(Hitachi) LO-D HMS-30

Hallo zusammen,

kennt den o. g. Synth jemand oder hat ihn gar schon unter den Fingern gehabt ???
Einzige Info im Netz kommt von Matrixsynth und auch nicht sooo viel.

Ansonsten keine Videos, Sounds, Manual, Preis, etc.

Wäre für jeden Tipp dankbar !!!

Viele Grüße
Fred
 
hier mal illustriert:





Auch wenn der jetzt nicht soooo klingt, weiß ich ja nicht ..... Schön issa doch, oder ????
Der iss aus den Anfang 80er ....
Die Struktur sieht doch schon aus wie von den Neuzeitigen
Also für kleines Geld würde ich den schießen .....

Viele Grüße
Fred
 

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Reiman schrieb:
Hallo zusammen,
kennt den o. g. Synth jemand oder hat ihn gar schon unter den Fingern gehabt ???
Einzige Info im Netz kommt von Matrixsynth und auch nicht sooo viel.
Von der Beschreibung auf Matrixsynth und den Bildern, tippe ich drauf, dass das was ist wie der Crumar Trilogy. Klanglich vermutlich eher blässer als der PS3200
 
hier gibts nen Ausschnitt ausm Produktkatalog von Lo-D. Ladenpreis 1978: 298000円 (huiui). In der Beschreibung ist nur von zwei Oszillatoren die Rede, ich vermute also das Teil ist monophon. Irgendwas kann man speichern, laut eines kurzen Berichts auf Matrixsynth von 2006, "Here's what i have observed: it is FULLY POLYPHONIC. not 4 or 6 or 8 voice polyphonic, but 100% polyphonic. Every key produces a note." - ich koennte mir vorstellen, dass das aehnlich wie beim Mellotron funktioniert. Anderswo wird er auch als "Polysynth" angepriesen, aber ja, Infos scheinen etwas rar. Man kann wohl alles moegliche speichern, und in frueher analoger SysEx-Manier auf Kassette dumpen (C64 Datasette laesst gruessen).

Dann gibts hier noch einen kurzen Kommentar (allerdings nicht sonderlich viel mehr Info), und einer Vermutung, dass es vielleicht Verbindungen zu Korg/Victor (JVC?) als OEM gaebe.

Fuer die bisherigen 5000円 kannste da ja nicht so viel falsch machen ;-)
 
florian_anwander schrieb:
Klanglich vermutlich eher blässer als der PS3200

Ja neeee, sooo viel erwarte ich jetzt nicht. Aber den würde ich mir als Staufänger schon antun.
Sieht irgendwie Klasse aus als das man ihn nicht für kleines Geld schießen sollte .....

niere schrieb:
ich vermute also das Teil ist monophon.

Eben nicht, der Typ aus Matrixsynth sagt 100% Polyphon

Und Danke für die Links !!! Alle in einem sauberen Japanisch .... :sad:
Ich glaube (ok, wenn wir glauben wollen dann gehen wir in die Kirche) der Japaner hat 2000 Jahre gebraucht um
seine Sprache zu entwickeln, ich werde wohl genauso lange brauchen, um sie zu lernen :selfhammer:

niere schrieb:
Fuer die bisherigen 5000円 kannste da ja nicht so viel falsch machen ;-)

ebend !!!!! Pfund Nackend :lollo:

Viele Grüße
Fred
 
niere schrieb:
Ladenpreis 1978: 298000円 (huiui).

Ich habe noch mal recherchiert:
Anfang der 80er lag der Yen bei ca. 220 gegenüber dem Dollar.
D. h., dass die Maschine ca. 1.350,. US$ gekostet hat.
Kann das sein ???
Ist doch'n Schnäppchen wenn man überlegt, das er Vollpolyphon ist und auch noch ein Sequenzer an Bord hat.

Viele Grüße
Fred
 
Ich frage mich ja immer noch, was "vollpolyphon" bedeuten soll? 54 Stimmen oder was? Bei nem Analogsynthi von '78?! Ich glaub ja nicht. Nachher kann ich mal versuchen, ne (japanische) Freundin nen Blick ueber die Produktbroschuere werfen zu lassen, die wird das sicher etwas besser verstehen, als ich f(^_^')
Meine Theorie ist ja immer noch, dass die "Vollpolyphonie" durch sampling oder interne Bandaufnahme erreicht wird.

Gruesse,

Niere
 
Hallo Niere,

he', das ich mich mal mit einer Niere unterhalte ....
Leber kommt da schon öfter vor :prost:

Schau mal, der Typ von Matrixsynth sagt doch folgendes:
Here's what i have observed:
it is FULLY POLYPHONIC. not 4 or 6 or 8 voice polyphonic, but 100% polyphonic. Every key produces a note.

Ich berufe mich auch nur auf diese Aussage, Wissen sieht anders aus .....

Ich habe gestern mal bei Hitachi Deutschland angeschrieben und die haben prompt geantwortet:
"Darüber wissen wir leider nichts"
Ich werde mal einen von den Japanern darauf ansetzen, aber die sind ja alle sooo geschäftigt ....

Viele Grüße
Fred
 
LO-D HMS-30 Bericht und Soundbeispiele

So liebe Freunde der synthetischen Klangkultur,

ich habe es ja schon seit längerem in Gearporn versprochen, da ja der ein oder andere Interesse
an dem Möhrchen verkündet hat.
Dann will ich mich ja auch nicht lumpen lassen und Euch den

Hitachi Lo-D HMS-30

mit meinem technischen Halbwissen vorstellen.

EDIT: das Soundbeispiel war erst recht weit am Ende des Textes aber um Euch nicht noch mehr
Zeit zu stehlen, habe ich den hier nach oben gepackt und kann beim lesen gehört werden.
Sonst wäre es wohl schon wieder dunkel bei Euch bis Ihr fertig seid (c:
Deswegen sieht das jetzt ein wenig abgehackt aus. Sorry !!!

Zum folgenden Soundbeispiel:
Ich "feuere" erst einmal die Rhythmussektion ein nach dem anderen ab, ohne Pause und daher
hört man schon mal Sprünge.

Danach spiele ich kurz die unteren Oktaven an, ohne das Level zu erhöhen, da es sonst zu
viel rauscht, ein kurzes anspielen der darüber liegenden Oktaven soll verdeutlichen, wie
groß der Lautstärkeunterschied ist (also aufpassen Bitte !!!).

Nächste Einstellung ist Pitch fix und alles auf Null gesetzt und nur Tone 2 als erstes (wegen Attack).
Dabei regel ich dann Cutoff / Resonance und die ganze Wabbel-Babbel Geschichten hinzu,
folgend von den gleichen Anfangseinstellungen auf Tone 1 alleine um dann reibungslos in den Kombi-
Modus zu wechseln.

Es ist alles sehr verstimmt und einige größere Tonsprünge sind nicht zu vermeiden, das liegt
nicht nur an meiner schlechten Spielweise, aber vor allem auch.

src: http://soundcloud.com/reimanfredi/lo-d-beispiele

Mit seinen geschätzten 13 -15 Kg, in dunkelgrau lackiertem Bedienpanel mit gut lesbarer Aufschrift
und den sagenhaft schönen Alupotis, macht der Lo-D einen wirklich schicken Eindruck (meine Kaufentscheidung).
Allein die funierten Holzseitenteile sind doch sehr wuchtig geraten und mit Kirschbaum ??? völlig aus der Rolle
und geschmacklich komplett daneben.

Das Bedienpanel ist mit 24 Drehpotis für Lautstärke, Pan.- und Temporegelung und Klang"gestaltung"
sehr übersichtlich gehalten.
Links befindet sich der Power-Schalter, der meiner jetzigen Erfahrung nach, das Gerät mit Strom füttert.
Darunter liegt der Kopfhöreranschluss in Stereo.

Rechts davon die Rhythmusektion mit 8 Drucktastern für:
March, Swing, Waltz, Waltz-Rock, Rock, Bossa-Rock, Bossa-Nova und Beguine.
Hier findet man einen eigenen Lautstärkeregler, Pan.- sowie Temporegler und die Start/Stop-Taste.

Weiter nach rechts finden wir die Pitchsektion.
Ein Schalter legt fest, ob sich die Maschine der vorgegebenen Tonhöhe (440 Hz) fix oder durch den Benutzer
variabel zwischen 220 und 880 Hz "beugen" soll.
Darunter befindet sich der Vibrato, der in Geschwindigkeit und Intensität eingestellt werden kann.

Alles in allem sind die Modulationsmöglichkeiten sehr rudimentär ausgefallen, kein (vollwertiges) Envelope, VCA
oder dergleichen.
WARBLE und TREMOLO sind einfach nur weitere LFO's, die richtig gequält, ein paar schöne SciFi Sounds
aus den 70'ern können (Soundbeispiele), aber ansonsten "nur" eiern und auch nicht mit den Drumrhythmen
im Sync laufen.

Weiter mit Tone 1 & 2
Die beiden Abteilungen sind identisch aufgebaut, mit der Ausnahme, das Tone 2 einen Envelope-Regler hat,
der den Attack regelt.
Wie man unschwer an den Symbolen der Tones erkennen kann, ist Tone 1 der "Halteton" und Tone 2 den
Attack beeinflusst der im Einschwingen mit dem Enveloperegler beinflusst werden kann.

Beide bieten CutOff, und Resonance die eigentlich gut zupacken und den Klang ein wenig
von der Orgel entfernen können aber nicht in dem Sinne, wie ein "wirklicher" Synthesizer. (später mehr)
Beide Tones können im Stereopanorama verteilt werden und in der Lautstärke reguliert.
Darunter befinden sich die o.g. Warble und Tremolo, die wie gesagt, beides LFO's sind und das Signal
noch mal richtig verwurschlten können.

Zwischen Tone 2 und Sequenzer befindet sich noch der Gesamtlautstärkeregler.

Zum Sequenzer (Auto Play) kann ich leider nichts sagen, da er nicht funktioniert und mir seine
Hieroglyphen nicht viel sagen. Ein Handbuch ist leider nicht aufzutreiben, hatte schon mal bei
Hitachi in Deutschland nachgefragt.

Anschlussmäßig finden wir ein Mic-In, Aux-Out und Power-Amp-Out, jeweils in Stereo-Chinch-Buchsen.
Desweiteren ein Stereopaar Chinchbuchsen so wie 2 x 3,5mm Miniklinke für das speichern
der Sequenzer-Daten auf Tape wobei das eine Vermutung ist, da in Japanisch geschrieben aber was
soll MeMoRi sonst heißen ??? Zu guter Letzt noch eine 2,5mm Miniklinke für RiSuMo
wobei ich da wirklich nicht weiß, ob zum syncen oder nur an.- auschalten der Drums ist.

So, wie klingt er denn nun ???
Da reichen 3 Worte: er klingt scheiße .....
Wiederum aber sooo scheiße, das er echt interessant klingt und mir allein die Rhythmusprogramme
immer ein Grinsen ins Gesicht bringen. Vor allem Bossa ....
Da fühle ich mich 7 Jahre alt und sitze bei Onkel Herbert auf'm Schoß und gucke, wie er
seine Orgel quält (btw, im Gegensatz zu mir konnte er spielen).
Wenn jetzt jemand spielen kann, wie Onkel Herbert, bringt er mit Sicherheit einen ganzen Saal zum wippen oder
womöglich sogar zum tanzen.
Die Klangerzeugung ist an einer Orgel angelehnt und lässt auch schwer davon abweichen,
es sei denn, man pitched voll auf und haut alle LFO's rein und auch dann hört man die Orgel noch raus.

Der kann bestimmt den ein oder anderen Sound zu einem Song beitragen aber dafür muss
man ihn nicht haben.
Die untere Hälfte der Tastatur ist viiiel zu leise und bestätigt damit die Aussage aus den
Gearslutz-Bericht. Schade, das hört sich auch recht gut an, was da raus kommt und könnte
als Begleitung sehr gut verwendet werden, ist aber einfach zu leise dafür. Hoffe, das lässt sich ändern.

Und das war mal so eine spontane Mehrspuraufnahme. Einzig der DEP-5 hat die Sounds
etwas aufgelockert sonst wäre es zu langweilig geworden.

src: http://soundcloud.com/reimanfredi/lo-d-versuch-song

Ich hoffe es hat Euch gefallen, verzeiht mein geringes technisches Wissen aber wie ich Euch
kenne, reimt Ihr Euch das schon richtig zurecht.

Also, viele Grüße
Fredi

PS: und dann ist mir noch aufgefallen, das bei den Soundbeispielen ein wenig der DEP noch drin ist, leichtes Chorus zu hören.
 
Re: LO-D HMS-30 Bericht und Soundbeispiele

Reiman schrieb:
So liebe Freunde der synthetischen Klangkultur

*quiieetsch* *eier* *quäääk* haha, "Kultur", ja? Nagut, wenn so nen Opa anfaengt zu singen - da bleibt kein Auge trocken :selfhammer: :lollo:

Schoenen Dank schonmal fuer die Hoerproben. Der Gute koennte echt mal ne Runde Stimmung (also Stimmstabilitaet und so) vertragen.

Reiman schrieb:
Zum Sequenzer (Auto Play) kann ich leider nichts sagen, da er nicht funktioniert und mir seine
Hieroglyphen nicht viel sagen. Ein Handbuch ist leider nicht aufzutreiben, hatte schon mal bei
Hitachi in Deutschland nachgefragt.

Hast du eine Eingabe wie in http://synth.fool.jp/os_vsm_c/_src/sc2023/Hitachi201_2.jpg rechts unten versucht? Also [memory] -> 1-2 Noten spielen (Laenge sollte egal sein) -> Laenge eingeben -> GOTO 10 :floet: -> [initial start]. Und dann wohl entweder mit [start/stop] oder dem Startknopf in der Rhythmussektion starten.
Ansonsten waere noch eine Idee, dass evtl. der Speicherchip im Eimer ist - moeglicherweise laesst sich das Teil ja recht leicht wechseln, musste mal mehr Fotos von den Eingeweiden machen ;-)
 
Grüß Dich Jens,

Mensch Du bist ja mal genial !!! Wo Du immer die ganzen Sachen findest !!!
Klasse, DANKE !!!
Den Opa hab ich schon im Schlafzimmer stehen, ist aber kein Thema den mal schnell anzuschließen.
Dann bekommt er noch mal etwas Strom zugeführt und muss noch mal röcheln.
Die Beschreibung ist ja selbst in Japnisch selbsterklärend.

Ich bin mir sicher, das ich Bilder von den Innerein gemacht habe, konnte sie bisher aber noch nicht finden.
Ich werde noch mal suchen und wenn nicht, mach ich ihn noch mal auf und poste noch mal.

Also Jens, Danke noch mal und machs juut !!!
Viele Grüße
Fredi
 


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