Außer, man will Empirik betreiben. Genauso ist die Definition, was "gut" ist – ob Synth, Effekt, Musik oder oder, subjektiv. Auch wenn viele Menschen Vieles ähnlich oder gleich bewerten. Welche Synthesizer und Effekte für den einzelnen Musiker nötig, hinreichend oder inspirierend sind hängt ja von der Klangvorstellung ab, die er oder sie (man) hat. Oft entsteht die erst während der Arbeit mit den Geräten und Instrumenten – und vielleicht hört man der Musik das ja erst hinterher an, was besser ist. Ob der Synthsound oder ein Effektklang dann "Besser" ist, klärt sich für den Einzelnen durch hören, nicht durch darüber schreiben. Zumindest ist das bei mir so.

Ich hätte mir gewünscht, dass die Frage meint: "Wie klingt das, wenn Synthklänge nebensächlich sind und der Schwerpunkt der musikalischen Gestaltung (bzw. die Klangvorstellungungen des Musikers) auf Effektgeräten basiert."
Darum finde ich bei diesem Thema Klangbeispiele besser, als das Definieren von Begriffen, wie "Effekt", "Gut" und "Man". Wenn das nicht geht, bin ich hier im komplett falschen Thread, weil es echt komplett wurscht ist, was ich persönlich gut und effektvoll finde – außer für mich selbst.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe die Fragestellung eher so verstanden: „kann Ich klangliche Unzulänglichkeiten von Synthesizern mit Effekten kompensieren“

bzw. „Macht es mehr Sinn in hochwertige Effekte zu investieren, als die Kohle in (exemplarisch) einen Moog One zu stecken.“
Oh, interessant. Ich habe es ja sogar deutlicher überzeichnet. Sind FX und Synths gleich "schwer"? Womöglich die FX wichtiger?
Eigentlich hatte ich Fanwanders Aussage irgendwann bei einem Konzert mal im Ohr. Er sagte sinngemäß (bitte korrigiere mich gern, den genauen Wortlaut weiss ich nicht mehr), dass Effekte den indiviuellen Sound eigentlich bestimmen. Nicht nur die Synths alleine würden ausreichen. Meine
Frage ist ein bisschen radikaler und grundsätzlicher.

Das Trentemøller Video kam perfekt als Vorlage. Effekte und wenig Synths sind zu sehen. Es ist klar, dass einige auch mehr über ihn wissen. Das ist aber egal. Es unterstützt die Frage wie sie ist.

@Feinstrom! - angesichts der Musik und der Vorgehensweise passt du und deine Musik wunderbar in meine Frage. Danke, dass du dich hier beteiligst.

Ich würde normalerweise keine Auflösung posten, habe aber kein Problem mein aktuelles musikalisches Konzept zu nennen. Das liegt sehr auf Synths und eindeutig weniger auf FX. Das kann sich aber ändern. Bei einzelnen Songs kann es sogar dominant werden. Das ist jedoch nicht zu wichtig. Ich mag, wenn Leute nicht nur ihre Plattensammlung covern, weil sie sie lieben. Und ich stehe mich selbstkritischer als es aussieht. Ich bekomme bei manchen Konzerten regelrecht vorgeführt, wer grundlegender über so etwas nachdachte. Dafür liebe ich die Eimerts und Stockhausens dieser Welt. Das WDR Studio und alles wofür es und die Elektronische Musik (groß geschrieben) steht. Dort ist fast noch schwerer den Unterschied von Klangerzeugung und "Effekten" oder "Nachbearbeitung" zu setzen. Für alle jüngeren: Dank an Hainbach.
Trotzdem gibt es auch selbstverliebte Kunstmusik.

Wenn Herr Feinstrom an seinen Maschinen sitzt, gibt es da durchaus andere Paradigmen. Das Ergebnis hätte freilich auch "klassischer" erzeugt worden sein. Und ich kommentiere es nicht, gebe es aber als Empfehlung zum "erleben" mit zum hier besprochenen Thema. Untertreiben kannst du. Aber das macht nichts. Ist sympathisch.
 
Ich habe eine schöne Analogie zum Photographieren…
Während ich meistens einfach kurz drauf halte und später alles mit viel Mühe und Spaß am Computer „manipuliere“, geht meine bessere Hälfte den anderen Weg und steckt schon viel Arbeit in die Aufnahme…
Sie hat da auch mehr Ahnung und vor allem Lust am Photographieren und weniger in der Nachbearbeitung….

Keine Ahnung, wer am Ende die besseren Photos macht, liegt wahrscheinlich eher am Motiv...
 
Zuletzt bearbeitet:
Brauch man Birnen, wenn man Äpfel hat?

Oder einen an der Marmel, wenn man eh schon nicht ganz dicht ist?

Allgemein gefragt.

Aber nen cooles Studio. Ich glaub ich kauf mir jetzt auch mehr FX
 
Meine Frau sagt immer, ich hätte mindestens zwei an der Marmel...

Mehr Effekte.
Mehr Synthesizer.
More cowbell (because less cowbell would result in less cowbell).

Schöne Grüße
Bert
 
Beim Synth (wenn es nicht gerade eh ein Plugin ist oder ein Expander, den man nicht direkt am Gerät "bespielt") spielt natürlich die haptische Komponente eine primäre Rolle: Das was sich "nach Instrument" anfühlt, steckt in solchen Fällen erst mal im Synth. Die Effekte sind dann eher eine Art (externe) Erweiterung der Klangerzeugung, und ob die dann noch zum direkten Spielgefühl "dazugehören", dürfte sich von Person zu Person unterscheiden (und natürlich auch von der Auswahl Effekte).

Für den einen sind Verzerrer und Federhall im Gitarren-Amp noch Teil des "gespielten Instrumentes", für den anderen auch noch der Phaser (z.B. bei der Stringmachine) oder das digitale Hallgerät. Oder (bei "Katzendarm") halt das WahWah-Pedal oder die Talkbox. Wo man das jeweils einordnet, dürfte höchst subjektiv sein. Bei Nutzern von Modularsystemen ggf. noch stärker als beim Nordlead mit nachgeschalteten NightSky.

Die Ausgangsfragestellung ist natürlich in sofern etwas provokativ gestellt, das sie auf eine unmögliche Generalisierung abzielt ("braucht man" ^^).

Rein von der klanglichen Seite betrachtet dürfte weitgehend Konsens herrschen, dass
- auch sehr billige/fragwürdige Klangquellen sich mit einer passenden Auswahl nachgeschalteter FX recht interessent und "edel" anhören können
- es bei der "Gesamtqualität" der damit produzierten Musik hauptsächlich auf das Können des Musikers ankommt
- sich "hochwertige" Instrumente aber auch meistens besser anfühlen, und es leichter machen, den gewünschten Sound (und die passende Inspiration beim Spielen) zu erreichen.

Das alles schließt sich nicht aus. Auch nicht die Tatsache, dass in einem Track der Kunstpfeifer und der Spieler der 20.000 €-Harfe gleich wichtig sein können.
 
Hm. Ich weiß nicht, schon das Wort "Effekt" hat für mich eine negative Konnotation. Klingt nach "Effekthascherei" ...
Kann es sein, dass du dich im Grunde, nur an dem Wort "Effekt" aufhängst? Was wäre denn ein Synthesizer, ohne Oszillatoren und nur mit Audio-in? Ein Effekt Gerät. :D

Alternativ kann man auch den Begriff Audio Processor verwenden. Was für mich Sinn ergibt, da ich sowieso alles was nach dem Klangerzeuger folgt, als Processing/Verarbeitung bezeichne.

Sachen wie Verzerrer- und Fuzz-Pedale sowie die Spring-Reverbs in den Amps zähle ich übrigens nicht als "Effekte" in diesem Zusammenhang.
Diese Unterscheidung ist willkürlich. Wenn man das auf einen (monophonen) Synthesizer übertragen würde, internes Filter ist in Ordnung, extern ist es dann ein Effekt?

Was ist dann ein Modular Synthesizer, ein einziges großes Effekt Gerät? Oder ist das eine Ausnahme? Was ist wenn man Moogerfooger Pedale mit einbindet? Fragen, über Fragen.
 
Die Grenzen von FX: Im KB Forum gab es Anno 95++ den Begriff "Nachbearbeitung" für den Filterbereich. Klingt wie "Effekte". Das wurde meist in Samplern so benannt seitens des Magazins.
 
Mal ´ne Gegefrage zur Threadfrage: "Kannst Du mit einem Effekt einen Synth ersetzen, mit dem Du funky Grooves in einer Band spielst?"
Wohl eher nicht.
Mit FX kann man nur so weit kommen und einige Gebiete abdecken. Ein Synthesizer ist aber ein Werkzeug das auch für andere Dinge gemacht ist. Ganz andere, die mit FX unmöglich sind.
 


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