Elektronische Musik produzieren mit Loops, Samples und Presets - darf man das ?

Loops benutze ich auch nicht. Ebenso keine Vocal packs (ganz furchtbar). Presets ja, werden dann angepasst. Drums werden programmiert aus Einzelsamples. Von Amen Breaks mal abgesehen....
 
Mit Loops und Samples musiziere ich fast nur.
Aber keine gekauften sondern selbst gemachte.
 
Naja, egal welche Kunstform: Verwendet man nur wenige Elemente, dann sind die entscheidend. Beim Techno wird daher ziemlich intensiv an den wenigen Elementen gefeilt, bis die miteinander richtig passen. Denn es fällt vergleichsweise schnell auf, wenn bei wenigen Elementen eines nicht passt.

Spielt dagegen ein großes Orchester und ist die Lautstärke einer Violine nicht passend, wird das nicht so schnell auffallen.

Gleiches in der bildenden Kunst. Habe ich ein riesiges Schlachtengemälde, wie zB dieses hier, fällt es nicht wirklich schnell auf, wenn mal ein Finger in eine falsche Richtung zeigt.

Fehlen hingegen bei einem Gemälde von Miro, ein paar schwarze Punkte, dann ist das sehr entscheidend für den Eindruck und es ist dann ein völlig anderes Bild.

Um es auf einen Punkt zu bringen: Nur, weil Techno sehr simpel daherkommt, ist es nicht automatisch simpel gemacht. Um wirklich gut zu sein, wird an den wenigen Elementen unheimlich gefeilt, dass diese harmonieren und zu echter Kunst werden.

(Dass man Techno auch schnell zusammenfrickeln kann ist klar. Gute Musik und echte Kunst ist das dann aber nicht.)

Kunstformen gegeneinander auszuspielen und zu meinen, eine sei besser, als die andere, ist wirklich müßig.

Was man aber hingegen sagen kann: Die eine liegt mir mehr als die andere ist dagegen völlig logisch und ein guter Grund, hier zu diskutieren.
 
techno ist total billige fast food musik. da kann man ein lied auch an einem tag machen.
Warum so abwertend? Klar kann man einen Technotrack an einem Tag machen, so wie viele gute Sachen an einem Tag entstanden sind. Es gibt doch keine Regeln wie man gute Musik macht und schon gar nicht in welcher Zeit. Ob von Hand geschraubt, Presets, Loop verwurschtelt, Hardware, Software, Analog, Digital, all das spielt doch überhaupt keine Rolle ob am Ende gute Musik bei raus kommt. Wenn die Leute dein Schaffen feiern ist es doch total Wurst wie du zu dem Ergebnis gekommen bist.

Entweder hat man es drauf, oder eben nicht. Und wenn nicht, weitermachen, bis man es irgendwann drauf hat.

Wenn einem das Genre Techno nicht liegt, ist es klar, dass sich da alles gleich anhört.

Wenn da alles so simple ist dann kann man ja selbst mal versuchen einen guten Technotrack zu machen.
 
Warum so abwertend?

Weil es so ist.

Wir machen Techno, weil es Spaß macht.

Aber man sollte realistisch genug bleiben, es ist nunmal einfachste Musik und nur seeeeehr wenige schaffen es damit Gefühl zu übertragen.

Gibt sogar Leute die dafür extra Drogen nehmen müssen.
 
Das ist mit Schlager, ModernTalking, DeathMetal und was weiß ich nicht noch alles irgendwie anders?

Klar ist Techno einfache Musik, aber nicht einfach zu machen, und Fast Food wie ne leckere Currywurst ist immer wieder was tolles und darf sich gern im Kreis bei mir immer wieder auf dem Speiesplan anstellen^^
 
KI und co würde ich in den gleichen Topf kloppen.
wieso? wenn ich ChatGPT mit einer Information füttere und z.B. frage:

"gib mir eine zufällige Chordprogression in einer Kadenz aus 8 Schritten in As-Dur und f-moll für Ambient"

und dann kriegst du eine Idee geliefert. eine Idee! das heißt nicht dass du das so machen musst. Wiederhole die gleiche Anfrage, und die Chordprogression wird wieder etwas anders ausgeliefert. ich weiß nicht wie das dann künstlerische Selbstaufgabe sein soll? die AI liefert in dem Fall ja erstmal nur die Idee. eine Hilfe, eine Vereinfachung, einen Startpunkt von dem aus etwas ganz wundervolles entstehen kann. ich z.B. bau mir die Idee dann in den MIDI Noten nach in der DAW und dann von da aus gleich weiter. ich muss noch nicht mal eine Tonart angeben, es reicht schon der Stil, das Genre und die AI spuckt eine Idee aus von der aus man weiter arbeiten kann. ob ich nun selbst die Idee habe in welcher Tonart ich anfange, oder die AI entscheiden lasse, ist dabei völlig egal wenn ich grade in der Stimmung bin. es sei denn, ich will jetzt unbedingt in C-Dur arbeiten, dann weiß ich schon was ich vorhabe. aber wenn ich ich einfach nur hinsetzen und inspirieren lassen will und aus dem Nichts heraus ohne konkrete Vorstellung, die sich dann noch weiter herausbildet, rangehen und mal schauen will, ist doch die AI eine perfekte Möglichkeit den Startpunkt wie bei einer Challenge vorgesetzt zu bekommen. Meistens baut man das ja sowieso wieder gemäß des eigenen Gefühls um oder weiter. Das Endergebnis ist entscheidend.

Hatte neulich sogar eine AI Seite entdeckt, die auch direkt basierend auf der Eingabe ein echtes Sample aus neu erzeugten Klängen erstellen, komplett. Lizenzfrei sozusagen. Kann man direkt verwenden oder absampeln usw. , die Möglichkeiten sind großartig und keine Herabwürdigung oder Veränderung des künstlerischen Prozesses, sondern eine Bereicherung.
 
Hatte neulich sogar eine AI Seite entdeckt, die auch direkt basierend auf der Eingabe ein echtes Sample aus neu erzeugten Klängen erstellen, komplett. Lizenzfrei sozusagen. Kann man direkt verwenden oder absampeln usw. , die Möglichkeiten sind großartig und keine Herabwürdigung oder Veränderung des künstlerischen Prozesses, sondern eine Bereicherung.
Natürlich ist KI eine Bereicherung, so einige lehnen aber Neues strickt ab, kann man von der Erfindung des Buchdrucks, Dampfmaschine, Elektronik, Walkman, Computer, Internet bis jetzt zur Entwicklung der KI gut beobachten. Ist ja auch deren gutes Recht, sollen sie doch alles verteufeln. Mir macht es nach wie vor Spaß neue Technologien auszuprobieren, manche sind Müll, anderes ist sehr nützlich. Da ich eh kein Musiker bin darf ich alles nutzen und bleibe das was ich bin, eben kein Musiker.
 
wieso? wenn ich ChatGPT mit einer Information füttere und z.B. frage:

"gib mir eine zufällige Chordprogression in einer Kadenz aus 8 Schritten in As-Dur und f-moll für Ambient"

und dann kriegst du eine Idee geliefert. eine Idee! das heißt nicht dass du das so machen musst. Wiederhole die gleiche Anfrage, und die Chordprogression wird wieder etwas anders ausgeliefert. ich weiß nicht wie das dann künstlerische Selbstaufgabe sein soll? die AI liefert in dem Fall ja erstmal nur die Idee. eine Hilfe, eine Vereinfachung, einen Startpunkt von dem aus etwas ganz wundervolles entstehen kann. ich z.B. bau mir die Idee dann in den MIDI Noten nach in der DAW und dann von da aus gleich weiter. ich muss noch nicht mal eine Tonart angeben, es reicht schon der Stil, das Genre und die AI spuckt eine Idee aus von der aus man weiter arbeiten kann. ob ich nun selbst die Idee habe in welcher Tonart ich anfange, oder die AI entscheiden lasse, ist dabei völlig egal wenn ich grade in der Stimmung bin. es sei denn, ich will jetzt unbedingt in C-Dur arbeiten, dann weiß ich schon was ich vorhabe. aber wenn ich ich einfach nur hinsetzen und inspirieren lassen will und aus dem Nichts heraus ohne konkrete Vorstellung, die sich dann noch weiter herausbildet, rangehen und mal schauen will, ist doch die AI eine perfekte Möglichkeit den Startpunkt wie bei einer Challenge vorgesetzt zu bekommen. Meistens baut man das ja sowieso wieder gemäß des eigenen Gefühls um oder weiter. Das Endergebnis ist entscheidend.

Hatte neulich sogar eine AI Seite entdeckt, die auch direkt basierend auf der Eingabe ein echtes Sample aus neu erzeugten Klängen erstellen, komplett. Lizenzfrei sozusagen. Kann man direkt verwenden oder absampeln usw. , die Möglichkeiten sind großartig und keine Herabwürdigung oder Veränderung des künstlerischen Prozesses, sondern eine Bereicherung.

Du bekommst den Bogen nicht gespannt zwischen künstlerischer Selbstaufgabe und der Verwendung der Idee Dritter?

Es hat seinen Grund, weshalb heute alles generisch klingt und AI ist ein weiterer Grund.
 
Es hat seinen Grund, weshalb heute alles generisch klingt
Den Eindruck habe ich aber auch wenn ich mir 80er(Gated Snare, Sus2 4 Akkorde) oder 90er(Rompler Dancefloor, 909, 303) Musik anhöre, bis auf einige Ausnahmen, aber die gibt es genausogut heute auch. Der Unterschied ist nur, dass heute wesentlich mehr Output da ist, weil eben Musikmachen nicht mehr von Budget abhängt so wie früher und sich nun wirklich jeder dran versuchen kann.
 
Du kannst aber auch mit nur 2 nicht generisch klingende Musik machen.

Die Beliebigkeit ist nicht die Folge der Unterkomplexität, sondern der Zusammenhangs- und Ideenlosigkeit mangels Pioniergeist.

In den 80ern und 90ern klang es noch eigener, da war ja fast jeder Titel ein Universum für sich, trotz der damaligen technischen Trends.
 
In den 80ern und 90ern klang es noch eigener, da war ja fast jeder Titel ein Universum für sich, trotz der damaligen technischen Trends.
Danke, gut gelacht, haste dir schon mal den Marusha/Scooter/WestBam/Sonstwas Kirmes Techno und Dancefloor von damals reingezogen. Ich zuhauf und ich schäme mich heute so, das mal gut gefunden zu haben, aber ist alles Geschmacktssache. Aber JEDER Titel in den 80er und 90er ein Universum für sich, wie kommt man darauf?
 
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  • Daumen hoch
M.i.a.u.: dcp
Aber JEDER Titel in den 80er und 90er ein Universum für sich, wie kommt man darauf?

Weil jeder Titel abgrenzend zu anderen ist, selbst jene, die stlistisch kopieren wollen.
Da gabs ja so einige, aber die waren in sich gut

und weil das heute so ist



Und ganz besonders schlimm



oder auch, ausserhalb der Blase



Entweder alles gleich, generisch und beliebig und du kommst mit einem Vergleich Westbam und Marusha ... Welch Wunder Low Spirit und Klaus Jankuhn, bei dennoch dennoch jeder Titel anders ist.
 
Ich habe mir gerade mal HardTechno - eigentlich nicht so mein Ding - von 2023 angehört und finde da nicht viel mehr Generisches als sonst wo. Ein Genre folgt nun mal Muster, sonst wäre es kein Genre. Ob das eine KI oder Mensch gemacht hat, ist mir doch als Zuhörer komplett egal wenn es mich anspricht. Irgendwann wir man gut sein, wenn schon was abliefert was halb so gut wie KI-Zeugs klingt. Nimmt es mir die Freude am Musikmachen, Nöööö, nicht im geringten.

 
und dann kriegst du eine Idee geliefert. eine Idee! das heißt nicht dass du das so machen musst. Wiederhole die gleiche Anfrage, und die Chordprogression wird wieder etwas anders ausgeliefert. ich weiß nicht wie das dann künstlerische Selbstaufgabe sein soll?
Die Idee ("eine Idee!") ist leider nicht von dir, sondern aus einem neuronalen Netzwerk, das womöglich auch noch fremdtrainiert ist. Es gehört zur Künstlerehre, eigene Ideen aus eigener Kraft umzusetzen. Eigen heißt, dass die Ursache du selber bist und niemand aufs selbe kommen könnte. Auch fremdwörtlich "Originalität" genannt. Aber jeder hätte an deiner Stelle das Prompt eingeben können, jedem hätte die KI die gleiche Chordprogression geliefert zum "Hört, hört, das hab ich gemacht!"-Abfeiern.

Ihr werdet noch (nicht mehr) sehen, der Unterschied zwischen "Prompt eingeben" und Selbermachen wird der sein zwischen toten und lebendigen Menschen.

Allerdings kann man geteilter Meinung sein darüber ob ich origineller bin, wenn ich mich inspirieren lasse mit dieser Seite

Markov-basierter Pseudozufallsgenerator von Tonfolgen​

(https://demo.neusik.de/randomelody). Kann euch aber auch egal sein, da ich im Keim so entstandene Musik nicht veröffentliche. Es soll nur zum Nachdenken anregen die Frage betreffend, ob etwas selbst gemacht ist, wenn die Werkzeuge zur automatischen Inspiration selbstgemacht sind, keine musikalischen oder prämusikalischen Leistungen Dritter enthalten sind auf urheberrechtlich relevante Weise.
 
Es gehört zur Künstlerehre, eigene Ideen aus eigener Kraft umzusetzen. Eigen heißt, dass die Ursache du selber bist und niemand aufs selbe kommen könnte. Auch fremdwörtlich "Originalität" genannt.
Sowas ist doch nur möglich wenn man sich selbst von der Außenwelt komplett abschottet, damit man nicht fremdinspiriert wird. Ich habe mal ein Buch über Das Neue gelesen, am Ende kam dabei raus, dass es kaum etwas wirklich Neues gibt, das ist ganz ganz ganz selten, das meiste ist ein Aufschnappen von schon Dagewesenem und neu verwursteln, wirklich was Eigenständiges ist sehr sehr selten. Allein schon wenn man jemals andere Musik gehört hat, fällt es ja schon schwer sich davon nicht in irgendeiner Art inspirieren zu lassen. Inpiration finde ich auch nur ein verniedliches Wort für Ideenklau, mal hier ein wenig, mal da und dann verarbeiten und schon ist es von mir. Ich klaue überall Ideen, wie man was umsetzen könnte, am Ende schaffe ich es aber nicht und es kommt doch wieder mein Stil bei raus. Mein Sil ist aber 90% Kopie von irgendwas aus den letzten 40 Jahen und der Rest ist dann halt mein Zusammenschustern.
Klar kann man das einer KI super beibringen.
Vielleicht sorgen KIs auch endlich mal dafür, dass wir von unserem hohen Künstlerross runterkommen. Vielleicht sind wir am Ende nicht mehr als metabolistische Zellhaufen, die mehr kaputt machen als erschaffen. Aber ich vergas, wir haben ja unser Ego erschaffen, das größer ist als das Universum.
 
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Du bekommst den Bogen nicht gespannt zwischen künstlerischer Selbstaufgabe und der Verwendung der Idee Dritter?

Es hat seinen Grund, weshalb heute alles generisch klingt und AI ist ein weiterer Grund.
doch na klar. Ich verwende AI ja nicht dergestalt, dass ich eine Chordprogression 1:1 in die DAW klatsche und so lasse. Sondern sie ist eine Idee. Und je mehrfach ich den Befehl an ChatGPT gebe, um so mehr Ideen habe ich als Basis von denen ich aus anfange selbst weiter zubauen. Es ist weniger eine Idee als vielmehr eine Vorgabe, eine Art anderer Startpunkt aus von dem ich weiterbaue. Ich könnte auch eine Stunde lang alle Akkorde selbst durchprobieren, aber durch eine Vorgabe beispielsweise sag ich mir: lass mal probieren. und schon gehts weiter. das ist das gleiche Prinzip wie wenn ich in Bitwig mit einem Tongenerator auf random Frequenzen ausgeben lasse (die Modulatoren und Presets gibts) und dann mittels Note Scaler in eine Skala oder Tonleiter presse so dass keine Note mehr schiefgeht. Selbst generative music muss erstmal gebastelt und programmiert werden, es ist das gleiche Prinzip, man fängt irgendwo mit einer Vorgabe an die durch einen Algorithmus entschieden wird, wo ist da der Konflikt? Ich sehe hier keine künstlerische Selbstaufgabe, da ja auf Basis dessen was vorgegeben ist, mit dem was vorgegeben ist, weitergearbeitet wird. Wenn es danach ginge, dürfte niemand 808 Samples, Loops, Field Recordings verwenden, die man in der Natur aufnimmt, weil das ist auch so durch eine Entität, die Natur selbst, vorgegeben. Die Musik hat immer recht, egal wie die Vorgabe startet. Ich kann sogar aus einer AI Vorgabe, einem generierten Sample oder einer Chordprogression soweit abstrahieren und verändern, dass man sich von der ursprünglichen Vorgabe durch Weiterbasteln und ,-entwicklung so weit davon entfernt hat, dass die Vorgabe keine Rolle mehr spielt.
 
Die Idee ("eine Idee!") ist leider nicht von dir, sondern aus einem neuronalen Netzwerk, das womöglich auch noch fremdtrainiert ist.
Nein, denn allein durch das Einrahmen mit den Bedingungen wird per random im Algorithmus etwas basierend auf meinen Vorgaben kreiert, ohne mich würde das gar nicht geschehen. Ich will etwas in diesem Genre, dieser Tonleiter in Dur oder Moll in so und so viel Kadenzschritten. Damit habe ich quasi schon mindestens 50 - 75% vorgegeben, das Ergebnis ist das Resultat meiner Idee und Vorbedinungen. Die AI arbeitet für mich, nicht ich für die AI. Wenn man in DAWs mit irgendwelchen Random-Vorgaben arbeiten kann und das in den künstlerischen Prozess einbindet, ist das genau das gleiche. Oder Random-Buttons auf Synths die per Algorithmus einen Zufallspatch erzeugen. Gibts alles, gabs schon vor der AI,alles Teil der künstlerischen Herausforderung mit etwas, was da ist und vorgegeben wird weiterzuarbeiten. Das machen Schriftsteller auch - sie schauen sich um was um sie passiert und schreiben auf der Vorgabe weiter. Oder Maler. Oder Bildhauer. Entweder denkt man sich etwas aus oder man nimmt eine Vorgabe. Am Ende zählt das, was rauskommt.
 
Klar, dass man dem Anspruch, der sich aus der Künstlerehre ergibt, nicht mehr so einfach wie einst gerecht werden kann, weil es schon zu viel Kunst gibt, die ein potenzieller Rezipient kennen und mit den "eigenen" Werk in Verbindung bringen kann. Umso schmerzlicher, wenn der Künstler seine unterstellten Quellen gar nicht kannte, aber Unwissenheit schützt vor Strafe nicht.

Das machen Schriftsteller auch - sie schauen sich um was um sie passiert und schreiben auf der Vorgabe weiter. Oder Maler. Oder Bildhauer. Entweder denkt man sich etwas aus oder man nimmt eine Vorgabe. Am Ende zählt das, was rauskommt.
Ladies and Gentlemen, sie sehen hier das Stockholmsyndrom in action. Stockholmsyndrom mit der KI: Wer AI-Prompting schon als künstlerisches Arbeiten begreift, der wird auch keinen Unterschied mehr ausmachen können dazu, wie Schriftsteller klassischerweise arbeiteten. Und eines Tages brauchen "Künstler" nur noch einen Knopf drücken auf dem steht "Mach Mucke die mir gefällt" und dann dürfen diese Berufsbezeichnung wirklich alle tragen, weshalb sie komplett vergessen werden kann – eher schlüpft ein Nanobot durch eine Carboxygruppe oder so, als dass dir der Selbstbetrug darin auffallen würde, gell? Dass du fremdtrainierte AI für dich arbeiten lässt, erscheint mir ethisch fragwürdig (und zwar nicht, weil fremdtrainierte AI Rechte hätte), aber angesichts der vielen anderen Dingen, mit denen du das unreflektiert in einen Topf wirfst, ist das eigentlich nur folgerichtig.

Ich hoffe, es ist klar geworden, dass ich gegen KI/AI im Grundsatz wenig einwende (das wäre hier aber wirklich OT). Es ist die fehlende Kontrolle des Künstlers über den Trainingsdatensatz, dass es ihm sogar egoistischer-, ignoranterweise egal ist, ob die Ursprünge urheberrechtsbewehrt waren, wer welche Auswahlen getroffen hat, ob mit den ursprünglichen Künstlern Vereinbarungen getroffen, ob selbige eingehalten wurden, etc. pp.
 
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Warum so abwertend? Klar kann man einen Technotrack an einem Tag machen, so wie viele gute Sachen an einem Tag entstanden sind.

wenn ich hier in der gegend den leuten meine musik zeige, also was ich derzeit mache, verstehen die das absolut nicht.

da heisst es, das ist keine musik. also von manchen, die gestörten, können dem meist etwas abgewinnen. gleichgesinnte. klar.

wenn ich dann mal eine nummer aus meiner anfangszeit zeige, heisst es, mach doch besser so was.

wie sea olution. wurde von allen hoch gelobt. nur das ist einfach mal zehn jahre alt.

das war der anfang vom exponentiellen wachsum an besseren ideen.



aber wenn man über 300 solche technotracks produziert hat, ist da einfach kein reiz mehr dran. es ist immer dasselbe.

lieber entwickle ich inoovative beats, die noch nicht da waren. wie neue sprachen. es kann nicht komplex genug sein.

und noch was. wenn man berge versetzen will, muss man daran glauben.

wer seine kunst für nicht wichtig hällt, dessen kunst ist auch nicht wichtig.
 
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Klar, dass man dem Anspruch, der sich aus der Künstlerehre ergibt, nicht mehr so einfach wie einst gerecht werden kann, weil es schon zu viel Kunst gibt, die ein potenzieller Rezipient kennen und mit den "eigenen" Werk in Verbindung bringen kann. Umso schmerzlicher, wenn der Künstler seine unterstellten Quellen gar nicht kannte, aber Unwissenheit schützt vor Strafe nicht.


Ladies and Gentlemen, sie sehen hier das Stockholmsyndrom in action. Stockholmsyndrom mit der KI: Wer AI-Prompting schon als künstlerisches Arbeiten begreift, der wird auch keinen Unterschied mehr ausmachen können dazu, wie Schriftsteller klassischerweise arbeiteten. Und eines Tages brauchen "Künstler" nur noch einen Knopf drücken auf dem steht "Mach Mucke die mir gefällt" und dann dürfen diese Berufsbezeichnung wirklich alle tragen, weshalb sie komplett vergessen werden kann – eher schlüpft ein Nanobot durch eine Carboxygruppe oder so, als dass dir der Selbstbetrug darin auffallen würde, gell? Dass du fremdtrainierte AI für dich arbeiten lässt, erscheint mir ethisch fragwürdig (und zwar nicht, weil fremdtrainierte AI Rechte hätte), aber angesichts der vielen anderen Dingen, mit denen du das unreflektiert in einen Topf wirfst, ist das eigentlich nur folgerichtig.

Ich hoffe, es ist klar geworden, dass ich gegen KI/AI im Grundsatz wenig einwende (das wäre hier aber wirklich OT). Es ist die fehlende Kontrolle des Künstlers über den Trainingsdatensatz, dass es ihm sogar egoistischer-, ignoranterweise egal ist, ob die Ursprünge urheberrechtsbewehrt waren, wer welche Auswahlen getroffen hat, ob mit den ursprünglichen Künstlern Vereinbarungen getroffen, ob selbige eingehalten wurden, etc. pp.

wie lächerlich du dich mit deiner Aussage machst. made my day. du kommst dir wohl sehr schlau vor, hm?

ich wüsste mal gerne, wie du auf Urheberrechtsverletzung kommst, wenn ich dem ChatGPT sage, er solle mir random eine Chordprogession ausspucken. auf die Herleitung und wie du das herkonstruieren willst, bin ich jetzt voll gespannt. 3-2-1 los gehts!

beim Thema Stockholmsyndrom machst du dich noch lächerlicher: das Stockholmsyndrom beschreibt die Veränderung des Verhaltens eines Opfers bzw. einer Geisel während und auch nach einer Geiselnahme. (ich hab nur Wikipedia als Quelle zitiert, steht aber überall im Internet genauso). Wo und wie du jetzt die Geiselnahme herzauberst, die ja jetzt die Basis für das Syndrom ist, mit dem du das ja begründen willst, auch darauf bin ich jetzt gespannt. Mach mal.

Und: du schaffst es sogar vortrefflichst dir selbst zu widersprechen. Einerseits behauptest du, nichts im Grundsatz gegen die AI zu haben, andererseits zeigst du mit deiner Argumentation bei mir ja genau das Gegenteil, weil für dich der Blinkwinkel - im übrigen ohne mich persönlich und meinen Charakter, meine musikalische Intention, meinen Werdegang und meine momentanen musikalischen Anstrengungen, mit 44 Jahren noch Klavierunterricht zu nehmen, in deine Pseudo-Herleitung einfließen lässt, was eigentlich nur dein Schubladendenken beweist, nichts weiter. Das auch deswegen, weil du die KI offenbar aus deiner bescheidenen Sichtweise nur als das begreifst, als was du sie sehen willst und das auch versuchst, so herzureden und zu konstruieren, dabei hab ich genau beschrieben in welcher Form ich sie verwende, nämlich als Zufallsgenerator für MIDI Noten und Progressions, die ein Startpunkt sind für etwas was ich dann weiter verändere. Auch der AI Tongenerator von dieser einen Webseite, der mir ein neues Synthsample von 20 sek erzeugt, ist nichts weiter als ein Random-Patch der, basierend auf meinen Rahmenbedingungen, die ich mir vorher ausdenke, ausgegeben wird. So ist es auch mit den MIDI-Noten. Wenn ich sage: erzeuge mir eine Progression von 8 Steps in Tonart XYZ, dann krieg ich da die englischen Chordnamen angezeigt und dank meines musiktheoretischen Wissens platziere ich diese in der DAW. Das ist die Basis, und weil das in 99% der Fälle meist nie so klingt wie es mal fertig sein soll, fange ich logischerweise an die dann auch zu verändern, bis sie so klingen wie ich das final als gut befinde, das hat mit eigenem Wissen zu tun, Charakter, Sozialisation, Prägung, Ausrichtung, Genre, usw. Die AI ist ein Tool für einen Grundstein, mehr nicht, und nichts anderes habe ich von Anfang an beschrieben. Die AI ist für mich nicht da einen Track zu erzeugen auf Zuruf wie er mir gefällt, und weil du diese Sichtweise hast, hast du mich offenbar nicht verstanden, aber das ist kein Problem, das ist halt nur eine Wissenslücke die jetzt damit aufgefüllt sein sollte in dem ich mir hier die Mühe mache dir das klar und verständlich zu machen, weil du meine vorherigen beiden Posts offenbar nicht gelesen hast, und wenn du sie gelesen hast, dann hast du sie offenbar nicht verstanden.

Und ich habe auch keine fehlende Kontrolle über den Trainingsdatensatz (hach, das hast du süß formuliert), denn darin bilde ich mich seit mehreren Jahren immer fortlaufend weiter, und auch praktisch. Training ist Training, eine Idee ist eine Idee. Training KANN zu besseren Ideen führen, muss aber nicht. AI kann ebenfalls zu besseren oder neuen Ideen führen, muss aber auch nicht. Es ist überall ein KANN, mach dich mal bissel lockerer anstatt Behauptungen aufzustellen. Ich rate dir mal, es einfach auszuprobieren. Ehrlich gesagt spielt es auch gar keine Rolle, ob ich jetzt 2 Stunden davor sitze und mir jeden der einzelnen der 8 Chords selbst ausdenke und platziere, (manchmal mag ich das gerne wenn es so sein soll) oder ob ich mir von der KI halt mal einen Entwurf anbieten lasse den ich weiterbaue. Am Ende setzt sich sowieso das durch, was man den eigenen Fingerprint nennt. Die AI ist der Startpunkt, nicht der Endpunkt.

So sieht das dann z.B. aus, zweimal der gleiche Befehl, und trotzdem sehen die Chords anders aus. Kann man bis in die Endlosigkeit wiederholen. Das was mir da nicht in den Kopf will, ist, wie du das mit dem Stockholmsyndrom verbindest und warum du sowas nicht als gelegentlichen künstlerischen Ausgangspunkt begreifen kannst.

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Und was die Quellen angeht: auch hier weiß ich nicht worauf du hinauswillst. Wir sind immer noch im Thread wo es um Produktion mit Presets und Loops geht.
Ich für meinen Teil gehe davon aus, und das sind auch die Loops die ich verwende, dass es sich hierbei um legal erworbene Samplepacks oder Loops handelt die man kauft oder von Seiten runterlädt wo diese als lizenzfrei angegeben sind. Oder sie sich eben neuerdings auch von der AI komplett neu erzeugen lässt. Für die Seite mit der AI, die einen auf Basis eines eingetippten Rahmens aus Worten und Werten einen Synthsound erzeugt und dann ausgibt, kannst du nicht herleiten dass das eine Urheberrechtsverletzung ist. Es ist das gleiche, wie mit lizenzfreien Loops zu arbeiten, nur dass sie da nicht andere Personen gebaut haben, sondern die KI hat auf Basis meiner Eingabe den Klang erzeugt. Dass ich mir hier keine fertigen Gesamttracks baue, sollte von vorneherein seit dem ersten Post einleuchten, ich frage mich also auf was du also eigentlich hinaus willst oder was du versuchst (erfolglos) zu unterstellen.

Ein Soundbeispiel ist ebenfalls angehangen, der Dateiname des wav-Files ist genau die Eingabe die ich auf der AI Seite gemacht habe um diesen Sound aus dem Nichts heraus zu erzeugen. Das ist nirgendwo geklaut, sondern von der AI ein erzeugter Sound. Lizenzfrei. Ab in den Sampler damit und bischen arbeiten, macht viel Spaß und kann so verfremdet oder weiterentwickelt werden, wie von einem gekauften Sample oder sogar einem eigenen Sample. Es ist Kunst, und die AI einfach nur ein Grundstein, ein Beginn, eine Option, mehr nicht. Bei Schriftstellern, die sich durch irgendwas im Außen inspirieren lassen und dann anfangen zu schreiben, ist es das gleiche. Oder Bildhauer, Maler, die etwas abbilden was bereits schon da ist. Das ist Kunst. Künstler erschaffen nichts neues, sie bilden das ab - nur anders und in einem anderen Blickwinkel - was die ganze Zeit schon vor uns ist.
Und technische Möglichkeiten der Neuzeit für eine andere Herangehensweise zu nutzen, ist legitim und nicht falsch, es ist auch nicht faul oder Kontrollverlust. Sondern einfach nur ein weiterer Weg.

Schau mal in die Generative Music, wo es nur noch darum geht einen Rahmen zu stecken innerhalb dessen die DAW selbst auf random Melodien erzeugen die in eine Skala oder Tonleiter gepresst werden damit kein falscher Ton mehr rauskommt. Ist auch Kunst, und klingt sogar großartig, das kann man in zig Stufen ausbauen, und niemand kann dann noch sagen: war das zum Großteil die DAW oder die Person selbst? Und dann lass mich raten - dann ist das natürlich gaaaaaaaanz was anderes , nicht wahr? *ironie off* Komischerweise da scheinen die Leute auch kein Problem damit zu haben, da ist es natürlich in Ordnung. Geh auf Youtube, suche nach Bitwig oder Ableton Tutorials für generative music, wie die DAW auf Random irgendwelche Pitches ausgibt die du dann hinterher in Korridore lenkst. Es ist am Ende des Tages genau das gleiche.
 

Anhänge

  • a dreamy slow ambient drone about nature.wav
    2,5 MB
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