Espen Kraft attackiert Moog und Superbooth

was er macht ist sicherlich schwarze rhetorik zu benutzen: er tut so, als ob moog behauptet hätte, dass jeder anfänger unbedingt genau dieses gerät bräuchte und es total günstig sei.

was er nicht tut ist das konkret zu behaupten obwohl es nicht stimmt. nur das wäre justiziabel.

"fruchtzwerge - so gesund wie ein kleines steak" als "betrug" oder "täuschung" zu bezeichnen wäre z.b. justiziabel - wenn es falsch wäre. was es allerdings nicht ist. :)

die meinungen über die spitzenmodelle von moog/ppg25/sequential oder produkte wie den technosaurus oder die kyma hardware kann ich verstehen.
was ich nicht sehe ist die relevanz dieser meinungen. solche hass-dauerwerbesendungen, in denen 30 mal immer wieder das gleiche gesagt wird gehen in einer welt voller behringerprodukte und immer kleiner werdenden gewinnmargen für die produzenten gegenüber den händlern komplett am thema vorbei.
 
Keine Ahnung, wer die 100.000 Klicks zu verantworten hat, die zB. unter seinem YT-Video "The great Synthesizer scam" vom Oktober stehen.
Rechne den Klicks nicht zu viel Bedeutung zu und gehe nicht davon aus, dass die Leute (wer auch immer das sein mag) leichter zu beeinflussen sind, als du selbst, denn auch du bist einer von den 100.000.
 
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Ich würde so schwere Geschütze wie Verleumdung nicht auffahren, erst recht nicht in diesen Zeiten, wo auch in anderen Bereichen satirische Meinungsäußerung zu Verleumdung umgedeutet wird.

Es ist doch nun wirklich nicht neu. Es gibt immer Leute die von Herstellungskosten - Endpreis Diskrepanzen getriggert werden und sich dann aufregen.
Rolex, Apple Kabel oder Tischlampen für 650 €.

Man kann als Auskenner ja darauf hinweisen, dass ein so hoher Preis für einen Synthesizer eben nicht vollständig mit den hohen Fertigungs- und Materialkosten begründbar ist. Das kann man aber auch ohne diese negativen Vibes machen und man sollte auch irgendwie akzeptieren, dass das jede Firma so machen kann wie sie will, wenn sie keine falschen Versprechungen macht, und da meine ich konkrete Sachversprechungen, nicht die unterschwellig in der Werbung vermittelten.
(dieses Produkt wird dich glücklich machen, du wirst dann endlich gute Musik machen können usw.)

Also ich würde sagen, keinem tun solche Videos wirklich gut, vielen aber vermutlich auch nicht schlecht, man kann sich selbst bestätigen und nicken,
und diese Funktion haben doch nun mal die meisten Meinungsvideos, ah der große Meister fühlt genau wie ich, Glück gehabt.
 
ihr seid noch nicht mal mit meiner küche fertig und wollt schon wieder irgendwelche geräte von influenzern reinigen.

das personal ist auch nicht mehr was es mal war. :sad:
 
Der Blödsinn ist eigentlich gar keiner Beachtung wert.
Ich beachte den Mann ja gar nicht, sondern bin Meta. Eigentlich bin ich hier im Forum fast immer Meta, weil ich mich mit Technik nicht auskenne.
Es geht mir um:

Die Bewertung von Kaufimpulsen generell und wie darüber geredet wird.

1. Irrationale Kaufimpulse vs. Bang for Bucks
Es stimmt, dass das Preisleistungsverhätnis eines Minimoogs absurd ist, wenn man es rational betrachtet. Der Preis resultiert aber aus einem Markt, der irrationale Kaufimpulse bedient. Zu sagen "Ich versteh nicht, wie man das kaufen kann" basiert also auf falschen Prämissen. Rationalität ist bei solchen Produkten Off-Topic. So meine Beobachtung. Der "Bang" sind keine Features, sondern Emotionen.

2. Wer bewusst emotional kauft, ist nicht automatisch dumm
Wenn ich weiß, was ich mit einem Minimoog bekomme, dann kenne ich mich. Dann weiss ich, was ich emotional brauche (nicht rational) und habe mich selbst "verstanden". Dann weiß ich, ob für mich 5.000 für einen Minimoog ohne geile Features zu viel sind, oder okay sind. Dann bin ich kein Opfer meiner Gefühle oder dumm und ich brauche auch keine "Beratung". Nicht zu einem Minimoog-Kauf. Nicht zu einem PPG 1002 und nicht – wie in meinem Fall – zu einem UDO. Schon gar nicht nachträglich, wenn alles happy ist. Auch, wenn die Kaufhilfe vielleicht nett gemeint ist.

3. Heuchlerisches Framing
Es gibt halt irrationales Verhalten beim Menschen. Auch Konsumverhalten. Immer wieder das Thema aufmachen: "Wie blöd seid ihr, die ihr unnützes überteuertes Zeug kauft", ist generell ausgrenzend, bewertend und herabwürdigend. Eben weil es am Thema vorbeigeht und das Menschsein nur teilweise touchiert. Ein nicht-rationales Thema wird rational geframet. Wer das tut, kann prima sagen: "Unwirtschaftlich konsumierende Käufer haben Ego- oder Schwanzprobleme (Porsche/PPG-Fahrer: Neiddebatte mit Abwertung)." "Wer so kauft, der kann nur dumm sein." (Persönliche Abwertung), "Die Käufer sind Opfer und die Hersteller sind geldgeil." (Verleumdung verpackt als Kapiatlismuskritik). etc. Wer so redet, hat andere Interessen, als Konsumentenberatung.

4. Werte-Framing: Umdeutung von Toleranz
"Sei doch nich so intolerant, kernelkid, der sagt nur seine Meinung." Nö. Rationales Kaufverhalten wird öffentlich (YT) als rhetorisches Mittel missbraucht (als total ironisches Kabarett – bla – und "Ich-finde-Gebashe"), um andere (pöse Reiche und pöse Hersteller) abzuwerten und die Community der 'armen' (irrational verblendeten oder rational sparsamen) Konsumenten als Opfer bzw. Helden zu framen.

5. Haltung
"Lasst den Espen doch reden. Der ist unwichtig. Das ist die Beachtung nicht wert." Genau. Wie dieser Thread, anscheinend.

Mach ich ja. Ich rede über Marketinginsights (1. und 2.) und Kommunikation (3.). 3. lehne ich ab. Bei 4. geht mir die Hutschnur hoch.
Und mit 5. beginne ich jetzt.
 
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2. Wer bewusst emotional kauft, ist nicht automatisch dumm
Wenn ich weiß, was ich mit einem Minimoog bekomme, dann kenne ich mich. Dann weiss ich, was ich emotional brauche (nicht rational) und habe mich selbst "verstanden".

genau wie deine anderen punkte trifft auch dieser zu, und es ist in der tat auch auch aus der perspektive der psychologiewissenschaft so, dass der mensch die mehrheit seiner entscheidungen - oft völlig unbewusst - danach trifft, ob er sich von dem, was er sich durch die entscheidung verspricht, zu erwünschten emotionen führt.

konsum, statussymbole, das sich umgeben mit gegenständen und menschen, verschiedene formen der arbeit, die man verrichtet, und ob man in der eisdiele zu pistazie oder zu heidelbeer greift, sind die klassiker. aber es gilt auch für die meisten anderen entscheidungen, die man im alltag so trifft, und oft auch die, von denen man denkt man würde sie rational treffen (denn das schließt sich nicht gegenseitig aus)


völlig unabhängig davon darf ich das natürlich trotzdem blöd finden, wenn sich leute eine yacht für 300 millionen kaufen, die sie dann nicht benutzen, während woanders kinder verhungern, die man mit einer kleinen spende hätte retten können. und ich darf das auch sagen.
es wird nur ab dem zwölften video irgendwann so krankhaft, dass ich dann vermutlich genauso bekloppt bin wie die leute, die ich kritisiere.
 
Ah, jetzt fällt auch noch der letzte Hinterwäldler auf den Clickbait rein.
 
Mein Eindruck: Wie (dank Internet und Messen sind natürlich auch von Vorteil) bei fast jedem Hobby sind Synthesizer ein Gruppenerlebnis und wenn sich jetzt alle einen Moog, ein kleines Spielzeug von Roland, Korg oder Behringer kaufen will man natürlich nicht an der Seitenlinie stehen sondern mitreden können. Jeder der das kritisiert ruiniert das Gemeinschaftsgefühl, das will man sich natürlich nicht kaputt machen lassen ;-)
Dazu kommt noch dazu, dass ein Teil der User Jahrzehnte lang keinen Zugriff auf moderne oder namhafte Synthesizer hatten, weil sie praktisch hinter einer Mauer gelebt haben. Das befeuert unter Umständen den Vintage Trend, da sind für viele Träume die endlich Wirklichkeit werden können.
 


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