Elektronische Musik produzieren mit Loops, Samples und Presets - darf man das ?

wir reden die ganze Zeit von Loops und Samples und AI und Presets. also Presets für die DAW von Signalketten, vermute ich mal.
mir fällt noch eine Kategorie ein: gekaufte SysEx Patches für Synthesizer, die man nicht selbst programmiert hat. fällt meiner Meinung nach auch in diese Sparte.

Das eine sind einzelne Klänge, die komponiert und arrangiert werden wollen, das andere sind bereits fertige Bestandteile, die einen großen Teil der Produktion ausmachen (können)
 
Das eine sind einzelne Klänge, die komponiert und arrangiert werden wollen, das andere sind bereits fertige Bestandteile, die einen großen Teil der Produktion ausmachen (können)
find ich gar nicht, es gibt keinen Unterschied. Ob Loops oder SysEx Patches, beides sind vorgefertigte, fertige Sounds. Bei Loops liegen sie als Sample vor, bei Sysex auf dem Synth als Patch. Ok, ich muss noch die Notentasten drücken, aber trotzdem ist es ein fertiger Sound. Wenn ich einen Juno oder Jupiter Sound als Sample habe, und parallel auch den SysEx Patch dazu, macht es Null Unterschied. Denn das Loopsample kann ich in den Sampler der DAW legen und den Root Key angeben, und dann genauso damit die Noten spielen, so als ob ich auf dem Synth den Patch lade und die Noten spiele auf dem Gerät selbst.

Es sind beides fertige Bestandteile, allenfalls das Containerformat ist ein bischen anders, aber am Ende ist der Sound das gleiche, egal ob als SysEx oder hörbares Audioformat. Dabei gehts gar nicht so sehr um den einzelnen Klang, den man hört, ob als Sample im Sampler oder direkt vom Synth per Tastenschlag. Der programmierte Klang, so wie er sich zusammensetzt und aufgebaut ist, wie er eingestellt ist und immer wieder erklingt, ist doch bereits schon fix. Und sowohl die Loops als auch die Noten können arrangiert werden, ebenso damit komponiert. Der Synthi ist ja polyphon, der Sampler auch. Also auch Chords sind möglich auf Basis des Samples, einfach den Root Key im Sampler fix einstellen (ist ja beim Sample immer mit angegeben) und dann Feuer frei.

Ich würde höchstens soweit mitgehen und sagen, dass diejenigen die keine Ahnung haben einen Patch zu progammieren halt froh sind, den fertigen hörbaren Klang vor sich zu haben, aber mit Samples von ihren eigenen Synthis arbeiten ja sogar viele Musikkünstler, weil Arbeiten mit Samples auch sehr viel Spaß macht. Grade in Bitwig, da ist das echt super, wo man zwischen Repitch und Granular und Freeze umschalten und mit Modulatoren arbeiten kann, was in dem Format dann weitaus ergiebiger ist als nur den Patch vom Synth zu spielen. Deswegen sample und recycle ich ja auch so gerne von meinen eigenen Stücken so viel und gerne, weil Arbeiten mit Samples sehr viel Spaß macht und tolle kreative Ergebnisse liefert. Man ist ja nicht gebunden daran, das reine Sample was man lädt oder sich erzeugt, immer nur auf die eine fixe Art und Weise in der einen aufgezeichneten Tonart zu verwenden.

also .. so betrachte ich das. und ich schätze jeder sieht das halt ein bischen anders. und wegen dieser versch. Standpunkt gibts ja bestimmt auch diese Diskussion über die Moral und Ethik des Nutzens von Loops und Samples.
 
Zuletzt bearbeitet:
Langweiliges Zusammenrücken von Samples/Puzzelstücken mag ich nicht, sehe aber in der Aktivierung von Samples, Loops & Co. erst einmal nichts Schlimmes, so kommen kreative Ideen und Pfade zustande, die vorher ggf. nicht stattgefunden hätten, man kann sich um Dinge kümmen, die gerade eher in den Kram passen, der Kreativität mehr Leinwand bieten...man kann seine Inspiration aus vielen Dingen ziehen.
Manchmal passt ein Sample wie Faust aufs Auge, manchmal zündet es eine Idee, manchmal dreht man es durch die Mangel, bis was Neues entstanden ist.

Kann ich mir das auch selbst synthetisieren? Klar.
Muss ich das? Wüsste nicht weshalb, die hunderttausendste Open hat aus weißem Rauschen ist immer noch weißes Rauschen.

Wenn ich mich ne Stunde damit beschäftige, Sound XY GENAU SO hinzubiegen, wie ich ihn in meiner Vorstellung ohne Kontext und funktionales Drumherum habe, klar, warum nicht. Wenn ich mich aber stattdessen weiter kreativ(er) betätigen kann, statt mich ggf. stundenlang in synthetischen Spitzfindigkeiten zu verlieren, habe ich eventuell im Zuge dessen etwas Kreatives erreicht, das mir andernfalls (ob Ermüdung...sonstwas) nicht mehr vergönnt gewesen wäre.
Ja, alles hypothetisch, viel würde, wenn, hätte...aber ich kann das strikte Ablehnen nicht ganz nachvollziehen und sehe auch im Benutzen, viel mehr Instrumentalisieren von Samples & Loops etwas potentiell Gutes.

Ganz davon ab ist das Samplen in einer Form wie Daft Punk oder The Prodigy es taten und tun m.E. eine Kunstform für sich.
Mein liebstes Preset im Synth ist dafür immer INIT.

tl;dr

Ich kann und mag nicht strikt dagegen sein, weil ich auch kreatives Potential in der Verwendung von, Beschäftigung mit [...] Samples sehen kann.
Unbearbeitetes Zusammenschieben eines Songs aus dem ganzen Sample-Pack ist natürlich nicht was ich meine oder in irgendeiner Form gutheiße.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Bei loops ist das so.... Man kann sie lassen wie sie sind und schauen ob sie irgendwo passen und man kann aber auch richtig mit experimentieren.
Auseinandersetzen und zu neuen zusammensetzen.... Mit tools verfremden... Mehrere loops schichten usw.
Ich habe mal mehrere drumloops übereinander gelegt was einen völlig neuen drumloop ergeben hatt.
Soh'n richtiger pumpener house beat kam da bei raus.
Wäre nur mit einer Drummachine nicht möglich gewesen.
Als fertige eigene Musik kann man loops jedenfalls auch nicht sehen.
Ausser man nimmt wirklich soh'n fertiges Konstruktions kit wo alles gleich zusammen passt und lässt es so wie es ist.
Dann fehlte es einem an Kreativität.
Ansonsten macht es auch mal mit loop Spaß zu experimentieren.
Naja und presets sind auch noch keine eigenen fertigen Musik Ideen.
 
Mehrere loops schichten usw.
Ich habe mal mehrere drumloops übereinander gelegt was einen völlig neuen drumloop ergeben hatt.
Soh'n richtiger pumpener house beat kam da bei raus.
Das ist ja quasi das Prinzip, das man im Schranz für sich entdeckt hat, die gelayerten, pumpenden Vengeance-Toploops hüpfen einen oft an.
Exemplarisch:



Solche Dinge haben sogar gewisse Verästelungen der Sache geprägt. Wo will man da anfangen und aufhören? Schwierig.
 
wenn ich hier in der gegend den leuten meine musik zeige, also was ich derzeit mache, verstehen die das absolut nicht.

da heisst es, das ist keine musik. also von manchen, die gestörten, können dem meist etwas abgewinnen. gleichgesinnte. klar.

wenn ich dann mal eine nummer aus meiner anfangszeit zeige, heisst es, mach doch besser so was.

wie sea olution. wurde von allen hoch gelobt. nur das ist einfach mal zehn jahre alt.

das war der anfang vom exponentiellen wachsum an besseren ideen.



aber wenn man über 300 solche technotracks produziert hat, ist da einfach kein reiz mehr dran. es ist immer dasselbe.

lieber entwickle ich inoovative beats, die noch nicht da waren. wie neue sprachen. es kann nicht komplex genug sein.

und noch was. wenn man berge versetzen will, muss man daran glauben.

wer seine kunst für nicht wichtig hällt, dessen kunst ist auch nicht wichtig.

Erinnerst mich ein wenig an Stimming. Der sagte auch das 4/4 House damit ist er durch, da gibts nix spannendes mehr für Ihn zu entdecken. Sein Album Ludwig ist dann in de rCorona Zeit erstanden, einzigartig. Muss man sich aber drauf einlassen können. Gibt aber viele Acts die gerne experimentell unterwegs sind. Ich glaub die beste Musik produziert man eh wenn man sich selbst nicht in eine Schublade drückt.
 
@mama_analog und nur zur Unterstützung deiner Aussage:
Millionen "Beherrschende traditioneller Instrumente" verlassen sich auf die Bereitstellung eines Klangraums, der ihren Erwartungen (bzw. die ihres Lehrers) entspricht, durch einen Instrumentenbauer. Diesen Klangraum könnte man auch als eine kontinuierlich-multidimensionale Auswahlmatrix betrachten, wobei die Zielrichtigkeit der Auswahl von Klängen mittels dieser Matrix jahrelange Übung des Bewegungsapparats voraussetzt.

Eine diskretdimensionale, viel einfachere Auswahlmatrix ist nun der Synthesizer (Presetschleuder, Stepsequencer, etc.). Die Einschränkungen, die das Gerät dem Musiker oktroyiert, sind der Nachteil, dagegen stellt einen Vorteil der intuitive Zugriff auf die enthaltenen Klänge ohne jahrelange Übung des Bewegungsapparars dar.
 
Ja wobei, merke, das war schon arg OT von mir merk ich gerade. Das über akustische Instrumente gesagte lässt sich in etwa auf "frei parametrische"(?) Synthesizer gegenüber Samplern, Rompletn, reinen Presetschleudern und Stepsequencern übertragen. Umso mehr in der MIDI-2.0-Ära und obwohl der Benutzer sich ohne Lehrer da reinfuchsen muss.
 
Erinnerst mich ein wenig an Stimming. Der sagte auch das 4/4 House damit ist er durch, da gibts nix spannendes mehr für Ihn zu entdecken.

also vor 5 stunden hat er was hochgeladen, was nicht danach klingt als hätte er sich geändert.

hab aber blos die ersten 1:30 mit dem 4/4 takt minimal techno gehört.

 
Amiga und nem Tracker
na gut - ST und Amiga waren ja halbwegs zeitgleich. Mein Bruder hatte den Amiga, ich den ST - ich hab dann mehr programmiert und Musik gemacht (Tracker wie MusicMon und DIGIT habe ich da eher genutzt, um Soundtracks für meine eigenen Games zu machen), er hat mehr gedaddelt. :mrgreen:
 
Aber Wo her kommt der Begriff Kirmes Techno??? weil es auch auf der Kirmes gespielt wurde ???
Dann würde ja die ganzen Tracks der Techno Scene1993 bis 2000 dazu gehören, wie der geile Track Follow Me von Jam and Spoon, komische Bezeichnung für erfolgreiche Tracks.
Ohne die Hauptakteure Westbam und Dr Motte gäbe es keine Love Parade, was manche Kirmes Musik nennen, oder DJ und Musiker/innen wie Marusha.
Ein Schaller der sich Später die Love Parade zu eigen machte, ohne etwas für den Namen der Veranstaltung überhaupt beizutragen (sie ja bekanntlich dann leider in den Boden und Dreck Stampfte ) hätte ohne WB und Motte wahrscheinlich nur seine Heinblöd Muckibuden geleitet, währe auch so besser gewesen.
 
Kirmestechno ist die unterste Schublade vom Techno. Also Scooter und ähnliches. Westbam, Marusha und Motte gehören nicht dazu.
 


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