Meine Gedanken (sorry lang—aus Gründen)
Ich hab mit Stimmen-Cloning Tools schon Sprach-Samples erzeugt. Das fand ich aktzeptabel für mich. Weil erst die Idee da war, von welcher Stimme ich was gesprochen haben möchte. Und warum. In einem Rahmen, in dem finanzielle Interessen keine Rolle spielen. Und ich damit niemandem etwas in den Mund gelegt habe, wo ich sagen würde: "Moralisch verwerflich". Liegt vielleicht auch daran, dass ich schon immer wieder mal Sprachsynthese verwendet hab?
Gleichzeitig hab ich einen ausgeprägten "Sense of Ownership" für meine Ergebnisse und Prozesse. Also das Bedürfnis, dass etwas aus meinen Ideen und Kompetenzen entstanden ist? (Besser bekomme ich's grad nicht ausgedrückt, und bin damit eher semi-zufrieden).
Genau das Bedürfnis hält mich davon ab einen virtuellen Praktikanten zu beschäftigen. Mit Aufgaben bei denen ich von mir als Musiker (speziell als Sound-Designer und Mix-Engineer) erwarte, dass ich sie selbst umsetzen kann. Wenn's mir um Projekte geht, hinter denen ich als Künstler stehe. Das beudetet für mich auch, meine eigenen Sounds zu frickeln. Bedeutet für mich auch: keine Presets zu nutzen.
Weil ich kein professioneller Mastering-Engineer bin, mir sowohl der Raum als auch die professionelle Distanz zu meinen Werken fehlt, find ich's konsequent damit einen Engineer zu beschäftigen (und zu honorieren). Da dessen Leistung für mich vor Allem daraus besteht, mir Perspektive und Sicherheit zu geben. Was mir kein automatisierter Prozess geben kann. Egal ob mit oder ohne AI. Die kann ich nicht fragen, warum sie meinen, dass das jetzt der richtige Weg ist. Vor Allem, wenn's um physikalische Pressungen geht. Und ich find's selbstverständlich, den Mastering-Engineer zu kreditieren. Weil's für mich auch was mit Dankbarkeit zu tun hat.
Davon mal abgesehen mag ich Werke, die eine Idee verfolgen, eine Geschichte haben. Egal wie diffus der Hintergrund auch sein mag. Wo jemand auf irgendwas hinaus wollte. Die existieren, weil jemand beschlossen hat "Diese Sätze, Fotos, Gemälde, Tracks gehören so zusammen". Wie AI Arbeiten auf dem Niveau verändern wird, werden wir wohl oder übel erst noch rausfinden.
Ich glaub, ich find die Nutzung Leistungen Dritter immer dann schwierig, wenn sie genutzt wird um sich kompetenter darzustellen, als man ist (bewusst, oder unbewusst). Was bei genauerem Hinsehen meistens irgendwie auffällt.