Kann ein Synth zu viele Möglichkeiten bieten?

C

catnap

Guest
Ich finde den Quantum zumindest in Teilen ja auch sehr interessant, aber andererseits habe ich eh nicht soo viel Zeit zum Musik machen, wie ich gern hätte. Wäre der Quantum da nicht das falsche Instrument, da einfach viel zu komplex? Würde er zu viel Zeit fressen?

Was meint ihr?
 
Kommt wohl immer auf die jeweilige Person drauf an.

Gutes Beispiel is da der dx7. Da haben wohl viele einfach Presets genommen und vll ein klein wenig rumgeschraubt, mehr nicht und sich halt nicht in die komplexe fm synthese eingelesen.
 
Qantum ist schon sehr komplex, ist quasi wie einer Forschungsreise in Klangwelten, insbesondere Granular. Man kann natürlich auch oberflächlich bleiben, dann isser einfach zu bedienen aber da würde einem viel entgehen.
Mir gehts da wie Dir, catnapp, ich habe nicht immer Zeit für Musik oder besser ich nehmen mir nicht immer die Zeit.
Ich habe noch viele andere Hobbies und Musik muss ich da irgendwie reinquetschen. Kann auchmal sein, dass ich monatelang nichts mit Musik mache, weil ich andere Hobbies fokussieren, kommt natürlich auch vor, dass ich mal ne zeitlang Musik fokussiere. Zu komplizierte Synth mag ich nicht, weil die sich wiederholenden Einarbeitungszeiten so nerven, dass ich diese Synth einfach ignoriere oder nur an den Presets rumschraube.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Die Frage würde ich auf jeden Fall mit "ja" beantworten. Ich hätte auch gern mehr Zeit zu Musik machen und wenn man wirklich Tracks erstellen will dann braucht man entweder mehr Zeit um so mehr (Unter-) Menüs es gibt und mehr direkten Zugriff. Ich habe u. A. einen KingKorg und einen Blofeld hier und muss sagen das ist für mich das Maximum an Menudiving. Denn sonst komme ich vom eigentlichen ab. Sollte noch ein Gerät irgendwann dazukommen dann wohl nur WYSIWYG.
 
Du verallgemeinerst die Frage ein wenig zu sehr.
Was heisst komplex??

Ein SY22/35 ist in der Bedienung sehr komplex und sehr fummelig, obwohl die eigentliche Synthese recht einfach gehalten ist. Gilt auch für einige frühe Roland Rompler.
Ein Syntecno (kennt den überhaupt einer?) ist in der Bedienung sehr einfach, kann aber sehr komplexe Sachen machen, welche nur via MIDI/Sysex möglich sind. Da ist sogar ein Sequencer drin.
Oder ein Korg Kronos? 5000+ Untermenüs, Gigabytes an Samples, Möglichkeiten, Synthesen, etc.....man so viel machen damit. Ist das komplex?
 
Du verallgemeinerst die Frage ein wenig zu sehr.
Was heisst komplex??

Ein SY22/35 ist in der Bedienung sehr komplex und sehr fummelig, obwohl die eigentliche Synthese recht einfach gehalten ist. Gilt auch für einige frühe Roland Rompler.
Ein Syntecno (kennt den überhaupt einer?) ist in der Bedienung sehr einfach, kann aber sehr komplexe Sachen machen, welche nur via MIDI/Sysex möglich sind. Da ist sogar ein Sequencer drin.
Oder ein Korg Kronos? 5000+ Untermenüs, Gigabytes an Samples, Möglichkeiten, Synthesen, etc.....man so viel machen damit. Ist das komplex?

Ich meine nicht die Bedienung an und für sich, sondern was alles möglich ist. Beim Quantum würde ich vielleicht doch nur die ganze Zeit klangforschen und patches machen,
sprich, er wäre dem "schnellen" gezielten Arbeiten eher hinderlich. Auf der anderen Seite bietet er natürlich großartige neue Möglichkeiten. Eine schwierige Entscheidung ;-)
 
Die Komplexität eines Gerätes sollte einen nicht abhalten, das Gerät anzugehen.

Wenn man den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht, bietet es sich an, nicht mit dem
Wald, sondern mit den einzelnen Bäumen zu beginnen.
Zu viel Holz vor der Hütte muß nicht immer gut sein.
Wer mehr auf Fichte steht, sollte die Buchen und Birken erst mal stehen lassen.
Kann man später noch absägen.
Und wer keinen Wald mag, ist eh aufm Holzweg. Waidmansheil!
 
Eindeutig: Ja
Die Komplexität eines Gerätes sollte einen nicht abhalten, das Gerät anzugehen.

Kann es aber.

Ist sicher auch die Frage ob man eher der Typ "abgespecktes Studio" oder "Synth-Messie" ist.
Wenn man viele Synths hat, dann wird der (zu) komplexe Kollege eher selten angeasst und auch schnell wieder außer Acht gelassen.

Hier haben Synths mit einer logischen, merkbaren Struktur einen klaren Vorteil. Die Nords fallen einem da als erstes ein.

Diese Quantums und Montages wären mir auf jeden Fall zu komplex.
Aber wie gesagt, wenn man dann nur den einen hat und damit alles macht – warum nicht.
 
Tja... die Frage ist ja, komplex oder einfach schwer zu bedienen?
Aus meiner Erfahrung:

SY99 komplex, relativ gut zu bedienen, Handbuch ab und zu erforderlich

D50, eigentlich recht einfach strukturiert, aber schwer/nervig zu bedienen

EMU Sampler EIVxt, komplex, geniale Bedienung!!!

Poly800 mit Hawk Erweiterung, einfache Struktur, extrem schwer zu bedienen, Handbuch fast immer erforderlich

Matrixbrute, komplex, geniale Bedienung

01W und T3, einfach strukturiert, relativ gut zu bedienen
 
Ich finde der Prologe hat eine extrem einfache Bedienung, wenn man mal davon absieht, dass der digitale OSC programmierbar ist.
 
Tja... die Frage ist ja, komplex oder einfach schwer zu bedienen?
Aus meiner Erfahrung:

SY99 komplex, relativ gut zu bedienen, Handbuch ab und zu erforderlich

D50, eigentlich recht einfach strukturiert, aber schwer/nervig zu bedienen

EMU Sampler EIVxt, komplex, geniale Bedienung!!!

Poly800 mit Hawk Erweiterung, einfache Struktur, extrem schwer zu bedienen, Handbuch fast immer erforderlich

Matrixbrute, komplex, geniale Bedienung

01W und T3, einfach strukturiert, relativ gut zu bedienen


Um komplizierte Bedienung geht es mir gar nicht - ich glaube, der Quantum ist "recht einfach" zu bedienen.
Sondern die Gefahr, 4000 EUR auszugeben und dann nur immer Klangforschung zu betreiben und keine Tracks mehr fertig zu bekommen.

Da war meine Frage, wie es euch mit solchen Instrumenten geht. Aber vielleicht ist es besser, die Frage nochmal in ein paar Monaten zu stellen ;-)
 
Kann es aber.
(...)...Hier haben Synths mit einer logischen, merkbaren Struktur einen klaren Vorteil. Die Nords fallen einem da als erstes ein.
.
Ja. Kann es.
Vielleicht muß man auch vom Glauben weg, dass man ALLES bei den neueren Synths gleich von Anfang an kennen muß, dazu sind sie tatsächlich zu komplex.
Der bereits genannte KRONOS ist da ein gutes Besipiel: man kann sich natürlich jahrelang
damit schwer tun, 1000 Seiten Bedienungsanleitungen zu studieren + umzusetzen.
Tatsächlich interessieren mich die Orgel- und E-Piano-Module darin kaum. Der virtuelle
Synth AL-1 überhaupt nicht. Fieses Modelling und FM schon eher. Vorlieben eben.

Und schon lichtet sich der Wald. Der Rest kommt vielleicht später?

Ein (noch) nicht ganz verstandenes Gerät sehe ich nicht als Nachteil. Man hat dann noch
lange Zeit ein Forschungsfeld und unentdecktes Land vor sich. Das sollte natürlich keine
Entschuldigung für ein schlechtes Bedienungskonzept sein.
Aber wir reden ja nicht von
einfachen 08/15-Analogsynths, deren Prinzip man ja hinreichend kennt.

Letztlich geht es um die Frage: verzichte ich auf den (z. B.) Quantum oder Montage
(und damit auch auf irre Klänge), weil das Gerät nervt. Oder quäle ich mich
anfangs durch die Menüs und entdecke aber viel Neues?

Insofern stimmt das natürlich
"Hier haben Synths mit einer logischen, merkbaren Struktur einen klaren Vorteil."
Aber die Nords finde ich nun nicht sooo komplex (wie z. B. Montage oder Quantum)
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Möglichkeien mancher Synth können einen bestimmt erschlagen. Ich denke, dass ich einige meiner Synths, wahrscheinlich alle, :P noch gar nicht bis ins letzte erforscht habe.
 
Die Möglichkeien mancher Synth können einen bestimmt erschlagen. Ich denke, dass ich einige meiner Synths, wahrscheinlich alle, :P noch gar nicht bis ins letzte erforscht habe.
Ist das nun gut oder schlecht?
Bei meinem SOLARIS bleibe ich meistens bei den Wavetables oder Exoten wie Karplus
hängen. Der Rest (Analog) langweilt mich eher. Dennoch macht das Gerät Spaß.
 
Ist das nun gut oder schlecht?
Bei meinem SOLARIS bleibe ich meistens bei den Wavetables oder Exoten wie Karplus
hängen. Der Rest (Analog) langweilt mich eher. Dennoch macht das Gerät Spaß.

Spaß machen und Tracks machen sind halt zwei verschiedene Dinge, vor allem wenn ich meine Zeit bedenke und die 4k ;-)
 
Spaß machen und Tracks machen sind halt zwei verschiedene Dinge, vor allem wenn ich meine Zeit bedenke und die 4k ;-)
Ja. Aber wenn man sich sowieso nur auf einen Teil des Synths beschränkt, dann
braucht man auch nicht ewig zur Klangfindung.

Ich persönlich habe das Glück, dass bei mir die beiden "Funktionen" Klänge finden und Musik/Tracks machen
nicht unbedingt zusammen fallen. Bei mir gibt's Tage/Wochen der reinen Klangschrauberei. Dann gibt
es eine Zeit, wo ich nur Musik machen will und froh bin, wenn ich auf einen zuvor erschraubten Klangpool
zugreifen kann.

Was die 4k-Synths betrifft: ja, teuer. Hält bei mir aber auch länger ;-)
 
Ja. Kann es.
Vielleicht muß man auch vom Glauben weg, dass man ALLES bei den neueren Synths gleich von Anfang an kennen muß, dazu sind sie tatsächlich zu komplex.
Der bereits genannte KRONOS ist da ein gutes Besipiel: man kann sich natürlich jahrelang
damit schwer tun, 1000 Seiten Bedienungsanleitungen zu studieren + umzusetzen.
Tatsächlich interessieren mich die Orgel- und E-Piano-Module darin kaum. Der virtuelle
Synth AL-1 überhaupt nicht. Fieses Modelling und FM schon eher. Vorlieben eben.

Und schon lichtet sich der Wald. Der Rest kommt vielleicht später?

Ein (noch) nicht ganz verstandenes Gerät sehe ich nicht als Nachteil. Man hat dann noch
lange Zeit ein Forschungsfeld und unentdecktes Land vor sich. Das sollte natürlich keine
Entschuldigung für ein schlechtes Bedienungskonzept sein.
Aber wir reden ja nicht von
einfachen 08/15-Analogsynths, deren Prinzip man ja hinreichend kennt.

Letztlich geht es um die Frage: verzichte ich auf den (z. B.) Quantum oder Montage
(und damit auch auf irre Klänge), weil das Gerät nervt. Oder quäle ich mich
anfangs durch die Menüs und entdecke aber viel Neues?

Insofern stimmt das natürlich
"Hier haben Synths mit einer logischen, merkbaren Struktur einen klaren Vorteil."
Aber die Nords finde ich nun nicht sooo komplex (wie z. B. Montage oder Quantum)


Wenn man das Potential eines noch nicht durchdrungenen Synth-Konzepts als etwas positives sieht, ja.
Ich habe das auch bei einigen meiner Gerätschaften. Bei anderen schreckt es mich dann eher ab.
Gerade bei denen, wo es eben auch weniger Spaß macht, sich da reinzuarbeiten / weiter zu machen.
Demgegenüber sind so Kandidaten wie der Nord oder auch der Vermona 14', wo man ein bisschen vergisst, man weiß aber, dass man das ohne Anleitung am Gerät in 5 Minuten wieder drauf hat.

Kronossies, Montages und Quantums habe ich übrigens nie besessen oder ausprobiert. (insofern lasse ich mir gerne den Vorwurf gefallen, hier über etwas zu spekulieren)


Ich habe im Übrigen die Vermutung, dass der Impuls des threads die Frage ist, ob der One ggf. zu komplex ist. ;-)
 
Ich habe im Übrigen die Vermutung, dass der Impuls des threads die Frage ist, ob der One ggf. zu komplex ist. ;-)

Nein, mir ging es schon um den Quantum. Beim ONE hat man auch viele Möglichkeiten, aber die Herangehensweise ist eine andere, ich finde ihn auch nicht ZU komplex.
beim Quantum wäre schon die Wahl der Synthese für den grade benötigten Sound eine Herausforderung (zumindest für mich;-) )
Und jede dieser Synthese wieder ein Universum für sich... Der kann einfach so viel, mir fehlt da irgendwie eine Beschränkung, zumindest ist das meine Befürchtung
 
Wenn man das Potential eines noch nicht durchdrungenen Synth-Konzepts als etwas positives sieht, ja.. ;-)
Ich würde das mit der Komplexität so zusammenfassen:
JA. Die Dinger können eine überaus lästige Komplexität erreichen, aber:
machen wir das Beste daraus und lassen uns von komplexen Klängen belohnen.
 
zumindest ist das meine Befürchtung

Meine wäre das auch.
Deswegen ist das aber trotzdem sicher ne geile Kiste.

Am Ende spielt bei der Gesamtbetrachtung des Themas auch eine Rolle, wieviel Zeit man insgesamt mit den Geräten verbringt. Wer das nur zum Hobby macht sieht das sicher anders, als jemand der den ganzen Tag im Studio verbringt.
 
Auf die Ausgangsfrage eine Gegenfrage: Was ist die geplante Beschäftigung? Willst Du Musik machen oder Sounds schrauben?
Beides sind "legale" Intentionen.

Wenn Du Musik machen willst (also wenn es Dir um Basslinien, Melodien, Akkorde mit synthestischen Sounds geht), dann nimm was einfacheres. Wenn Du Sound schrauben willst, dann ist der Quantum sicher prima.

Ich selbst benutze zum Musikmachen eigentlich nur noch "one trick ponies". Ich bin damit schneller, kreativer und produktiver. Bei komplexen Instrumenten verdaddel ich mich.
Die wenigen komplexeren Instrumente, die ich besitze, nehme ich eigentlich nur zum Soundschrauben her. Umgekehrt: Wenn ich Soundschrauben an einfacheren Instrumenten versuche, dann gleite ich immer verdammt schnell ins Musikmachen ab. :)



Und um gleich ein denkbares Argument abzufangen: Nein, ich kann mich auch nicht beherrschen und bei komplexen Instrumenten einfach auf eine ganze Menge Möglichkeiten verzichten, das ist wie mit blanker Schokolade Domino spielen und nicht an den Fingern lecken...
 
...wieviel Zeit man insgesamt mit den Geräten verbringt. .
Man könnte das Thema natürlich noch erweitern:
Klangfindungshilfen könnten hier enorm weiterhelfen.

Beispiele wären: Morph-Funktion beim Nord G2, Zufallsklänge bei einigen Softsynths
(z. B. FM7), Zufallsgenerator bei bestimmten Klanggruppen einsetzen (C15)…
Oder „naturgegebene“ Klangfindung: mein alter PPG Wave 2.2 überraschte einem
bisweilen mit Zufallsklängen…
 
Sehr gute Beispiele:

G2 wäre mir zu komplex von den Möglichkeiten her ("leere Palette") PPG nicht.
 
Eine Zeit lang habe ich gedacht, ich würde einfach aufgebaute Synths mit klarer WYSIWYG-Oberfläche benötigen. Inzwischen bin ich da wieder ganz von weg, weil die Möglichkeiten einfach zu gering sind. Wenn ich 6 LFOs habe und 6 ENVs wie bei Quantum, heißt das ja nicht, dass ich sie wirklich alle benutzen muss, es heißt umgekehrt aber, dass ich nicht so schnell an Grenzen stoße, bestimmte klangliche Ideen umzusetzen.

Für mich wären die One-Trick-Ponys im Moment nichts mehr. Ich hatte zu viele davon und mittlerweile nervt es mich einfach nur, wenn etwas, das ich klanglich umsetzen möchte, an der Limitierung des Gerätes scheitert. Außerdem möchte ich mit möglichst wenigen verschiedenen Instrumenten auskommen.

Aber das muss natürlich jeder für sich selbst herausfinden.
 
Lieber @catnapp : der Quantum ist ein Instrument, welches Du vielleicht 10 oder mehr Jahre hast. Dazu hat er 8 Stimmen und somit kann man damit sehr gut Musik machen, auch wenn man nicht gerade durch die Menus taucht. Also Kronos Besitzer kann ich ich aus meiner Erfahrung nur sagen: Ich entdecke praktische jedesmal, wenn ich am Gerät sitze, etwas Neues und baue das in meine Musik ein. So wie ich den Quantum verstanden habe, hat der ein außerordentlich gutes Bedienkonzept (Farben, modernes UI, etc.). Ich würde mir an Deiner Stelle keine Sorgen machen und zugreifen - und wünsche Dir lange Jahre Spaß mit dem Gerät!
 


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