Führt immer mehr Technik in eine musikalische Sackgasse ?

abbuda schrieb:
(...) hab ich mir die 3. vom Beethoven reingezogen (...)

Volltreffer! Wir sprechen über Heroes und abbuda zieht sich währenddessen die "Eroica" rein. Die war im übrigen schon 1806, bei ihrer Uraufführung (ich glaube: Wien) ein Erfolg.
 
Zum Thema DSDS: das eigentliche thema ist dort nicht etwa der, der als letzter der star wird, sondern die ganzen Versager, das Leid, die Fehler usw. das ist das eigentlich wichtige was vermarktet wird: Leute die sich total zum Ei machen, das will man sehen, die sind mittlerweile die eigentlichen "Berühmtheiten".

Schonmal jemand jerry springer gesehen? :twisted:
Einmal reicht. Dann kennt man das ziel der Vermarktung, auf das wir und zubewegen, nur eben ein Jahrzehnt später.
 
idealist schrieb:
Naja, auf jedenfall versteh ich manchmal die Aufregung um Filesharing nur teilweise, denn früher hat man sich einfach die CD von einem Freund ausgeleiht oder die songs vom Radio auf Kassette(später die heute wieder tote minidisc, minidisc ein kurzfristiger Trend ende der 90er ;-))aufgenommen.
War einfach aufwendiger bzw. musste man jemanden kennen der die CD hatte.

Die ganze Discographie von den Beatles oder Depeche Mode kriegte man damals nicht einfach mit ein paar Mausklicks, das war VIEL aufwändiger und für Exoten-Bands, die nicht so viele Leute auf CD hatten und die nie im Radio kamen galt das natürlich erst recht.
 
EinTon schrieb:
Die ganze Discographie von den Beatles oder Depeche Mode kriegte man damals nicht einfach mit ein paar Mausklicks, das war VIEL aufwändiger und für Exoten-Bands, die nicht so viele Leute auf CD hatten und die nie im Radio kamen galt das natürlich erst recht.

Selbst in dem total abgelegenen kaff in dem ich gelebt habe bin ich de facto an alles (software, audio) kostenlos gekommen, schon vor >10 Jahren, da hatte keiner Internet.

Das, an das man nicht rangekommen ist, das kannte niemand, also man selber erst recht nicht.
Warum waren denn damals (doppel-)Kasettenrecorder so angesagt?

Und versuch mal was von Exotenbands im Internet runterzuladen, da brauchst du schon ein "paar" klicks, und viel glück dass auch einer damit online geht ;-)

Leichter ist es gewiss geworden, aber ich sehe da nicht den Unterschied. Ob man nun einen Tag braucht oder 20 Minuten um das gewünschte zu bekommen.

Ich denke bei der ganzen Angelegenheit kommt auch noch was positives: die vielfalt nimmt zu, Qualität setzt sich durch. Jeder kann laden-hören-löschen/behalten und das gute aussuchen und sollte das, was man mag dann auch unterstützen. Auf Konzerte gehen usw.

Ich verstehe auch nicht warum sich Musiker (bzw. besser gesagt die global player-konzerne) anmaßen für ein paar noten/rumgetröte millionenverdienen zu wollen. Es ist nur schall, nichtmal rauch und ein paar emotionen. Viel spektakel und Fasade nett durch das marketing verpackt.
Einigen Musikern scheint dieses Trarah jedenfalls nicht gut zu tun (musikalisch).
 
komons.de schrieb:
Und versuch mal was von Exotenbands im Internet runterzuladen, da brauchst du schon ein "paar" klicks, und viel glück dass auch einer damit online geht ;-)

Gentle Giant war ab 1987 meine Lieblingsband gewesen, die kannte keiner ausser mir, folglich hätte ich die auch nicht kopieren können.

Heutzutage sieht das dagegen so aus:

ggiant.jpg


Erwähnt sei, dass man mit dieser Software auch kostenlos die jüngsten Alben von unseren Forumsmitgliedern Edge of Dawn und Phelios bekommt - kurz, da gibt es schon genügend "Exotika" zur Auswahl... ;-)
 
meine musik gibts dort aber nicht. :twisted:
ich meine, ich würde mich geehrt fühlen!

dein vergleich mit giant octupus hinkt eventuell etwas, weil es ja nun vielleicht bekannter ist als damals. Mit phelios und co zeigt aber das du schon recht hast.

achso, nur zur anmerkung, einige downloads von dieser "Quelle" könnten sich als teurer Fake herausstellen und den Anwaltbrief kommen lassen (bei einem Nachbarn ist das passiert). Da gibt es auch unmengen an zips mit nettem anderem (nackten) inhalt. Jedenfalls war das noch vor 2-3 Jahren so als diese "Quelle" noch aktuell war. Aus gegebenem Anlass geht es ja nun eher zu anderen Tauschplätzen über, wo es nicht so leicht ist. Der traffic im netz weltweit spricht für sich, so ganz bin ich aber momentan auch nicht auf dem laufenden, ich lad nix runter was meinen Vermieter nicht gefallen würde, der liest die Logs mit und im Mietvtrag steht da eindeutig Kündigung... Freeware gibts mehr als man denkt, auch white label musik ;-)
 
komons.de schrieb:
ich lad nix runter was meinen Vermieter nicht gefallen würde, der liest die Logs mit und ...

Was ? Sitzt du grad im Knast? Kann man jetzt nicht mal mehr in Ruhe Bombenbaupläne runterladen?

Ich komm mir hier im Moment ziemlich alt vor. Muss gestehen, dass ich zu den alten Säcken gehöre, die sich die Musik noch im CD-Format nach hause schicken lassen.

Ich bin auch nicht ganz der Meinung, dass die Kunstschaffenden zufrieden damit sein sollen, dass man ihre Sachen überhaupt hört. Wer den Wert geistigen Eigentums nicht respektiert, muss sich nicht wundern, wenn es irgendwann nichts gescheites mehr gibt.
 
Ich finde, es gibt immer mehr gute Musik, immer mehr wahnsinnige interessante und technisch begabte und faehige Leute, und auch Poplieder wie die von Britney Spears oder Christina Aguilera sind ziemlich beeindruckend, von den Klaengen, von der Produktion, vom Groove her.

Ich brauch hier in meiner Stadt nur abends in den Jazzclub zu gehen, fuer umsonst, um Musiker zu sehen, die eine so beeindruckende Musikalitaet *und* Groove *und* Funk, dass mir die Haare zu berge stehen. Und das sind Leute die gerade ihr Studium absolviert haben und mit Schwierigkeiten eine Platte rausgebrahct haben, die keiner kaufen wird, weil jeden Monat zigtausend gute Platten rauskommen (und ich rede hier nicht nur von Techno, sondern von Jazz, von Klassik, von Rock, von Pop).

Bei elektronischer Musik ist das ja noch alles viel "schlimmer", weil da jeder ohne grossen Aufwand eben sein Zeugs produzieren kann. Und das heisst, das zwischen den Leuten, die nicht so interessante oder ausgereifte Musik machen, auch Leute dabei sind, die wunderbare, emotionsgeladene, technisch beeindruckende, groovig tanzbare, was auch immer Musik machen. Man braucht nur kurz auf Netlabels wie audiobulb zu gucken, und schon sind da 200 Platten von ziemlich hoher Qualitaet zur Verfugeung.

Oder ich kann kurz im Internet saemtliche Werke von Bach, Mozart, Beethoven runterladen (legal), und mich ans Klavier setzen und versuche sie zu spielen. Oder Jazz-Transkriptionen. Es ist alles so unheimlich einfach zu erreichen, um sich musikalisch fortzubilden, Musik lieben lernen, usw... Es gibt mp3 blogs, die seit ewigkeiten vergriffene Platten rippen und zum Download stellen, und da sind jedesmal Combos aus den 60ern, 70ern, 80ern, von denen man nie gehoert hat, die einen sofort umwerfen.

Ich finde es bringt wirklich nichts auch nur ueber Musik, die man nicht mag, nachzudenken, weil an jeder Strassenecke die gute Musik da ist. Oder man macht sie selber. Ich finde das alles wunderbar, und sehe wirklich nicht wo das Problem ist.
 
Wenn man Produktionen so zerlegt, dass man irgendwo noch irgendwas gutes daran finden kann, ist es klar dass man an jeder Ecke gute Musik findet... :P

Letztendlich reicht macht eine teuer klingende Produktion, die grooved und tolle Presets kombiniert noch keine wirklich gute Musik sondern zeigt nur ordentliches Handwerk von guten Musikern...
 
Ich habe da ganz besonders an "Ooops baby one more time", und ich denke der song hat deutlich mehr appeal als nur eine konbination von presets mit gerader bassdrum. Ich finde das kein Wunder, das dieser Song auch von zig anderen Kuenstlern gecovert wird, oder z.B. auf dem guten Weg ist, Jazz-Standard zu werden.

Es ist auch normal, wenn es jetzt 100 mal mehr Musiker gibt als vor 20 jahren (mit den ganzen Jazz, pop und rock schulen, z.b.), das da auch 100 mal mehr gute musik rauskommt. Sie geht nur unter. Aber ich habe schon in 2007 mindestens 10 platten gefunden, wo ich mir gedachte habe "die kommen ganz weit nach oben in meine liste". Nur sind da schon zighundert platten ganz oben.
 
Oh-ha, Jazz hatte ich mir bisher aber ganz anders in Erinnerung, irgendwie virtuoser ;-) Am Schlagzeug ist mir auch nix besonderes aufgefallen, Standard Rock/Pop wuerd' ich sagen, aber ich hab' den Song auch nur selten bis zuende gehoert ;-)
Bis auf einige Parodien und eine eher grottigen deutschen Version hab' ich bisher keine ernstzunehmende Cover des Songs gehoert...
 
Summa schrieb:
Letztendlich macht eine teuer klingende Produktion, die grooved und tolle Presets kombiniert noch keine wirklich gute Musik, sondern zeigt nur ordentliches Handwerk von guten Musikern...

Soll mir auch recht sein. Jedenfalls geh ich dann entspannter nach Hause als nach einem Konzert, bei dem jemand für 40 Euro Kartenpreis einmal bedeutungsvoll in den Steinway pinkelt.

daswesen schrieb:
(...) Es ist auch normal, wenn es jetzt 100 mal mehr Musiker gibt als vor 20 jahren (mit den ganzen Jazz, pop und rock schulen, z.b.), das da auch 100 mal mehr gute musik rauskommt (...)

Vielleicht ist das ein spezifischer Alabama-Eindruck. In Austin und San Antonio, Texas, gings mir ähnlich. Überall Lokale, in denen Live-Musik gespielt wird, teilweise ganz ausgezeichnete Musik. Dass es allerdings 100 mal mehr Musiker gäbe als noch vor 20 Jahren, gehört ins Reich der Märchen. Es gibt allerdings sicherlich mehr Leute, die jetzt ein schickes Keyboard mit Begleitautomatik zuhause herumstehen haben. Gerade auf dem amerikanischen Markt gehen besonders gut diese elektronischen Pianos von Kawai, bei denen ein fertiges, vorprogrammiertes Stück herauskommt, wenn man irgendwelche Tasten drückt. Von weitem sieht das dann so aus, als ob der Fingerbeweger selbst das Stück spielen würde. Wenn man diese Leute mit dazurechnet, dann sinds natürlich bedeutend mehr Musiker als noch vor 20 Jahren. ;-)
 
iconos schrieb:
Summa schrieb:
Letztendlich macht eine teuer klingende Produktion, die grooved und tolle Presets kombiniert noch keine wirklich gute Musik, sondern zeigt nur ordentliches Handwerk von guten Musikern...

Soll mir auch recht sein. Jedenfalls geh ich dann entspannter nach Hause als nach einem Konzert, bei dem jemand für 40 Euro Kartenpreis einmal bedeutungsvoll in den Steinway pinkelt.

Naja, beides fuehlt sich am Anfang schoen warm an, aber faengt nach 'ner Weile irgendwie zu stinken an ;-)
 
Der traffic im netz weltweit spricht für sich, so ganz bin ich aber momentan auch nicht auf dem laufenden, ich lad nix runter was meinen Vermieter nicht gefallen würde, der liest die Logs mit und im Mietvtrag steht da eindeutig Kündigung... Freeware gibts mehr als man denkt, auch white label musik

Hä? Meiner Meinung nach ist das ist eine ziemlich krancke Sache...
Dein ernst? Ich weiss nicht mal wie das funktionieren sollte? Wo und wie kann der deine Logs ansehen?
Telefongespräche hört er etwa auch noch ab und hat es Wanzen in der Wohnung? ;-)

Achja und das mit dem Anwaltbrief war doch ein Fake. Kann mich noch erinnern das es da mal ein Spammail gab, wo sowas drin stand!
Erstens löscht man sowas wenn man es bekommt/bekommen würde (hab von sowas noch nie gehört) und zweitens würde doch imho, wenn es sich um Konderpornografie handelt, die Polizei direkt vorbeikommen und den Computer beschlagnahmen. Nur schon aus beweisrechtlichen Gründen!
 
idealist schrieb:
Der traffic im netz weltweit spricht für sich, so ganz bin ich aber momentan auch nicht auf dem laufenden, ich lad nix runter was meinen Vermieter nicht gefallen würde, der liest die Logs mit und im Mietvtrag steht da eindeutig Kündigung... Freeware gibts mehr als man denkt, auch white label musik

Hä? Meiner Meinung nach ist das ist eine ziemlich krancke Sache...
Dein ernst? Ich weiss nicht mal wie das funktionieren sollte? Wo und wie kann der deine Logs ansehen?
Telefongespräche hört er etwa auch noch ab und hat es Wanzen in der Wohnung? ;-)

Achja und das mit dem Anwaltbrief war doch ein Fake. Kann mich noch erinnern das es da mal ein Spammail gab, wo sowas drin stand!
Erstens löscht man sowas wenn man es bekommt/bekommen würde (hab von sowas noch nie gehört) und zweitens würde doch imho, wenn es sich um Konderpornografie handelt, die Polizei direkt vorbeikommen und den Computer beschlagnahmen. Nur schon aus beweisrechtlichen Gründen!

Die logs schneidet der Router direkt mit. Ich mein man könnte ja verschlüsselt über Proxies surfen, wenn einen das stören würde.
Ich kann seine Logs ja auch lesen, das relativiert die sache. Ist eine WG.
Ich kann den Vermieter gut leiden. Das hat auch noch andere hintergründe, auf die ich nicht eingehen will. Ich wohne hier eh nur ein halbes jahr..., dafür hab ich recht günstig sehr schnelles Internet.

Zu den nachbarn: das war keine mail, sondern ein Brief von einer sehrwohl bekannten Anwaltsschaft der per Einschreiben kam. Er hat bezahlt, wie viele andere, er hatte aus beruflichen Gründen Anlass das schnell unkompliziert zu kären. Ist schon ne weile her.
 
ach so, so tönt es nur noch halb so schlimm...

Die Sache mit dem Anwaltsschreiben find ich schon ne Sache, hät nicht gedacht das man es sich so einfach macht.. Von hier (da gings soviel ich weiss ums uploaden) hab ich nur mal gehört, dass die Polizei und ein Informatiker zu einem heimkamen und den Rechner mitnahmen. Und dann gings mal eine Zeit. Ziemlich Mühsam...
 
Ich mein natuerlich, dass der Song an sich (also Akkorde + Melodie) auf dem guten Wege ist, Jazz-standard zu werden. Den tut dann natuerlich jeder auf seiner Art interpretieren. Aber ich hab das mittlerweile oefters auf Sessions gehoert.

Und ehrlich gesagt, wen interessieren die Leute, die sich ein automatisches Klavier kaufen? Ich persoenlich hab nie welche gesehen, und ehrlich gesagt ist mir das vollkommen recht. Ich hab auch ne Mikrowelle, und kein Holzofen. Es reicht ja, nur die Leute zu betrachten, die itneressante Musik machen, und schon da hat nicht mal 1% der notwendigen Zeit, um das alles aufzunehmen.
 
Ich glaub das Problem loßt sich bald von selbst, weil sich bald keiner mehr leisten kann teure Produktionen zu fahren. Die Majorlabels Kacken ab und das ist gut so...

Da aber der Bedarf an guter Musik (was auch immer das sein mag) imo zunehmen wird fragt man sich was am Ende übrig bleibt:

Meiner Meinung nach das Performieren von Musik, Musizieren. Was bei der elektronischen Musik ein großes Wissen und Schnelligkeit im Umgang mit den Geräten erfordert. die ersten 2 Minuten im Programmieren eines Sounds sind wirklich effizient. Alles was danach kommt läuft gefahr ein Klangtöter zu werden weil das Gehör dann die Objektivität verloren hat.

Ein Beispiel aus einer anderen Kunstform was mich da ziemlich berührt hat ist Giaccometti, ein genialer Schweitzer Bildhauer der eine Phase hatte in der er seine Rohlinge auf der Suche nach der Vollendung der Form so lange behauen hat, bis sie weg waren.

Ähnliches passiert in vielen (Heim)Studios.

klar, ne tolle Produktion ist ne tolle Produktion. Aber wenn man sich den Sinn des Wortes mal anschaut, dann beinhaltet Produktion alles was mit der Anfertigung von Musik zu tun hat. Auch und vor allem die Idee. Deswegen find ich es Falsch so sehr zwischen Komponieren, Mastern, Produzieren, Performieren usw, usw.. zu unterscheiden.

klar unterscheidet hier die Musikindustrie, das wäre ja sonst wie die Kirche ohne Bibel.

viele Leute die elektronische Musik machen die kennen das Gefühl nicht wie es ist Musik zu machen. Ich meine hier den intuitiven, magischen Aspekt der Sache.

Die Stärke der Musik im allgemeinen ist, dass sie nicht greifbar ist. Ich selber habe keine Lust dazu 1000ende von Euros dafür auszugeben um die Musik dann doch greifbar zu machen. Auf einen unzulänglichen Tonträger der in seiner Erscheinungsform und Natur niemals der eigentlichen Sache rechnung tragen kann.

Das Problem das viele Elektromusiker mit dem Satz: "Der muss ja eh nichts können" haben teile ich nicht, weil es nicht darum geht jemandem klar zu machen dass man was kann, sondern jemanden zu bewegen. Geligt dies, werden diejenigen Menschen deren Meinung mir wichtig ist erkennen, dass dazu durchaus ein gewisses Können notwendig ist.

Im allgemeinen muss ich auch sagen, dass mir die Kritik von Menschen die keine Musik machen oder nichts mit der ganzen technik usw. am Hut haben mindestens genauso wichtig ist.
Hört man von Mitmusikern oft sowas wie:
- "Was ? MP3? hau mir ab damit"
- "Der Produktionsgrad ist eher Marginal"
- "Ich hab mehr Klavier auf der Festplatte als du"
- "blablabla"
( da sind vor allem die Deutschen führend drin)
sagt ein "normaler" Mensch einfach
- "ICH FINDS zu anstrengend"
- "ICH FINDS zu lang"
- "ICH FINDS langweilig"
- "ICH FINDS geil, altaaah"

oder denkt ihr, dass wenn es keine Plattenfirmen mehr gibt, dass es auch keine Musik mehr geben wird?

nenenee, dann gehts erst richtig loß

und um den hier schon erwähnten Bach zu zitieren:
"Himmel und Erde mögen vergehn,
aber die Musika bleibet bestehn"

.... irgendwas hat der gute Herr richtig gemacht
 
daswesen schrieb:
Ich mein natuerlich, dass der Song an sich (also Akkorde + Melodie) auf dem guten Wege ist, Jazz-standard zu werden. Den tut dann natuerlich jeder auf seiner Art interpretieren. Aber ich hab das mittlerweile oefters auf Sessions gehoert.

Manche Melodien sind halt Teil des "kollektiven Unterbewussten", das muss nicht bedeuten dass irgendwelche Jazz Groessen Britney hoeren ;-)
 
Undergrind schrieb:
Ein Beispiel aus einer anderen Kunstform was mich da ziemlich berührt hat ist Giaccometti, ein genialer Schweitzer Bildhauer der eine Phase hatte in der er seine Rohlinge auf der Suche nach der Vollendung der Form so lange behauen hat, bis sie weg waren.

Der Bildhauer Henry Moore wurde mal von einem Studenten gefragt, wie er das denn mache: einen unförmigen Granitklotz in einen so geschmeidigen Löwen zu verwandeln.
Darauf Moore: "Das ist ganz simpel. Ich hau einfach alles weg, was nicht nach Löwe aussieht."

Das Problem, das viele Elektromusiker mit dem Satz: "Der muss ja eh nichts können" haben, teile ich nicht, weil es nicht darum geht jemandem klar zu machen dass man was kann, sondern jemanden zu bewegen.

Ja, so sehe ich es auch.

(...) sagt ein "normaler" Mensch einfach
- "ICH FINDS zu anstrengend"
- "ICH FINDS zu lang"
- "ICH FINDS langweilig"
- "ICH FINDS geil, altaaah"

Es gibt allerdings durchaus auch Musiker, die sich nicht in Einzelheiten verlieren oder am Zweck vorbeireden, sondern den Kern der Musik zu erfassen vermögen. Sie müssen sich dann trotzdem nicht auf Begriffe wie "anstrengend, lange, langweilig" etc. beschränken. Manche sind in der in der Lage, den Ursprung des Problems zu lokalisieren. Also: warum klingt es anstrengend, warum zu lang, zu langweilig. Das finde ich dann durchaus hilfreich.
 
Undergrind schrieb:
die ersten 2 Minuten im Programmieren eines Sounds sind wirklich effizient. Alles was danach kommt läuft gefahr ein Klangtöter zu werden weil das Gehör dann die Objektivität verloren hat.

Du sprichst nur fuer Dich, an wirklich guten Sounds sitze ich (inklusive Morphing und Anschlagsdynamik) ein bis zwei Stunden und ich arbeite wahrscheinlich gezielter als die meisten anderen User dieses Forums...

Alles was man nach 2 Minuten hat kann man gut durch irgend ein Preset ersetzen...
 
Kann ich auch nicht so recht nachvollziehen. :dunno:

An einem Andromeda oder an einem SY77/99 wirst du in zwei Minuten nicht weit kommen. ;-)
 
Undergrind schrieb:
die ersten 2 Minuten im Programmieren eines Sounds sind wirklich effizient. Alles was danach kommt läuft gefahr ein Klangtöter zu werden weil das Gehör dann die Objektivität verloren hat.

Kann ich auch nicht nachvollziehen, schon beim DX7/TX802 mit seinen 6 Hüllkurven, die aufeinander abgestimmt werden wollen kommt man in 2 Minuten nicht weit. Bei noch komplexeren Geräten gilt das natürlich erst recht.
 
Jörg schrieb:
Kann ich auch nicht so recht nachvollziehen. :dunno:

An einem Andromeda oder an einem SY77/99 wirst du in zwei Minuten nicht weit kommen. ;-)

Hehe. wir haben zur selben Zeit (teilweise wörtlich) dasselbe geschrieben! :gay: (ich hatte Dein Post noch nicht gelesen!)
 
Undergrind:
Abgesehen von deinen 2 Minuten, stimme ich dir in allem zu. Und diese magischen Momente die du beschreibst, kommen noch besser wenn man mit ein paar Leuten Musik macht.
 
Summa schrieb:
Du sprichst nur fuer Dich,

ich versuche immer drauf hinzuweisen, dass es meine Individuelle Arbeitsweise sein soll. Sicher sitze ich auch oft mehr als 2 Minuten an Sounds, aber nicht wenn ich bei "Musizieren" bin. Dann muss es ja noch viel schneller gehen als 2 min. daher geht es mir immer mehr darum einen ultraschnellen "Arbeitsplatz" zu schaffen der genau so auch auf der Bühne steht. Wichtig ist da der ungetrübte Fluss von der Idee über das Know how durch die Finger in die Maschinen. Klar sind ultra-ausgefuchste modulationen und ähnliches so schwer zu machen aber durch die Begrenzung auf wenige kleine feine Hardware und ein stehendes Setup von Modulen und Hardware matrixen glaub ich kann man sowas erreichen. Und dass man bei 1-2 Synthies garkeine Programme abspeichern kann und sie eher als "flexibels brachliegendes Klangland" sieht.

Dazu kommt, dass gegenüber der Akustischen Musik und deren Ausübung der Elektronischen ein wichtiger Faktor fehlt: Das Spielen (od. Üben).

Man könnte zwar sagen dass Soundsprogrammieren auch Spielen (Üben) ist, aber da geht es ja nicht um die "Meschanische" Meisterung des Instrumentes samt Einhaltung des Timings und Korrekte Phrasierung und Dynamik des Spiels. Mit so einem schnellen Arbeitsplatz könnte man das alles wieder in die Elektromusik bringen + "realtime Sound programming". Mit der "Begrenzung" auf weniges kann man wiederum ganz andere Grenzen überschreiten. Und man ertrinkt nicht in der Technikflut was für mich als "fortgeschrittener anfänger" besser ist. Aber mit zunehmendem Wissen können dann Beim "Musizieren" die Sounds auch komplexer und vielschichtiger werden.

Oft wird die Elektromusik mit Recht als kalte berechenbare Musik kritisiert. Da die ganze Technik und Computersache Heutzutage nichts besonderes mehr ist gibt es auch keinen Technikbonus mehr. Die Ohren der Leute sind so ausgefranst durch immer schrilleres Musikgeschreie oder Maschinen. Da sind es oft die einfachen Klänge die aufhorchen lassen.

Summa schrieb:
an wirklich guten Sounds sitze ich (inklusive Morphing und Anschlagsdynamik) ein bis zwei Stunden und ich arbeite wahrscheinlich gezielter als die meisten anderen User dieses Forums...
Alles was man nach 2 Minuten hat kann man gut durch irgend ein Preset ersetzen...

Aber was ist ein guter Sound? ist doch eine Frage der individuellen Auffassung. Wer sagt mir denn dass die eine ansammlung von Schallwellen besser ist als die andere?

Wie gesagt gibt es eben andere Herangehensweisen die sicher genausorichtig sind. Das bringt ja auch die geniale Vielfalt, aber wichtig ist es eben sein Setup zu finden das sich zwar dynamisch verändert aber dem die persönliche Vorstellung vom "Musikmachen" zugrundeliegt. Und das können eben auch Plugins usw. Nur für mich eben nicht.
 
Undergrind schrieb:
Sicher sitze ich auch oft mehr als 2 Minuten an Sounds, aber nicht wenn ich bei "Musizieren" bin.

Ahh verstehe!
Ja, das geht mir auch so. Ich kann mich beim eigentlichen Musikmachen nicht lange mit Soundprogrammierung aufhalten.
 
Geht mir auch so, ich nehme mir meist Tage an denen ich nur Sound´s programiere und sonst nix, damitt ich genug Material zur Verfügung habe wenn ich eine gute Idee für einen Track habe 8)
 
Wenn ich Musik mache sitze ich keine Sekunde an Sounds, die mache ich im Vorfeld fertig...
 


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