Hmmmmmm.. wie meinst du das konkret
Mal ein kleiner Erklärungsversuch:
Wie ein Effekt (oder auch sonst eine beliebige Audioverarbeitung) letztendlich klingt, hängt nicht nur vom verwendeten Algorithmus ab, sondern auch (wahrscheinlich aber zu einem kleineren Anteil) von der verwendeten Bit-Anzahl und auch der Art des Zahlenraumes, in der die Audiodateien dargestellt und eben auch ver-/bearbeitet werden. Stichwörter für die Bit-Anzahl sind z.B. 16 Bit, 24 Bit, ... bei der Art des Zahlenraumes sind die bekanntesten Vertreter Festkomma oder Floating.
Es existieren also Unterschiede in der Auflösung (Bit-Anzahl) aber auch in der Rechengenauigkeit oder anders ausgedrückt "in den auftretenden Rundungsfehlern" (verwendeter Zahlenraum).
Was hat das nun mit Deiner Frage zu tun ?
Nun, bei Protools werden die Effekte eben auf den zugehörigen DSPs berechnet und diese können wohl ausschließlich Festkomma-Werte berechnen (weil sie eben dafür ausgelegt sind, es gibt zwar auch DSPs, welche mit Floating können, diese werden hier aber eben nicht verwendet). Zur Auflösung lässt sich sagen, dass beim alten Protools mit 24 Bit gearbeitet wurde (beim Protools HD bin ich mir dessen aber nicht mehr so sicher, sie bewerben zwar 48 Bit, ich weiss aber nicht so genau, ob diese Aussage nun angibt, dass der verwendete DSP das könnte, oder ob auch die gesamte Engine jetzt so programmiert wurde).
Bei den gängigen DAW-Programmen wird mittlerweile in der Regel mit 32 Bit Floating gearbeitet (das heisst dann auch gleichzeitig, dass die CPUs damit umgehen können).
Klangunterschiede sind also durchaus erklärbar (ich drücke das jetzt mal so vorsichtig aus, weil ich hier nicht bewerten möchte, welche der ganzen Alternativen nun welche Vor- oder auch Nachteile hat).
Eines ist aber noch wichtig zu wissen:
Wenn nun eine dieser Alternativen grosse Vorteile haben sollte, so werden diese natürlich nur solange ausgeschöpft, solange man sich
durchgängig in dieser Auflösung und in diesem Zahlenraum befindet.
Will heissen:
Vorausgesetzt Cubase oder z.B. auch Logic arbeiten mit 32 Bit Floating und ebenfalls vorausgesetzt 32 Bit Floating hat enorme Vorteile gegenüber 24 Bit Festkomma. Nun baust Du Dir in Deinen Rechner noch so eine DSP-Karte nebst zugehöriger Effekte und diese arbeitet jetzt mit 24 Bit Festkomma (dieser Alternative unterstellten wir ja gerade Nachteile).
Jetzt geniesst Du die Vorteile von Deinen 32 Bit Floating halt nur so lange, solange Du nicht auf Effekte der Karte zurückgreifst.
Mit anderen Worten: Den Vorteil der DSP-Karte (nämlich tolle Effekte, welche eben kaum die CPU Deines Audio-Rechners belasten) bezahlst Du mit dem Nachteil, dass Du dafür die "vorteilbehaftete" Engine kurzfristig unterbrechen musst.
Aber bitteschön:
Das war nur ein Erklärungsversuch der technischen Unterschiede. Welche Bittiefe und welcher Zahlenraum nun zu bevorzugen ist und wie gravierend letztlich die Unterschiede sind, dass vermag ich nicht zu beurteilen und überlasse Diskussionen diesbezüglich auch gerne anderen.
Grüße
m-ex