Der Traumsynthesizer - welche Features müsste der haben?

Mein Traumsynth wäre ja witzigerweise ein weiter entwickelter analoger Polymoog - der grundsätzlich klingt und aussieht wie der alte, aber modernisiert, mit gewichteter 6-Oktaventastatur, Pitchbend, weiterhin vollpolyphon und meinetwegen mit allen daraus resultierenden Einschränkungen, aber mehr Wellenformen und mehr Fußlagen, mehrere routbare und koppelbare LFO's mit verschiedenen Wellenformen, der Resonatorfilter bitte auch modulierbar und alles speicherbar; möglichst kein Menu-Diving sondern alles anfassbar.

Aber bitte kein sparsamer Behringer-Clon, eher ein aufwendiges Remake wie der PS-3000, aber konsequenter modernisiert. Vielleicht kriegt man ja auf sowas wie den Polycom-Cards mittlerweile auch einen VCF unter ...

:connect:
 
Ich weiß, dass Sequencer hier eigentlich nicht hingehören, aber viele Synths haben ja interne Sequencer, also wage ich's mal:

In Nanoloop 2.0 (wenn ich mich recht erinnere) gab es ein Feature namens "Shuffle", das mit der üblichen Shuffle-Funktion von Sequencern nichts zu tun hatte.
Hier wurden die 16 Steps einer Sequenz, samt allen Parameter-Einstellungen, gemischt und in zufälliger Reihenfolge wiedergegeben (das ist etwas ganz anderes als eine übliche Random-Funktion). Dadurch konnte man z. B. bei Rhythmusinstrumenten sehr groovige, sich nie wiederholende Muster erzeugen. Oder man erzeugt vier Takte mit unterschiedlichen Reihenfolgen, sodass die Grooves zickig bleiben, aber dem Gehirn irgendwann bekannte Strukturen serviert werden.
Ich habe damals diese Funktion mechanisch nachgestellt, indem ich mit verschiedenfarbigen Holzkugeln (4x vier Farben für vier Velocity-Stufen oder 16 Zahlen für Melodien) zufällige Reihenfolgen erstellt habe und ins Cubase-Grid eingetragen habe - das funktioniert ganz wunderbar, ist allerdings leicht umständlich (macht aber Spaß!).

Schöne Grüße
Bert
 
Ich habe damit begonnen, mir meine eigenen "Traumsynths" zusammenzustellen. Statt eines großen Euroracksystems nehme ich jetzt Cases - in meinem Fall das Behringer Go - und bestücke es in Anzahl und Anordnung mit meinen schon vorhandenen Modulen und schaffe so eine bestimmte Struktur oder Syntheseform. Das kann einmal eine vollkommen freie Struktur sein, die es so in dieser Form nicht fertig zu kaufen gibt oder aber auch eine Strukturkopie von etwas, das es schon bibt, aber eben in meiner Wunschkonfiguration mit diversen Erweiterungen.

Diese Wunschsynths bekommen dann von mir einen "schönen" Namen, auch weil sie nicht nur eine Ansammlung von Modulen sind, sondern eben eine Einheit bilden sollen.

Mein erster "eigener" Synth heißt Émilie und besteht aus ausschließlich Mutable Instruments Modulen. Von einfach Subtraktiv über FM bis Modal und Granular mit Ansätzen von West Coast ist dort vieles vereint, ist aber eher für Texturen im weitesten Sinne gedacht, auch für Drones und Atmos. Émilie wird von einem Arturia KeyStepPro angetrieben.

Gerade in Arbeit ist Dave. Hört sich schöner an wie Pro-2+. Dave besteht aus zwei Behringer Pro-1 und ich ermittle noch, welche meiner Module am besten dazu passen. Dabei geht es mir nicht um weitere Audiomöglichkeiten, sondern um Modulationen. Also eine kleine aber möglichst flexible Auswahl an LFOs/Funktionsgeneratoren, S&H, Sequential Switches, Patterngeneration, Logikmodulen, auch wieder angetrieben von einem eigenen KeyStepPro. Dave wird einerseits als duotimbraler Synth für Bässe und Leads verwendet werden, aber auch für Rhythmisches/Synthsequencen/Percussions optimiert werden. Mit den auf den ersten Blick recht wenigen CV In/Outs am Pro-1 läßt mich etwas Phantasie mehr anstellen als zuerst gedacht.

Vielleicht kommt als späteres Projekt noch Don. Quasi eine erweiterte Strukturkopie eines Music Easels. Oder einfach mal schauen, was mir noch so für ein Blödsinn einfällt.

Vorher wird möglicherweise Émilie noch um ein KOMA Field Kit erweitert. Genug Zutaten für eine Noise Box inkl. diverser Tonabnehmer habe ich. Da liegen auch noch zwei häßliche und in sehr groben Zügen zusammengeschraubte aber grundsätzlich funktionierende Prototypen für ein "Drone-Streichinstrument" mit Contrabass- und Cellosaiten herum. (mit verrückter Wissenschaftler Stimme: Das ist ein Experiment!)
 
Ich weiß, dass Sequencer hier eigentlich nicht hingehören, aber viele Synths haben ja interne Sequencer, also wage ich's mal:

In Nanoloop 2.0 (wenn ich mich recht erinnere) gab es ein Feature namens "Shuffle", das mit der üblichen Shuffle-Funktion von Sequencern nichts zu tun hatte.
Hier wurden die 16 Steps einer Sequenz, samt allen Parameter-Einstellungen, gemischt und in zufälliger Reihenfolge wiedergegeben (das ist etwas ganz anderes als eine übliche Random-Funktion). Dadurch konnte man z. B. bei Rhythmusinstrumenten sehr groovige, sich nie wiederholende Muster erzeugen. Oder man erzeugt vier Takte mit unterschiedlichen Reihenfolgen, sodass die Grooves zickig bleiben, aber dem Gehirn irgendwann bekannte Strukturen serviert werden.
Ich habe damals diese Funktion mechanisch nachgestellt, indem ich mit verschiedenfarbigen Holzkugeln (4x vier Farben für vier Velocity-Stufen oder 16 Zahlen für Melodien) zufällige Reihenfolgen erstellt habe und ins Cubase-Grid eingetragen habe - das funktioniert ganz wunderbar, ist allerdings leicht umständlich (macht aber Spaß!).

Schöne Grüße
Bert
Das ist fast der Random Mode von Seq im System 8, Muse und anderen…
 
Ein Traum Synth hätte immer eine aktuelle und vollständige Anleitung. Nicht diese Read Me Texte als lose Zettelsammlung. Siehe Waldorf M, Sequential Prophet Rev4.
 
Einen JP8080 in neu und besser, grösseres Display aber BITTE ohne Touch, vielleicht in Bernstein, mehr Stimmen, mit verwendbaren Effekten, mit überragendem UI, taktilen Buttons, leicht laufenden Fadern, ein paar lustig, freudig leuchtende blaue LEDs, Rackformat
Quasi ein Mayer Emi MD 900 in Grösser und ohne Touch
 
Zuletzt bearbeitet:
Für mich bitte eine Alesis Andromeda ohne Bugs, netterem Display, weniger nervösem Design, hochwertigen Effekten, aber gleichem (Roh-)Klang, danke.
 
Zum Thema Traumsynthesizer gibt es meines Erachtens zwei Ansätze:

a) ein Synthesizer, der wirklich alles drin hat, was man sich jemals wünschen könnte.
Ich habe das gleich zweimal. Privat mein sehr umfangreiches Modularsystem und dienstlich den Waldorf Quantum mk2.

b) ein relativ einfach strukturierter Synthesizer mit eingegrenzten, schon vorgedachten Möglichkeiten und einem gewissen Sweetspot da und dort.
(K)ARP Odyssey sage ich dazu. (Man könnte auch Roland Juno 6, JX-3P oder ähnliche nennen.)

Ein Traum wäre für mich ein ARP Odyssey, den man auf Wunsch sagen wir mal 6-stimmig polyphon spielen könnte, mit einer guten Tastatur und Aftertouch und dem LFO extern zur Clock synchronisierbar. Sonst nichts! Keine drei LFOs und 4 Hüllkurven. Inzwischen bin ich vom Feature-Overkill für einen Traumsynthesizer ab (vielleicht weil ich den anderswo sowieso ja auch schon habe). In der Kürze und der Durchdachtheit der Elemente liegt die Würze.

Die Ironie ist, dass Korg das sofort bauen könnte. Sie müssten nur den "alten" (K)ARP Odyssey bzgl. der Features auf das miniKORG 700 Fs Level heben. Der Rest ginge dann über die Apps.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist fast der Random Mode von Seq im System 8, Muse und anderen…
Wenn er tatsächlich genau die 16 Steps eines Patterns in zufälliger Reihenfolge abspielt und genau das immer wieder tut, dann ja.
Wenn er jedoch bei jedem Step bloß eine der theoretisch möglichen 16 Noten abspielt, wäre das etwas anderes.

Zum Thema Traumsynthesizer gibt es meines Erachtens zweit Ansätze:

a) ein Synthesizer, der wirklich alles drin hat, was man sich jemals wünschen könnte.
Ich habe das gleich zweimal. Privat mein sehr umfangreiches Modularsystem und dienstlich den Waldorf Quantum mk2.

b) ein relativ einfach strukturierter Synthesizer mit eingegrenzten, schon vorgedachten Möglichkeiten und einem gewissen Sweetspot da und dort.
(K)ARP Odyssey sage ich dazu. (Man könnte auch Roland Juno 6, JX-3P oder ähnliche nennen.)
Daran kann man gut sehen, wie unterschiedlich unsere Vorstellungen eines "Traumsynthesizers" sind.
Ansatz a) wäre für mich persönlich ein Grusel, schon wegen der zwanzigbändigen Anleitung, die sich auch angesichts der zwingend nötigen täglichen Updates ständig ändern würde (von der Unmöglichkeit, das alles in Hardware zu gießen, mal ganz abgesehen).
Ansatz b) habe ich im Grunde mehrfach schon zu Hause (Reface CS, SH-101, e7, Steampipe) - er würde mich aber in vielen Punkten ziemlich einschränken.

Je mehr ich drüber nachdenke, desto weniger scheint es "den" Traumsynthesizer für mich zu geben.
Zu unterschiedlich sind meine Ansprüche und den jeweiligen Aufgaben angepasst. Der 16-stimmige Analogkoloss wird mich beim Transport in der Bahn vermutlich auf Dauer umbringen, und meine heimlichen Lieblinge Reface CS und Electroplankton sind für ausgedehnte Noise-Experimente denkbar ungeeignet. Und alle drei verlassen mich schmählich beim Versuch einer schmalzigen Klavierballade.
Also: Alles richtig gemacht, das Musikzimmer vollgestopft mit Synths aller Art, und für jeden eine Ausrede!
Statt den Traumsynthesizer zu suchen, verwirkliche ich mir meinen Synthesizertraum - aber das mag für viele andere wiederum der pure Albtraum sein...

Schöne Grüße
Bert
 
Wenn er tatsächlich genau die 16 Steps eines Patterns in zufälliger Reihenfolge abspielt und genau das immer wieder tut, dann ja.

…verstehe ich nicht - also, das Problem…sowas machen doch Hapax & Co sowieso, oder verstehe ich es tatsächlich nicht?…
 
Alle ;-)

Also, viele (stereo) Klangquellen (Oszillatoren, Sampleabfeuerer), separater Mixer mit Stereofunktion (panning) und Möglichkeit zur Übersteuerung und Feedback, mindestens 2 resonanzfähige und variable Multimode Filter (stereo mit panning) mit separater Zerrstufe, mindestens 6 ENV und 8 LFO, Modmatrix mit mindestens 20 Slots und der Möglichkeit zur Kombination mehrerer (mindestens 2) Mod-Quellen, in der Modmatrix muss ALLES als Quelle und Ziel auswählbar sein, zusätzliche logische Funktionen in der Modmatrix, mehrere Zufalls quellen für die Modmatrix, Bedienoberfläche mit vielen Reglern und (noch wichtiger) gorßem Dispaly, auf dem man schnell viele aktuelle Paramterwerte angezeigt bekommt und direkt drauf zugreifen kann (ala Ultranova, nur größer/mehr), größer 1000 Speicherplätze, viele haptische Möglichkeiten Modulationen auszuläsen (Polyaftertouch, Velocity, Mod Räder/Pads, Ribbon Controller), flexibler Arpeggiator und Mehrspur-Stepsequencer (mindestsn 8 Spuren, min 64 Steps aber flexibel kürzbar pro Spur (für Polyrhythmen), schwarze Farbgebung, coole Optik, 64 Tasten Keyboard
 
und die LFOs über 25Hz ;-)
und die FM exakt und melodisch spielbar über viele Oktaven.
Das ist aber Meckern auf hohem Nivea 😁

LFOs fand ich auch immer zu lahm, ich hatte die Nase voll von den Parametersprüngen, bevor ich überhaupt dazu gekommen wäre, das FM Problem zu entdecken.
Ansonsten hatte das Ding aber ein geniales Konzept in Verbindung mit einem -mir- sehr zusagendem Klang.
 
Nicht für mich, ich habe deshalb mehrere Synths, weil das nicht da ist. Aber genau das was ich schildere können andere perfekt, haben aber dafür andere Probleme. Ich finde erst ab einigen Hundert Hz Modulation wirklich gut, was aber nicht gegen Vibrato und langsame und sehr langsame Modulationen spricht. Es sollte einfach mö(ö)glich sein.

Sicher braucht nicht jeder schnelle LFOs und manche nutzen FM nur als "Dreckquelle", aber im Sinne der Sache wäre eine Vereinigung von VCO und LFO gut - aber auch eine Skalierung gut, ist aktuell am besten im Muse, das Tracking ist im Matrix 12 gut oder Magnolia, da kann man die ganze Klaviatur tonal spielen, am A6 gehen nicht mal drei oder vier Tasten mit etwas FM. Sowas meine ich. Aber ich liebe die Rausch-Mods und die Filter sind gut, vieles ist gut. Also ja, hohes Niwo™.

Aber - was den Klang betrifft bin ich voll bei dir. Er ist auch lebendiger als zB der Muse, er war mein Memorymoog, der bessere quasi.

Der Wunsch ist daher - immer irgendwie einige LFOs und Mod-OSCs, oder besser nur Mod-OSCs die wild von 0 bis 20kHz gehen und man das frei setzen kann. Range am besten auch, die Pullmoll--Ziel-Modulationsidee finde ich gut. Vieles - auch die Pegel Reaktionen sind sehr gut. Haben viele gar nicht kapiert, dass der auch lieb kann.
 



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