Das Ende von "Keyboards" und "Keys" (Zeitungen)

Für mich waren und sind die Testberichte von Effekten und Reverbs immer Gold wert. Gekauft habe ich zwar eh, was mich interessiert hat, aber oft sind dort gute und wertvolle Infos drinnen. Das Netz kennt eben nicht alles.
Lustig auch die Lehrstunden von Hannes Bieger in Sachen Studio-Processing. Ich habe zwar nie den Unterschied gehört, aber viel gelernt. Tempi Passati.
 
Bei diesem Thema klopfen bei mir zwei Herzen.
Auf der einen Seite blättere ich gern durch die Zeitschriften und lese die Artikel.

Auf der anderen Seite habe ich hunderte Zeitschriften in der Ecke liegen, die ich seit über 20 Jahren nicht mehr in die Hand genommen habe. Altpapier, Müll?

Zeitschriften sind bei erscheinen meist schon veraltet, da es im Netz die Infos, Tests und Berichte viel früher gibt.
Das einbinden von Videos, Soundbeispielen und Links geht halt nur Online.
 
Ich finde sowas hier ganz praktisch:


Wenn ich die Zeit und die Energie übrig hätte und auch sonst nichts zu tun, dann ginge ich hin und digitalisierte ich alle Keyboards-Ausgaben von 12/1984 bis 12/2000 sowie alle alten KEYS, die ich noch habe.

Habe ich aber nicht. Was schade ist.

Stephen
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, wollte ich gerade sagen - ein online-Archiv wäre wirklich schön. Und würde dann auch das Wegschmeissen alter Ausgaben erleichtern :)
Vielleicht auch ein Fall fürs Internet Archive? (mu:zines kannte ich noch nicht, das muss ich mir mal beizeiten genauer anschauen)
Die rechtliche Frage ist natürlich schwierig - aber bei so alten Sachen, wo auch von den (jetzigen) Inhabern keinerlei Anzeichen für ein (erreichbares) Online-Archiv zu erkennen sind, könnte man ja, prophylaktisch, ...

Aber ja, wie @ppg360 schon schreibt, eine Frage der Zeit und Energie...
 
Ja es hat sich vieles geändert. Ich habe die Keyboards auch die erste Zeit verschlungen, auch verbinde ich viele Erinnerungen mit einigen Artikeln und Anzeigen. So habe ich über die Kleinanzeigen so manche tollen Geräte gekauft und durfte z.B. auch mal Matthias Becker in Köln besuchen. Andersrum war wegen einer Anzeige auch Alex Christensen mit Freund bei mir und ich habe viele Hamburger Studios kennen gelernt, z.B. wo Fettes Brot nach der Aufnahme von Jein gerade beim Pizza essen im Studionebenraum war. Auch die Artikel über die Bands und die Darstellung der Instrumente fand ich großartik. Dort konnte ich auch später verifizieren, dass der Synthesizer, den ich nicht direkt von Tangerin Dream gekauft hatte, tatsächlich von der tollen elektronischen Band gekommen ist, da in dem T.D. Artikel die Bezeichnungen des abgebildeten Synthies fehlte, da es eben ein Unikum ist (hat eben keinen Namen), nur das Bild konnte man gut erkennen.
Ja was soll man heute mit den ganzen Keyboards und anderen Musikzeitschriften machen?
Aber times they are changin' - wenn ich die ganzen Module (modular) sehe, die noch in Mengen produziert werden und nicht gerade günstig sind (außer Tangible Waves...) und dann der Flow an Software Lösungen und Reworks, Kopien alter Klassiker (auch Harware wie...)... Um ehrlich zu sein stehe ich dabei vor einem riesigen Berg und weiß nicht genau, wo ich ich noch anfangen sollte. Ab und zu noch ein Magazin kaufen und sonst die üblichen Seiten im Internet besuchen. Auch die fiese Seite, wo alle Module fast auf einer endlosen Seite dargestellt werden, eigentlich gruselig und faszinierend -> ein Lebensprojekt.
 
Ich vermisse das Keyboards -Forum. Und zwar wegen der Baumstruktur. Da konnte man bei einem Thema ganz einfach Unterthemen erzeugen und verschiedene Stränge haben sich entwickelt. Somit konnte man immer bei dem Teil der Diskussion bleiben, der einen interessiert.
Hier ist es leider so, dass das Thema "Neuer Synthie AB-XY von Yamaha" heißt, und nach kurzer Zeit wird darüber dikutiert, ob Behringer doof ist und warum moog anders klingt als roland.

Aber abgesehen davon ist das Sequnzerforum quasi mein Lebensmittelpunkt😃
Danke Moogulator!


tr
 
Ja es hat sich vieles geändert. Ich habe die Keyboards auch die erste Zeit verschlungen, auch verbinde ich viele Erinnerungen mit einigen Artikeln und Anzeigen. So habe ich über die Kleinanzeigen so manche tollen Geräte gekauft und durfte z.B. auch mal Matthias Becker in Köln besuchen. Andersrum war wegen einer Anzeige auch Alex Christensen mit Freund bei mir und ich habe viele Hamburger Studios kennen gelernt, z.B. wo Fettes Brot nach der Aufnahme von Jein gerade beim Pizza essen im Studionebenraum war. Auch die Artikel über die Bands und die Darstellung der Instrumente fand ich großartik. Dort konnte ich auch später verifizieren, dass der Synthesizer, den ich nicht direkt von Tangerin Dream gekauft hatte, tatsächlich von der tollen elektronischen Band gekommen ist, da in dem T.D. Artikel die Bezeichnungen des abgebildeten Synthies fehlte, da es eben ein Unikum ist (hat eben keinen Namen), nur das Bild konnte man gut erkennen.

Kenne ich, habe vor vielen Jahren Thomas P. Heckmann seinen Roland VP 330 abgekauft (über Keyboards Kleinanzeigen, wenn ich mich richtig erinnere) und habe das Gerät bei ihm in Mainz abgeholt.
 
ja, SOS ist vorbildlich, was alte Artikel angeht
SOS ist nicht nur vorbildlich, sondern sie haben als eine von ganz wenigen erkannt, dass sich mit schon mal verwerteten Artikeln nochmal Geld verdienen lässt. Das Geschäftsmodell von Zeitschriften ist ja in erster Linie: Anzeigenplatz neben irgendwelchen Inhalten verkaufen - egal wie diese Inhalte aussehen. Wenn man die Anzeigen neben unbedruckte Flächen statt der Texte verkaufen könnte, würden das die Verleger sofort machen (der Umsatzanteil der eigentlichen Heftverkäufe ist gegenüber den Anzeigen Umsätzen erstaunlich gering). Wenn man einem klassischen Print-Verleger dann vorschlug, alte Artikel im Web wiederzuveröffentlichen, dann dachte der an PDFs der zuvor im Heft abgedruckten Seite. Er dachte, er würde somit Anzeigen veröffentlichen, für die er das Geld schon berechnet hat und keines mehr in Rechnung stellen kann. Das wollte er nicht.

SOS waren so ziemlich die einzigen, die kapiert haben: Wenn ich den Artikel als HTML veröffentliche, dann kann ich daneben ständig wechselnde Anzeigen immer wieder neu verkaufen. Sie können den Text (der ja dem Autor schon bezahlt wurde) jetzt immer wieder zur Generierung neuer Anzeigeumsätze nutzen.

(als Autor bekommt man da übrigens über die Wort-Verwertungsgesellschaften weiterhin Geld)
 
Zuletzt bearbeitet:
SOS ist nicht nur vorbildlich, sondern sie haben als eine von ganz wenigen erkannt, dass sich mit schon mal verwerteten Artikeln nochmal Geld verdienen lässt. Das Geschäftsmodell von Zeitschriften ist ja in erster Linie: Anzeigenplatz neben irgendwelchen Inhalten verkaufen - egal wie diese Inhalte aussehen. Wenn man die Anzeigen neben unbedruckte Flächen statt der Texte verkaufen könnte, würden das die Verleger sofort machen (der Umsatzanteil der eigentlichen Heftverkäufe ist gegenüber den Anzeigen Umsätzen erstaunlich gering). Wenn man einem klassischen Print-Verleger dann vorschlug, alte Artikel im Web wiederzuveröffentlichen, dann dachte der an PDFs der zuvor im Heft abgedruckten Seite. Er dachte, er würde somit Anzeigen veröffentlichen, für die er das Geld schon berechnet hat und keines mehr in Rechnung stellen kann. Das wollte er nicht.

SOS waren so ziemlich die einzigen, die kapiert haben: Wenn ich den Artikel als HTML veröffentliche, dann kann ich daneben ständig wechselnde Anzeigen immer wieder neu verkaufen. Sie können den Text (der ja dem Autor schon bezahlt wurde) jetzt immer wieder zur Generierung neuer Anzeigeumsätze nutzen.

(als Autor bekommt man da übrigens über die Wort-Verwertungsgesellschaften weiterhin Geld)
Schwieriges Modell für das Mag, weil man ggf. die Abonennten verschreckt - aber es reicht ja, die Artikel anzubieten.
Bannerwerbung wird überschätzt, gibt nicht mehr so viel.
Mach mal sowas länger - das hält kaum noch jemand durch.
 
Sound on Sound lese ich nachwievor gerne...
Keys und Keyboards habe ich immer gekauft seit Ende 80ziger...
Später kam noch das Abo für Studio Magazin dazu...

Keyboards wurde für mich persönlich immer chaotischer in der Gesamtstruktur...
Keys wurde immer mehr zum Promotion Blatt... Sprich Werbung ohne Ende kombiniert mit Testberichten, wo man manchmal den Eindruck hatte, dass der Werbetext einfach in den Artikel kopiert wurde...
Aber wichtig zu sagen; Das war mein persönlicher Eindruck...
Sound on Sound, Studio Magazin und Synthmag sind sich so gut wie möglich treu geblieben, was das Gleichgewicht zwischen Werbung und kompetente Artikel betrifft, wobei SOS schon eine Art "Boulvard Zeitung" für die Synth und Studio Szene ist...Dennoch finde ich die Idee, einzelne Artikel kaufen zu können, sehr wichtig... Wer will schon ein ganzes Heft, wenn einen im Grunde nur ein Testbericht oder Artikel interessiert...

Letztlich sind ja schon einige verschwunden Future Music, Key, Keyboards, RecMag usw...
Hmm bei Musictech ist es ziemlich konfus... So wie ich sehe gibt es kein Heft mehr oder doch? who knows...

PS: Ich denke SOS kann gut existieren, da sie Artikel einzeln verkaufen und es nicht, wie es bei anderen, notwendig ist gleich das ganze Heft für teures Geld kaufen zu müssen...
 
Schwieriges Modell für das Mag, weil man ggf. die Abonennten verschreckt - aber es reicht ja, die Artikel anzubieten.
Bannerwerbung wird überschätzt, gibt nicht mehr so viel.
Mach mal sowas länger - das hält kaum noch jemand durch.
SOS macht ja auch einfach Google-Ads.
 
Das SynMag ist gut so, wie es ist. Und eine Weitervermarktung der Artikel im Stile von SOS fände ich persönlich als gelegentlicher Autor eher nicht so gut. Nicht weil ich irgendwie dann Geld haben wollen würde, sondern weil ich denke, dass das SynMag als Publikation einen Wert an sich als in sich geschlossenes Heft hat. Meines Wissens werden ja auch immer noch deutlich mehr Print-Ausgaben verkauft als E-Papers. Und das ist für meinen Geschmack auch gut so.
 
Die Sound & Recording erscheint noch alle zwei Monate. Die letzte Ausgabe war aber schlimm. Bei den Autoren stand da oft "Redaktion" und die Bilder waren von einer Person namens "Archiv" erstellt worden. Aber auch sonst waren viele Artikel voll die Panne, einfach so Screenshots von Plugin und wie man als Newbie einen Hit schraubt. Es gab lange aber noch gute Artikel von Dr. Andreas Hau und die Vintage Park Rubrik mag ich immer noch gerne lesen. Auch schreibt Matthias Fuchs dort noch über Vintage FX. Manchmal zumindest.

Die Keyboards selbst ist ja schon lange weg vom Fenster. Der Music Store hat sich nun wohl den Namen und die Website gekrallt und macht auf Amazona.de, oder so.
Andreas Hau hatte auch am Ende oft gute Geschichten erzählt.
 


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