Moogulator schrieb:
Er ist sehr sehr liveorientiert. Das ist schwer zu machen
eigentlich nicht. alles spricht für laptop live. dagegen vor allem die gedankliche faulheit.
"für live brauch ich ne kiste und da muss alles drin sein."
mit der richtigen hardware/software/controller kombination kann man sich ein live setup schaffen, das klanglich und in punkto individualität allen kisten überlegen ist. ja, auch "blind" bedienbar, stabil, latenzfrei etc.
da ist aber im moment noch viel fußarbeit gefragt. der markt ist voll von vorurteilen.
clavias markt ist ganz klar das ich-will-alles-in-einer-kiste-publikum, schick und rot muss es sein. nicht nur rocker, auch jazzer, rnb-leute und indie-pop kids denken oft so - ich kenne leute, die zahlen ihren nord stage drei jahre ab. für die ist es auch ok so, die wollen nichtmal midi kapieren. das passt dann nicht mehr so ganz zu einem instrument, für das man sich am computer erstmal patches zusammen bauen muss.
vielleicht gibt es einfach nicht so wahnsinnig viele leute, die einen high level modular synth wie den g2 wollen und dafür viel geld ausgeben, zudem auch noch genug, um den kapitalaufwand einer produktion zu rechtfertigen. wegen ein paar interessanter sounds hätte ich auch interesse, aber für die einsetzmöglichkeiten wär mir der finanzielle und logistische aufwand (extrakiste schleppen, aufstellen und anschließen) zu hoch.
für solche nischenprodukte ist software eigentlich genial - wenn nicht die piraten wären. tassman ist ein software-beispiel für stehen gebliebene entwicklung in diesem bereich. von ni habe ich mal gehört: auf einen verkauften reaktoren kommen ca. zehn heruntergeladene. das nagt natürlich an der nachfrage.
software live wäre weiter, wenn die praktizierenden trendsetzer im live-geschäft etwas weniger konservativ wären. thema "live=schwarze (oder rote) kisten". deren praktischer input fehlt vielen softwarefricklern. da werden dann aftertouch, program changes, midi learn etc. oft sehr spät und widerwillig implementiert. wenn man sie genügend nervt, machen sie das aber.