Braucht man gute Synth, wenn man gute Effekte hat?

Beim Synth (wenn es nicht gerade eh ein Plugin ist oder ein Expander, den man nicht direkt am Gerät "bespielt") spielt natürlich die haptische Komponente eine primäre Rolle: Das was sich "nach Instrument" anfühlt, steckt in solchen Fällen erst mal im Synth. Die Effekte sind dann eher eine Art (externe) Erweiterung der Klangerzeugung
Es gibt auch Synth mit (für mich) brauchbaren internen Effekten.
 
Kann es sein, dass du dich im Grunde, nur an dem Wort "Effekt" aufhängst? Was wäre denn ein Synthesizer, ohne Oszillatoren und nur mit Audio-in? Ein Effekt Gerät. :D

Alternativ kann man auch den Begriff Audio Processor verwenden. Was für mich Sinn ergibt, da ich sowieso alles was nach dem Klangerzeuger folgt, als Processing/Verarbeitung bezeichne.


Diese Unterscheidung ist willkürlich. Wenn man das auf einen (monophonen) Synthesizer übertragen würde, internes Filter ist in Ordnung, extern ist es dann ein Effekt?

Was ist dann ein Modular Synthesizer, ein einziges großes Effekt Gerät? Oder ist das eine Ausnahme? Was ist wenn man Moogerfooger Pedale mit einbindet? Fragen, über Fragen.
Mag sein, dass meine Unterscheidung subjektiv ist, willkürlich ist sie nicht. Ein Synthesizer ist aus meiner Perspektive ein Musikinstrument. Eine E-Gitarre ist mitsamt der folgenden Kette von Verstärker und Lautsprecher ebenfalls ein Musikinstrument. Ein Effektgerät dagegen ist nicht Bestandteil des Instruments, sondern dient der Nachbearbeitung.

Mir ist klar, dass dies keine scharfe Definition ist und viele Komponenten der Klangerzeugung hier irgendwo zwischen die Kategorien fallen. @Feinstrom nannte den Vocoder als sehr gutes Beispiel dafür. Mir würde auch der Doepfer A-126-2 Frequency Shifter in meinem Modularsystem einfallen.

Das Modularsystem ganz allgemein fällt für mich auf jeden Fall in die Kategorie Instrument - sogar besonders, da ich damit ja „von Hand“ Musik mache. Ich gebe zu, dass ein Modularsystem aber auch anders genutzt und gesehen werden kann und dass auch in meinem System einige Kompnenten sind, die ich gedanklich der Kategorie „Effekt“ zuordne, namentlich ein Phaser, ein Spring-Reverb, ein Chorus und zwei Analog-Delay-Module. Warum ich in meinem Modularsystem das Spring-Reverb Modul gedanklich als Effekt einordne, in meinem Gitarrenverstärker jedoch nicht, kann ich tatsächlich nicht rational erklären.

Vermutlich gehört es zu kreativen Prozessen dazu, sich die Dinge, mit denen man arbeitet, irgendwie zu sortieren. Und nicht zu jedem Werkzeug hat man eine emotionale Verbindung. Oder vielleicht nicht „man“, sondern „ich“, bevor sich wieder jemand daran stört.
 
Mal ´ne Gegefrage zur Threadfrage: "Kannst Du mit einem Effekt einen Synth ersetzen, mit dem Du funky Grooves in einer Band spielst?"
Wohl eher nicht.
Das geht. Ein resonierendes Filter z.B., kann man "tonal" spielen. Hab ich hier gemacht, falls es dich interessiert. Oder ein Wah-wah Pedal, was bei Gitarristen nicht unüblich ist, kann rhythmisch/funky gespielt werden.

Das funktioniert mit so einigen Effekten/Tools, zumindest wenn sie über entsprechende Eingänge/Schnittstellen verfügen.
 
Es gibt auch Synth mit (für mich) brauchbaren internen Effekten.
klar. Ich hatte ja in meinem ersten Posting in diesem Thread auch darauf hingewiesen, dass die Grenze für mich eh fließend ist - sowohl innerhalb als auch außerhalb des Synths.
z.B. verknüpfe ich gerne mehrere semimodulare Synths - der Taiga hat ein Delay, der NYXv2 ein Reverb - ich patche das durcheinander: was ist jetzt FX und was Klangerzeugung?
Wenn ich das Delay am Prophet 12 über die Note-Number moduliere, so dass ein spielbarer Karplus-Strong-Sound entsteht? FX oder Synth? Und wenn ich die Delayzeit jetzt noch beim Spielen über das Modwheel verlängere bis man aus dem Audiobereich raus ist?

Eine E-Gitarre ist mitsamt der folgenden Kette von Verstärker und Lautsprecher ebenfalls ein Musikinstrument.
also spielt es bei dir eine Rolle, ob das (Spring)Reverb im Verstärker eingebaut ist, oder nicht? Was ist, wenn dort ein Chorus sitzt? Oder der Lautsprecher ein Leslikabinett ist? Oder zählt das nur bei Orgeln? ;-)

Warum ich in meinem Modularsystem das Spring-Reverb Modul gedanklich als Effekt einordne, in meinem Gitarrenverstärker jedoch nicht, kann ich tatsächlich nicht rational erklären.
ja, das ist vermutlich in den meisten Fällen einfach eine Einstellungs- oder Gewöhnungssache. :dunno:
 
Das ist eine seehr konservative Denkweise, die so, zur elektronischen Musik normalerweise überhaupt nicht passt.

Aber, wir sind hier ja vielfältig, von daher ist auch so eine Meinung okay. ;-)

Nicht so wirklich. Effekte müssen eben nur dosiert eingesetzt werden. Ein Zuviel passiert schnell und das klingt dann prozessiert und vom direkten, rauhen Synthklang bleibt dann nichts mehr übrig.

Nur mal überlegen, welchen Platten in den letzten 20 Jahren wirklich so brachial klangen, wie elektronischen Musik bis zur Jahrtausendwende... hmm?!
 
Mal ´ne Gegefrage zur Threadfrage: "Kannst Du mit einem Effekt einen Synth ersetzen, mit dem Du funky Grooves in einer Band spielst?"
Wohl eher nicht.
Ich denke schon, kommt wieder auf die Definition von "funky" an. Ich hab mit dem Format-Filter, dem Ringmodulator und dem Envelope Follower vom GT-10 (Gitarren-MultiFX) einen Sound gebastelt der sich anhört wie irgendwas zwischen Talk Box und Clavinet. Damit kann man wunderbare "funky grooves" spielen. Find ich jedenfalls. Andere mögen das anders sehen.

Womit wir bei einem Grundproblem dieser ganzen Diskussionen sind: Fast jeder hält SEINE Definition von IRGENDWAS für allgemeingültig.

Oft fällt zb. der Begriff "Edel" ... was zum Teufel soll das denn sein, objektiv betrachtet? Soll da eine wirkmächtigere Dichotomie als "gut/schlecht" aufgebaut werden? Ist das Gegenteil von "Edel" der mittlerweile auch erwähnte "Kackhaufen"? Wie wäre der denn zu definieren?
 
Nicht so wirklich. Effekte müssen eben nur dosiert eingesetzt werden. Ein Zuviel passiert schnell und das klingt dann prozessiert und vom direkten, rauhen Synthklang bleibt dann nichts mehr übrig.
Na und? Kommt dann die Effekte-Polizei und verteilt Knöllchen für Überdosierung? Wenn ich das so haben will, mache ich das, Effekte-Polizei hin oder her ...

Mach ich sogar oft. Ich habe mal (in der Zeit als ich noch keine Synthesizer hatte) mit meiner Gitarre und einem Roland GP16 einen Sound erzeugt der ungefähr so klang wie eine U-Bahn die durch den U-Bahnhof fährt. Der Song hat das halt gebraucht aufgrund des Kontextes. Glaub mir: Keiner unserer Zuhörer ist jemals gekommen und hat gesagt dass da zuviel Effekt auf der Gitarre wäre ...
 
Niemand hat was dagegen, wenn es kacke klingt. Nur Jene, die es sich anhören müssen.
 
Oft fällt zb. der Begriff "Edel" ... was zum Teufel soll das denn sein, objektiv betrachtet?
ich geb ja zu, den hab ich auch genutzt ...
.. aber ganz allgemein wäre ich mal für eine Liste aller Begriffe, die hier meist komplett subjektiv und ohne klare Definition eingesetzt werden. :mrgreen:
 
also spielt es bei dir eine Rolle, ob das (Spring)Reverb im Verstärker eingebaut ist, oder nicht?
Eigentlich nicht. In meinen aktuellen Verstärkern ist es sogar jeweils eine digitale Nachbildung eines Spring Reverbs. Ich kann auch ganz ohne Reverb spielen, aber - wie die meisten Gitarristen, die ich kenne - habe ich den normalerweise immer dezent zugemischt.

Was ist, wenn dort ein Chorus sitzt?
Ich bin kein Fan von Chorus auf dem Gitarrensignal. Die Roland Jazz Chorus Verstärker mag ich nicht besonders.

Oder der Lautsprecher ein Leslikabinett ist?
Die Frage stellt sich nicht, weil es keiner ist ;-) ...

Ja, das ist vermutlich in den meisten Fällen einfach eine Einstellungs- oder Gewöhnungssache. :dunno:
Ja.

Das geht. Ein resonierendes Filter z.B., kann man "tonal" spielen. Hab ich hier gemacht, falls es dich interessiert.
Aber ein Filter, das bei hoher Resonanz in Eigenschwingung gerät, ist doch kein Effekt, das ist dann einfach ein Sinus-Oszillator.

Oder ein Wah-wah Pedal, was bei Gitarristen nicht unüblich ist, kann rhythmisch/funky gespielt werden.
Aber nicht ohne dass das, was die Hände auf der Gitarre spielen, auch entsprechend rhythmisch/funky ist. Allerdings gebe ich zu, dass es sich beim Wah-Wah-Pedal um so ein Beispiel für ein Werkzeug handelt, das ich nicht eindeutig den Kategorien "Effekt" oder "Instrument" zuordnen könnte. Schließlich spielt man es auch direkt mit einem Körperteil.
 
ich geb ja zu, den hab ich auch genutzt ...
.. aber ganz allgemein wäre ich mal für eine Liste aller Begriffe, die hier meist komplett subjektiv und ohne klare Definition eingesetzt werden. :mrgreen:

Kannst du nicht, weil Vieles in der Musik intuitiv passiert. Es ist selten, dass man sich genau überlegt und reflektiert warum man etwas macht und ebenso wird es schwerfallen es anderen zu erklären.
Deshalb macht es auch keinen Sinn sich Tipps von Profis abzuholen, weil diese aus ihrer eigenen subjektiven Wahrnehmung entstehen.

So grundlegendes kann man noch erklären, aber Higher Level ... Wer denkt da noch groß nach?!
 
Womit wir bei einem Grundproblem dieser ganzen Diskussionen sind: Fast jeder hält SEINE Definition von IRGENDWAS für allgemeingültig.
Nein, das eigentliche Grundproblem dieser und vieler anderer Diskussionen ist, dass die aufgerufene Frage umgehend bis zur Unkenntlichkeit zerfasert wird, Nebenschauplätze aufgebaut werden und jeglicher gesunde Menschenverstand ausgeschaltet wird, um den eigentlichen Sinn der Frage um Himmels willen nicht verstehen zu müssen.
Das, was du geschrieben hast, ist auch problematisch, aber viel weiter hinten.

Oft fällt zb. der Begriff "Edel" ... was zum Teufel soll das denn sein, objektiv betrachtet? Soll da eine wirkmächtigere Dichotomie als "gut/schlecht" aufgebaut werden? Ist das Gegenteil von "Edel" der mittlerweile auch erwähnte "Kackhaufen"? Wie wäre der denn zu definieren?
Genau das meinte ich.
Ein Klavier, das fehlerfrei klassische Musik spielt und mit einem sanften Bricastihall unterlegt ist, klingt edel (auch wenn viele das einfach nur kitschig finden), ein Stylophone durch einen Bitcrusher nicht (soll es auch nicht, klingt aber bestimmt geil, wenn man's denn mag).
Und da ist überhaupt keine Wertung drin, einfach nur common sense. Und im Grunde ist das auch allen klar, aber manche argumentieren dagegen, einfach um dagegen zu sein. Aber bitte, macht einfach.

Niemand hat was dagegen, wenn es kacke klingt. Nur Jene, die es sich anhören müssen.
Und die entscheiden manchmal genau wie der Musiker, und manchmal anders, ob es kacke klingt oder nicht.

Deshalb macht es auch keinen Sinn sich Tipps von Profis abzuholen, weil diese aus ihrer eigenen subjektiven Wahrnehmung entstehen.
In dem Moment, wo ich mir die Mühe mache, zu überlegen, wo dieser Tipp herkommt und welche Teile davon auf mich und mein Problem anwendbar sein könnten, kann und wird mir das schon was bringen.
Das, was ich vor Jahren mal in einem Songwriting-Workshop gelernt habe, bringt mich seitdem in meiner Musik (Ambient, Soundscapes) deutlich weiter. Und auch das, was ich in einem Recording-Workshop bei Peter Weihe gelernt habe, nützt mir was, auch ohne Gitarre zu spielen oder Profiaufnahmen zu machen.
Zuhören hilft. Nachdenken auch. Ist wie Googeln, nur krasser.

Schöne Grüße
Bert
 
Ich habe jetzt nicht mitgezählt, aber da waren doch sicherlich mindestens acht Hardware-Synthesizer zu sehen. Würde das nicht als wenig bezeichnen.
 
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Ich habe jetzt nicht mitgezählt, aber da waren doch sicherlich mindestens acht Hardware-Synthesizer zu sehen. Würde das nicht als wenig bezeichnen.
Ging nicht ernsthaft um die Menge von Anders' Synths. Die These zu Effekten ist eine Frage - ähnlich wie "benutzt du Presets".
**Wenn du Lust hast dazu.

Sicher mag der ein oder andere schlechte Synthengine-Kern mit Reverb gerettet werden vor den ersten Fragen. Dune-know welcher das sein kann. Aber in der eigenen oder geliebten Musik?…
 
Zuletzt bearbeitet:
In dem Moment, wo ich mir die Mühe mache, zu überlegen, wo dieser Tipp herkommt und welche Teile davon auf mich und mein Problem anwendbar sein könnten, kann und wird mir das schon was bringen.
Das, was ich vor Jahren mal in einem Songwriting-Workshop gelernt habe, bringt mich seitdem in meiner Musik (Ambient, Soundscapes) deutlich weiter. Und auch das, was ich in einem Recording-Workshop bei Peter Weihe gelernt habe, nützt mir was, auch ohne Gitarre zu spielen oder Profiaufnahmen zu machen.
Zuhören hilft. Nachdenken auch. Ist wie Googeln, nur krasser.

Adaptieren können einige. Trifft auf die meisten nicht zu.

Will sagen: Würden viele ihr Tun und ihr Nachahmen hinterfragen, stünden wir nicht da wo wir stehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
hier diskutieren Leute um das wort "Effekt" rum,
legen aber komplett konservative und veraltete Betrachtungsweisen in den Begriff rein.
Bzw. kommen hier einige effektiv aus nem komplett uninformierten Backround.
Und sowas geht hier dann auch noch als eXperte durch ?

FX zum verschönern vom Klang ? ....lol.
@Horn, ersetz vielleicht "verschönern" mit dem Begriff "Klangformung".
Dann bist du der Sache wesentlich näher.
Obs dann "danach" schöner,....ich mein "wohlgefälliger" ist, .....ist dann nochmals ein anderes Thema.


Ein einfaches Beispiel um mal was zu verdeutlichen:
Karplus-Strong ist ne Synthese Form. (ohne jetzt um begrifflichkeiten streiten zu wollen)
Die grundlage ist ein Delay !
Du musst es einfach genug präzis steuern können.

Viele Geräte benutzen z.bsp. Synthesetechniken die im Grunde genommen darauf basieren.
....aber heute haben wir (zumindest in software Form) auch zig FX die auch nichts anderes machen.
Resonatoren die du hinter alles hängen kannst was du willst. Das funktioniert auch -> wenn man sehr perkussives rein sendet.
Piano, Gitarre, Bass, ....kann alles sehr perkussiv gespielt werden z.bsp.
...und nein, dann kommt eben KEINE klangsauce hinten raus.
Mit FX arbeiten ist auch nicht einfach klangsauce hinzaubern........ Das ist nur eine Mögkichkeit....unter vielen.

Synthese vs. FX ?
Das alles ist heute komplett fliessend und übergangslos !

Dasselbe für Dinge die Teil einer Synthesizer Struktur sind:
Envelope + VCA, VCF, LFOs, .....alles Integrierte Funktionsblöcke -> in nem Synth.
Im modular liegt es aber bereits als was entkoppeltes vor, und ist nun -wie schon erwähnt vom @danielrast- als FX verfügbar.
Selbiges in der Softwarewelt:
So und so viele Funktionsblöcke liegen dort einfach isoliert als Einzelplugins vor, und firmieren dort auch als "FX".
Auch zu erwähnen: im Plugin Bereich läuft *alles* was nicht als "Instrument" durch geht, unter: "FX"

Amps und Preamps sind dort unter FX gelistet z.bsp.
Während ein Amp und preAmp in der HW Welt pegelspezifische Aufaben zu bewältigen haben. Fällt das im Software Bereich z.Bsp. flach.
Auch läuft der ganze Krempel der in HW unter "Outboard" firmiert in SW auch als "FX". (ja, tue mich auch schwer damit)


Hier haben einige Leute nicht wirklich verstanden was FXing heute alles kann, und was es von daher -in einer Signalkette drin- alles bedeuten kann.

Hundekacke mit Schirmchen drauf ?....ja mach mal.
patch dein Hundehäufchen mal durch ein gutes Delay........und plötzlich groovt auch dein hundehäufchen.
Und ja, selbst ein bullshit von nem verkackten Sample-snippet bringt man so zum grooven.
Beweisführung ? sample basierte Elektron grooveboxen mit Delay je track !
Einfach mehrere tracks nehmen, mit irgend nem busshit fitzelchen von nem Sample füttern.
Es braucht nur Delay per track, dann kan man dort "alles" zum grooven bringen.
Im schlimmsten fall brauchts noch nen VCF oder EQ, thats it


und das andere: um "besser" ging es hier im Thread nie !
Es ging um "braucht man es ?".....was ne komplett andere Diskussionsgrundlage ist.
Ne, so kann man nicht diskutieren.
 
um was es hier geht, wie in ALLEN anderen Threads in diesem forum:
internetsucht !
die letzten paar Posts beweisen es


das ausleben höchstgradiger Internetsucht.
mehr ist von dem forum hier langsam nicht mehr übrig.

Gratuliere ! die Veranstaltung darf als gelungen bezeichnet werden. Alle sind zufrienden :lollo:
 
Was Du schreibst, lieber @siebenachtel, ist mir und sicher auch allen anderen hier vollumfänglich bekannt. An Deiner Stelle wäre ich etwas vorsichtiger damit, Menschen mit anderen Sichtweisen „Unverständnis“ und „Uninformiertheit“ zu unterstellen.

Jeder hier arbeitet anders und macht andere Musik. Und jeder von uns strukturiert das, was er tut, und trifft kreative Entscheidungen. Was dabei „konservativ“ und was „modern“ ist, entscheidest nicht Du. Diese Kategorien sind geradezu lächerlich in diesem Zusammenhang.

Internetsucht? Da ist was dran. Immer mal an die eigene Nase fassen.
 
legen aber komplett konservative und veraltete Betrachtungsweisen in den Begriff rein.

Die ursächlich darauf beruhen, dass das Ursprungssignal gut klingt.

Große Effektketten die dem Klang nicht zuträglich sind, sind erst ein Phänomen von VST Möglichkeiten.

Davor gab es Eventide - oder ähnliche - Die sind mal außen vor
 
Bastardlaute mit selbst gewickelten Tonabnehmern,
später 2x die gruselige Hertie-Caster, gespielt über
Vadderns altes Röhrentonbandgerät. Teure Fuzz
Zerre (99 DM, 2 Dioden .. etc.) dazu, Delay über
Hinterbandkontrolle/2. Tonkopf, 70er, Synths
gabs nur in den Medien.

80er StudentenTrio, tiefe E -Gitarre mit Zerre,
Chorus ohne Hall über Trans. ZimmerAmp,
kleines Drumkit, Gebläseorgel (!) und Korg
MS-20 über eine teure China Delay/Reverb
Eimerkettenbox. Die Ideen waren toll, der
Sound nur nostalgisch zumutbar. Schade …

Wie sehr haben wir uns gute, bezahlbare
Effekte gewünscht, blieb nur Selbstbau,
selten wirklich gut damals (Bauteile).
Es hat lange gedauert, bis annehmbare
Reverb/ Delay Effekte für Hobbyisten er-
schwinglich wurden. Aber ich hatte Fern-
melder/ NachrichtenTech/VA-Tech gelernt
und studiert.
Und schon im Studium als KonferenzAudio
Tech gearbeitet, prof. Pitch Shifter gab es,
natürlich DelayLines etc.

Es ist eine Mär zu glauben, dass Jazzer
oder die Klassik keine Effekte nutzen, das
gilt auch für Guit.RockSounds ! Na wurd
da nicht grad ein Fender Silverface in der
Backline mikrofoniert, ein bisken Röhren-
Reverb und Vibrato dazu ?

Ein komplettes Symphonieorchester ist
vermutlich das lauteste Akustik Ensemble,
das bei uns denkbar ist, andere Völker,
andere Sitten/ Musik (und Lärmempfind-
lichkeit). Viele Phiharmoniker sind halb-
taub, nen Tinnitus habe ich mir damals
auch kurzzeitig geholt (Hosen,Ärzte).

Aber selbst das Schleswig Holstein Festival
mit J. Franz benötigte die Stützmikrofone
und analog. DelayLines samt Kompressoren
und einem RiesenPult, übertragen auf viele
Speaker in der grossen Halle. Zum Warm-
spielen vor der Live-Übertragung gabs die
komplette 9. Symphonie incl. Chor,danach
war alles perfekt eingestellt fürs Publikum.

Effekte sind das Salz in der Suppe, am
Lagerfeuer, im Wohnzimmer mag es gut
klingen, schon beim Mix hört es auf,
zB. fehlende Räumlichkeit.

Ein alter Röhrenverstärker, der Vor-und
Endstufenzerre erlaubt, Hallfeder, braucht
dann für einen Oldschool Rocker nix mehr,
aber die “Effektkette“ ist bereits eingebaut,
hab grad einen V18 212 abzugeben. 🤪

Demnächst plane ich u.a. über Kontakt-
mikrofone, FingerXyl, Stylophon und
mehr, Zoom R24 Recorder, Aussenauf-
nahmen, die ohne Effekte wenig sinnvoll
wären.

Also, sowohl als auch, aber ein Synth ist
immer mehr auf Effekte angewiesen, als
ein Pianist am Klavier. 🤪
lga
 
Aber selbst das Schleswig Holstein Festival
mit J. Franz benötigte die Stützmikrofone
und analog. DelayLines samt Kompressoren
und einem RiesenPult, übertragen auf viele
Speaker in der grossen Halle. Zum Warm-
spielen vor der Live-Übertragung gabs die
komplette 9. Symphonie incl. Chor,danach
war alles perfekt eingestellt fürs Publikum.
Heute nehmen sowohl die DG als auch Naxos das ganze Orchester für CD-Produktionen nur noch mit zwei günstig im Raum positionierten Kleinmembranmikrofonen in MS-Technik auf. Ich weiß das sicher aus erster Hand.

Und ja, natürlich gibt es da ein wenig Nachbearbeitung, aber viel ist das nicht. Der Aufwand früherer Zeiten wird schon lange nicht mehr betrieben.

Open-Air-Festivals mit Live-Sound sind natürlich etwas anderes - gibt es aber auch nicht so viele mehr. In Tanglewood zum Beispiel spielen die Bostoner Symphoniker rein akustisch ohne Verstärkung.

Ansonsten stimme ich Dir weitgehend zu. Aber es ändert nichts daran, dass für mich das Instrument im Vordergund steht, das ich von Hand bediene, und nicht irgendein Gerät zur Signalbearbeitung, die Herr @siebenachtel mit "Klangformung" verwechselt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Heute nehmen sowohl die DG als auch Naxos das ganze Orchester für CD-Produktionen nur noch mit zwei günstig im Raum positionierten Kleinmembranmikrofonen in MS-Technik auf. Ich weiß das sicher aus erster Hand.

Und ja, natürlich gibt es da ein wenig Nachbearbeitung, aber viel ist das nicht. Der Aufwand früherer Zeiten wird schon lange nicht mehr betrieben.

Open-Air-Festivals mit Live-Sound sind natürlich etwas anderes - gibt es aber auch nicht so viele mehr. In Tanglewood zum Beispiel spielen die Bostoner Symphoniker rein akustisch ohne Verstärkung.

Ansonsten stimme ich Dir weitgehend zu. Aber es ändert nichts daran, dass für mich das Instrument im Vordergund steht, das ich von Hand bediene, und nicht irgendein Gerät zur Signalbearbeitung, die Herr @siebenachtel mit "Klangformung" verwechselt.
Bei einem für Klang optimierten Raum
kann man das durchaus so machen,
aber nicht im öff. Raum, ob Halle
oder Open Air..
Die Probe damals war auch mit Publikum,
weil eine volle Halle natürlich anders
klingt, Einstellung auf LeerRaum würde
wenig bringen, zudem gäbe es Delay
Probleme für die billigen Plätze weit weg.

Was ist denn zB. ein RingMod etc. im Euro-
Rack, kein Effekt ?

Wie gesagt, sowohl als auch, aber ein
Synth ohne jede Effektierung, nichtmal
ein wenig Reverb, klingt schnell knochen-
trocken und wird sehr schnell langweilig.
Das hat uns in den 80er so frustriert, es
klang nicht so, wie wir es uns vorstellten.
 
Was ist denn zB. ein RingMod etc. im Euro-
Rack, kein Effekt ?
Aus meiner Sicht nicht. Aber es ist ja offenbar nicht ganz einfach, die Begriffe Instrument und Effekt scharf zu trennen. Ist auch nicht schlimm, denn jeder ordnet für sich diese Begrifflichkeiten und natürlich die Wirkungsweise der jeweiligen Geräte ein und entscheidet, was er wie einsetzt.

Wie gesagt, sowohl als auch, aber ein
Synth ohne jede Effektierung, nichtmal
ein wenig Reverb, klingt schnell knochen-
trocken und wird sehr schnell langweilig.
Das hat uns in den 80er so frustriert, es
klang nicht so, wie wir es uns vorstellten.
Da sind wir uns einig. Aber um dann zur Ausgangsfrage zurückzukommen: Viele hier haben es so dargestellt, als sei der Input völlig egal und es käme nur auf den guten Effektweg an. Und das stimmt aus meiner Sicht schon deshalb nicht - zumindest für meine Arbeitsweise - weil ich soviel wie möglich vom Klang eben von Hand direkt am Instrument formen möchte - auch bei Synths. Ich will "spielen", nicht "produzieren".
 
Die ursächlich darauf beruhen, dass das Ursprungssignal gut klingt.

Große Effektketten die dem Klang nicht zuträglich sind, sind erst ein Phänomen von VST Möglichkeiten.

Davor gab es Eventide - oder ähnliche - Die sind mal außen vor
Das was man heute in der DAW macht, hat man in den 90ern nicht im Sampler gemacht?

Ich denke schon. Es brauchen sich so einige DnB Produktionen aus der Zeit, da nicht verstecken.
 


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