Ehemaliges Studio für Elektronische Musik des WDR

Jetzt im Ersatz-Video (Ausgangsbeitrag): Herr Müller erklärt die Knöpfe von Messgeräten. Was hat das mit dem Elektronischen Studio des WDR, Köln zu tun, außer dass damit in den Anfangstagen gearbeitet wurde. Was damit gemacht wurde und wie, vor allem aber warum, ist das zentrale Thema, das hier jedoch nicht angeschnitten wird. Aber Wahnsinn: Ein Sinusgenerator, nein wie ist der groß! Macht bestimmt einen Mördersound.
 
Siehe oben: Herr Müller war/ist Techniker, nicht Musiker. Es gibt in diesem Forum durchaus Menschen, die das unterscheiden und dementsprechend einordnen können. Speziell die, die an diesen Beiträgen interessiert sind.
 
Der Techniker im Elektronischen Studio setzt die Vorgaben des Komponisten um, daher ist ein intensives Verständnis für die Gedankengänge des Komponisten, dessen Musik und die Gestaltungsmöglichkeit Voraussetzung. Was du meinst, nennt man "Messtechnik", das sind die mit dem weißen Kittel, die reparieren und einmessen. Herr Müller ist Dipl.-Toningenieur und hatte sich für die Position beworben, weil er es spannend fand, was und wie dort gearbeitet wird - das kommt aber hier und bei dem gelöschten Beitrag nicht im Ansatz rüber. Wer sich in erster Linie für Technik interessiert, sollte sich vielleicht mal in einem Forum für Servicetechniker umschauen: Der Lötkolben war meine erste große Liebe.
 
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Der Techniker im Elektronischen Studio setzt die Vorgaben des Komponisten um, daher ist ein intensives Verständnis für die Gedankengänge des Komponisten, dessen Musik und die Gestaltungsmöglichkeit Voraussetzung. Was du meinst, nennt man "Messtechnik", das sind die mit dem weißen Kittel, die reparieren und einmessen. Herr Müller ist Dipl.-Toningenieur und hatte sich für die Position beworben, weil er es spannend fand, was und wie dort gearbeitet wird - das kommt aber hier und bei dem gelöschten Beitrag nicht im Ansatz rüber. Wer sich in erster Linie für Technik interessiert, sollte sich vielleicht mal in einem Forum für Servicetechniker umschauen: Der Lötkolben war meine erste große Liebe.
Wie gut dass Du immer weißt was andere meinen. :schwachz:
 
Siehe oben: Herr Müller war/ist Techniker, nicht Musiker. Es gibt in diesem Forum durchaus Menschen, die das unterscheiden und dementsprechend einordnen können. Speziell die, die an diesen Beiträgen interessiert sind.

Herr Müllers Engagement ist wundervoll, und nach 3 Stunden Erzähl- und Anguckrunde unter seiner Anleitung war das ein tolles Erlebnis. Dass er kein Komponist ist und alles aus seiner Perspektive Toningenieur berichtet, ist eigentlich vor Ort recht schnell erkennbar und tut der Sache keinen Abbruch. Um hinter die Kompositionsmethoden und deren intellektuelle Ansätze zu steigen, muss man sich eh woanders bilden. Am besten vor so einem Besuch dort, der ergänzende Puzzlesteine liefert, so man denn dafür offen ist. Sicherlich ist ein weiterer Besuch der geplanten Weiterführung des Studios interessant für die, denen an der praktischen Umsetzung der Kompositionen liegt. Basis dafür liefern einige Überlieferungen wie Stockhausen Interviews usw., die wurden hier auch schon x-mal gepostet. Allerdings findet diese Tiefe in diesem Forum nicht unbedingt viele dankbare Rezipienten, häufig sogar eher Unverständnis. Ich jedenfalls bin froh über dieses Besuchserlebnis und habe überhaupt kein Problem, das in entsprechender Gewichtung als Erfahrung zu verbuchen.
 
Zur Einordnung und Bewertung habe ich meine Meinung gesagt, Interesse an der Elektronischen Musik der 50er und 60er Jahre scheint bei vielen Forum-Teilnehmern nicht besonders ausgeprägt zu sein, wohl aber für aus deren Sicht kompetente Hantieren mit Geräten, die sie bisher nicht aus der Praxis kannten (Tonbandgerät, Mischpult). Da wird Technik oft zum Selbstzweck. Bedauerlich.
Was aber nicht an den Werken oder den Komponisten liegt, sondern einfach daran, das diese Musik der breiten Masse relativ unbekannt ist.
 
Er war Mittler zwischen Idee und Realisation, was ein Grundverständnis für die Idee voraussetzt, ganz abgesehen von den Fähigkeiten, kompositorische Vorgaben technisch zu lösen. Da muss man die "Sprache" des Komponisten verstehen. Viel interessanter als die Größe und Farbe eines Sinusgenerators oder die Verzögerung mittels Tonbandgerät wäre ja gewesen, da tiefere Einblicke zu bekommen. Und für die Zeit vor 1971 gibt es im Schrank neben dem runden Tisch ausreichend Literatur. Ein Erdkundelehrer muss auch nicht am Nordpol gewesen sein, um seiner Klasse etwas Interesantes und Lehrreiches darüber zu berichten. Mir zu wenig im Sinne von Vermittlung der Historie, was das Studio ja darstellt.
 
Und für die Zeit vor 1971 gibt es im Schrank neben dem runden Tisch ausreichend Literatur.
Wir hatten da auch schon Sachen durchgeschaut, war sehr spannend und interessant.
Aber um da tiefer auf die Kompositionen einzugehen bräuchte man eher ein paar Wochen statt einen Nachmittag. Da fehlt auch das entsprechende Lehrpersonal.
 
Ich hatte vor Jahren mal Florian S. eingeladen, mit mir gemeinsam das Studio zu besuchen und er fragte, ob da sonst noch Besucher anwesend seien, (Zitat) "die die heiligen Hallen mit doofen Fragen entweihen" würden. Im Nachhinein muss ich ihm Recht geben.
 
Wir hatten da auch schon Sachen durchgeschaut, war sehr spannend und interessant.
Aber um da tiefer auf die Kompositionen einzugehen bräuchte man eher ein paar Wochen statt einen Nachmittag. Da fehlt auch das entsprechende Lehrpersonal.
Lesen bildet, kann man auch zu Hause. Weiterhin gibt es von Stockhausen eine Serie mit CDs mit Vorträgen.
http://www.karlheinzstockhausen.org/Special_Edition_Text-CDs_german.htm
Aber vielleicht ist das auch alles zu anstrengend, ufz, ufz, ufz
 
Naja, sag ich mal so als Lesender. Dabei geht es jetzt in die Richtung des Abwertens, kann man auch sein lassen. Ich meine auch - Musiker oder Leute abwerten, den anderen mit dem man redet abwerten. Warum?

Entspannen mal?

Geht so langsam aus der Fachdiskussion weg und mehr so ins Pränatale, .. schade wäre das.
 
Er hat ja einige Semester Musikwissenschaft in Köln studiert, bevor er mit seiner Elektrokapelle aus Düsseldorf weltberühmt wurde. Wer ist der Schwachkopf?
Müssen wir Ungnädigen jetzt alle vor Ehrfurcht auf die Knie fallen oder was?
Es gab bei Volker Müller mehr als genug Besucher, die ein abgeschlossenes Musikstudium vorweisen können.
 
BINGO!!!!!

(sorry, für die nicht Eingeweihten - ich spiele Kraftwerk Bingo. 3 Felder davon sind u.a.: DM postet etwas Abfälliges über Dritte, beleidigt jemand, erwähnt persönliche Beziehungen zu KW-Mitgliedern obwohl kein thematischer Zusammenhang besteht)

:D
 
Ich habe in dieser Diskussion das inzwischen (leider) gelöschte Video aus dem Ausgangsbeitrag kritisiert, da hier, losgelöst von durchaus interessanten Gesprächen und Mehrkanal-Bandvorführungen, ausschließlich Bandmanipulationstechniken gezeigt wurden, die rein gar nichts mit der damaligen Arbeitsweise zu tun hatten und den uninformierten Betrachter durchaus in den üblichen Vorurteilen bestätigen können, dass die dort produzierte Musik rein auf Klangeffekten ohne musikalischen Sinnzusammenhang beruht. Das - wie gesagt - gehörte zu Heinz Schütz ins Tontrickstudio des WDR, das keinen künsterischen Anspruch erhob. Elektroakustische Gags eben.
 
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Müssen wir Ungnädigen jetzt alle vor Ehrfurcht auf die Knie fallen oder was?
Es gab bei Volker Müller mehr als genug Besucher, die ein abgeschlossenes Musikstudium vorweisen können.
Er fragte ja nur und die Gruppe, mir der ich dann im Studio war, hatte sich zum größten Teil vorher nicht informiert, um was es überhaupt ging, sonst wären ganz bestimmte Fragen nicht gestellt worden.
 
Er fragte ja nur und die Gruppe, mir der ich dann im Studio war, hatte sich zum größten Teil vorher nicht informiert, um was es überhaupt ging, sonst wären ganz bestimmte Fragen nicht gestellt worden.
ich hatte mich übrigens vorher, dank deinem ausdrücklichen Hinweis, vor meinem ersten Besuch ganz gut eingelesen.
Das war auch sehr wichtig, sonst hätte ich Vieles nicht verstanden.
Trotzdem fand ich die Tapedemos von Herrn Müller recht spannend, zumindest bei meinem ersten Besuch.
 
Ich kann mich noch gut daran erinnern, als bei dir der Groschen gefallen war und du meintest, du hättest vorher gar nicht gewusst, dass das alles nicht nur zufällig, sondern sorgsam auskomponiert war. Da hattest du wohl vorher das Wichtigste überlesen.

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Karlheinz Stockhausen – Texte zur Musik, Band 1
Arbeitsbericht 1952/53: Orientierung
(erschienen in Structure 1958/1, Amsterdam)

Prinzipiell geht es überhaupt nicht um die Verwendung ungewohnter, unbedingt neuer Klänge - derart modische Chocs verbrauchen sich sehr schnell-, sondern darum, daß die musikalische Ordnung in die Schwingungsstruktur der Schallvorgänge hinein getrieben wird, daß die Schallereignisse in einer Komposition integraler Bestandteil dieses und nur dieses Stückes sind und aus seinen Baugesetzen hervorgehen: Textur des Materials und Struktur des Werkes sollen eins werden; mikrotonale und makrotonale Form müssen gemäß der Formidee für jedes Werk wieder neu in Übereinstimmung gebracht werden.

Dabei sind die bisherigen Vorstellungen von musikalisch >tauglichen< Schallvorgängen zu revidieren: Jeder überhaupt nur vorstellbare Schall kann, wenn er aus der komponierten Struktur eines Werkes notwendig hervorgeht, musikalisch verwendet werden. Klänge, Geräusche - wie immer sie beschaffen sein mögen - sind zunächst bloßes Material, und nichts veranlaßt dazu, gewisse Schallvorgänge von vorneherein für den musikalischen Prozeß auszuschalten.
 
Stockhausen bleibt eine Antwort auf die Frage schuldig.
Ich habe noch mal etwas länger nachgedacht. Stockhausen gibt keine konkrete Antwort auf die Frage, aber da die Diskussion sich ja auf den Vortrag von Stockhausen "Die vier Kriterien der Elektronischen Musik" bezieht, ist die Antwort selbstredend im Vortrag zu finden, d. h. in welchem Maße diese Kriterien in einer elektronischnen Komposition Anwendung finden. Das ist die Sicht Stockhausens, danach wurde gefragt, muss man aber nicht teilen.

Natürlich war seine Antwort viel interessanter, daher hatte ich ja den Textabschnitt hier geteilt.
 
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Das ursprüngliche Video muss ja noch irgendwo auf einer Festplatte existieren, daher wäre es im Sinne der gesamten Diskussion sinnvoll, es wieder als Ausgangsbeitrag zur Verfügung zu stellen.
 


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