Klassische Musik

Guter Tipp!! Zum Kennenlernen wirklich nicht schlecht, oder wenn man was nachsehen will und das eigene Archiv mal nichts hergibt. Gut organisiert übrigens. Bei genauerem Interesse sind aber schon die billigen 2001 Kollektionen sinnvoller, ein bisschen Klangqualität sollte schon sein, allein um unterscheiden zu können, wieviel ein Dirigent, das Orchester sowie die Aufnahmeräume am Gesamtergebnis ausmachen. Als Inspirationsquelle sowieso, das räumen ja auch Leute wie Morricone ein, sich gerne zitatmäßig zu bedienen. War gestern übrigens wieder eine Doku auf Arte, mit der fantastischen Gulda Butta am Klavier. Und einem Orchester samt Chor und Elektro-Ensemble Güteklasse A in XXL ;-)
 
kpr schrieb:
Bei genauerem Interesse sind aber schon die billigen 2001 Kollektionen sinnvoller, ein bisschen Klangqualität sollte schon sein, allein um unterscheiden zu können, wieviel ein Dirigent, das Orchester sowie die Aufnahmeräume am Gesamtergebnis ausmachen.

Auch ein Tipp sind die CDs von Naxos. Kosten 6,- Euro das Stück und alles was ich bisher erworben habe ist von guter bis sehr guter Qualität. Die Brilliant-Sampler und CDs sind dagegen eher durchwachsen. Gibt aber auch hier gute Aufnahmen für sehr kleines Geld.

Ist übrigends sehr schön, dass man hier im Kölner Saturn fast alles vorhören kann. Viel Geld ausgeben bringt nämlich auch nicht unbedingt was. Neulich wollte ich mir Strawinskys Psalmensymphonie kaufen, aber die erste CD war mir zu hektisch, die zweite zu luschig und ausgerechnet die von den Berliner Philharmonikern hatten sie nicht in der Datenbank (grr). Ohne vorhören hätte ich aber evtl. 15 -20 Euro verschwendet.
 
volker schrieb:
BTW, wenn mal wieder ein bischen Kohle zum verballern (und vor allem auch Zeit zum gucken) da ist freu ich mich schon auf das hier:

http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/B000CCC0JU.

Leider ein bischen teuer aber ich bin mir sicher, es lohnt sich.

Das sieht tatsächlich ganz gut aus. Und ein Hunderter für 7 Klassik DVDs ist auch angemessen. Gerade die Besetzungen kann man so auch besser erkennen und es ist schon mal ganz aufschlussreich zu sehen, wieviele Cellisten oder Hornisten jeweils zu Werke gehen. Ansonsten laufen auf Arte öfter Klassikkonzerte, hin und wieder auch angereichert mit Dokus oder Features über die Dirigenten usw.
 
Klassische Musik in einem Synthesizerforum???
Da musste ich erstmal an diese seltsamen Bach-gespielt-auf-Synthesizer-Sachen denken, die ich ganz furchtbar finde.
Hier ein Tip für alle, die (moderne) klassische Musik mögen und auch der elektronischen Klangerzeugung nicht abgeneigt sind:

Harald Genzmer, Konzert für Trautonium und Orchester und
dasselbe nochmal für Mixtur-Trautonium und großes Orchester.

Es gibt eine Aufnahme (Label Wergo) dieser Stücke, auf der Oskar Sala (der Erfinder des Trautoniums) persönlich sein Instruments spielt, und das wirklich sehr virtuos.
Nur so als Tip...
 
Oh ja, schöne Hinweise!!

Klassische Musik gehört gerade in ein Synthesizerforum, meine ich jedenfalls. Synths sind mit die Jüngsten in der Instrumentenevolution und müssen sich den Status ernstzunehmendes Musikinstrument noch immer verdienen. Da kommen auch kompositorisch klassische Vorlagen gerade recht, um sich zu orientieren. Ebenso komponieren eine Reihe von Synthesizerspielern nicht in knapper Liedform und mit kleinem Stubenensemble, die Verwandtschaft mit Klassik ist hier also tatsächlich häufig zu finden. Switch on Bach ist soundmäßig natürlich irgendwie Kintop, war ein Vorstoß zu einer Zeit der Grundlagenforschung. Dennoch: die Dynamik, die Carlos oder Tomita in Zeiten ohne Velocity, Aftertouch und Protools erschaffen haben, ist schon enorm, auch aus heutiger Sicht.
 
In dem Zusammenhang muss man natürlich auch Karlheinz Stockhausen erwähnen - in Synthesizer-Fankreisen wird vielfach vergessen, dass er eigentlich moderner "E-Musik"-Komponist war, der in seiner Ausrichtung u. a. von Olivier Messiaen beeinflußt war.

Messiaen schätze ich selber übrigens sehr!
 
Stockhausen ist ja eh die coolste Sau von allen!
Früher hat er sich noch damit begnügt Tonbänder zu zerschneiden und anders wieder zusammenzukleben... und die letzen 20 Jahre hat er damit verbracht, eine sieben Tage lange völlig bizarre Oper zu schreiben in der u.a. ein Quartett in vier Hubschraubern überm Konzertsaal fliegt! Yes!

Paul Hindemith, bei dem Oskar Sala studierte sollte hier auch nicht unerwähnt bleiben, allerdings kenn ich von seinen Theremin/Trautonium-Sachen nichts.
Aber auf jeden Fall einer DER Komponisten des 20.Jhds.

Was mir auch noch sehr gut gefällt ist Moondog (wer ihn noch nicht kennt...).
Ist zwar nicht elektronisch, aber wie ich finde mit das Beste, was es an neuerer ""E""-Musik gibt. Auch völlig durchgeknallt der Typ, ist immer im Wikingerkostüm rumgelaufen und ist noch als Straßenmusiker aufgetreten als seine Stücke schon in der Carnegie-Hall gespielt wurden.
 
Max schrieb:
Klassische Musik in einem Synthesizerforum???...

Das Erzeugen bombastischer Klangwände bei Wagner, Mahler, Bruckner & Co mittels eines Symphonieorchesters, macht ja auch mit Synthesizern Spaß und war schon immer eines der populärsten Einsatzgebiete für elektronische Instrumente. Siehe auch JMJ, Vangelis, ELP, Tomita, usw.

Passt also bestens zusammen.
 
ELP haben den Moog nur als eine Art "additional" Trompetenregister für die Hammond verwendet, und musikalisch finde ich sie i. Ü. eine Zumutung! 8)
 
EinTon schrieb:
ELP haben den Moog nur als eine Art "additional" Trompetenregister für die Hammond verwendet, und musikalisch finde ich sie i. Ü. eine Zumutung! 8)

Oh, Eigentor ;-) ELP ist ein Trio mit drei Solisten gewesen, deswegen haben sich auch Emerson und Lake andauernd die Köppe eingeschlagen. Das macht sie zum Unikum, mal ganz abgesehen von der respektablen Pionierleistung. Aber mit dem extra Trompetenregister hast du recht, Emerson spielt, von den puren Klangeffekten abgesehen, eigentlich immer Orgel und Klavier, auch mit den Synthsounds. Das wiederum ist total klassischer Grundgedanke: Die Artikulation sinngleicher Ambition, aber mit anderer Klangfarbe bzw. Instrument. Das kann langweilen, oder berühren, liegt am Rezipienten, nicht am Urheber. Emerson hat mal die Frage nach der immer wieder stattfindenden Verwendung eigentlich recht gleichartiger Sounds geantwortet: Die werden halt immer wieder genommen, weil sie einfach gut sind. Ist ein Argument, dem man mit Gegenbeweis entgegentreten kann. Wenn man kann ;-) Ansonsten kann ich Take a Pebble in der Liveversion empfehlen. Da gehört ne Menge Mut dazu, sich hinzustellen und mit dem Plektrum die Flügelsaiten zu strummen, wenn man nur im Trio spielt. Ravel hätte das sicher cool gefunden. Gershwin vielleicht auch, aber den halten ja Klassikpuristen schon wieder für einen Popmusiker.
 
kpr schrieb:
Emerson hat mal die Frage nach der immer wieder stattfindenden Verwendung eigentlich recht gleichartiger Sounds geantwortet: Die werden halt immer wieder genommen, weil sie einfach gut sind. .

...sonst würde ja so etwas wie der Moog Voyager heute auch gar nicht existieren. Den brauchen die meisten auch nur für 'ne handvoll Leads und Bässe die man schon tausendmal gehört hat.
 
electric guillaume schrieb:
kpr schrieb:
Emerson hat mal die Frage nach der immer wieder stattfindenden Verwendung eigentlich recht gleichartiger Sounds geantwortet: Die werden halt immer wieder genommen, weil sie einfach gut sind. .

...sonst würde ja so etwas wie der Moog Voyager heute auch gar nicht existieren. Den brauchen die meisten auch nur für 'ne handvoll Leads und Bässe die man schon tausendmal gehört hat.

Eben. Kaffee trinkt man auch jeden Tag, und freut sich, wenn jemand ihn eine Idee raffinierter brüht, als den, den man schon kennt. So ist es mit Sounds auch. Morricone: Nimm die gleichen Instrumente wie der Kollege das tut. Und gib ihnen mit den Melodien, dem Arrangement, dem Ausdruck etwas Einzigartiges. Das ist Kunst und Herausforderung. Neue Sounds sind langweilig, wenn sie davon nicht beseelt sind.
 
Max schrieb:
Stockhausen ist ja eh die coolste Sau von allen!
Früher hat er sich noch damit begnügt Tonbänder zu zerschneiden und anders wieder zusammenzukleben...

Na ja, es war schon um einiges komplexer. ;-)

Bei den diesjährigen Stockhausen-Konzerten in Kürten nächsten Monat ist wieder viel Elektronisches dabei. Auch ganz neue Stücke wie Himmelfahrt für Synthesizer, Sopran und Tenor.
Vielleicht sieht man sich ja, ich fahre wie jedes Jahr wieder hin.

Gruß,
Markus
 


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